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ERFOLG ist ein Erlebnis<br />
Wir sitzen in der großzügig verglasten Sky-Loge des Hotels Gutjahr<br />
und lassen den Blick schweifen – auf Abtenau und über Abtenau<br />
hinaus. Obwohl es früher Abend ist, dauert es eine Weile, bis er sich<br />
losreißen kann von seiner Arbeit. Und dann noch ein bisschen, bis<br />
er wirklich da ist, der Max.<br />
Ein Beitrag von Wolfgang Tonninger<br />
Dann geht alles sehr schnell. Er erzählt und erzählt<br />
– aus seinem Leben, als wäre es ein Kinofilm. Vom<br />
Automechaniker zum Vier-Sterne-Superior-Chef.<br />
Von seinen Chauffeur-Tagen in den Bavaria Studios<br />
München, seinen Begegnungen mit Berühmtheiten<br />
und sein beinahe Naheverhältnis mit Roy Black.<br />
Nur manchmal wird er nachdenklich, der Max. Dort<br />
setzen wir an: „Das war schon komisch. Alle waren<br />
immer so zufrieden, und ich hab mich gefragt, was<br />
die an mir finden. Bis ich dann als Bus-Chauffeur<br />
bei meiner ersten Reise für eine Woche 5.000 Schilling<br />
Trinkgeld zugesteckt bekam. Damals dämmerte<br />
es mir, dass Dienstleistung die Königsdisziplin ist.<br />
Plötzlich wurde mir klar:“ – er wird jetzt ganz leise,<br />
der Max, beinahe konspirativ und flüstert über den<br />
Tisch – „Mein Zuhause ist der Gast.“<br />
Name Markus Gutjahr<br />
erbte das Service-Gen von seiner Mutter<br />
Josefine und hat, zusammen mit seiner<br />
Frau Barbara, die kleine Pension Gutjahr<br />
1985 von seinen Eltern übernommen<br />
Kinder: Markus – Küchenchef, Cornelia –<br />
Wellness-Verantwortliche<br />
„Diese Gewissheit ist wichtig“, meint er, „wenn du<br />
Millionen Euro in die Hand nimmst und in einen Hotelbetrieb<br />
investierst – in einem Umfeld, in dem viele<br />
nur jammern und Ausreden suchen für Dinge, die sie<br />
eigentlich selbst in der Hand haben.“ Zum Beispiel<br />
der Standort. Für Max ist Abtenau ein perfekter<br />
Platz: „Kein Talschluss, rundherum offen, nicht<br />
eingeengt zwischen Bergen, ein tolles Panorama, eine<br />
tolle Höhenlage mit Top-Grasbergen auf der einen<br />
und einem Top-Hochgebirge auf der anderen Seite.<br />
Und die Bischofsmütze – das musst du wissen – ist der<br />
schönste Berg der Welt.“ Mit einem Mal ist die Nachdenklichkeit<br />
verflogen, und geblieben ist der, der<br />
einem die Welt erklärt. Ob man es will oder nicht.<br />
Der Max ist nicht nur ein Service-Fanatiker, er ist<br />
auch ein Vollblutverkäufer, wie er im Buche steht.<br />
30 Tage im Jahr ist er unterwegs, auf Messen und<br />
Spezial-Veranstaltungen in halb Europa, um den<br />
Menschen sein Produkt nahezubringen: „Das Hotel<br />
ist nur die Basis. Die muss stimmen. Aber letztendlich<br />
zählt das konkrete Produkt. Zu sagen, dass man<br />
bei uns wandern kann, reicht nicht, wenn du auf<br />
der Wandermesse in Antverpen bist. Da brauchst du<br />
schon ein Wanderpaket, das rundum überzeugt.“<br />
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