Sturmlauf gegen Chaletdorf in Wenns Flugblatt- und Unterschriftenaktion – Bürgermeister: „Wurde nie gefragt!“ Der Wenner Gemeindebürger Werner Dobler, wohnhaft im kleinen 80-EinwohnerInnen-Weiler „Bichl“, ist erzürnt. Der Grund: Ein Chaletdorf für 120 Personen, welches mithilfe von Bürgermeister Walter Schöpf durch den Gemeinderat gedrückt werden solle. „Wir wehren uns gegen reiche Investoren aus dem Ausland, die unsere Heimat aufkaufen und unseren Kindern den angestammten Lebensraum nehmen!“, ist auf einem Flugblatt der extra ins Leben gerufenen „Initiativgruppe Bichl“ zu lesen. Der direkt angegriffene Bgm. Walter Schöpf dementiert eine „Geheimhaltung“ und entgegnet: „Ich wurde nie gefragt!“ Von Thomas Parth Werner Dobler schäumt: „Wir sind inklusive Kinder rund 80 Einwohner in Bichl. Jetzt haben sich Schweizer Großinvestoren ein Chaletdorf bei uns ausgedacht mit 19 Chalets, Empfangshaus, Versorgungshaus, Schwimmteich, Kiosk mit Restaurationsbetrieb, 50-Pkw-Tiefgarage sowie weiteren Autostellflächen und Bgm. Walter Schöpf: „Bettenobergrenze von 80 Betten. Eher darunter.“ Platz für rund 120 Personen!“ Die Intitiativgruppe Bichl befürchtet nun, dass neben der Belastung der Bevölkerung und Infrastruktur am Werner Dobler befürchtet „Platz für 120 Personen.“ RS-Fotos: Parth Ende gar nur „Zweitwohnsitze in einem Spekulationsobjekt“ entstehen würden. STEIGBÜGELHALTER. Angefeuert werden diese Ängste durch die schleißige bis gar nicht vorhandene Informationspolitik von Bürgermeister Walter Schöpf. „Angeblich soll der Baustart für den Abschnitt 1 bereits 2017 fallen. Mitte 2018 wären dann die Eröffnung und der Start für Phase 2 mit den restlichen neun Chalets vorgesehen“, informiert Dobler: „Vergangene Woche fand bereits die Gesellschaftsgründung Auf dem Grundstück im rechten Bildbereich soll ein „Chaletdorf“ in Bichl bei Wenns entstehen. Dagegen wehrt sich eine „Initiativgruppe“ mittels Flugblatt. Für Bgm. Walter Schöpf gehen die Vorwürfe zu weit. RS-Foto: Walch statt. Deshalb haben wir in Bichl Unterschriften gesammelt, weil Feuer am Dach ist. Nicht einmal die Gemeinderäte wissen Bescheid. Und vom Bürgermeister und seinem Amtsleiter ist nichts zu erfahren, weil sie als Wegbereiter für das Chalet-Konsortium fungieren und alle Hürden aus dem Weg räumen.“ Um dem Vorwurf als „Bremser“ entgegenzutreten, gibt sich Dobler gesprächsbereit: „Gegen Einfamilienhäuser in dem Bereich hätten wir nichts einzuwenden. Auch gibt es Richtung Piller sicherlich geeignetere Standorte für ein Chaletdorf, die weniger stören würden.“ Es gehe den Anrainern um ihre Existenz: „Der Bürgermeister lässt 80 Leute eiskalt über die Klinge springen für ein Spekulationsobjekt. Wir sind keine Dekoration und wir wollen keine Tourismussensation werden, zumal der normale Zimmervermieter schon jetzt leere Betten hat.“ Als „brisant“ wird auf dem Flugblatt eine Fläche von 1500m 2 als Teil des Gesamtprojektes bezeichnet, welche als „besonders schutzwürdig“ gelte. „All das sind keine Gründe für Bgm. Schöpf für eine Abkehr vom Projekt“, bedauert Dobler, der, wie er sagt, „in diesem Leben kein Freund mehr von Bgm. Schöpf“ werde. KLARE VERFAHRENSAB- LÄUFE. „Stimmt nicht“, entgegnet Bgm. Walter Schöpf der Anschuldigung, ein „Geheimprojekt“ zu verfolgen. Auch sei es mit dem Vorwurf „Zweitwohnsitze“ nicht weit her. „Seit meinem Amtsantritt wurde ich mit drei Chalet-Anfragen konfrontiert, die sich alle verlaufen haben“, erinnert sich Schöpf. Die vorliegende Variante habe ein Wenner Gemeindebürger an ihn herangetragen. „Wir in der Gemeinde prüfen zunächst die Machbarkeit einer solchen Anlage“, so Schöpf. Da gebe es klare Richtlinien, wie bei jedem Häuslbauer auch. Nach Rücksprache mit dem Raumordner habe dieser über die Richtlinien und Vorgaben des Landes Tirol informiert, da die Raumordnung in Tirol speziell den Zweitwohnsitzen vorbauen wolle. „Das wird auch in einer ersten Stellungnahme durch die Raumordnung deutlich: Es benötigt ein schlüssiges Wirtschafts-, Betriebsund Finanzierungskonzept inklusive Bankgarantie“, weiß Schöpf: „Und eine touristische Nutzung in Kurzzeitvermietung an wechselnde Personen!“ Dies werde sowohl durch Krabbelstube Max & Moritz Imst! Freie Plätze in der Nachmittagsbetreuung Mo. bis Do. 14 bis 17.30 Uhr Tel. 0664 4903036 den noch ausständigen Widmungsbeschluss des Gemeinderates als auch privatrechtlich sicher gestellt. „Der Gemeindevorstand und Vize- Bürgermeister waren über die Vorgangsweise informiert. Doch weder sie noch ich noch der Gemeindesekretär wurden im Vorfeld der Flugblatt-Aktion kontaktiert“, beteuert Bgm. Schöpf. Hätte man ihn angerufen, hätte er den Stand der Dinge, wie z.B. die „Bettenobergrenze von 80 Betten, eher darunter“, erläutert. Die Projektwerber wollen Naturpark Kaunergrat, Landschaftsplaner und Biologen in die Planung miteinbinden. Wobei die Gemeinde für Ausgleichsflächen, konkret ein Biotop, zu sorgen hätte. „Schweizer als Nicht-EU-Mitglieder können keine Gesellschaft bei uns gründen“, erteilt Schöpf Nachhilfe, wobei er sich dennoch emotional geknickt gibt: „Ich hätte mir mehr Objektivität gewünscht.“ RUNDSCHAU Seite 8 12./13. Oktober 2016
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