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ufliche Umfeld schon längst an eine Alkoholkrankheit<br />

denkt. Man erkennt selbst meist<br />

viel zu spät, oder will nicht hinsehen, dass die<br />

Anzeichen für ein Alkoholabhängigkeitssyndrom<br />

bestehen – verheimlichen vor sich selbst<br />

und vor anderen ist die Regel. Anzeichen für<br />

einen kritischen Konsum und einen Selbsttest<br />

finden Sie unter: www.kenn-dein-limit.de<br />

Was kann ich tun, wenn ich abhängig bin?<br />

Der erste Schritt ist mit dieser Frage bereits<br />

getan – denn dann haben Sie erkannt und<br />

akzeptiert, dass Sie ein Problem mit Alkohol<br />

haben und Ihre Motivation gefunden, dass Sie<br />

an Ihrer Situation etwas ändern möchten.<br />

Der erste Ansprechpartner ist meist der<br />

Hausarzt, der Sie über die Therapieangebote<br />

informieren kann. Sie können sich auch direkt<br />

an den Psychosozialen Dienst des Landes Salzburg<br />

wenden. Hier finden Sie multiprofessionelle<br />

Ansprechpartner, die mit Rücksicht auf<br />

Ihre individuelle Situation einen Behandlungsplan<br />

mit Ihnen erarbeiten (Kontakt:<br />

psds@salzburg.gv.at oder unter der<br />

Telefonnummer: +43 662 8042 – 3599).<br />

Eine Behandlung erfolgt in mehreren Schritten.<br />

In der ersten Phase muss der Betroffene<br />

verstehen und akzeptieren, dass er krank ist<br />

und Hilfe benötigt. Die zweite Phase ist die<br />

Entgiftungsphase, die stationär oder ambulant<br />

durchgeführt werden kann, jedoch aufgrund<br />

der gesundheitlichen Gefahr immer mit medizinischer<br />

Begleitung erfolgen soll. Darauf folgt<br />

der schwierige Teil der Entwöhnungsphase, in<br />

der es darum geht, sich an ein Leben ohne Alkohol<br />

zu gewöhnen, neue Perspektiven zu gewinnen,<br />

„Ja“ zum Leben und zu neuen Zielen<br />

zu sagen, sich ein neues „Selbst-Bewusstsein“<br />

aufzubauen. Aber auch, sich der Aufarbeitung<br />

der „nassen“ Zeit zu stellen, was in der ersten<br />

Zeit ohne Alkohol oft sehr beängstigend erlebt<br />

wird. Nach der Entgiftung stehen Ihnen für<br />

diese Zeit Langzeittherapieeinrichtungen in<br />

verschiedenen Bundesländern von Österreich<br />

zur Auswahl. Üblicherweise können Sie<br />

dort in 12 Wochen, oder auch mit Verlängerung,<br />

diese Themen angehen. Da<br />

eine Alkoholabhängigkeit als chronische<br />

Erkrankung eingestuft ist und vielfach<br />

aufgrund des Alkoholkonsums der eigene<br />

Wohnraum verloren gegangen ist, gibt es<br />

im Anschluss an die Langzeittherapie die<br />

Möglichkeit, sich weitere Unterstützung<br />

zur Aufrechterhaltung der Abstinenz und<br />

zum Aufbau eines Lebens ohne Alkohol<br />

zu holen. Übergangswohneinrichtungen<br />

bieten dabei ein sicheres, „trockenes“ Umfeld<br />

sowie psychologische und sozialarbeiterische<br />

Unterstützung – um die wichtigen<br />

Lebensbereiche wie Abstinenz, Arbeit,<br />

Wohnen, tragbare soziale Netzwerke und<br />

Freizeitgestaltung wieder aufzubauen.<br />

Auch Rückfälle, die zum Krankheitsbild<br />

gehören und leider häufig vorkommen,<br />

können so bearbeitet werden.<br />

Wie kann ich als Angehöriger einem alkoholkranken<br />

Menschen helfen?<br />

Angehörige befinden sich in einer schwierigen<br />

Situation: zerrissen zwischen Loyalität<br />

dem Betroffenen gegenüber und dem<br />

Bedürfnis, etwas gegen den übermäßigen<br />

Alkoholkonsum und den daraus resultierenden<br />

Folgen unternehmen zu wollen.<br />

Oft unterstützt auch das Umfeld die Sucht,<br />

indem es den Betroffenen beschützt oder<br />

kontrolliert. Ein solches Verhalten nennt<br />

man Co-Abhängigkeit. Sie trägt oft nicht<br />

unwesentlich dazu bei, dass das Suchtverhalten<br />

aufrechterhalten wird. In eine<br />

Behandlung sollte deshalb auch, wenn<br />

möglich, das Umfeld miteinbezogen werden,<br />

um nicht den Menschen isoliert zu<br />

sehen, sondern als Teil eines Systems.<br />

Wichtig ist jedenfalls, dass so früh und<br />

so schnell wie möglich Schritte gesetzt<br />

werden und Hilfe in Anspruch genommen<br />

wird. Je kürzer das Bestehen der Suchterkrankung,<br />

desto besser ist die Prognose!<br />

WEITERFÜHRENDE LINKS IM INTERNET:<br />

Selbsttest-Möglichkeiten<br />

https://www.kenn-dein-limit.de/selbst-tests/<br />

alkohol-selbst-test/<br />

https://www.psychotherapiepraxis.at/<br />

surveys/test_alkoholismus.phtml<br />

Wo kann ich mich in Salzburg hinwenden?<br />

https://www.salzburg.gv.at/themen/soziales/psychosoziale-beratung-und-betreuung/<br />

psd-zustaendigkeiten<br />

http://www.selbsthilfe-salzburg.at/alleselbsthilfegruppen/selbsthilfegruppen-imueberblick/24-sucht-erkrankungen/<br />

Zahlen Daten Fakten in Österreich<br />

http://www.bmgf.gv.at/cms/home/attachments/6/4/1/CH1039/CMS1305198709856/<br />

handbuch_alkohol_-_oesterreich_2009__<br />

zahlen,_daten_fakten_trends.pdf<br />

Informationen über das SOALP<br />

https://www.caritas-salzburg.at/hilfe-angebote/armut-krisen-und-praevention/soalp/<br />

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