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Kapitel VI<br />

Drei Tage später beschließe ich, den Reitbetrieb wiederaufzunehmen. Die Zuchtstuten<br />

lassen wir weiter auf der Weide von Höllmann, die Schulpferde und Ponys dagegen<br />

beziehen wieder ihre Boxen und Paddocks am Hof. Ich kann es mir nicht leisten, zu lange<br />

mit dem Unterricht auszusetzen. Allerdings schärfe ich Jonas ein, beide Augen offen zu<br />

halten und sofort Alarm zu schlagen, wenn ihm etwas Ungewöhnliches auffällt. Egal<br />

was.<br />

»Geht klar, Boss. Florian wird weiter nach den Stuten schauen, er hat noch Urlaub.«<br />

Etwas in seiner Mimik und seinem Ton lässt mich aufmerken. »Jonas? Alles okay?«<br />

Beiläufig zuckt er mit den Schultern und widmet sich konzentriert seiner Arbeit. »Passt<br />

schon, Boss.«<br />

Hm. »Den Eindruck habe ich nicht. Ist etwas vorgefallen? Zwischen dir und Florian?«<br />

Er blinzelt kurz zu mir, befördert mit Schwung die nächste Ladung Mist auf den<br />

Schubkarren. »Nein, wirklich alles okay. Florian ist ein echt netter Kerl.«<br />

Bilde ich mir das nur ein, oder wird Jonas tatsächlich gerade rot? Interessant. »Ja, er<br />

ist ein feiner Kerl«, stimme ich ihm schmunzelnd zu. »Wenn du mit dem Stall hier fertig<br />

bist, mach Feierabend, okay? Den Rest übernehme ich heute Abend.«<br />

»Klasse, Boss! Heute Abend läuft nämlich das Spiel Bayern gegen Werder Bremen.«<br />

Jonas ist Fußballfan, womit er bei uns so ziemlich alleine dasteht, weder Vince, noch<br />

ich können was mit dem runden Leder etwas anfangen. »Dann viel Spaß noch.«<br />

Ich starte noch einen Rundgang über den ganzen Hof, checke ganz besonders Scheune<br />

und Futterkammer auf irgendwelche verdächtigen Anzeichen. Auch die Sattelkammer, wo<br />

ich Vince gefunden habe, nehme ich genauestens unter die Lupe. Aber ich finde nichts<br />

Verdächtiges. Hätte mich auch gewundert, Kössing ist kein Anfänger, leider. Uns bleibt<br />

wohl wirklich nur, abzuwarten, wann er wieder auftaucht …<br />

~*~<br />

Es ist nebelig, der Schein meiner Taschenlampe dringt gerade mal ein paar Meter<br />

durch die silbergraue Suppe. Fröstelnd ziehe ich die Jacke enger um mich und stiefele auf<br />

den Stall zu. Nur noch ein kurzer Rundblick, dann geht es wieder zurück ins Warme. Die<br />

Temperaturen sind empfindlich kühler geworden, auch wenn es tagsüber noch schön<br />

sonnig ist. Mit Schwung schiebe ich das große Stalltor auf, es klemmt immer ein bisschen.<br />

Der Geruch nach Heu und Stroh empfängt mich. Ich betrete den dunklen Stall, leuchte in<br />

alle Ecken und die leeren Boxen. Die Pferde stehen auf den Paddocks, bei dem trockenen<br />

Wetter müssen sie nicht in den Stall. An der Sattelkammer angekommen, halte ich inne.<br />

Plötzlich sind alle meine Sinne in Alarmbereitschaft. Irgendetwas stimmt nicht. Ich<br />

lausche, kann aber nichts hören, außer meinem eigenen Atem und viel zu lauten<br />

Herzschlag. Nichts deutet darauf hin, dass ich nicht alleine bin und doch … sehr langsam<br />

bewege ich mich zurück in Richtung Stalltor. Stoppe immer wieder, lausche. Nichts. Ich<br />

schüttele über mich selbst den Kopf, schalte die Taschenlampe aus, als ich ins Freie trete.<br />

Ein leises Rascheln lässt mich herumfahren, den Schlag sehe ich noch kommen, hebe den

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