Das Erlebnis Journal 4_2016
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annett louisan („das spiel“) ist bei der aktuellen ausgabe<br />
der tv-show „sing meinen song – das tauschkonzert“<br />
dabei – und hat so sehr gefallen an songs aus fremder<br />
feder gefunden, dass sie sogleich das coveralbum<br />
„berlin – kapstadt – prag“ aufgenommen hat. darin<br />
verneigt sie sich vor ihren lieblingsplatten und interpretiert<br />
liedgut von u. a. rammstein, kraftwerk, udo<br />
jürgens und marteria. olaf neumann erfuhr von der<br />
erfolgreichen sängerin, was sie an tokio hotel schätzt<br />
und wie sie sich erdet.<br />
Warum macht man Coverversionen?<br />
Annett Louisan: <strong>Das</strong> ist gar nichts Ungewöhnliches. Früher war es<br />
gang und gäbe Standards zu singen. Und als Jazzsängerin ist das<br />
sowieso normal, Diana Krall hat erst kürzlich wieder ein Coveralbum<br />
aufgenommen. Wenn ich mir mein Repertoire mal so<br />
anschaue, dann gibt es da sechs Studioalben und relativ wenige<br />
Nebenprojekte. <strong>Das</strong> ist alles sehr homogen. Natürlich habe ich in<br />
Südafrika bei den Dreharbeiten zu „Sing meinen Song – <strong>Das</strong><br />
Tauschkonzert“ Blut geleckt. Für mich ist „Berlin – Kapstadt – Prag“<br />
eine Zwischenstation auf dem Weg zum nächsten Studioalbum.<br />
Es gab in Südafrika ein paar Aha-<strong>Erlebnis</strong>se, die mir für diese Platte<br />
wirklich etwas gebracht haben.<br />
Welche waren das?<br />
Louisan: Für mich war es als Sängerin immer wichtig, eigen und<br />
signifikant zu klingen. Irgendwann habe ich mich gefragt, ob es<br />
überhaupt noch nötig ist, ein siebtes Annett-Louisan-Album in<br />
dieser Form zu veröffentlichen. Irgendetwas musste passieren.<br />
Wenn man sich mit fremdem Repertoire befasst, macht das etwas<br />
mit einem - schon allein der Tonfall und die Art des Songwritings.<br />
Ich gehe seit vielen Jahren auf bestimmte Art und Weise an Lieder<br />
heran. Wenn man sich verändern will, dann bringt es manchmal<br />
schon etwas, mal nach links statt nach rechts zu gehen. Erfrischend<br />
war auch, mal in einer anderen Stadt als Hamburg Musik<br />
aufzunehmen. In Prag hatte ich inspirierende <strong>Erlebnis</strong>se.<br />
Um was geht es Ihnen, wenn Sie die Songs anderer Leute singen?<br />
Louisan: Ich möchte Geschichten erzählen und mir diese Sachen<br />
auf meine Weise zu eigen machen. Die Coverplatte hat Spuren<br />
hinterlassen bei meiner Art zu schreiben und zu singen. Für mich<br />
war es wichtig, mal wieder ohne Druck über Grenzen zu gehen<br />
und mich in einem neuen Licht zu sehen. Wir haben in zehn Tagen<br />
zehn Songs gemacht. Ich kenne es auch, dass man jahrelang an<br />
Liedern herum schraubt und jeden Stein umdreht. »<br />
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