Woher hat die Möhre ihre Farbe? - Verbraucherportal Baden ...
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Workshop L<br />
Qualitätsfaktoren bei der Herstellung von Gemüsesaft<br />
Dipl.-LM-Ing. Martin Hannak, A. Dohrn & A. Timm GmbH & Co. KG, Diedersdorf<br />
Um <strong>die</strong> Qualität eines Gemüsesaftes beurteilen zu können, muss man den<br />
Herstellungsprozess von Gemüsesaft kennen. In <strong>die</strong>sem Seminar wurde <strong>die</strong>s am Beispiel<br />
von Karottensaft aufgezeigt.<br />
Als Einstieg in <strong>die</strong>ses Thema <strong>hat</strong> Herr Hannak einen Karottensaft mit einem<br />
Haushaltsentsafter hergestellt. Verwendet wurden 5-6 große Karotten, <strong>die</strong> gewaschen,<br />
aber nicht geschält waren. Durch den Zerkleinerungsprozess wird Luft in das Produkt<br />
gebracht, daher ist der Karottensaft etwas aufgeschäumt. Der Saft <strong>hat</strong> nun einen pH-Wert<br />
von etwa 6 und ist in <strong>die</strong>ser Form den schwach-sauren bis neutralen Lebensmitteln<br />
zuzuordnen. Das bedeutet, dass er leicht verderblich, und hygienisch so zu betrachten ist,<br />
wie Milch. D.h. das nun vorliegende Produkt ist sehr empfindlich gegenüber Oxidation und<br />
mikrobiologischen Befall.<br />
Dabei unterscheidet man drei Kategorien:<br />
1) Vor der Warenannahme<br />
Die Lieferverträge werden so gestaltet, das nur Rohware verarbeitet wird, <strong>die</strong> nach den<br />
Vorschriften für den integrierten Anbau erzeugt werden.<br />
Die ankommenden <strong>Möhre</strong>n werden vor Entladung zuerst auf wertgebende und<br />
wertmindernde Parameter (z.B. Brix, Nitrat- und Nitritgehalt, Erdanteil usw. ) untersucht,<br />
Gegebenenfalls wird <strong>die</strong> Annahme verweigert.<br />
2) Von der Warenannahme bis zur Abfüllung<br />
Während der Entladung wird <strong>die</strong> gesamte Anlieferung von qualifiziertem Personal<br />
überwacht und nicht geeignete <strong>Möhre</strong>n aussortiert.<br />
Bevor <strong>die</strong> <strong>Möhre</strong>n gewaschen werden, passieren sie den Erdabscheider. Anschließend<br />
werden sie geschält. Nun werden <strong>die</strong> <strong>Möhre</strong>n zerkleinert wobei erhebliche Mengen an<br />
Luftsauerstoff eingebracht wird. Dabei entsteht <strong>die</strong> so genannte Maische. Diese wird im<br />
nächsten Schritt vorgewärmt, um den Sauerstoff, der beim Zerkleinerungsprozess in <strong>die</strong><br />
Maische gelangt ist im Entgaser zu entfernen. Jetzt wird <strong>die</strong> Maische erhitzt, um Enzyme<br />
zu inaktivieren (Blanchieren). Zudem werden bereits Keime abgetötet. Im nächsten Schritt,<br />
dem Entsaften, wird der Saft vom Trester getrennt. Das Entsaften kann entweder durch<br />
Pressen oder durch Zentrifugieren geschehen. Der Saft wird gekühlt und der Trester für<br />
Tierfutter weiter verwendet.<br />
3) Abfüllung<br />
Während der <strong>Möhre</strong>nsaison (September bis Ende Dezember) erfolgt <strong>die</strong> Abfüllung des<br />
abgekühlten Saftes direkt in <strong>die</strong> Abfüllgebinde nach vorgegebener Rezeptur. Zudem wird<br />
im Tanklager ein Bestand aufgebaut, der eine Versorgung mit Saft auch für den Zeitraum<br />
sicherstellt, in dem keine <strong>Möhre</strong>n verfügbar sind.<br />
Der Saft kann von dort aus entweder in Glasflaschen oder in Verbundkarton abgefüllt<br />
werden. In beiden Fällen wird er zuerst erhitzt. Wird der Saft in Glasflaschen gefüllt, erfolgt<br />
zuerst <strong>die</strong> Abfüllung, danach wird gekühlt; wird der Saft in Tetra abgefüllt, wird der Saft<br />
zuerst gekühlt und dann aseptisch abgefüllt.<br />
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