DER KONSTRUKTEUR 9/2016
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DER KONSTRUKTEUR 9/2016
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CAD / PLM<br />
STATEMENT<br />
03 Weniger Rauschen: Resonanzfrequenzen im FFT-Spektrum werden deutlich sichtbar.<br />
Durch die reduzierte Mittelungszahl verkürzen sich die Messzeiten<br />
Die Laser-Scanning-Vibrometrie hat sich als<br />
berührungsloses, rückwirkungsfreies, schnelles<br />
und flächenhaftes Verfahren zur Messung von<br />
Schwingungen in vielen Anwendungsbereichen<br />
bewährt. Beispiele gibt es im Fahrzeug-, Flugzeugund<br />
Maschinenbau, in der Mikrosystem- und der<br />
Datentechnik. Die Anforderungen an die optische<br />
Empfindlichkeit der Vibrometer steigen jedoch, denn<br />
für die Entwicklung hochwertiger Produkte wird es<br />
zunehmend wichtiger, verlässliche Werte<br />
möglichst schnell zu erzeugen, z. B. um<br />
Computersimulationen zu validieren<br />
oder Daten zu visualisieren.<br />
Bandbreite, Frequenzaufl ösung, Anzahl der<br />
FFT-Linien und Messpunkte. Das Anregungssignal<br />
ist periodisch, sodass nur das<br />
Rauschen durch die Mittelungszahl redu-<br />
ziert wird. Bei gleicher Ergebnisqualität<br />
reduzierte sich hier die Messzeit für 143<br />
Messpunkte von 1 h 54 min auf 38<br />
Minuten, also um satte 66 %. Bei<br />
gutem Signal kann bei dieser Art<br />
der Schwingungsmessung die<br />
Mittelungszahl theoretisch sogar<br />
auf 1 reduziert werden; eine<br />
Überlappung der Zeitfenster ist<br />
hier nicht anwendbar.<br />
Ähnlich hoch ist die Zeitersparnis,<br />
wenn mit einer Rauschanregung<br />
gearbeitet wird. Die<br />
Amplitude des Anregungssignals<br />
ist hier statistisch verteilt.<br />
Deshalb sind Mittelungen<br />
zwingend notwendig, auch um<br />
eine stabile Übertragungsfunktion zu<br />
erhalten. Bei gutem Signal kann die<br />
Mittelungszahl reduziert werden, muss<br />
aber deutlich über 1 belassen werden.<br />
„Überlappung“ ist hier zulässig, ihr Wert<br />
ist aber unabhängig von der Signalqualität.<br />
Für die gleiche Ergebnisqualität genügen<br />
mit dem Xtra-Upgrade zwölf Mittelungen<br />
statt bisher 30. Dadurch verkürzt sich die<br />
Dr. Michael Döppert, Chefredakteur<br />
Natürlich gibt es heute neben<br />
3D-CAD-Systemen viele<br />
Simulationsprogramme, um<br />
Konstruktionen bereits in der<br />
digitalen Welt zu prüfen und zu<br />
validieren; und natürlich ist in<br />
zukunftsorientierten Unternehmen<br />
die Konstruktion heute<br />
schon simulationsgetrieben.<br />
Spätestens aber für die Qualitätssicherung<br />
muss der reale Prototyp<br />
herhalten und Sensorik bzw.<br />
Prüfsyteme wie Scanning-Vibrometer<br />
kommen ins Spiel. Je<br />
genauer sie arbeiten, desto besser<br />
wird das Ergebnis und effizient<br />
einsetzbar – wie im vorliegenden<br />
Fall – halten sie Messzeiten und<br />
–kosten niedrig.<br />
Messzeit bei gleicher Messpunktanzahl<br />
von 1 h 16 min auf 30 Minuten, was einer<br />
Zeitersparnis von 61 % entspricht. Dadurch<br />
sind pro Tag deutlich mehr Messungen<br />
durchführbar und komplexe Produktentwicklungen<br />
sind effizienter denn<br />
je zu realisieren.<br />
Bilder: Aufmacherbild Fotolia; Bilder 1 bis 3 Polytec<br />
www.polytec.com<br />
Realistische Multimaterial-Produkte in einem Druckvorgang<br />
Stratasys Ltd. hat mit dem<br />
J750 einen 3D-Drucker vorgestellt,<br />
der die Grenzen<br />
überwinden soll, die der<br />
Technologie bisher gesetzt<br />
waren. Der Drucker ermöglicht<br />
es Anwendern, eine<br />
breite Palette verschiedener<br />
Materialien – von steif bis<br />
fexibel, von transparent bis undurchsichtig – mit einem bisher<br />
unerreichten Farbspektrum aus 360 000 verschiedenen Tönen zu<br />
kombinieren. Durch diese Vielseitigkeit entstehen realistische<br />
Prototypen und Produkte ohne Nachbearbeitung in nur einem<br />
Druckvorgang. Mit dem J750 lassen sich jetzt Prototypen herstellen,<br />
die in sich eine Vielzahl von Farben, Materialien und Materialeigenschaften<br />
vereinigen, sodass realistische Modelle in Rekordzeit<br />
zur Verfügung stehen – und das für fast alle Anwendungen. Darüber<br />
hinaus ist der J750 in der Lage, Werkzeuge, Formen oder<br />
Schablonen für die Fertigung herzustellen. Der Drucker ermöglicht<br />
durch diese sofortige Verfügbarkeit von Prototypen eine schnellere<br />
Entscheidungsfindung im Produktdesign und verkürzt so den<br />
Entwicklungsprozess und die Markteinführungszeit deutlich.<br />
www.stratasys.com<br />
58 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>