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Schwester Marlies, Seelsorgerin des Marienhospitals, gratuliert Schwester Mathilda zum Ordensjubiläum.<br />

60-JÄHRIGES ORDENSJUBILÄUM<br />

Mathilda –<br />

Gochs letzte Ordensschwester<br />

Als 1996 der Clemensorden die Schwestern<br />

vom Gocher Wilhelm-Anton-Hospital<br />

abzog, blieb nur Mathilda. Und<br />

feiert dort jetzt ihr 60-jähriges Ordensjubiläum.<br />

Bis heute versorgt sie weiterhin<br />

die Krankenhauskapelle und den<br />

Pater.<br />

Als Kind sei sie sehr schüchtern gewesen,<br />

versichert Elisabeth Derksen, die<br />

diesen Namen schon seit langer Zeit<br />

nicht mehr führt. Die heute 82-Jährige,<br />

aufgewachsen in Kranenburg, heißt<br />

seit über 60 Jahren „Schwester Mathilda“.<br />

Unter diesem Namen kennt sie<br />

jeder, der mit dem Gocher Krankenhaus<br />

zu tun hat. Und wenn die Ordensfrau,<br />

wie man es ja irgendwie auch von ihr<br />

erwartet, sicherlich bescheiden auftritt,<br />

käme heute doch wohl niemand<br />

mehr auf die Idee, sie als schüchtern<br />

zu bezeichnen. „Viele sagen, die Zeit<br />

in Goch habe mir gut getan“, sagt die<br />

82-jährige schmunzelnd. Und gut getan<br />

hat sie immer auch dem Wilhelm-<br />

Anton-Hospital, das seiner letzten<br />

verbliebenen Nonne zum 60-jährigen<br />

Ordensjubiläum eine kleine Feier ausrichtet<br />

hat.<br />

Einen Bittgottesdienst hat sich die<br />

Schwester gewünscht, ihre Bitte: Nachwuchs<br />

für den Orden. Als Frau, die seit<br />

Jahrzehnten Dienst in Krankenhäusern<br />

tut, aber durchaus in der Realität verhaftet<br />

ist, ahnt sie, dass sich diese Entwicklung<br />

kaum mehr umkehren lässt:<br />

Nur noch sehr wenige Frauen zieht es<br />

in ein Kloster. Mit der Folge, dass es<br />

Ordensschwestern in Schulen, Altenheimen<br />

oder Krankenhäusern kaum<br />

mehr gibt.<br />

„Wir sind froh, dass wir Schwester Mathilda<br />

und Pater Jacobs bei uns haben“,<br />

erklärt Gabriele Theißen, Regionaldirektorin<br />

des Gocher Krankenhauses.<br />

Täglich in der hauseigenen Kapelle<br />

stattfindende Gottesdienste und natürlich<br />

die Seelsorge für Kranke, die<br />

dies wünschen, machten auch nach<br />

draußen sichtbar, dass es sich um ein<br />

katholisches Haus handele. Generationen<br />

von Pflegekräften wurden in Goch<br />

und anderswo von Ordensschwestern<br />

ausgebildet. Schwester Mathilda allerdings<br />

hat zunächst in der Hauswirtschaft<br />

gearbeitet, bevor sie Sakristanin<br />

wurde. „Ich bereite die Gottesdienste<br />

vor, vertrete auch mal den Organisten,<br />

Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft | Wir über uns | <strong>03</strong>/<strong>2016</strong>

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