Fischotter 3 2009

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ckungen, Papiere usw. werden einfach auf den Boden geworfen. Es ist also ein Sammelsurium von Gründen. Sind Littering und Vandalismus primär Probleme, die von Jugendlichen verursacht werden? Man muss zwischen Littering und Vandalismus unterscheiden. Das Problem Vandalismus würde ich stark bei Jugendlichen und jungen Erwachsene ansiedeln. Es sind primär Angehörige dieser Altersgruppe, die Objekte beschädigen oder alkoholisiert durch das Dorf ziehen und Unfug treiben. Dabei möchte ich betonen: Es ist eine deutliche Minderheit. Die grosse Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen verhält sich korrekt. Beim Littering, das heisst dem achtlosen Wegwerfen von Abfall auf der Strasse, am See oder wo auch immer, sind die Erwachsenen ebenso beteiligt. Das ist kein Jugendproblem, sondern ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Haben wir bewährte Bürgertugenden vergessen, etwa jene, Abfall im Abfalleimer zu entsorgen? Ja, ich glaube, dass manche Bürgertugenden, die noch vor einigen Jahren hochgehalten wurden, zu stark in den Hintergrund getreten sind. Ein Beispiel: Früher hat man Jugendliche oder Erwachsene, die über die Stränge hauten, auch mal angesprochen. Wenn wir als Kinder «Seich» gemacht haben, wurden wir doch zurechtgewiesen. Heute schweigen die meisten. Wir müssen wieder lernen, Personen, die sich daneben verhalten, anzusprechen und auf ihren Fehler hinzuweisen. Welche Ziele stehen für Sie bei der Kam pagne R.E.S.P.E.K.T. im Vordergrund? Es geht um die Revitalisierung der Bürgertugenden, von denen wir soeben gesprochen haben. Ich möchte in Männedorf die Zivilcourage stärken, Missstände zu benennen und die Missetäter damit zu konfrontieren. Wir müssen hinschauen und reagieren. Dazu soll R.E.S.P.E.K.T. beitragen. Ferner möchte ich insbesondere auch die Jugendlichen für die Problematik sensibilisieren. Oft ist ihnen gar nicht bewusst, was sie tun. Deshalb müssen wir auch hier ansetzen. Und insgesamt erhoffe ich mir natürlich, dass wir Vandalismus und Littering eindämmen können. Erwarten Sie schnelle Resultate? Eine nachhaltige Wirkung werden wir nicht kurzfristig erreichen. Eine Faustregel besagt, dass es etwa doppelt so viel Zeit braucht, ein Phänomen zu korrigieren, als die Dauer seiner Entstehung. Das wären in unserem Fall also ungefähr sechs Jahre. Dennoch erhoffe ich mir auch kurzfristige Verbesserungen. So sind ab Anfang April private Sicherheitsleute der Firma DARU am Bahnhof präsent, wenn die Nachtzüge eintreffen. Da erwarte ich schon eine unmittelbare Wirkung. Auch die baulichen Massnahmen, zu denen die bessere Beleuchtung der Schulhäuser und Kindergärten gehört, müssten schnell wirken. Aber das sind 17
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