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Für den Kurzstart wird der Hubfan<br />
hinter dem Cockpit angeworfen und<br />
die Schubdüse gedreht.<br />
Drei Staffeln waren an den<br />
Versuchen im November beteiligt.<br />
Fotos: Lockheed Martin, IAF – Ofer Berkovich (1), US Navy (1)<br />
daten eingeben. Bisher muss dies von<br />
Personal des Herstellers Pratt & Whitney<br />
gemacht werden.<br />
Insgesamt sieht Gilmore wenig<br />
Chancen, dass die SDD-Phase bis August<br />
<strong>2017</strong> abgeschlossen werden kann.<br />
Somit ist auch der Beginn der Truppenerprobung<br />
gefährdet. Außerdem räumt<br />
selbst das JSF-Programmbüro ein, dass<br />
für die noch ausstehenden Arbeiten<br />
rund 530 Millionen Dollar zusätzlich benötigt<br />
werden. Das Geld will man durch<br />
Einsparungen in anderen Bereichen des<br />
Fighter-Programms generieren.<br />
TESTS AUF DER USS „AMERICA“<br />
Unbeeindruckt von solchen unerfreulichen<br />
Nachrichten laufen die diversen<br />
Testprogramme mit Hochdruck weiter.<br />
F-35B des US Marine Corps waren zum<br />
Beispiel vom 28. Oktober bis Ende November<br />
2016 auf dem Landungsschiff<br />
USS „America“ (LHA 6), um unter anderem<br />
den Development Test III (DT-III)<br />
durchzuführen. Dabei ging es darum,<br />
den zulässigen Flugbereich zu erweitern<br />
(Startgeschwindigkeiten bei unterschiedlichen<br />
Massen und Randbedingungen,<br />
asymmetrische Beladung etc.). Erstmals<br />
wurden auch Waffenbeladungsversuche<br />
an Deck durchgeführt. Dazu hatte die<br />
Crew der USS „America“ 72 Laserbomben<br />
(GBU-12) und 40 GBU-32 mit GPS-<br />
Sensor bereitgestellt. Die Deckmannschaft<br />
war zuvor auf der F-35-Basis in<br />
Yuma in das neue Muster eingewiesen<br />
worden. Unter anderem gilt es zu beachten,<br />
dass die F-35 viel mehr Schub generiert<br />
als eine AV-8B Harrier und enger<br />
drehen kann.<br />
Waren zunächst sieben F-35B an<br />
Deck, so erhöhte sich die Zahl gegen Ende<br />
der Versuche auf ein Dutzend Maschinen<br />
der Staffeln VX-23, VMX-1 und<br />
VMA-211. Zusammen mit zwei MV-<br />
22B, einer UH-1Y und einer AH-1Z Viper<br />
wurden verbundene Luftoperationen<br />
durchgeführt. Sechs F-35 griffen dabei<br />
die Flugabwehrstellungen des Gegners<br />
an, während zwei Lightning II als Begleitschutz<br />
für die MV-22B fungierten.<br />
Ein interessantes Experiment war auch<br />
das Zusammenspiel der F-35B als fliegender<br />
Sensor für die Zielzuweisung von<br />
SM-6-Lenkwaffen, die von Zerstörern<br />
mit dem Aegis-System abgefeuert wurden.<br />
19 Piloten des US Marine Corps<br />
wurden für Trägeroperationen qualifiziert<br />
(vorher nur acht).<br />
WEITERES FERTIGUNGSLOS<br />
Derweil führte eine andere F-35B von<br />
Edwards Air Force Base aus Versuche<br />
mit der Raytheon Paveway IV durch, einer<br />
lasergelenkten Bombe, die speziell<br />
für die Flugzeuge der Royal Air Force<br />
vorgesehen ist. An der Integration der<br />
Luft-Luft-Lenkwaffe ASRAAM wird<br />
ebenfalls gearbeitet.<br />
Was die Produktion der F-35 betrifft,<br />
so wurde nun das Vorserienlos 9 (LRIP<br />
9) beauftragt. Weil man sich auch nach<br />
15 Monaten Verhandlungen mit Lockheed<br />
Martin nicht einigen konnte, legte<br />
das US-Verteidigungsministerium die<br />
Konditionen dabei einseitig fest. LRIP 9<br />
umfasst 45 F-35A, 13 F-35B und zwei F-<br />
35C für die Navy im Wert von 6,1 Milliarden<br />
Dollar plus 1,4 Milliarden für die<br />
separat bestellten 66 Triebwerke von<br />
Pratt & Whitney. Dies entspreche einer<br />
Kostensenkung von im Schnitt 3,7 Prozent<br />
gegenüber LRIP 8, so das Pentagon.<br />
Ob Donald Trump mit solchen Mini-<br />
Schritten zufrieden ist, wird sich nach<br />
der Amtsübergabe im Januar zeigen. FR<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 53