Das Erlebnis Journal 4_2016

ästhetik
Nie mehr Angst
beim Zahnarzt
Regina Port
laut einer aktuellen studie haben 70 prozent aller deutschen angst vorm zahnarzt. so richtig gerne geht da wohl gar niemand hin,
aber stolze zehn prozent – das sind immerhin acht millionen – sind gar zahnarzt-phobiker, ihre angst ist derart gross, dass sie überhaupt
nicht zum zahnarzt gehen. dabei hat die zahngesundheit erheblichen einfluss auf die gesamte gesundheit. mangelende mundhygiene beeinflusst
den gesamtorganismus, den stoffwechsel und das gefässsystem – und zwar lange bevor zahnschmerzen auftreten. die mannheimer zahnärztin
regina port tut deshalb alles, um ihren patienten erst einmal die angst vor der behandlung zu nehmen.
Frau Port, was genau sind denn Ihre ‚Geheimrezepte‘ gegen
die Angst vorm Zahnarzt?
Regina Port: Geheim ist daran gar nichts (lacht). Zunächst sind es
ganz banale Dinge, die den Patienten helfen, sich zu entspannen. Wir
investieren viel Zeit für eine individuelle Besprechung, vor allem auch,
um herauszufinden, wovor der Patient überhaupt Angst hat.
Sind das nicht immer die befürchteten Schmerzen?
Regina Port: Natürlich löst der Gedanke an Schmerzen in den meisten
Fällen die Angst aus. Aber wirkliche Schmerzen bei der Behandlung gibt
es ja gar nicht. Die meisten kommen ja, weil sie schon Schmerzen haben,
die wir in der Regel lindern oder vollständig beheben.
Was sind dann die Angstauslöser?
Regina Port: Dass die Leute nicht sehen, was in ihrem Mund passiert,
Geräusche, Gerüche, Spritzen und dass man gefühlt ‚hilflos‘ auf dem
Rücken liegt und nichts tun kann. Oft ist es ja auch mehr ein ‚Unwohlsein‘
als wirkliche Angst, denn wir verursachen ja wie gesagt keine
Schmerzen, sondern beseitigen sie. Nicht zum Zahnarzt zu gehen ist das,
was über lang oder kurz richtige Schmerzen und ernsthafte Krankheiten
verursacht, nicht nur an den Zähnen und nicht nur im Mund.
Nochmal zurück zu Ihren ‚Angstkillern‘…
Regina Port: Wir nehmen uns nicht nur für das Beratungsgespräch Zeit,
sondern auch bei der Behandlung. Wir haben eine freundliche Behandlungssituation
geschaffen und kommunizieren dem Patienten, was wir
tun. Auf Wunsch kann er über Kopfhörer Musik hören, was die Behandlungsgeräusche
überspielt. Er kann zur Ablenkung aber auch auf einem
Monitor direkt vor ihm einen Film oder Fernsehen schauen.
Also das Zauberwort heißt ‚Ablenkung‘?
Regina Port: In vielen Fällen wirkt das echte Wunder. In Ausnahmefällen,
bei denen weder gutes Zureden, Überzeugungsarbeit oder
Ablenkung helfen, bieten wir Lachgas an.
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