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Gekränkt verschränke ich die Arme vor der Brust. »Warum nicht? Ich habe vielleicht<br />

nicht solche Muskeln wie du, aber ein Schwächling bin ich nicht!« Vince ist beinahe einen<br />

halben Kopf größer, als ich und das regelmäßige Training im Fitnessstudio sieht man ihm<br />

durchaus an. Aber die körperlich schwere Arbeit auf dem Hof hat mir nicht geschadet,<br />

obwohl ich eher der Typ hager und zäh bin. Sage ich. Mein Mann bezeichnet mich als<br />

schlank und sehnig. Da ich häufig an Distanzritten teilnehme, muss ich natürlich auch fit<br />

sein, nicht nur mein Pferd. Viele Kilometer läuft man da nämlich nebenher, anstatt zu<br />

reiten.<br />

»Ich habe nie behauptet, dass du ein Schwächling bist, Schatz. Aber Frank Kössing ist<br />

ein Bulle von Mann, gegen ihn hast du niemals eine Chance.«<br />

»Frank Kössing? So heißt er?«<br />

Vince nickt, in seinen Augen schimmert Besorgnis. »Er gilt als absolut kaltblütig und<br />

brutal, sein Vorstrafenregister enthält nicht nur das Spiel mit dem Feuer. Einbruch,<br />

Diebstahl und schwere Körperverletzung sind auch mit dabei.«<br />

»Dass der Kerl kein Chorknabe ist, habe ich schon mitgekriegt, Vince«, entgegne ich<br />

angesäuert. Bin doch kein Volldepp.<br />

Er lächelt mich an. »Jetzt sei nicht gleich eingeschnappt, ja? Ich will doch nur nicht,<br />

dass dir was passiert.«<br />

»Dito.«<br />

Wir gucken uns einen Moment lang an, dann brechen wir unisono in Lachen aus, was<br />

die Anspannung zwischen uns löst. Klar habe ich Schiss, wie Vince schon sagte: Kössing<br />

ist kein Chorknabe. Aber tatenlos zusehen, wie er mich und meinen Liebsten terrorisiert?<br />

Nein. Mein Plan ist vielleicht nicht der brillanteste, aber immer noch besser, als gar nichts<br />

zu unternehmen. Einen Vorteil hat er jedenfalls: Wir sind auf Frank Kössing vorbereitet<br />

und haben den Heimvorteil. Hoffe ich.<br />

~*~<br />

»Jonas, bring bitte mit Kathrin und Sabine die Ponys auf die große Weide, ja? Vince<br />

und ich kümmern uns um Malika und die anderen Stuten.«<br />

»Okay, Boss. Sonst noch was?«<br />

»Ja, kontrolliert auf jeden Fall die Tränke und die Zäune. Nimm dazu das Quad,<br />

damit bist du schneller und kannst Werkzeug mitnehmen.«<br />

Er nickt und macht sich an die Arbeit. Ich mag den Jungen, mit seinen neunzehn<br />

Jahren ist er zuverlässiger und fleißiger als manch Erwachsener, den ich vorher eingestellt<br />

hatte. Jonas ist eines Abends hier aufgetaucht, nur einen verschlissenen Rucksack in der<br />

Hand, mager und ungewaschen. Das Leben auf der Straße habe ich ihm schon von<br />

weitem angesehen, doch die Gründe, warum er da gelandet ist, hat er mir bis heute<br />

verschwiegen. Ich habe ihm eine Chance gegeben und es nie bereut.<br />

Sabine und Kathrin gehören zu meinen Reitermädels, die sich gegen Mithilfe im Stall<br />

und bei den Pferden einige Reitstunden gratis verdienen. Auch zu den beiden habe ich<br />

größtes Vertrauen, sie gehen verantwortungsvoll mit den Tieren um und kümmern sich<br />

auch gerne um die jüngsten Reitschüler. Schmunzelnd schaue ich dem Dreigespann nach,<br />

zwei der acht Ponys am Führstrick und ununterbrochen plappernd. Wie Jonas das nur<br />

aushält? Ich habe ja den Verdacht, dass Kathrin, die ältere der beiden Mädels,

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