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FLUG REVUE 02/2017

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Fotos: Fraport (3), Berliner Flughäfen, Ryanair<br />

Zivilluftfahrt<br />

Ryanair kommt nach Frankfurt<br />

Fraport braucht neues<br />

Wachstum für die<br />

ausgebauten Anlagen.<br />

Auch in Berlin-<br />

Schönefeld, hier das<br />

neue Terminal D,<br />

wächst Ryanair stark.<br />

Mit WOW-air warb Fraport<br />

bereits die nächste Low-<br />

Cost-Airline an.<br />

Schickere Kabinen<br />

sollen Geschäftsleute<br />

zu Ryanair locken.<br />

Ryanair wird<br />

an Frankfurts<br />

internationalem<br />

Terminal 2<br />

abgefertigt.<br />

Großkunde und Lufthansa-Konzernchef<br />

Carsten Spohr drohte sogar an, ab Sommer<br />

<strong>2017</strong> ebenfalls nur noch die Ryanair-Sätze<br />

an Fraport entrichten zu wollen,<br />

was einen Umsatzausfall von 200<br />

bis 300 Millionen Euro für den Flughafen<br />

bedeuten könnte.<br />

Daraufhin kippte das genehmigende<br />

Hessische Verkehrsministerium den für<br />

Ryanair geplanten Neukundenrabatt<br />

und ersetzte ihn durch eine allgemeinere<br />

Belohnung für alle Airlines, die in<br />

Frankfurt ein hohes Passagierwachstum<br />

erzielen. Nach der neuesten, ab Januar<br />

<strong>2017</strong> geltenden Fraport-Entgeltordnung<br />

werden nun zwei Arten von Flügen gefördert:<br />

1. neue Interkontinentalziele,<br />

die mindestens drei Flugplanperioden<br />

zuvor nicht bedient wurden, 2. Strecken<br />

im Europaverkehr, die höhere Passagierzahlen<br />

aufweisen; hiervon ausgenommen<br />

sind alle innerdeutschen Flüge.<br />

Lufthansa befürchtet auch mit der<br />

neuen Regelung eine Diskriminierung<br />

der alteingesessenen Airlines. Es dürfe<br />

nicht sein, dass zwei Airlines für die Bedienung<br />

derselben Route unterschiedliche<br />

Gebühren entrichteten. Harry Hohmeister,<br />

Vorstand des Ressorts Hub Management<br />

bei Lufthansa, drohte Mitte<br />

Dezember sogar mit einer Klage gegen<br />

die neue Gebührenordnung. Außerdem<br />

werde Lufthansa mit ihrer Tochter Eurowings<br />

nach Frankfurt kommen, um von<br />

hier aus Ziele außerhalb des Lufthansa-<br />

Zubringerverkehrs direkt zu bedienen.<br />

Für den Frankfurter Flughafen ist<br />

die neue Öffnung für Low-Cost-Airlines<br />

auch ein Ausweg aus dem stagnierenden<br />

Heimatmarkt. Für die ersten drei<br />

Quartale des Geschäftsjahres 2016 meldete<br />

der Konzern Fraport AG für den<br />

Rhein-Main-Flughafen eine leicht negative<br />

Passagierentwicklung und stagnierende<br />

Umsätze, auch für die Geschäfte<br />

am Flughafen.<br />

Mit ihrer Verlagerung zu den großen<br />

Flughäfen will Ryanair mehr Geschäftsreisende<br />

erreichen. Diese werden mit<br />

umbuchbaren Tarifmodellen, bevorzugtem<br />

Boarding, zwei Stück kostenlosem<br />

Handgepäck und schickeren „Sky-<br />

Interior“-Kabinen von Boeing umworben.<br />

Von ihrer Strategie, immer den billigsten<br />

Preis auf einer Route anzubieten,<br />

will Ryanair aber nicht abrücken. Derzeit<br />

liegt ihr Durchschnittspreis pro<br />

Flugsegment knapp über 40 Euro. FR<br />

38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> März <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de

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