KKLE_MAZ_03-2016_72172-1016_web
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KONFLIKTBERATUNG IM KATHOLISCHEN KARL-LEISNER-KLINIKUM<br />
Wenn wir die Zusammenarbeit verbessern<br />
könnten, wäre das ein gutes Gefühl<br />
INTERVIEW<br />
Stephan van Appeldorn (52), Stationsleitung<br />
der Station 1 im Kalkarer<br />
St. Nikolaus-Hospital, und Petra Reumer<br />
(42), Arzthelferhin und Sekretärin<br />
in der chirurgischen Ambulanz<br />
des Klever St.-Antonius-Hospitals,<br />
gehören im Katholischen Karl-Leisner-<br />
Klinikum zum neu formierten Team<br />
der Konfliktberater. Im Gespräch mit<br />
„Wir über uns“ erläutern sie Details,<br />
Chancen und Grenzen der Konfliktberatung.<br />
› Was ist das Ziel der Konfliktberatung?<br />
• Stephan van Appeldorn: Wir versuchen<br />
Konfliktparteien im Dialog zu<br />
halten und durch neutrale Gesprächsführung<br />
dazu zu bringen, eine für<br />
beide Seiten annehmbare Lösung zu<br />
erarbeiten. Dabei ist wichtig, dass<br />
der Konfliktmanager für keine Seite<br />
Partei ergreift, sondern darauf achtet,<br />
dass unter Wahrung bestimmter<br />
Regeln beide Konfliktparteien gleichermaßen<br />
ihre Wahrnehmungen,<br />
Wünsche oder auch ihren Ärger äußern<br />
können. Gut ist, wenn am Ende<br />
ein Kompromiss steht.<br />
› Mit welchen Fragen und Problemen<br />
können sich Mitarbeiter melden?<br />
• Petra Reumer: Probleme oder Fragen<br />
können vielfältig sein. Da ist die<br />
Krankenschwester, die seit Monaten<br />
mit der Stationsleitung auf keinen<br />
grünen Zweig kommt. Oder der Stationsarzt,<br />
der mit seinen Vorstellungen<br />
von Teamarbeit abgewiesen wird…<br />
wir werden immer dann gefragt, wenn<br />
eine zielführende Kommunikation bei<br />
einer Problemlösung ausgeblieben<br />
oder ins Stocken geraten ist.<br />
› Sie sind ein großes Team. Wie finde<br />
ich „meinen“ Konfliktmanager?<br />
• Petra Reumer: Das ist ganz einfach:<br />
Wir Konfliktmanager sind eine große<br />
Gruppe, die in allen Häusern präsent<br />
ist. Jeder Mitarbeiter erhält einen<br />
Flyer, in dem alle Konfliktmanager<br />
mit Name, Telefonnummer und Berufsgruppe<br />
aufgeführt sind. Außerdem<br />
kann sich jeder Mitarbeiter über<br />
die Email-Adresse konfliktberatung@<br />
kkle.de an uns wenden.<br />
› Jemand hat sich mit einem Problem<br />
gemeldet. Wie gehen Sie vor?<br />
• Stephan van Appeldorn: Der erste<br />
Schritt ist die Kontaktaufnahme zu<br />
der Person, die sich an uns wendet.<br />
In einem kurzen Gespräch wird der<br />
Sachverhalt erörtert. Der Hilfesuchende<br />
wird dann gegebenenfalls<br />
gebeten, seinen Konfliktpartner zu<br />
informieren und zu überzeugen, die<br />
Konfliktberatung in Anspruch zu nehmen.<br />
Wir unsererseits nehmen uns<br />
einen zweiten Konfliktmanager als<br />
Teampartner dazu, um größtmögliche<br />
Neutralität zu gewährleisten.<br />
Ab dann trifft man sich gemeinsam<br />
zu mehreren Gesprächen, um den<br />
Konflikt mit all seinen Facetten zu<br />
beleuchten und darzustellen. Dies<br />
erfolgt auch mit didaktischen Hilfsmitteln,<br />
wie Flip Chart oder Kärtchen.<br />
In diesem Prozess können die<br />
Konfliktparteien dann mit unserer<br />
Hilfe an einer Lösung arbeiten.<br />
› Auf welcher Basis? Was haben Sie<br />
gelernt?<br />
• Stephan van Appeldorn: Das Team hat<br />
im ersten Halbjahr <strong>2016</strong> eine Ausbildung<br />
zum Konfliktmanager absolviert.<br />
Diese umfasste sowohl einen<br />
theoretischen wie auch einen praktischen<br />
Teil mit zahlreichen Übungen<br />
und Gesprächssituationen. Diese<br />
Ausbildung wurde von allen mit einem<br />
Zertifikat abgeschlossen.<br />
Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft | Wir über uns | <strong>03</strong>/<strong>2016</strong>