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SPORTaktiv Oktober 2016

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FOTOS: istock, ÖGSE<br />

RE-PAIR: (dt.: reparieren): Belastung<br />

erfordert weiters, dass sich der Muskel<br />

in seinen Strukturen vom Sport erholt<br />

und sich wiederherstellt. Dazu benötigt<br />

er Eiweiß (Protein). Häufig glauben<br />

Sportler, dass sie sehr große Mengen<br />

davon zuführen müssen, um den<br />

Erholungsprozess zu optimieren. Allerdings<br />

ist die benötigte Menge nicht<br />

übermäßig groß: Schon 30 g hochwertiges<br />

Eiweiß reichen, um die sogenannte<br />

Muskeleiweißsynthese anzukurbeln<br />

und zu unterstützen.<br />

DIESE EIWEISSMENGE IST ZUM BEISPIEL<br />

ENTHALTEN IN:<br />

• 600 ml Milch oder 750 ml Sojamilch<br />

• 1 griechischem Joghurt (fettreduziert)<br />

• 125 g Cottage Cheese<br />

• 3 EL Eiweßpulver<br />

• 100 g Hühnerfleisch oder Fisch<br />

• 1 Portion Hülsenfrüchte.<br />

Alles, was darüber hinaus geht,<br />

führt zu keiner besseren oder schnelleren<br />

Regeneration mehr. Wiederum ist<br />

es wichtig, das Eiweiß rasch, das heißt<br />

innerhalb der ersten 30 Minuten, nach<br />

der Belastung zu sich zu nehmen.<br />

RE-INFORCE (dt.: stärken): Durch die<br />

Energiezufuhr nach einer sportlichen<br />

Belastung sollte auch das Immunsystem<br />

gestärkt werden. Sport, vor allem<br />

intensive Belastungen, bedeuten für<br />

unser Abwehrsystem eine Stresssituation.<br />

Um sich davon wieder zu erholen<br />

und wieder fit zu werden, sollten vor<br />

allem nährstoffreiche Lebensmittel<br />

mit in die ideale Regenerationsmahlzeit<br />

kommen. Sogenannte Antioxidantien,<br />

also Nährstoffe, die unser Immunsystem<br />

unterstützen, haben<br />

günstige Effekte für unseren Körper<br />

und helfen ihm, sich von den Anstrengungen<br />

rasch zu erholen.<br />

Als gute Faustregel gilt hier, dass<br />

Obst und Gemüse mit kräftigen Farben<br />

viel an solchen Substanzen beinhalten.<br />

Außerdem können Vollkornprodukte<br />

und gesunde, pflanzliche Öle die<br />

Konzentration an Antioxidantien in<br />

der Ernährung erhöhen.<br />

EINFACHE MÖGLICHKEITEN, WIE MAN<br />

DIESE NACH DEM SPORT UNTERBRINGT,<br />

WÄREN:<br />

• Obstsalat oder frisches Obst • Salat<br />

als Beilage • Trockenfrüchte • frischer<br />

Fruchtsaft • Hülsenfrüchte • Fisch (wegen<br />

seiner Omega-3-Fettsäuren)<br />

• Vollkornbrot.<br />

RE-HYDRATE (dt.: Flüssigkeit auffüllen):<br />

Als vierte Erholungsmaßnahme<br />

sollte man nach dem Sport seinen Flüs-<br />

Die ÖGSE-Expertin<br />

MMAG. JUDITH HAUDUM, MSC hat<br />

Sportwissenschaften an der Universität<br />

Salzburg sowie Sporternährung an der<br />

University of Utah (USA) studiert, berät<br />

Hobby- und Leistungssportler in Ernährungsfragen.<br />

Unter anderem plant sie<br />

seit 2012 die Ernährung für die Rennradprofis<br />

des BMC Racing Teams auf<br />

der UCI World Tour.<br />

KONTAKT: sportnutrix.com<br />

sigkeitsstatus wieder auf das Ausgangsniveau<br />

bringen. Wer nach einer<br />

Einheit stark dehydriert ist, muss möglichst<br />

rasch beginnen, die verlorene<br />

Flüssigkeit wieder zuzuführen. Dabei<br />

ist darauf zu achten, dass nicht zu viel<br />

auf einmal getrunken wird. Am besten<br />

ist es, den Flüssigkeitsverlust in kleinen<br />

Mengen regelmäßig über einen<br />

Zeitraum von zwei Stunden wieder<br />

auszugleichen. Als Faustregel gilt hier,<br />

jedes Kilo (jeden Liter) Gewichtsverlust<br />

durch 1,5 Liter Flüssigkeit zu ersetzen.<br />

Wer also 1,5 kg während einer Einheit<br />

verliert, sollte dann in den<br />

darauffolgenden Stunden ca. 2,25 Liter<br />

an Flüssigkeit zuführen.<br />

Wasser, Tee, verdünnte Fruchtsäfte<br />

oder Elektrolytgetränke eignen sich<br />

dafür am besten. Sportgetränke können<br />

ebenfalls verwendet werden, sie<br />

unterstützen durch ihre Zusammensetzung<br />

auch die Zufuhr von Kohlenhydraten<br />

und/oder Eiweiß.<br />

DIE INTENSITÄT DER BELASTUNG<br />

Aber aufpassen: Nicht bei jeder Belastung<br />

ist es notwendig, sich sofort mit<br />

den genannten Nährstoffen zu versorgen.<br />

Handelt es sich um eine kurze Einheit<br />

(30-60 Minuten) oder um lockeres<br />

Training, reicht es aus, den Durst zu löschen<br />

und eine normale, ausgewogene<br />

Mahlzeit zu sich zu nehmen. Trainiert<br />

man aber beispielsweise fünf bis sechs<br />

Mal in der Woche intensiv, absolviert<br />

man sehr lange Einheiten oder trainiert<br />

gar zwei Mal täglich, werden gezielte Erholungsmaßnahmen<br />

sehr wichtig.<br />

Diese Maßnahmen beginnen bei<br />

längerem und intensivem Training am<br />

besten schon während der Einheit. Viele<br />

machen hier den Fehler, nur Wasser zu<br />

trinken. Wer dagegen auch im Training<br />

den Körper mit Energie versorgt, trägt<br />

dazu bei, dass die anschließende Regeneration<br />

einfacher wird. Durch die Zufuhr<br />

von Kohlenhydraten während des Sports<br />

(Sportgetränk, Sportriegel, Gel, Fruchtriegel,<br />

Trockenobst) werden die Glykogenspeicher<br />

des Muskels nicht so stark<br />

entleert und es gibt weniger Auffüllbedarf.<br />

Außerdem verringert sich der Stress<br />

für das Immunsystem und die Ermüdung<br />

verzögert sich.<br />

VERHALTEN IN DER OFF-SEASON<br />

Wenn Sportler nach einer langen Saison<br />

für einige Wochen Pause machen (so<br />

wie es jetzt gerade viele tun), möchten<br />

viele in der Ernährung auch jene Leckereien<br />

miteinschließen, auf die sie während<br />

der Saison verzichten. Der Tipp<br />

hierzu wäre: Ja – aber mit Maß und Ziel.<br />

Es spricht nichts gegen ein Stück Kuchen<br />

oder ein Schnitzel, jedoch sollte<br />

sich die Menge im Rahmen halten.<br />

Vor allem dient dieser Zeitraum<br />

ohne Training und Wettkampf dem<br />

Körper auch dazu, sich von den Strapazen<br />

zu erholen. Daher sind auch in dieser<br />

Zeit Lebensmittel mit hohem Nährstoffanteil<br />

wichtig (Gemüse, Obst,<br />

Vollkorkprodukte, gesunde Fette). Und<br />

noch ein guter Tipp in dieser Phase:<br />

Lasst einmal alle Sportprodukte – wie<br />

Riegel, Gels oder Sportgetränke – weg<br />

und greift ausschließlich auf natürliche<br />

Energiequellen zurück!<br />

Das ist die „ÖGSE“<br />

DIE „ÖSTERR. GESELLSCHAFT FÜR SPORT-<br />

ERNÄHRUNG“ hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

aus der Forschung weiterzugeben. Zielgruppen<br />

sind Ernährungs- und Sportexperten<br />

genauso wie Leistungs- und<br />

Hob bysportler. Der Wissenstransfer erfolgt<br />

über diverse Aus- und Weiterbildungen,<br />

aber auch über Medien wie<br />

<strong>SPORTaktiv</strong>.<br />

JEDE/R INTERESSIERTE kann Mitglied der<br />

ÖGSE werden und genießt diverse Vorteile<br />

wie Zugang zum Exklusivbereich<br />

der Homepage (mit Fachinhalten und<br />

Publikationen zum Download) oder Ermäßigungen<br />

bei Veranstaltungen.<br />

KONTAKT: oegse.at<br />

Nr. 5; <strong>Oktober</strong> / November <strong>2016</strong><br />

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