IM KW 41
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Bauen · Wohnen · Renovieren<br />
„Wir wohnen auch privat sehr gerne“<br />
Die beiden Gesellschafter des Einrichtungshauses Föger in Telfs, Stefan Föger und Hannes Haffner, im RUNDSCHAU-<br />
Interview über Qualitätsprodukte, Marktveränderungen und Prinzipien der Nachhaltigkeit<br />
Auch am Möbelmarkt hält<br />
der Online-Handel schön langsam<br />
Einzug. Ähnlich wie im<br />
Diskonteinkauf oder auf der<br />
Großfläche wird hier vor allem<br />
bei der Beratung und dem Service<br />
gespart. Die beiden seit<br />
Jahresbeginn als Gesellschafter<br />
im Familienunternehmen<br />
tätigen Cousins, Stefan Föger<br />
und Hannes Haffner, wollen<br />
hingegen diesen Weg der Entfremdung<br />
vom Kunden nicht<br />
mitgehen. Sie setzen in ihrem<br />
Unternehmen auch weiterhin<br />
auf die beiden Grundsäulen<br />
Qualitätsanspruch und Kundenbetreuung.<br />
Von Agnes Dorn<br />
Stefan Föger und Hannes Haffner legen<br />
Wert auf kompetente Beratung,...<br />
...scheuen keine Diskussionen und sind offen für neue Ideen.<br />
„Bei uns geht es nicht nur um die<br />
Ware allein. Wir sehen uns als Einrichtungsberater,<br />
als Partner unserer<br />
Kunden beim Möbelkauf“ – Hannes<br />
Haffner ist bereits seit 13 Jahren<br />
wichtiger Teil des Familienunternehmens<br />
und kennt das Haus daher<br />
schon sehr gut. Mit Stefan Föger als<br />
weiteren Gesellschafter ist frischer<br />
Wind ins Einrichtungshaus gezogen,<br />
doch auch er will dem schon zu Beginn<br />
eingeschlagenen Weg treu bleiben:<br />
„Natürlich könnten wir, wie es<br />
andere Großflächen-Möbelhäuser ja<br />
vormachen, auf Beratung verzichten.<br />
Aber die Kunden wollen wieder vermehrt<br />
Menschen haben, mit denen<br />
sie über ihre Wünsche und Vorstellungen<br />
plaudern und einen Kaffee<br />
trinken können“, zeigt sich der vom<br />
Inntalcenter ins Unternehmen seines<br />
Vaters gewechselte Geschäftsführer<br />
von den Prinzipien des alteingesessenen<br />
Hauses überzeugt.<br />
LIEFERANTEN MIT HAND-<br />
SCHLAGQUALITÄT. Online-<br />
Händler würden einfach alles um das<br />
Produkt herum abspecken und so<br />
den Preis niedrig halten können. Diese<br />
Methode sehen die beiden in Tirol<br />
ansässigen Unternehmer aber als ein<br />
Unding an. Stattdessen wird in ihrem<br />
Haus seit jeher größter Wert darauf<br />
gelegt, welche Manufakturen hinter<br />
den Produkten stehen. Der Sparstift<br />
darf also weder bei der Qualität noch<br />
beim Service angesetzt werden. „Mit<br />
Eigenmarken wird am Möbelmarkt<br />
sehr viel Schindluder getrieben. Bei<br />
uns gibt es beispielsweise keine permanenten,<br />
oft fingierten Rabatte wie<br />
anderswo“, zeigt Föger sein Unverständnis<br />
über so manches Marktgebaren.<br />
„Ein Sofa von beispielsweise<br />
Rolf Benz kostet überall gleich viel.<br />
Wir sind da nicht teurer als andere.<br />
Und wenn man einen Tisch für 99<br />
Euro kauft, dann ist das halt kein<br />
Produkt fürs Leben. Der kann auch<br />
nicht nachhaltig produziert worden<br />
sein“, kritisiert Haffner den oft unreflektierten<br />
Zugang zu Billigmöbeln.<br />
Dass ihre Möbel einen gewissen Qualitätsanspruch<br />
und damit verbunden<br />
einen dementsprechenden Preis haben,<br />
ist den Unternehmern zwar bewusst,<br />
sie geben jedoch zu bedenken,<br />
dass ein Qualitätsprodukt in einer<br />
gewissen Preisklasse auch ein Möbelstück<br />
für Jahre, oft Jahrzehnte darstellt<br />
und es nicht nach kurzer Zeit<br />
bereits auf der Mülldeponie endet.<br />
WELTOFFEN UND AM PULS<br />
DER ZEIT. Doch auch ein Traditionsunternehmen<br />
wie das Einrichtungshaus<br />
Föger muss mit der Zeit<br />
gehen, um nicht auf der Strecke zu<br />
bleiben. Dazu gehört in erster Linie<br />
die Aufstockung des Produktangebots<br />
durch moderne, zeitgemäße<br />
Marken sowie die sanfte Umstrukturierung<br />
des Unternehmens auf mehr<br />
Effizienz. „Personaleinsparung war<br />
für uns nie ein Thema! Bei uns steht<br />
der Mitarbeiter im Vordergrund.<br />
Wir sind unseren Mitarbeitern verpflichtet.<br />
Bei uns gibt es einige, die<br />
haben hier gelernt und gehen hier in<br />
Pension“, erklärt Haffner die starke<br />
Verbundenheit des gesamten Föger-<br />
Teams. Seit der Umstrukturierung<br />
RS-Fotos: Dorn<br />
wird bei Föger in vielen Bereichen<br />
versucht, effizienter zu arbeiten: Im<br />
Bereich der Auslieferung zum Beispiel,<br />
bei der Beladung der L<strong>KW</strong>s,<br />
bei der Reklamationsabwicklung,<br />
durch neu verhandelte Verträge und<br />
vor allem mit vielen kleinen Maßnahmen<br />
innerhalb der Firma konnten<br />
Wege und Abläufe verbessert und<br />
damit auch kostengünstiger gestaltet<br />
werden – wobei dieser Weg noch<br />
lange nicht abgeschlossen ist. Ganz<br />
will man sich in Zukunft auch dem<br />
Internetgeschäft nicht verschließen<br />
und möglicherweise doch irgendwann<br />
online ins Geschäft einsteigen.<br />
Doch wie genau diese Geschäftserweiterung<br />
erfolgen wird, steht noch<br />
in den Sternen: „Wir werden nie der<br />
Online-Händler sein, sondern immer<br />
vor Ort für unsere Kunden da<br />
sein und sie mit der bestmöglichen<br />
Beratung beim Möbelkauf unterstützen“,<br />
beruhigt Föger. ANZEIGE<br />
Das Einrichtungshaus Föger, oder „der starke Tiroler“, zeigt, wie die Tiroler wohnen.<br />
Und dies mit großer Beratungskompetenz für Hotelerie und privates Wohnen.<br />
RUNDSCHAU Seite 36 12./13. Oktober 2016