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„Die Erde sieht immer<br />
wieder anders aus.“<br />
Ein Flug zum Mond oder zum Mars, das<br />
wär’s! Ich kriege Gänsehaut, wenn ich<br />
mir das vorstelle. Wann es wieder eine<br />
Landung auf dem Mond gibt, ist zwar<br />
schwierig vorherzusagen. Aber das<br />
Orion-Modul ist Realität, es ist schon<br />
gebaut und wird im Moment getestet.<br />
Damit ist es in absehbarer Zeit greifbar<br />
und möglich, dass wir weiter hinaus in<br />
den Weltraum fliegen, um den Mond<br />
herum zum Beispiel. Ich würde mich<br />
wahnsinnig freuen, wenn ich dabei eine<br />
Rolle spielen könnte, in welcher Form<br />
auch immer.<br />
Was interessiert Sie als Wissenschaftler<br />
am Mond?<br />
Sehr wahrscheinlich ist der Mond aus<br />
der Erde heraus entstanden. Das eröffnet<br />
die Möglichkeit, den Mond als Archiv<br />
zu benutzen. Wir können daraus<br />
lernen, wie die Erde zusammengesetzt<br />
ist, wie sich unser Planet entwickelt hat.<br />
Der Mond hat auch logistische Vorteile.<br />
Wir könnten dort vielleicht einmal Helium-3<br />
als Energiespeicher abbauen. Der<br />
Mond gibt uns auch die Möglichkeit,<br />
besser Ausschau zu halten – beispielsweise<br />
auf der Rückseite ein Teleskop zu<br />
bauen oder auch irgendwann eine Basis<br />
zu entwickeln, von der aus man Asteroiden<br />
ablenken könnte. Generell geht<br />
es um Grundlagenforschung: Wie können<br />
wir da draußen leben? Wie ist der<br />
Mond aufgebaut? Gibt es dort Wasser?<br />
Können wir dabei lernen, wie wir weiter<br />
zum Mars fliegen?<br />
Durch Ihre Popularität bringen<br />
Sie die Raumfahrt wieder ins Gespräch.<br />
Welchen Nutzen ziehen<br />
Sie selbst aus Ihrer Bekanntheit?<br />
Ich habe es immer als Privileg gesehen,<br />
dass ich in den Weltraum fliegen und<br />
diese Erfahrung machen konnte. Aber<br />
für mich war es auch immer eine Pflicht,<br />
dieses Privileg weiterzugeben. Das hat<br />
natürlich Vor- und Nachteile für mein<br />
Privatleben. Es ist nicht immer ganz<br />
einfach, mit der Popularität umzugehen.<br />
Aber es gibt auch schöne Momente.<br />
Wenn man beispielsweise vor 2000 Studenten<br />
oder einer Schulklasse redet<br />
und die Begeisterung spürt. Wenn ich<br />
die Gesellschaft vielleicht ein bisschen<br />
zum Guten verändern kann, indem ich<br />
mehr Jungen und Mädchen dazu bringe,<br />
an ihren Traum zu glauben und daran<br />
zu arbeiten, ist das für mich ein riesiges<br />
Kompliment.<br />
Auf was freuen Sie sich bei Ihrer<br />
zweiten Mission auf der ISS am<br />
meisten?<br />
Da gibt es einiges. Der Blick aus der<br />
Cupola, diese Vielfalt! Die Erde sieht<br />
immer wieder anders aus. Und ich habe<br />
auch immer gern im Wissenschaftsmodul<br />
gearbeitet. Das liegt vielleicht auch<br />
daran, dass ich Wissenschaftler bin. Die<br />
Bandbreite der Experimente macht großen<br />
Spaß. Und ich freue mich auch auf<br />
die Situation an Bord, die Freundschaft.<br />
Wenn ich mich an meine letzte Mission<br />
zurückerinnere, da gab es viele großartige<br />
Momente mit meinen Mannschaftskameraden.<br />
FR<br />
Die Fragen stellte Ulrike Ebner<br />
Mehr im<br />
Internet:<br />
In den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter berichtet Alexander Gerst aus seinem Training in den USA und<br />
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