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verschossen in den jungen Mann ist.<br />

Zeit, die anderen Pferde wehzubringen. Die zehn Zuchtstuten, allesamt Vollblutaraber<br />

und Anglo-Araber, sollen auf eine Wiese, die ich gestern mit Vince und Jonas zusammen<br />

eingezäunt habe. Mein Nachbar, ein Landwirt, der uns auch Heu und Stroh liefert, hat sie<br />

uns kurzfristig zur Verfügung gestellt. Die Wiese liegt gut versteckt hinter einem kleinen<br />

Wäldchen, besitzt einen großen Weideunterstand und eine Selbsttränke. Normalerweise<br />

stehen hier die Jungrinder des Bauern, doch für uns hat er sie woanders untergebracht.<br />

Jens Höllmann war richtig entsetzt, als ich ihm erzählt habe, was bislang passiert ist.<br />

»Kein Problem, Ihre Rösser können auf die Wiese«, hat er mir sogleich angeboten und<br />

auch tatkräftig beim Einzäunen mitgeholfen. »Passen Sie nur gut auf sich und Ihren<br />

Mann auf.«<br />

Auch selten, dass man auf dem Land als schwules Paar so ganz ohne Vorbehalte<br />

akzeptiert wird, aber Jens und seine Frau Maria sind aufgeschlossene, sehr freundliche<br />

Menschen. Vince und ich sind froh, sie als Nachbarn zu haben. »Werde ich machen, und<br />

danke, Jens.«<br />

»Ach was.« Er winkt ab. »Diesem Mistkerl muss das Handwerk gelegt werden, ich<br />

möchte ja nicht, dass er meiner Maria und mir das Dach über dem Kopf anzündet!«<br />

Scheiße, daran habe ich nicht gedacht. »Ich will Sie nicht in Gefahr bringen, Jens. Wir<br />

können die Stuten auch woanders …«<br />

»Blödsinn, junger Mann! Die Rösser bleiben auf dieser Wiese und mein Sohn schaut<br />

jede Nacht ein – zwei Mal nach ihnen, okay? Florian ist Soldat bei der Bundeswehr, der<br />

verpasst Ihrem Brandstifter einen ordentlichen Tritt in den Hintern, sollte er sich bei uns<br />

blicken lassen!«<br />

»Ich dachte, Ihr Sohn ist in Afghanistan stationiert?« Florian gehört zu den<br />

Bauhelmtruppen, die in diesem zerrütteten Land den brüchigen Frieden sichern sollen.<br />

Gesehen habe ich ihn das letzte Mal, bevor er zu seinem zweiten Einsatz einberufen<br />

worden ist. Florian ist ein echt netter Kerl, sieht ein bisschen aus wie Chris Hemsworth,<br />

trägt einen Goatee und hat graugrüne Augen.<br />

»Er ist vor drei Tagen zurückgekommen, zu Hause ist er aber erst seit gestern.«<br />

Höllmann ist deutlich anzuhören, dass er stolz auf seinen einzigen Sohn ist. Seine Frau<br />

konnte nach Florian keine Kinder mehr bekommen. Dass sie Florian vergötterten versteht<br />

sich daher von selbst.<br />

»Jonas kann sich mit Florian bei den Nachtwachen abwechseln, okay?«<br />

»Der Kleine arbeitet noch bei Ihnen?« Höllmann runzelt die Stirn.<br />

Ich weiß, dass er, wie einige der anderen Dorfbewohner auch nicht viel von Jonas hält.<br />

Einen Herumtreiber haben sie ihn genannt, und das waren noch die freundlicheren<br />

Begriffe. »Jonas ist absolut zuverlässig, ich vertraue ihm«, gebe ich entschieden zurück<br />

und ernte einen nachdenklichen Blick vom Bauern.<br />

»Schön, schön, dann geht das für mich in Ordnung, Simon. Ich habe da noch ein altes<br />

Wohnmobil, dass schleppe ich mit dem Traktor dorthin. Ist doch besser zum nächtigen,<br />

als im Freien.«<br />

»Das ist eine hervorragende Idee, danke.«

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