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Salzberg und Saline Hall in Tirol Salzberg und - Alpenpark Karwendel

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Der Ochsenbrunnen<br />

Die e<strong>in</strong>zige natürliche Quellsole im <strong>Hall</strong>tal<br />

Der Ursprung der alp<strong>in</strong>en Solegew<strong>in</strong>nung<br />

liegt nicht <strong>in</strong> der bergmännischen<br />

Erzeugung, sondern <strong>in</strong> der Nutzung<br />

natürlich austretender Quellsole. Diese<br />

hatte mit 2-5% e<strong>in</strong>en sehr niedrigen<br />

Salzgehalt. Durch die bergmännische<br />

Öffnung des Salzlagers s<strong>in</strong>d solche<br />

Quellen vielfach <strong>in</strong> das Grubengebäude<br />

umgeleitet worden <strong>und</strong> somit<br />

im Laufe der Zeit versiegt.<br />

Die Auff<strong>in</strong>dung der alp<strong>in</strong>en Salzlagerstätten<br />

geht darauf zurück, dass<br />

Jäger Wildtiere beobachtet hatten, wie<br />

diese mit Vorliebe an salzigen Quellen<br />

tranken. Wenn diese Möglichkeit<br />

vielerorts nicht gegeben ist, müssen<br />

Salzleckste<strong>in</strong>e aufgelegt werden. Im<br />

<strong>Hall</strong>tal besteht e<strong>in</strong> solcher Quellsoleaustritt<br />

trotz der 700jährigen Bergbautätigkeit.<br />

Man kann heute nicht<br />

mehr feststellen, ob die Quelle schon<br />

vorher bestand, oder ob sie durch den<br />

Bergbau entstanden ist.<br />

Es handelt sich um die Ochsenquelle<br />

am Fuße des Kartellergebirges<br />

auf 1410 m Seehöhe, die nur wenig<br />

bekannt ist, obwohl sie vor allem im<br />

Sommer e<strong>in</strong>e beachtliche Wasserschüttung<br />

aufweist. Wenige Meter<br />

unterhalb wechselt der Bergbach<br />

die <strong>Hall</strong>talstraße <strong>und</strong> die Brücke wird<br />

seit alters her als Ochsenbrücke bezeichnet.<br />

Im Oktober 1935 ereignete sich <strong>in</strong><br />

der Nähe dieser Brücke e<strong>in</strong> Unfall mit<br />

35<br />

e<strong>in</strong>em <strong>Sal<strong>in</strong>e</strong>nlastwagen, bei dem Dipl.<br />

Ing. Hermann Berndt getötet wurde.<br />

Seither wird die Ochsenbrücke oft als<br />

Berndtbrücke bezeichnet, weil dort<br />

1936 e<strong>in</strong> Gedenkste<strong>in</strong> mit Kupfertafel<br />

aufgestellt wurde.<br />

Woher kommen nun die Namen<br />

Ochsenquelle, Ochsenbrunnen <strong>und</strong><br />

Ochsenbrücke?<br />

Die frühere Trassenführung der<br />

<strong>Hall</strong>talstraße im Bereich zwischen<br />

Klosterbrücke (oberhalb der 3. Ladhütte)<br />

<strong>und</strong> dem Erzherzogsberg war<br />

l<strong>in</strong>ksufrig <strong>und</strong> wurde erst, nachdem<br />

1697 das Osteck des Kartellergebirges<br />

abbrach <strong>und</strong> die Straße verschüttete,<br />

weitgehend rechtsufrig neu trassiert.<br />

Die alte Straße führte direkt an der<br />

Ochsenquelle vorbei, so dass dort<br />

auch e<strong>in</strong> hölzerner Brunnentrog zum<br />

Tränken der Zugtiere aufgestellt war.<br />

Die Transporte zum <strong>Salzberg</strong> wurden<br />

bis zum 20. Jahrh<strong>und</strong>ert nicht mit<br />

Pferden, sondern mit dem anspruchsloseren<br />

Zugochsen durchgeführt. Auf<br />

dem langen steil ansteigenden Weg<br />

zum Bergwerk war nach dem Bettelwurfbrünnl<br />

(1000 m Seehöhe) der<br />

Ochsenbrunnen nach weiteren 400<br />

Höhenmetern die e<strong>in</strong>zige Tr<strong>in</strong>kstätte.<br />

Der Ochsenbrunnen gab später auch<br />

der <strong>in</strong> der Nähe errichteten Brücke<br />

den Namen.<br />

Nachdem die neue Straße nicht<br />

mehr am Ochsenbrunnen vorbeiführ-

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