Archivnachrichten Nr. 40 , März 2010 - Landesarchiv Baden ...
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Newsletter des Archivverbunds Main-Tauber<br />
erfolgreich etabliert<br />
Vor zwei Jahren entschloss sich der Archivverbund<br />
Main-Tauber, dem Beispiel<br />
anderer Institutionen zu folgen und<br />
einen elektronischen Rundbrief anzubieten.<br />
Der Aufruf brachte positive<br />
Rückmeldungen, woraufhin nun dreibis<br />
viermal im Jahr ein sogenannter<br />
Newsletter versandt wird.<br />
Er ergänzt den traditionellen Informationsbrief<br />
des Archivverbunds am Jahresanfang.<br />
Im Newsletter kann nun auf<br />
Details der einzelnen Veranstaltungen<br />
eingegangen und auf Veränderungen des<br />
bestehenden Jahresprogramms hingewiesen<br />
werden. Auch aktuelle Nachrichten<br />
aus dem Haus werden auf diesem Weg<br />
transportiert. Vor allem bei kurzfristigen<br />
Änderungen, wie etwa im <strong>März</strong> 2009 bei<br />
der Absage eines Vortrags wegen Erkrankung<br />
des Referenten, erwies sich dieses<br />
schnelle Medium als besonders effektiv.<br />
Gesucht: Helden<br />
Das Kultur- und Tagungszentrum Kloster<br />
Bronnbach, das wie im Mittelalter in<br />
zisterziensischer Abgeschiedenheit liegt,<br />
strahlt mit seinem vielseitigen Veranstaltungs-<br />
und Bildungsprogramm weit über<br />
die nähere Umgebung aus. Selbst für<br />
einzelne Abendveranstaltungen zieht es<br />
Interessierte aus der Region zwischen<br />
Heilbronn, Würzburg und Aschaffenburg<br />
an. Damit reicht auch der Einzugsbereich<br />
des Archivverbunds, im ehemaligen Klosterhospital<br />
gelegen, weit über den Kreis<br />
derjenigen hinaus, die mit der ortsansässigen<br />
Tagespresse erreicht werden können.<br />
Vor allem aus diesem Grund wird<br />
der Newsletter zunehmend abonniert.<br />
Anmeldungen werden gerne entgegengenommen<br />
unter stawertheim@la-bw.de.<br />
Große Beteiligung am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten<br />
Helden in Archiven zu finden, klingt auf<br />
den ersten Moment irritierend. Doch<br />
genau das förderte der 21. Geschichtswettbewerb<br />
des Bundespräsidenten mit<br />
dem Thema Helden. Verehrt – verkannt –<br />
vergessen. Schülerinnen und Schüler<br />
sollen dabei zu forschendem Lernen ermutigt<br />
werden. Über 6600 Teilnehmer<br />
aller Schularten suchten für 1831 Beiträge<br />
<strong>Landesarchiv</strong>e, Stadt-, Kreis- und<br />
Gemeindearchive auf, befragten Zeitzeugen<br />
und wälzten Literatur – eine<br />
hervorragende Resonanz. Allein aus<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg wurden von 599<br />
Schülerinnen und Schülern 142 Arbeiten<br />
eingereicht.<br />
Die Neugier und der Spürsinn der jungen<br />
Forscherinnen und Forscher führten<br />
auch bei diesem Wettbewerb zu erstaunlichen<br />
Ergebnissen. Ins Zentrum ihrer<br />
Suche stellten sie Biografien von Men-<br />
Monika Schaupp<br />
schen, an denen sie Heldenhaftes herausarbeiteten.<br />
Vielfach fanden sie Helden<br />
das Alltags – Menschen, die unter<br />
schwierigsten Bedingungen zum Beispiel<br />
in der Nachkriegszeit Suppenküchen für<br />
Flüchtlinge organisierten und unterhielten.<br />
Manche dieser Helden waren bisher<br />
vergessen oder ihr Handeln war gar<br />
nicht als heldenhaft eingestuft worden.<br />
Gerade bei Biografien aus der Zeit des<br />
Nationalsozialismus ergaben Archivfunde<br />
unerwartete Aspekte. Mehrfach wurde<br />
zum Beispiel das Verhalten von NS-<br />
Amtsträgern untersucht, die 1945 unter<br />
Lebensgefahr Befehle unterliefen, um<br />
die kampflose Übergabe ihrer Wohnorte<br />
zu ermöglichen. Recht überraschend<br />
war die Vielzahl der Fälle, in denen widerständiges<br />
Verhalten in der NS-Zeit auf<br />
lokaler Ebene gezeigt und durchgehalten<br />
werden konnte. Anhand solcher aus den<br />
Quellen erarbeiteten Geschichten gewährten<br />
die Jugendlichen Einblicke in<br />
ihre Heldenvorstellungen und diskutierten<br />
die Notwendigkeit, sich auch heute<br />
an Vorbildern zu orientieren.<br />
Die Bundessieger wurden am 6. November<br />
2009 von Bundespräsident Horst<br />
Köhler in Schloss Bellevue in Berlin<br />
ausgezeichnet. Einer der Beiträge kam<br />
aus <strong>Baden</strong>-Württemberg: Wer kannte<br />
bisher Theodor Mögling, der als württembergischer<br />
Revolutionär 1848 an der<br />
Seite von Hecker kämpfte und bis zum<br />
Kampf um die Reichsverfassung 1849 der<br />
demokratischen Sache treu blieb? Die<br />
Entdeckung dieser baden-württembergischen<br />
Identifikationsfigur gelang Giovanna-Beatrice<br />
Carlesso, die in Brackenheim<br />
das Zabergäu-Gymnasium besucht.<br />
Clemens Rehm<br />
<strong>Archivnachrichten</strong> <strong>40</strong> / <strong>2010</strong> 47