Archivnachrichten Nr. 40 , März 2010 - Landesarchiv Baden ...
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32<br />
16 Schiffe wegen starken Eisgangs im Wertheimer<br />
Tauberhafen am 6. Dezember 1933.<br />
Vorlage: <strong>Landesarchiv</strong> StAWt A 57 II HV 860-00-100<br />
<strong>Archivnachrichten</strong> <strong>40</strong> / <strong>2010</strong><br />
und die Verbreitung schnellerer Dieselschlepper<br />
führten 1937 schließlich zur<br />
Einstellung der Kettenschleppschifffahrt.<br />
Als natürlicher Hafen bot sich in Wertheim<br />
die Taubermündung an. Für die<br />
Winterzeit, wenn wegen Eisgangs der<br />
Schiffsverkehr auf dem Main ruhte,<br />
wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
ein Winterhafen gebaut. Die<br />
moderne Hafenanlage am Main nahe<br />
des seit 1945 entstandenen Industriegebiets<br />
Wertheim-Bestenheid wurde<br />
1967 eingeweiht. Die Eigentümer des<br />
Hafens, Main-Tauber-Kreis und Stadt<br />
Wertheim, haben sich dafür zu einem<br />
Zweckverband zusammengeschlossen.<br />
Dokumente zum Mainhafen finden<br />
sich daher sowohl in den Beständen des<br />
Kreisarchivs wie auch im Stadtarchiv<br />
Wertheim. Mit dem jüngsten Ausbau<br />
des Rhein-Main-Donau-Kanals zur europäischen<br />
Großschifffahrtsstraße erleben<br />
die Städte entlang des Flusses ein<br />
neues Phänomen – Flusskreuzfahrten.<br />
Kaum noch an Schiffe erinnernde<br />
schwimmende Hotels legen an extra<br />
dafür gebauten überlangen Landestegen<br />
an und entlassen Hunderte meist amerikanischer<br />
Touristen in die pittoresken<br />
Altstadtgässchen.<br />
Kran- und Gütergleisanlage, Silos und Lagerhallen<br />
im einzigen Mainhafen <strong>Baden</strong>-Württembergs bei<br />
Wertheim, 1985.<br />
Vorlage: <strong>Landesarchiv</strong> StAWt A 57 II Fotosammlung<br />
LRA <strong>Nr</strong>. 4981; Aufnahme: Hans Wehnert, Wertheim<br />
Wollte man früher von einem Flussufer<br />
ans andere, war man in den meisten<br />
Orten entlang des Mains auf Furten<br />
oder Fährverbindungen angewiesen.<br />
Brücken gab es nur in den großen Städten<br />
wie Würzburg, Aschaffenburg und<br />
Frankfurt. Für die Verkehrsbedürfnisse<br />
des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche<br />
neue Querungsmöglichkeiten geschaffen,<br />
der moderne Brückenbau bedeutete<br />
aber das Ende der traditionsreichen<br />
Mainfähren. Eine der Letzten verkehrt<br />
heute zwischen dem Wertheimer Stadtteil<br />
Mondfeld und dem bayerischen<br />
Stadtprozelten. Nicht nur Berufspendler<br />
nutzen diese Verkehrsverbindung auf<br />
dem täglichen Weg zur Arbeit, auch für<br />
Radtouristen ist es immer wieder ein<br />
besonderes Erlebnis, mit der Motorfähre<br />
überzusetzen.<br />
Claudia Wieland<br />
Schleusenanlage bei Freudenberg, 1950er-Jahre.<br />
Vorlage: <strong>Landesarchiv</strong> StAWt A 60, 0010-00-291;<br />
Aufnahme: Schuhmann, Fechenbach