Archivnachrichten Nr. 40 , März 2010 - Landesarchiv Baden ...
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„Wenn über dem Weinberg es flammt …“<br />
Literatur zum Weinbau in <strong>Baden</strong>-Württemberg von Vergil bis Theodor Heuss<br />
Titelseite der Schrift des württemberg-weiltingischen<br />
Leibmedikus Eberhard Gockel (1636–1703)<br />
über die Folgen der Weinbehandlung mit der hochgiftigen<br />
Silberglätte zum Süßen des Weins, 1697.<br />
Vorlage: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg<br />
BL/23/026; Aufnahme: Mirco Andrea Carlesso,<br />
Brackenheim<br />
Die Württembergische Landesbibliothek<br />
Stuttgart verfügt über einen reichen Bestand<br />
an Fachliteratur zur Weinrebe, zum<br />
Weinbau und zur Weinbereitung, darunter<br />
das seltene und prachtvolle Tafelwerk<br />
Le raisin von Johann Simon Kerner aus<br />
den Jahren 1803–1815. Im Staatlichen<br />
Weinbauinstitut Freiburg befindet sich die<br />
Bibliothek des <strong>Baden</strong>er Weinbaufachmanns<br />
und ersten Präsidenten des Deutschen<br />
Weinbauvereins Adolph Blankenhorn,<br />
ehemals eine der umfangreichsten<br />
Privatsammlungen önologischer Literatur.<br />
In der Ausstellung werden erstmals herausragende<br />
Werke beider Bibliotheken<br />
gemeinsam gezeigt: internationale Literatur<br />
von den antiken Agrarschriftstellern<br />
über mittelalterliche und frühneuzeitliche<br />
Werke bis zur Weinliteratur des beginnenden<br />
20. Jahrhunderts. Sie wird<br />
ergänzt von Archivalien des Archivverbunds<br />
Main-Tauber, die den Weinbau<br />
im Main-Tauber-Gebiet beleuchten.<br />
Die große Bedeutung der Weinwirtschaft<br />
über die Jahrhunderte hinweg<br />
zeigt sich in der Vielfalt der Themen. Sie<br />
reicht von rechtlichen Fragen über das<br />
Visieren der Fässer, von Weinmostwägungen<br />
über die Bekämpfung von<br />
Rebschädlingen bis hin zu den Nebenprodukten<br />
der Rebe und des Weins.<br />
<strong>Baden</strong> und Württemberg haben eine<br />
reiche Literatur hervorgebracht, die das<br />
Bemühen um die Verbesserung des<br />
Weinbaus in den beiden Ländern widerspiegelt.<br />
In Württemberg waren es im<br />
18. Jahrhundert unter anderem Johann<br />
Caspar Schiller (1723–1796), der Vater<br />
des Dichters Friedrich Schiller, und der<br />
Maulbronner Klosterprofessor Balthasar<br />
Sprenger (1724–1791), die sich mit<br />
dem Rebanbau und der Weinbereitung<br />
befassten. Die 1825 gegründete Gesellschaft<br />
für die Weinverbesserung in<br />
Württemberg mit ihrem ersten Vorstand<br />
Carl von Gok (1776–1849), dem Halbbruder<br />
des Dichters Friedrich Hölderlin,<br />
hat den Weinbau des Landes in vieler<br />
Hinsicht, auch durch Publikationen,<br />
gefördert.<br />
In <strong>Baden</strong> haben in der ersten Hälfte des<br />
19. Jahrhunderts Johann Metzger (1789–<br />
1852), Lambert von Babo (1790–1862)<br />
und Philipp Bronner (1792–1864) bedeutende<br />
önologische Schriften verfasst,<br />
insbesondere auf dem Gebiet der Ampelografie<br />
und der Beschreibung der deutschen<br />
Weinbauregionen. Adolph Blankenhorn<br />
(1843–1906) machte es sich zur<br />
Lebensaufgabe, den Weinbau und die<br />
Kellerwirtschaft auf eine wissenschaftliche<br />
Grundlage zu stellen.<br />
Die Ausstellung ist eine literarische Entdeckungsreise<br />
für Freunde und Kenner<br />
der <strong>Baden</strong>er und Württemberger Weine<br />
und für alle, die sich für die Geschichte<br />
und Kultur des Weins interessieren.<br />
Isolde Döbele-Carlesso<br />
„Wenn über dem Weinberg es flammt …“<br />
Literatur zum Weinbau in <strong>Baden</strong>-<br />
Württemberg von Vergil bis Theodor<br />
Heuss<br />
Wanderausstellung der Württembergischen<br />
Landesbibliothek Stuttgart in<br />
Zusammenarbeit mit dem Staatlichen<br />
Weinbauinstitut in Freiburg<br />
Öffnungszeiten<br />
19. <strong>März</strong> – 16. Mai <strong>2010</strong><br />
Montag – Samstag 10.00 – 16.30 Uhr<br />
Sonn- und Feiertag 11.30 – 16.30 Uhr<br />
Informationen<br />
<strong>Landesarchiv</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
– Archivverbund Main-Tauber –<br />
Bronnbach 19, 97877 Wertheim<br />
Telefon 09342/91592-0<br />
Telefax 09342/91592-30<br />
E-Mail: stawertheim@la-bw.de<br />
Internet: www.landesarchiv-bw.de/staw<br />
<strong>Archivnachrichten</strong> <strong>40</strong> / <strong>2010</strong> 45