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KONFLIKTBERATUNG IM KATHOLISCHEN KARL-LEISNER-KLINIKUM<br />

Wenn wir die Zusammenarbeit verbessern<br />

könnten, wäre das ein gutes Gefühl<br />

INTERVIEW<br />

Stephan van Appeldorn (52), Stationsleitung<br />

der Station 1 im Kalkarer<br />

St. Nikolaus-Hospital, und Petra Reumer<br />

(42), Arzthelferhin und Sekretärin<br />

in der chirurgischen Ambulanz<br />

des Klever St.-Antonius-Hospitals,<br />

gehören im Katholischen Karl-Leisner-<br />

Klinikum zum neu formierten Team<br />

der Konfliktberater. Im Gespräch mit<br />

„Wir über uns“ erläutern sie Details,<br />

Chancen und Grenzen der Konfliktberatung.<br />

› Was ist das Ziel der Konfliktberatung?<br />

• Stephan van Appeldorn: Wir versuchen<br />

Konfliktparteien im Dialog zu<br />

halten und durch neutrale Gesprächsführung<br />

dazu zu bringen, eine für<br />

beide Seiten annehmbare Lösung zu<br />

erarbeiten. Dabei ist wichtig, dass<br />

der Konfliktmanager für keine Seite<br />

Partei ergreift, sondern darauf achtet,<br />

dass unter Wahrung bestimmter<br />

Regeln beide Konfliktparteien gleichermaßen<br />

ihre Wahrnehmungen,<br />

Wünsche oder auch ihren Ärger äußern<br />

können. Gut ist, wenn am Ende<br />

ein Kompromiss steht.<br />

› Mit welchen Fragen und Problemen<br />

können sich Mitarbeiter melden?<br />

• Petra Reumer: Probleme oder Fragen<br />

können vielfältig sein. Da ist die<br />

Krankenschwester, die seit Monaten<br />

mit der Stationsleitung auf keinen<br />

grünen Zweig kommt. Oder der Stationsarzt,<br />

der mit seinen Vorstellungen<br />

von Teamarbeit abgewiesen wird…<br />

wir werden immer dann gefragt, wenn<br />

eine zielführende Kommunikation bei<br />

einer Problemlösung ausgeblieben<br />

oder ins Stocken geraten ist.<br />

› Sie sind ein großes Team. Wie finde<br />

ich „meinen“ Konfliktmanager?<br />

• Petra Reumer: Das ist ganz einfach:<br />

Wir Konfliktmanager sind eine große<br />

Gruppe, die in allen Häusern präsent<br />

ist. Jeder Mitarbeiter erhält einen<br />

Flyer, in dem alle Konfliktmanager<br />

mit Name, Telefonnummer und Berufsgruppe<br />

aufgeführt sind. Außerdem<br />

kann sich jeder Mitarbeiter über<br />

die Email-Adresse konfliktberatung@<br />

kkle.de an uns wenden.<br />

› Jemand hat sich mit einem Problem<br />

gemeldet. Wie gehen Sie vor?<br />

• Stephan van Appeldorn: Der erste<br />

Schritt ist die Kontaktaufnahme zu<br />

der Person, die sich an uns wendet.<br />

In einem kurzen Gespräch wird der<br />

Sachverhalt erörtert. Der Hilfesuchende<br />

wird dann gegebenenfalls<br />

gebeten, seinen Konfliktpartner zu<br />

informieren und zu überzeugen, die<br />

Konfliktberatung in Anspruch zu nehmen.<br />

Wir unsererseits nehmen uns<br />

einen zweiten Konfliktmanager als<br />

Teampartner dazu, um größtmögliche<br />

Neutralität zu gewährleisten.<br />

Ab dann trifft man sich gemeinsam<br />

zu mehreren Gesprächen, um den<br />

Konflikt mit all seinen Facetten zu<br />

beleuchten und darzustellen. Dies<br />

erfolgt auch mit didaktischen Hilfsmitteln,<br />

wie Flip Chart oder Kärtchen.<br />

In diesem Prozess können die<br />

Konfliktparteien dann mit unserer<br />

Hilfe an einer Lösung arbeiten.<br />

› Auf welcher Basis? Was haben Sie<br />

gelernt?<br />

• Stephan van Appeldorn: Das Team hat<br />

im ersten Halbjahr <strong>2016</strong> eine Ausbildung<br />

zum Konfliktmanager absolviert.<br />

Diese umfasste sowohl einen<br />

theoretischen wie auch einen praktischen<br />

Teil mit zahlreichen Übungen<br />

und Gesprächssituationen. Diese<br />

Ausbildung wurde von allen mit einem<br />

Zertifikat abgeschlossen.<br />

Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft | Wir über uns | <strong>03</strong>/<strong>2016</strong>

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