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wenn er sie dort einsperrt. Was selten der Fall ist, also hat sich Kössing schon länger
dort herumgetrieben. Keine beruhigende Aussicht!
Die Reitstunden habe ich für die nächsten Tage abgesagt, weil ich nicht auch noch
meine Reitschüler in Gefahr bringen möchte. Daher sind Vince und ich mit den üblichen
Arbeiten nach drei Stunden fertig. Die Pferde sind alle mit Heu und Wasser versorgt, wir
haben die Zäune kontrolliert und die Boxen gemistet. Jetzt, kurz vor Mittag, hocken wir
in der Küche und gönnen uns ein zweites Frühstück.
»Jonas hat gerade angerufen, er und Florian kommen gleich zu uns«, teilt Vince mir
mit und hält mir einen Kaffeebecher hin. »Hier, schwarz und stark.«
Dankbar schlürfe ich die Brühe und greife zu einem der belegten Brote. »Gut, dann
können wir einen neuen Plan ausarbeiten. Irgendwie muss dieser Kerl doch zu kriegen
sein.«
Vince macht den Mund auf, aber ich fahre dazwischen: »Nein, du wirst nicht den
Lockvogel spielen! Das Thema hatten wir schon.«
»Ach, aber du fühlst dich dazu berufen, ja?«
Ich seufze, war ja klar, dass mein sturköpfiger Mann mitmischen will. »Hast du eine
bessere Idee? Es ist ja nicht mal sicher, dass dieser Plan funktioniert. Kössing ist
unberechenbar und verdammt schlau.«
Er sieht mich ernst an. »Wie wäre es, wenn wir alles einfach auf uns zukommen
lassen? Schatz, Kössing wird so oder so hierherkommen, wir müssen eben wachsam sein.
Keiner geht alleine nachts irgendwo hin, okay? Am besten auch tagsüber nicht, dem Kerl
ist alles zuzutrauen.«
»Da bin ich mit dir einer Meinung. Hast du was von deinem Chef gehört? Vielleicht hat
der etwas Neues für uns?«
Aber Vince verneint. Okay, dann sind wir wohl auf uns selbst gestellt. Die ganze
Situation kommt mir mittlerweile total irreal vor! Himmel, mein Mann ist
Versicherungsdetektiv, ich Pferdewirtschaftsmeister. Nicht gerade die Sorte Beruf, in der
man mit Psychopathen wie Kössing konfrontiert wird …