IM KW 41

Weitere Magazine

Info

Mit der Doppelausstellung „Der Photograph Heinrich Kühn – Malen mit Licht“ bringt der in München lebende Filmschaffende aus eingesessener Imster Familie ein „Weltjuwel“ der Kunstphotographie in seine Heimatstadt. Die RUNDSCHAU traf den Ausstellungskurator exklusiv zu einem „Menschen im Gespräch“. Von Friederike Bundschuh RUNDSCHAU: Markus, du hast als Filmschaffender eine Reihe von Preisen gewonnen und bist international vertreten. War „Filmen“ von Beginn an dein Berufswunsch oder wie bist du darauf gekommen? Markus Heltschl: Ich habe mich schon sehr früh für Filme interessiert, mit den ersten Kinobesuchen ist diese Begeisterung gewachsen. Schon mit 15 Jahren hab ich die ersten Super- 8-Filme gedreht und Anfang der 70er Jahre auch Jugendwettbewerbe in Österreich gewonnen. Prägend war der Einfluss meines Firmpaten und Mentors August Stimpfl, mit dem ich viele Gespräche über Kunst und Literatur führen konnte. Eine besondere Rolle spielte im Oberland die Galerie Elefant von Monika Lami-Delago. Frau Lami hat Interessierte und Sammler dazu animiert, sich intensiv mit Kunst auseinanderzusetzen, das fehlt heute, dass ein engagierter Galerist solch einen „Ort der Begegnung“ schafft. Mit 17 habe ich in ihrer Galerie Kurzfilme vorgespielt, die von manchem im Publikum als provokativ empfunden und heftig diskutiert wurden. Das waren wichtige Begebenheiten, die mich geprägt haben. Nach der Matura wurde ich an der Filmakademie Wien aufgenommen. Während meines Studiums zeigte das Wiener Filmmuseum viele Klassiker der Filmgeschichte, wie z.B. Eisenstein, John Ford oder Fritz Lang, die mich sehr fasziniert haben. Ganz besonders zogen mich aber die japanischen Filme von Ozu, Kurosawa und Mizogushi in ihren Bann, weil sie eine so ganz andere Welt rübergebracht haben.“ Markus Heltschl Imster – Filmemacher – Ausstellungskurator RS: Wie bist du ins Filmgeschäft „reingekommen“ und wie ging’s dann weiter? Heltschl: Über einen österreichweiten ORF-Talente-Wettbewerb Ende der 70er Jahre: Aus jedem Bundesland wurden zwei ca. 40-minütige Filme gedreht. Für Tirol waren es Felix Mitterer und ich, deren Drehbücher gewonnen haben. Ich habe dann jahrelang als Regieassistent für österreichische, deutsche und amerikanische Kinofilme gearbeitet, die hauptsächlich in Tirol oder Wien gedreht wurden. Später habe ich auch Drehbücher geschrieben, dafür einen Produzenten gesucht und bin dabei auf Christian Berger gestoßen. Aus dieser engen Kooperation ist nicht nur mein erster Film als Regisseur („Zwischen uns beiden“), sondern später auch der Film „Raffl“ über den Verräter von Andreas Hofer entstanden, mit dem großen Tiroler Künstler Lois Weinberger in der Hauptrolle. Wir hatten ziemlichen Erfolg und wurden sogar zu den Filmfestspielen in Cannes eingeladen. Wolfgang Pfaundler schrieb darüber im „Fenster“: „…Drei Tiroler fahren nach Cannes“. Unser Film bekam viele internationale Preise, unter anderem in Moskau und den Max Ophüls Preis. „Raffl“ war ein Meilenstein für den österreichischen Film, weil plötzlich ein anderes, kritisches Bild der Heimat ohne Kitsch und Schmalz entstanden ist, und die Auseinandersetzung mit der Tiroler Geschichte ins Bild rückte. Dieser Film begründete auch die internationale Karriere von Christian Berger, der heute u.a. mit Michael Haneke und Angelina Jolie arbeitet. Später habe ich auch Dokumentarfilme gemacht, z.B. über meinen Mentor August Stimpfl „Ein unentdeckter Archipel“. Dass er ihn selber nicht mehr sehen konnte, bedaure ich heute noch sehr. RS: Du hast ja nicht nur gefilmt, sondern warst auch künstlerischgestaltend tätig. Das künstlerische Konzept des Imster Fasnachthauses stammt ja von dir. Wie kam es dazu? Heltschl: Uli Gstrein hat sich an mich gewandt und mich aufgefordert, Ideen für das Fasnachtsmuseum einzubringen. Es war eine fruchtbare Zusammenarbeit, auch mit dem Architekten Ewerz. Wichtig war mir, in der filmischen Doppelprojektion dem Besucher ein Gefühl für das Erlebnis beim Imster Schemenlaufen zu vermitteln, und ich glaube, das ist ganz gut gelungen. RS: Dein Film „Das bedrohte Paradies – Der Photograph Heinrich Kühn“ gibt Einblick in das Leben eines „Lichtmalers“ von weltweiter Bedeutung. Heinrich Kühn (1866- 1944) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der künstlerischen Photographie und als Pionier der Der Imster Filmemacher und Ausstellungskurator Markus Heltschl präsentiert in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann und im Museum im Ballhaus eine eindrückliche Schau mit teils unveröffentlichten Bildern aus dem Nachlass von Heinrich Kühn – dem „Maler mit Licht“. RS-Foto: Bundschuh fotographischen Technik. Warum gerade Heinrich Kühn? Heltschl: Fotografie hatte mich neben dem Film immer interessiert. Ich zeige gerne Dinge, die Einblick in noch unbekannte, nicht ausreichend erforschte Dinge geben – wie eben Stimpfl oder Kühn. Die Beschäftigung mit Kühn hat eigentlich zwei Gründe: Zum einen habe ich einmal im „Fenster“ einen Bericht über Heinrich Kühn gelesen. Seine Bilder der Tiroler Landschaften haben mich sehr berührt, weil nur ein Ausschnitt gezeigt wird und der Betrachter den Rest im Kopf imaginiert, ähnlich wie das im Film „Raffl“ geschieht. So habe ich dann Kontakt zu den Enkeln von Heinrich Kühn aufgenommen, recherchiert und mit dem Dokumentarfilm begonnen. Große Unterstützung kam durch die Familie Kühns, aber auch durch wichtige Museumsleute, wie Ulrich Pohlmann, Florian Ebner oder Monika Faber, die Kühn den besten Farbfotografen der Welt nennt, weil er die Kunst der Reduktion und der Genre-Inszenierung in der Landschaft perfektioniert hat. Oder Peter Weiermair, der Heinrich Kühn in den 70er Jahren wiederentdeckt hat. Zudem konnte ich den kanadischen Fotografen Jeff Wall, einen der bedeutendsten Fotokünstler der Gegenwart, interviewen. Er ist berühmt für seine inszenierte Fotografie, ähnlich wie Kühn. Zum Zweiten durfte ich in der Österreichischen Nationalbibliothek die autochromen Farbbilder von Kühn filmen, was mich sehr gefreut hat, da Kühn ja bereits 1907 als einer der Ersten weltweit mit Farbe experimentierte. Da entstand die Idee zur Ausstellung im Schloss Tirol, weil diese Farbbilder davor so umfangreich noch nie präsentiert wurden. Es war zwar ein langer Weg, weil alles digitalisiert werden musste und die Originale maximal für fünf Minuten „ans Licht durften“. Die neue Ausstellung in Imst hat einen besonderen Aufbau: In der Hörmann-Galerie zeige ich neue Pigmentdrucke von bis dato noch unbekannten Negativen von Kühn, während im Museum im Ballhaus Zeitgenossen und Freunde von Kühn ausgestellt werden – die sogenannten Piktorialisten. Dafür sind aus Privatsammlungen weltweit bedeutende Bilder zur Verfügung gestellt worden. So bekommt man einen Begriff, wie die Weltspitze der Kunstfotografie um 1900 gearbeitet hat. Ich bin sehr stolz darauf, dass mir das für Imst gelungen ist. RS: Abschließend Markus Heltschl und das Oberland: Gibt es Wünsche an die Heimatstadt Imst? Heltschl: Es wäre schön, wenn die Idee eines „Museumsquartiers“ zügig umgesetzt würde. Imst ist als Zentrum des Oberlandes und mit seiner Lage an der historischen „Via Claudia Augusta“ der richtige Platz für ein solches Kulturzentrum. In diesen politisch schwierigen Zeiten ist Kultur und die kreative Auseinandersetzung mit Kunst wichtiger denn je. Ich hoffe, dass die politisch Verantwortlichen in Imst und beim Land diese Herausforderung, die auch eine große Chance für die Zukunst von Imst und dem Oberland darstellt, annehmen.“ Die RUNDSCHAU bedankt sich für das Gespräch! „Malen mit Licht“ Die beeindruckende Schau ist noch bis 12. November im Museum im Ballhaus und in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann zu sehen. Öffnungszeiten: Di., Do., Fr., Sa., 14 bis 18 Uhr. Kombiticket: 3 Euro. Vortrag von Dr. Diether Schönitzer am 14. Oktober, 19 Uhr, MiB; Führungen mit Dr. Diether Schönitzer am 21. Oktober und am 11. November, jeweils 16 Uhr. „Das bedrohte Paradies“ ist als DVD und DVD-Juweledition inkl. 44 Seiten Booklet mit Fotografien von Heinrich Kühn im Fachhandel und bei filmdelights erhältlich. Kontakt: office@filmdelights.com oder +43-1- 9443035. „Ein unentdeckter Archipel“ ist über das MiB zu bekommen. RUNDSCHAU Seite 50 12./13. Oktober 2016
„Glanzlichter live“ „Wiederlesen“ präsentiert Eiter und Oberkofl er (tom) Schreiber Meinhard Eiter und Sänger Dieter Oberkofler lesen und singen am Freitag, dem 11. November, ab 19.30 Uhr im Imster „Wiederlesen“. Neuwirths Abschiedstour „Roland Neuwirth & die Extremschrammeln“ in Imst (tom) Am Samstag, dem 15. Oktober, präsentiert der Art Club Imst „Roland Neuwirth & die Extremschrammeln“ auf ihrer Abschiedstournee in der Arena des Agrarzentrums Imst. Beginn: 20 Uhr – Tickets gibt es bei Ö-Ticket und in allen Raiffeisenbanken (Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder). Dieter Oberkofler (l.) und Meinhard Eiter werden einen vergnüglichen Abend am 11. November gestalten. Foto: Simone Grissemann Zu einer Lesung mit Musik lädt der Secondhand-Buchladen „Wiederlesen“ am Freitag, dem 11. November, um 19.30 Uhr. Dabei liest RUNDSCHAU-Kolumnist Meinhard Eiter aus seinen „Glanzlichtern“. Zwischen den Zeilen singt Dieter Oberkofler Lieder von Johnny Cash und Hannes Wader sowie Eigenkompositionen und vertonte Imster Mundardgedichte. Der Eintritt ist frei. „Des End vom Liad“ – dieses Programm von „Roland Neuwirth & den Extremschrammeln“ ist ein ganz besonderes: Ihr letztes. Es ist ein Sprung, dessen Anlauf mehr als 40 Jahre gedauert hat. So lange steht Neuwirth mit seiner Formation schon auf der Bühne. Er ist mit der dunklen Überstimme von Doris Windhager eine innige Gemeinschaft eingegangen, er lässt sich von der vitalen Knöpferlharmonika von Marko Zivadinovic den Rücken wärmen und hat seine Geiger Manfred Kammerhofer und Bernie Mallinger dazu gebracht, ihre Instrumente zarter zu besaiten als man das sonst wo zu hören bekommt. Roland Neuwirth hat die Essenz der Wiener Musik derart inhaliert, dass er ihre Grenzen jederzeit überschreitet, ohne ihr Hoheitsgebiet zu verlassen. Die Lieder in diesem letzten Programm kommen federleicht daher, gewiss, aber sie haben gleichwohl Gewicht, Volumen, Aura, auch einen Schuss Unvergänglichkeit. Sie fassen das Schaffen eines der großen Künstler Wiens zusammen, ohne von Bedeutung schwanger zu sein. Abschied nehmen, um zu bleiben. „Roland Neuwirth & die Extremschrammeln“ nehman am 15. Oktober Abschied von ihrem Publikum. Foto: ACI Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum (prax) Zum 50 jährigen Jubiläum zeigt das Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum in Längenfeld Fotografien des bergbäuerlichen Lebens, eine Foto-Ausstellung von Erika Hubatschek kombiniert mit „zweiten Blicken“ ihrer Tochter, Irmtraud Hubatschek. Diese Ausstellung hat Seltenheitswert und kann noch bis Ende Oktober 2016 besucht werden. Öffnungszeiten: Di und Do 10-12 und 14-16 Uhr. Sa und an feiertags geschlossen! S CHNAPPSCHUSS 4.W. 2.W. 4.W. 2.W. 2.W. TOP 10 Von 14.10 bis 20.10 Fr Sa So Mo Di Mi Do 15:45 15:45 15:45 15:45 15:45 15:45 15:45 Bad Moms Ab 12J 17:55 17:55 17:55 17:55 17:55 17:55 17:55 101 min 21:00 21:00 21:00 21:00 21:00 21:00 20:30 Blair Witch Ab 16J 18:20 18:20 18:20 18:20 20:30 20:30 20:30 105 min 20:30 20:30 20:30 20:30 Die glorreichen Sieben Ab 14J 15:55 132 min 15:55 15:55 15:55 15:55 15:55 15:55 Die Insel der besonderen Ab 12J Kinder 13:40 13:40 13:40 13:40 13:40 13:40 13:40 127 min Die Insel der besonderen Ab 12J Kinder 3D 16:20 16:20 16:20 16:20 16:20 16:20 16:20 127 min 3.W. Findet Dorie Ab 6J 103 min 14:20 16:30 18:50 14:20 16:30 18:50 14:20 14:20 14:20 14:20 14:20 16:30 16:30 16:30 16:30 16:30 18:50 18:50 18:50 18:50 18:20 3W. NEU Findet Dorie 3D Ab 6J 14:00 14:00 14:00 14:00 14:00 14:00 14:00 103 min 16:05 16:05 16:05 16:05 16:05 16:05 16:05 Inferno Ab 14J 18:10 18:10 18:10 18:10 18:10 18:10 18:10 121 min 20:45 20:45 20:45 20:45 20:45 20:45 20:45 2.W. Sausage Party Es geht um die Wurst Ab 16J 18:30 18:30 88 min 20:30 20:30 18:30 18:30 18:30 18:30 20:30 20:30 20:30 20:30 18:30 NEU 3.W. Verrückt nach Fixi Ab 12J 18:40 18:40 18:40 18:40 18:40 18:40 18:40 94 min 20:45 20:45 20:45 20:45 20:45 20:45 20:45 War Dogs Ab 14J 15:55 114 min 15:55 15:55 15:55 15:55 15:55 15:55 (mst) Wenn die Sonne auf Regen trifft zeigt die Natur ein wundersam anmutendes Farbenspiel, das meist nur von kurzer Dauer ist. Im richtigen Moment auf den Auslöser drückte Karola Knoll in Imsterberg. Foto: Knoll 1+1 GRATIS Beim Kauf eines Kinotickets gibts ein Ticket Gratis Das komplette Kinoprogramm finden Sie auf www.fmzkino.at 12./13. Oktober 2016 RUNDSCHAU Seite 51
Seite 1 und 2: AUSGABE IMST Verlagspostamt 6460 Im
Seite 3 und 4: Pikachu trifft Captain America Pop
Seite 5 und 6: Ab sofort Törggelen beim Neuner in
Seite 7 und 8: Kulinarik-Event in Sölden Markus N
Seite 9 und 10: Stigger Mode Imst NEU! VIP Cord Hos
Seite 11 und 12: 3:1 - Oberländer Mädels spitze Ti
Seite 13 und 14: Grissemann GmbH A-6511 Zams, Tirol,
Seite 15 und 16: Besinnlicher Ausflug SeneCura-Sozia
Seite 17 und 18: Häme von Opposition Liste Fritz:
Seite 19 und 20: Die Zukunft ist elektrisch Energiea
Seite 21 und 22: TC Raika-Abschlussturnier Sachspend
Seite 23 und 24: Luis Schranz (medalp) mit Jo Huber
Seite 25 und 26: 25 Jahre Hotel Vier Jahreszeiten Vi
Seite 27 und 28: „TAG DER OFFENEN TÜR“ der Stra
Seite 29 und 30: Industrietore & Zäune & Garderoben
Seite 31 und 32: Bauen · Wohnen · Renovieren 12./1
Seite 33 und 34: Bauen · Wohnen · Renovieren Richt
Seite 35 und 36: Bauen · Wohnen · Renovieren STEIN
Seite 37 und 38: Bauen · Wohnen · Renovieren Ferti
Seite 39 und 40: Bauen · Wohnen · Renovieren Unerw
Seite 41 und 42: A UF ein WORT Wieder in China „Wa
Seite 43 und 44: Kunststraße Imst 2016 - ZeitGeist
Seite 45 und 46: dann planen könnten. Dies ist aufg
Seite 47 und 48: Erlebe Begeisterung mit der Steiris
Seite 49: Donnerstag, 13. Oktober bis Mittwoc
Seite 53 und 54: K LEINANZEIGEN im Internet: www.run
Seite 55 und 56: EIN ARBEITSTAG - 3.036 LÄCHELN GEZ
Seite 57 und 58: Wir suchen ab sofort: Küchenhilfe
Seite 59 und 60: 6474 Jerzens 30 Wir suchen für die
Seite 61 und 62: W i r suchen Mietwohnungen für Spa
Seite 63 und 64: S PORT „Wollen uns nicht abwatsch
Seite 65 und 66: Seilbahner in Sölden: Ein Job mit
Seite 67 und 68: Jürgen Soraperra: „So etwas tut
Seite 69 und 70: † KIRCHLICHE NACHRICHTEN Pfarrkir
Seite 71 und 72: Rätsel-Lösungen aus der Vorwoche

IM KW 41

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?