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Mit der Nordwestbahn unterwegs<br />
Hasepark<br />
Fotos:: Archiv Bersenbrücker Kreisblatt<br />
chen auch sehr gern „die Metropole des<br />
Artlandes“. Das Artland ist eine Kulturlandschaft,<br />
die durch ihre imposanten<br />
Fachwerkbauernhäuser berühmt ist und<br />
ihresgleichen sucht. Zum Artland gehören<br />
die Stadt Quakenbrück – bekannt<br />
durch ihre Altstadt – und die Orte Badbergen,<br />
Gehrde, Menslage, Nortrup und<br />
viele kleine Bauerschaften. Die historische<br />
Altstadt der Burgmannstadt lädt, egal zu<br />
welcher Jahreszeit, zu einem Spaziergang<br />
ein. Ein Highlight ist die St.-Sylvester-<br />
Kirche; sie wurde erstmals im Jahre 1235<br />
erwähnt. Mit ihrem 68 Meter hohen<br />
spätromanischen Turm und der geschwungenen<br />
Haube aus der Barockzeit<br />
ist sie ein echtes Schmuckstück. Quakenbrück<br />
wird wegen seiner mittelalterlichen<br />
Stadtanlage mit vielen Fachwerkhäusern<br />
in touristischen Publikationen gerne „Rothenburg<br />
des Nordens“ genannt. Der so<br />
genannte „Poggenpad“ (Froschpfad) ist<br />
ein touristischer Besichtigungsweg, der<br />
durch die Innenstadt führt. Er ist durch<br />
im Bürgersteig eingelassene Platten mit<br />
Froschfußabdrücken gekennzeichnet und<br />
führt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten<br />
der Stadt.<br />
Ich mag meine Heimatstadt aber auch<br />
sehr gern, weil sie reich an Grünflächen<br />
ist. Am Rande der Altstadt liegt zum<br />
Beispiel der Stadtpark (heute „Park der<br />
Deutschen Einheit“). Diese Anlage ist der<br />
älteste Park in Quakenbrück. Er bildet mit<br />
seinen teilweise alten Baumbeständen<br />
eine kleine „grüne Lunge“ mitten in der<br />
Stadt und lädt vor allem an einem goldenen<br />
Oktobertag zu schönen Spaziergängen<br />
ein. Ursprünglich war es der Garten<br />
des ehemaligen Amtsgerichtes. Hier lässt<br />
es sich wunderbar mitten in der Stadt<br />
verweilen. Vereinzelt finden hier auch<br />
Veranstaltungen statt, aber ich meine,<br />
dass er zu wenig genutzt wird.<br />
Über eine schöne Eichenallee, die unmittelbar<br />
am Stadtpark beginnt und entlang<br />
der Hase führt, gelangt der Spaziergänger<br />
in das Erholungsgebiet Schützenhof. Zwischen<br />
Deichsee und Stadtwald liegt der<br />
Hasepark, ein 18 Hektar großes Gelände,<br />
das von der Hase umflossen wird und<br />
bereits seit 1902 besteht. Zwei Biotope<br />
und viele Hecken bilden eine parkähnliche<br />
Landschaft, in der im September das<br />
traditionelle Pferderennen des Artländer<br />
Rennvereins stattfindet. In den 1980-er<br />
Jahren hielt hier der ADAC noch spektakuläre<br />
Cross-Rennen ab und am „Hasering“<br />
Constance und Hans-Wilhelm Welker auf der Terasse des Cafés<br />
trafen sich nicht nur Auto- und Motorradfahrer<br />
aller Klassen, nein, auch auf dem<br />
See wurden Rennen gefahren. Ich erinnere<br />
mich noch sehr gut daran. Den Geruch<br />
von Ethanol und das Heulen der Motoren<br />
werde ich ebenfalls nicht vergessen.<br />
Mein eigentliches Ziel ist aber Gut Vehr,<br />
denn hier habe ich heute eine Verabredung<br />
mit Hans-Wilhelm Welker. Gut<br />
Vehr, das bereits im 13. Jahrhundert<br />
erstmals erwähnt wurde, ist eine große<br />
Hofanlage, eingerahmt vom Getreidespeicher<br />
und den Ställen für Vieh- und<br />
Wohneinheiten für die damaligen<br />
Bediensteten. In dem leicht abseits<br />
stehenden„Schloss“ wohnen die Eltern<br />
von Hans-Wilhelm. Umrahmt ist das Ganze<br />
von schönen alten Baumbeständen<br />
und Feldern. Seit 2000 lenkt das Ehepaar<br />
Ausgabe <strong>Herbst</strong> <strong>2016</strong> mq | 55