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Woher hat die Möhre ihre Farbe? - Verbraucherportal Baden ...

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Workshop C<br />

Was kriecht im Gemüse? Biologische Schädlingsbekämpfung<br />

Dr. Friedrich Merz, Harald Schneller, Landesanstalt für Pflanzenschutz, Stuttgart<br />

In den Räumen der Gartenbauschule berichteten Dr. Friedrich Merz und Harald Schneller<br />

von der Landesanstalt für Pflanzenschutz über <strong>die</strong> Methoden der Schädlingsbekämpfung<br />

bei Gemüse.<br />

Ohne Schädlingsbekämpfung geht es nicht. Dies machte Herr Dr. Friedrich Merz zu<br />

Beginn des Workshops den Zuhörern anhand des Rettichs als Beispiel deutlich. Zwischen<br />

40 bis über 80% liegt der Schädlingsbefall wenn keine Maßnahmen unternommen werden,<br />

zu hoch für Wirtschaftlichkeit im Gemüseanbau.<br />

Im Wirtschaftsjahr 2004/2005 belief sich <strong>die</strong> Anbaufläche für Gemüse im Freiland auf<br />

110.000 ha, den größten Anteil nahm dabei der Spargalanbau mit über 16 ha Fläche ein.<br />

Vergleichsweise niedrig ist der Anbau „unter Glas“, etwa 1,3 ha Gemüse wurde in<br />

Gewächshäusern angebaut. Bei Gemüse liegt in Deutschland der Selbstversorgungsgrad<br />

bei rund 40%.<br />

Gemüseschädlinge wie zum Beispiel <strong>die</strong> Kohlfliege, <strong>Möhre</strong>nfliege oder Zwiebelfliege legen<br />

<strong>ihre</strong> Eier an den Stängelgrund der Pflanze oder in nahe gelegene Erdspalten ab. Die aus<br />

den Eiern schlüpfenden beinlosen Maden schaden den Gemüsepflanzen, da sie deren<br />

Wurzeln befressen. Die Pflanzen bleiben im Wachstum zurück, welken und verfärben sich<br />

bleigrau. In Rettich oder Ra<strong>die</strong>schen findet man bräunlich gefärbte Fraßgänge der<br />

Kohlfliegenmaden, bei Blumenkohl, Chinakohl, Rosenkohl und Wirsing kommt es auch zu<br />

oberirdischem Befall, <strong>die</strong> Maden fressen sich durch <strong>die</strong> Blattadern der Kohlgemüse.<br />

Ein weiterer ernst zu nehmender Schädling ist <strong>die</strong> Lauchminierfliege. Als ihr<br />

Verbreitungsgebiet wird das gesamte Europa angegeben. In Deutschland ist sie<br />

besonders im Süden und im Rheintal aufgetreten. Schnittlauch, Zwiebeln, Knoblauch und<br />

Lauch sind bei <strong>die</strong>sem Schädling Ziel der Eiablage. Auch hier entsteht der Schaden durch<br />

fressende Maden. In <strong>die</strong> entstandenen Wunden können zusätzlich Bakterien und Pilze<br />

eindringen und den Schaden verstärken.<br />

Wie können <strong>die</strong>se Schädlinge bekämpft werden?<br />

Ein sehr wirksames Mittel sind Kulturschutznetze. Mit oder ohne Bügel verhindern sie <strong>die</strong><br />

Eiablage der fliegenden Schädlinge in Gemüsenähe. Im ökologischen Anbau werden<br />

solche Netze als ein Standardverfahren gegen Schädlinge eingesetzt. Die ausgelegten<br />

Netze erschweren jedoch weitere Arbeitsgänge, wie zum Beispiel Unkrautbeseitigung.<br />

Von der Forschungsanstalt für biologischen Landbau<br />

(FIBL) in Zusammenarbeit mit der Firma Andermatt<br />

Biocontrol wurden Kulturschutzzäune entwickelt. Weil<br />

<strong>die</strong> meisten der Gemüseschädlinge das Ziel <strong>ihre</strong>r<br />

Eiablage nur flach über dem Boden anfliegen, werden<br />

sie vom aufgestellten Zaun abgehalten. Der Vorteil der<br />

Zäune liegt darin, dass <strong>die</strong> Gemüsebeete nicht<br />

abgedeckt, und somit für weitere Arbeitsschritte<br />

während der Aufzucht zugänglich sind. Seit 2005 sind<br />

Kulturschutznetze auf dem Markt, leider erweisen sie<br />

sich bisher weniger effektiv als <strong>die</strong> über das Gemüse ausgelegten Kulturschutznetze.<br />

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