11.10.2016 Aufrufe

IM KW 41

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bauen · Wohnen · Renovieren<br />

„Wir wohnen auch privat sehr gerne“<br />

Die beiden Gesellschafter des Einrichtungshauses Föger in Telfs, Stefan Föger und Hannes Haffner, im RUNDSCHAU-<br />

Interview über Qualitätsprodukte, Marktveränderungen und Prinzipien der Nachhaltigkeit<br />

Auch am Möbelmarkt hält<br />

der Online-Handel schön langsam<br />

Einzug. Ähnlich wie im<br />

Diskonteinkauf oder auf der<br />

Großfläche wird hier vor allem<br />

bei der Beratung und dem Service<br />

gespart. Die beiden seit<br />

Jahresbeginn als Gesellschafter<br />

im Familienunternehmen<br />

tätigen Cousins, Stefan Föger<br />

und Hannes Haffner, wollen<br />

hingegen diesen Weg der Entfremdung<br />

vom Kunden nicht<br />

mitgehen. Sie setzen in ihrem<br />

Unternehmen auch weiterhin<br />

auf die beiden Grundsäulen<br />

Qualitätsanspruch und Kundenbetreuung.<br />

Von Agnes Dorn<br />

Stefan Föger und Hannes Haffner legen<br />

Wert auf kompetente Beratung,...<br />

...scheuen keine Diskussionen und sind offen für neue Ideen.<br />

„Bei uns geht es nicht nur um die<br />

Ware allein. Wir sehen uns als Einrichtungsberater,<br />

als Partner unserer<br />

Kunden beim Möbelkauf“ – Hannes<br />

Haffner ist bereits seit 13 Jahren<br />

wichtiger Teil des Familienunternehmens<br />

und kennt das Haus daher<br />

schon sehr gut. Mit Stefan Föger als<br />

weiteren Gesellschafter ist frischer<br />

Wind ins Einrichtungshaus gezogen,<br />

doch auch er will dem schon zu Beginn<br />

eingeschlagenen Weg treu bleiben:<br />

„Natürlich könnten wir, wie es<br />

andere Großflächen-Möbelhäuser ja<br />

vormachen, auf Beratung verzichten.<br />

Aber die Kunden wollen wieder vermehrt<br />

Menschen haben, mit denen<br />

sie über ihre Wünsche und Vorstellungen<br />

plaudern und einen Kaffee<br />

trinken können“, zeigt sich der vom<br />

Inntalcenter ins Unternehmen seines<br />

Vaters gewechselte Geschäftsführer<br />

von den Prinzipien des alteingesessenen<br />

Hauses überzeugt.<br />

LIEFERANTEN MIT HAND-<br />

SCHLAGQUALITÄT. Online-<br />

Händler würden einfach alles um das<br />

Produkt herum abspecken und so<br />

den Preis niedrig halten können. Diese<br />

Methode sehen die beiden in Tirol<br />

ansässigen Unternehmer aber als ein<br />

Unding an. Stattdessen wird in ihrem<br />

Haus seit jeher größter Wert darauf<br />

gelegt, welche Manufakturen hinter<br />

den Produkten stehen. Der Sparstift<br />

darf also weder bei der Qualität noch<br />

beim Service angesetzt werden. „Mit<br />

Eigenmarken wird am Möbelmarkt<br />

sehr viel Schindluder getrieben. Bei<br />

uns gibt es beispielsweise keine permanenten,<br />

oft fingierten Rabatte wie<br />

anderswo“, zeigt Föger sein Unverständnis<br />

über so manches Marktgebaren.<br />

„Ein Sofa von beispielsweise<br />

Rolf Benz kostet überall gleich viel.<br />

Wir sind da nicht teurer als andere.<br />

Und wenn man einen Tisch für 99<br />

Euro kauft, dann ist das halt kein<br />

Produkt fürs Leben. Der kann auch<br />

nicht nachhaltig produziert worden<br />

sein“, kritisiert Haffner den oft unreflektierten<br />

Zugang zu Billigmöbeln.<br />

Dass ihre Möbel einen gewissen Qualitätsanspruch<br />

und damit verbunden<br />

einen dementsprechenden Preis haben,<br />

ist den Unternehmern zwar bewusst,<br />

sie geben jedoch zu bedenken,<br />

dass ein Qualitätsprodukt in einer<br />

gewissen Preisklasse auch ein Möbelstück<br />

für Jahre, oft Jahrzehnte darstellt<br />

und es nicht nach kurzer Zeit<br />

bereits auf der Mülldeponie endet.<br />

WELTOFFEN UND AM PULS<br />

DER ZEIT. Doch auch ein Traditionsunternehmen<br />

wie das Einrichtungshaus<br />

Föger muss mit der Zeit<br />

gehen, um nicht auf der Strecke zu<br />

bleiben. Dazu gehört in erster Linie<br />

die Aufstockung des Produktangebots<br />

durch moderne, zeitgemäße<br />

Marken sowie die sanfte Umstrukturierung<br />

des Unternehmens auf mehr<br />

Effizienz. „Personaleinsparung war<br />

für uns nie ein Thema! Bei uns steht<br />

der Mitarbeiter im Vordergrund.<br />

Wir sind unseren Mitarbeitern verpflichtet.<br />

Bei uns gibt es einige, die<br />

haben hier gelernt und gehen hier in<br />

Pension“, erklärt Haffner die starke<br />

Verbundenheit des gesamten Föger-<br />

Teams. Seit der Umstrukturierung<br />

RS-Fotos: Dorn<br />

wird bei Föger in vielen Bereichen<br />

versucht, effizienter zu arbeiten: Im<br />

Bereich der Auslieferung zum Beispiel,<br />

bei der Beladung der L<strong>KW</strong>s,<br />

bei der Reklamationsabwicklung,<br />

durch neu verhandelte Verträge und<br />

vor allem mit vielen kleinen Maßnahmen<br />

innerhalb der Firma konnten<br />

Wege und Abläufe verbessert und<br />

damit auch kostengünstiger gestaltet<br />

werden – wobei dieser Weg noch<br />

lange nicht abgeschlossen ist. Ganz<br />

will man sich in Zukunft auch dem<br />

Internetgeschäft nicht verschließen<br />

und möglicherweise doch irgendwann<br />

online ins Geschäft einsteigen.<br />

Doch wie genau diese Geschäftserweiterung<br />

erfolgen wird, steht noch<br />

in den Sternen: „Wir werden nie der<br />

Online-Händler sein, sondern immer<br />

vor Ort für unsere Kunden da<br />

sein und sie mit der bestmöglichen<br />

Beratung beim Möbelkauf unterstützen“,<br />

beruhigt Föger. ANZEIGE<br />

Das Einrichtungshaus Föger, oder „der starke Tiroler“, zeigt, wie die Tiroler wohnen.<br />

Und dies mit großer Beratungskompetenz für Hotelerie und privates Wohnen.<br />

RUNDSCHAU Seite 36 12./13. Oktober 2016

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!