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DOLCE VITA MAGAZIN N° 8 / 2016

MEISTERWERKE UNTER SICH - UHREN EXTRA | MÜNSTER HAUTNAH | POWER-PFLEGE SEREN | ARIZONA - SEDONA | WINTERSPASS MIT DEM SUV | WEINTASTING MIT SHIRLEY AMBERG | DIE NEUEN PARFUMS | OLIVERIO | HOTELTIPP FAROL IN CASCAIS

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T<br />

Münster<br />

versprachen als eins: So trennte er die beiden Töchter mit der Säge von ihren Eltern, und auch das Ehepaar<br />

wurde ebenso rücksichtslos «geschieden». Lange waren alle drei Tafeln verschollen. Erst 1955 entdeckte der<br />

spätere Direktor des Westfälischen Landesmuseums, Paul Pieper, im englischen Kunsthandel überraschend<br />

den Teil mit den beiden Mädchen und konnte ihn nach Münster zurückholen. Bereits drei Jahre später gelang<br />

ihm das Gleiche mit Graf Johanns Bild. Doch es sollte noch volle dreissig Jahre dauern, bis bei einer Auktion<br />

in Monte Carlo schliesslich auch das Porträt der Gräfin<br />

wieder auftauchte. Mit finanzieller Hilfe der NRW-Stiftung<br />

konnte die «Familienzusammenführung» 1989<br />

nun endlich vollendet werden. Doch Agnes war übel<br />

mitgespielt worden. Irgendjemand hatte ihr Porträt<br />

teilweise übermalt. Ausserdem waren ihre Hände abgeschnitten<br />

worden, vermutlich, um das Bild in einen<br />

kleineren Rahmen einfügen zu können. Die Übermalung<br />

konnten die Restauratoren entfernen, aber die<br />

Hände blieben verloren. Man sieht an ihrer Stelle<br />

heute nur noch eine neutrale Retusche. Und so hinterlässt<br />

uns die tüchtige Agnes, die 1589 mit 58 Jahren<br />

starb, ein kaum lösbares Rätsel: Was hält die Gräfin in<br />

den Händen? «Vielleicht werden wir es nie erfahren»,<br />

schliesst Jenny die faszinierende Geschichte der Rietbergs<br />

und meint: «Manchmal lohnt sich nicht nur ein<br />

erster, sondern auch ein sehr eindringlicher zweiter<br />

Blick.» Wie wahr!<br />

LWL-MUSEUM FÜR KUNST UND KULTUR, MÜNSTER<br />

Vor über 100 Jahren wurde das Westfälische Landesmuseum als Zeichen bürgerschaftlichen<br />

Engagements gegründet. 1908 eröffnete der Altbau im Zentrum der Altstadt.<br />

2014 erhielt das Museum einen Neubau, der die Ausstellungsfläche auf 7500 m² erweiterte<br />

und jetzt einen geschlossenen, barrierefreien Rundgang durch den Alt- und Neubau<br />

ermöglicht.<br />

Mit den vielschichtigen Sammlungen bietet das führende kunst- und kulturgeschichtliche<br />

Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) Einblicke in 1000 Jahre<br />

abendländischer Kultur. Der Bestand umfasst mehr als 100’000 Objekte von mittelalterlicher<br />

Sakralkunst Westfalens über Kunstwerke der Renaissance, des Barocks und<br />

des 19. Jahrhunderts bis zu Werken der klassischen Moderne sowie zeitgenössischer<br />

Kunst. Besonders in den grossen Wechselausstellungen und den seit 1977 stattfindenden<br />

Skulptur-Projekten zeigt sich das internationale Profil des Hauses.<br />

TIPP: Noch bis zum 19.3.2017 läuft die Ausstellung «Henry Moore. Impuls für Europa»,<br />

die mit 74 Exponaten von Moore die umfangreichste Werkschau seit fast 20 Jahren,<br />

die darüber hinaus seine prägende Bedeutung für die europäische Kunst seiner Zeit<br />

verdeutlicht.<br />

www.lwl-museum-kunst-kultur.de<br />

2<br />

1 Hermann tom Rings «Familienbild des Grafen<br />

Johann II. von Rietberg» erzählt eine fast 500 Jahre<br />

alte Geschichte von Macht, Blut und Ehre.<br />

2 in der Spitze zum Domplatz hin stehen Figuren<br />

aus dem Portal der Überwasserkirche.<br />

3 Zum Aegidiimarkt hin öffnet sich das LWL mit<br />

einem grossen Platz, an der Südwestecke illuminiert<br />

eine Lichtinstallation von Otto Pienes den<br />

Haupteingang.<br />

3<br />

<strong>N°</strong> 08 | WINTER <strong>2016</strong>/2017 <strong>DOLCE</strong> <strong>VITA</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 77

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