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DOLCE VITA MAGAZIN N° 8 / 2016

MEISTERWERKE UNTER SICH - UHREN EXTRA | MÜNSTER HAUTNAH | POWER-PFLEGE SEREN | ARIZONA - SEDONA | WINTERSPASS MIT DEM SUV | WEINTASTING MIT SHIRLEY AMBERG | DIE NEUEN PARFUMS | OLIVERIO | HOTELTIPP FAROL IN CASCAIS

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HOTEL CASTELL, ZUOZ<br />

ceci n’est pas un<br />

Castell<br />

Text: Lucie Paska<br />

Im Hotel Castell im Engadin ist vieles nicht so, wie<br />

man es sich ausgemalt hat: Bereits die Anreise<br />

vom Bahnhof Zuoz lässt einen daran zweifeln, ob<br />

man hier überhaupt richtig ist. Der massige Bau<br />

aus dem letzten Jahrhundert hatte auf den Bilder<br />

so imposant gewirkt, doch ist vor Ort weit<br />

und breit nichts von ihm zu sehen. Erst in der<br />

letzten Haarnadelkurve, die sich auf die grosse Sonnenterrasse<br />

ob Zuoz windet, erhascht man durch die Lärchen<br />

einen Blick auf das historische Gemäuer. Ganz im<br />

Stil seiner Zeit erbaut, mimt das ehemalige Kurhaus eine<br />

stattliche Burg mit Erkern und Zinnen, wo auch das gemeine<br />

Volk einmal in aristokratischen Gefühlen schwelgen<br />

konnte.<br />

Hier regiert die Kunst<br />

Auch der gedrungene Turm aus grauen Bruchsteinen, der<br />

die Zufahrt zu bewachen scheint, ist alles andere als das,<br />

was er vorgibt. Das Werk des amerikanischen Künstlers<br />

James Turrell soll nicht etwa Misstrauen wecken, sondern<br />

ganz im Gegenteil den Blick der Menschen fokussieren<br />

auf das Wesentliche. Steht man drin, fühlt man<br />

sich in dem bis auf ein grosses, rundes Oberlicht fensterlosen<br />

Raum nicht etwa ein-, respektive von der Umwelt<br />

ausgeschlossen, sondern eingebunden in ein Universum<br />

aus Raum und Ruhe. Die Türöffnung bildet exakt<br />

die Vulkanform des Piz Uter nach, zu dem der Blick bis<br />

weit zum Horizont hinausschweift.<br />

Die Hängematte beim Haupteingang besteht aus Drähten<br />

und Glühbirnen und ist somit auch nicht das, wofür<br />

eine Hängematte in der Regal gedacht ist. Der Taubenschwarm<br />

bei der Rezeption scheint zu fliegen, tut es aber<br />

doch nicht. In den Flaschen an der Bar spukt nicht der<br />

Weingeist, sondern läuft ein Videofilm. Und das Jägerstübli<br />

besticht nicht etwa durch ein Arventäfer und heimelig-rustikales<br />

Ambiente mit Geweihen und schweren<br />

Lampen, sondern man betritt einen weissen Kuppelraum<br />

mit einer filigranen windspielartigen Installation aus<br />

bunten Drähten und exotischen Versatzstücken aus der<br />

Natur und dem Kinderzimmer.<br />

70 <strong>DOLCE</strong> <strong>VITA</strong> <strong>MAGAZIN</strong> <strong>N°</strong> 08 | WINTER <strong>2016</strong>/2017

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