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FLUG REVUE 02/2017

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Von KARL SCHWARZ<br />

Während die Tests der F-35 Lightning II<br />

mit Hochdruck weitergehen, gerät das<br />

Programm durch einen Tweet des künftigen<br />

US-Präsidenten unter Druck.<br />

TESTS<br />

UND<br />

TWEETS<br />

Donald Trump ist nicht zimperlich,<br />

wenn es um die<br />

Kritik an Rüstungsprogrammen<br />

geht. Nachdem er am<br />

6. Dezember die Pläne für eine neue Air<br />

Force One in einem Tweet zerrissen hatte<br />

(„ ... die Kosten sind außer Kontrolle,<br />

mehr als vier Milliarden Dollar. Auftrag<br />

stornieren!“), war am 12. Dezember die<br />

F-35 an der Reihe: „Das F-35-Programm<br />

und die Kosten sind außer Kontrolle.<br />

Milliarden Dollar für militärische (und<br />

andere) Beschaffungen können und<br />

werden nach dem 20. Januar eingespart“,<br />

ließ er wissen.<br />

Das ist Wasser auf die Mühlen der<br />

F-35-Kritiker. Die argumentieren aber<br />

weniger emotional, sondern auf Basis<br />

von Fakten. J. Michael Gilmore, Director<br />

of Operational Test and Evaluation<br />

des Pentagon, listete zum Beispiel in<br />

einem Mitte Oktober verfassten Memo<br />

an den zuständigen Beschaffungs-<br />

Staatssekretär die jüngsten Verzögerungen<br />

und Probleme im Entwicklungsprogramm<br />

(SDD = Systems Design and<br />

Development) auf. So verzögerte sich<br />

die Freigabe der neuen Missionssoftware<br />

3FR6 von Februar auf voraussichtlich<br />

Dezember 2016. Grund dafür war<br />

unter anderem, dass die Programmierer<br />

noch Nachbesserungen am Block 3FR5<br />

vornehmen mussten, um die Durchführung<br />

diverser Waffenversuche zu ermöglichen.<br />

Von Januar bis September seien nur<br />

2069 Missionssystem-Testpunkte abgearbeitet<br />

worden statt der geplanten<br />

3189. Besonders hinter dem Plan liegt<br />

man bei den Versuchen mit der Bordkanone<br />

der F-35A. Hier leidet wegen kleiner<br />

Gier-Inputs durch das Öffnen der<br />

Mündungsklappe die Zielgenauigkeit –<br />

ein Problem, das man mit Software-Anpassungen<br />

beheben will.<br />

Insgesamt gibt es noch 146 nicht abgearbeitete<br />

Reports zu Problemen der<br />

Kategorie 1 und 1033 der Kategorie 2.<br />

Das für den Betrieb sehr wichtige Autonomic<br />

Logistics Information System ist<br />

ebenfalls von Verzögerungen betroffen.<br />

Die Version 2.0.2, ohne die die USAF eigentlich<br />

keine anfängliche Einsatzbereitschaft<br />

erklären wollte, ist nun erst Anfang<br />

<strong>2017</strong> verfügbar. Erst dann können<br />

auch die Warte des Militärs Triebwerks-<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 51

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