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Einzigartige Unternehmen Was die Einzigartigkeit eines ...

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Teil B Begründungen<br />

Kapitel 3 Wissenserzeugung und -nutzung<br />

wird <strong>die</strong>ser Bedarf gedeckt? Letztendlich durch <strong>die</strong> Mobilisierung von Wissen. Neues Wissen<br />

kann im Prinzip auf dreierlei Weise entstehen:<br />

entweder durch <strong>die</strong> Entdeckung neuer Wissensregeln (neue Erkenntnisse),<br />

oder durch <strong>die</strong> Re-Kombination vorhandener Wissensregeln, häufig aus verschiedenen<br />

Wissensgebieten,<br />

oder durch Mischungen aus den beiden erstgenannten Varianten.<br />

Um von der Mannigfaltigkeit der hieraus sich ergebenen Möglichkeiten eine Vorstellung<br />

zu bekommen, ist es hilfreich <strong>die</strong> Fakultätenrechnung heranzuziehen. Diese gibt an, wie<br />

viele einmalige Kombinationen aus n-Elementen bildbar sind. Diese n-Elemente können<br />

<strong>die</strong> Regeln <strong>eines</strong> Wissensgebietes oder verschiedener Wissensgebiete sein, <strong>die</strong> kombiniert<br />

werden.<br />

• Altshuller 29 hat durch <strong>die</strong> Analyse mehrerer tausend Patente auf den Wissensgebieten<br />

der Mechanik und Elektrotechnik herausgefunden, dass es 47 Prinzipien gibt,<br />

widersprüchliche Anforderungen zu lösen. Mit Hilfe von der Fakultätenrechnung ist<br />

leicht festzustellen, welches riesige Potenzial an einzigartigen Kombinationen alleine<br />

hieraus erwächst.<br />

• Es gibt in Deutschland ca. 1.000 verschiedene Stu<strong>die</strong>ngänge, <strong>die</strong> zusammen ca.<br />

10.000 verschiedene Stu<strong>die</strong>nschwerpunkte haben 30 .<br />

Über <strong>die</strong> Anzahl prinzipiell kombinierbarer Wissenselemente gibt es - soweit <strong>die</strong><br />

Kenntnisse des Verfassers reichen - nur Hinweise, keine genauen Zahlen.<br />

Diese sind auch nicht notwendig, da <strong>die</strong> Fakultätenrechnung zu viel mehr einzigartigen<br />

Kombinationen führt, als in den nächsten 1.000 Jahren überhaupt in <strong>Unternehmen</strong> vorstellbar<br />

sind. Es gibt also keinen Mangel an einzigartigen Möglichkeiten, sondern einen<br />

drastischen Überschuss: Das Kernproblem ist nicht <strong>die</strong> Erzeugung von Möglichkeiten<br />

neuen Wissens, sondern <strong>die</strong> Auswahl aus den vielfältigen Möglichkeiten: Die Trennung<br />

von unfruchtbaren und ergiebigen Möglichkeiten.<br />

Warum <strong>die</strong>ser Ausflug in das Reich der Möglichkeiten, der leicht als Euphorie missverstanden<br />

werden kann? Es geht um <strong>die</strong> Beschreibung einer grundlegenden Asymmetrie<br />

der Vergleichbarkeit von <strong>Unternehmen</strong>: Während jedes <strong>Unternehmen</strong> mit jedem anderen<br />

<strong>Unternehmen</strong> hinsichtlich ökonomischer Begriffe und hierdurch beschreibbarer Leistungen,<br />

vom Grundsatz her vergleichbar ist, gilt <strong>die</strong>s nicht für <strong>die</strong> stoffliche Seite der Produktion<br />

bzw. der Erstellung von Dienstleistungen. Trotz aller Angleichungs- und Einebnungstendenzen<br />

durch nachholendes Lernen bestehen, dem Grundsatz nach, auf der<br />

Gebrauchswertseite genügend Möglichkeiten für eine immer wieder neu erzeugte <strong>Einzigartigkeit</strong><br />

der <strong>Unternehmen</strong>, also für <strong>die</strong> Nicht-Vergleichbarkeit.<br />

Die Andersartigkeit gegenüber den Wettbewerbern ist aber eine entscheidende Voraussetzung<br />

für den Zugang zu (neuen) Kunden, für das Überleben und Wachsen <strong>eines</strong><br />

<strong>Unternehmen</strong>s.<br />

29 Altshuller, G., a.a.O.<br />

30 Recherche von Lauenstein, Th., Dortmund 2002<br />

48

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