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der-Bergische-Unternehmer_0217

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Wohin mit dem Nachwuchs, wenn Papa und Mama arbeiten gehen?<br />

Vor dieser Frage stehen viele Eltern. Denn das Problem, Beruf und<br />

Familie auf einen Nenner zu bringen, wird eher größer als kleiner. Allein<br />

in Nordrhein-Westfalen fehlen beispielsweise rund 64.000 Kita-<br />

Plätze für Kin<strong>der</strong> unter drei Jahren, davon alleine in Wuppertal etwa<br />

10.000. Immer mehr Unternehmen sehen sich hier in <strong>der</strong> Verantwortung,<br />

die Betreuungslücke für die eigenen Mitarbeiter zu schließen.<br />

Sie heißen Stoppelhopser, Spatzennest,<br />

Barminis, Zaubergarten, EDEfanten<br />

o<strong>der</strong> Hoppelhasen. Die Firmen im<br />

<strong>Bergische</strong>n Städtedreieck entwickeln<br />

Phantasie, wenn es um die kreative<br />

Namensfindung für die betriebsnahen Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />

geht. Ein Zeichen für den hohen Stellenwert,<br />

den das Kita-Thema in <strong>der</strong> aktuellen Firmenpolitik<br />

einnimmt. Denn die Wirtschaft hat<br />

klar erkannt, dass sich Familienfreundlichkeit<br />

rechnet und sich das Engagement in <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung wirklich lohnt. Aus mehrfachen<br />

Gründen.<br />

Vorteile im Personalbereich<br />

Eine Betriebskita verschafft einem Unternehmen durchaus<br />

Vorteile gegenüber dem Wettbewerb. Zum einen, um gute<br />

Mitarbeiter zu halten und zum an<strong>der</strong>en, um qualifizierte<br />

Leute in einem heiß umkämpften Arbeitsmarkt für sich<br />

zu gewinnen.<br />

In einer Studie, die von <strong>der</strong> internationalen Unternehmensberatung<br />

A.T. Kearny durchgeführt wurde,<br />

äußern sich 81 Prozent <strong>der</strong> befragten Mitarbeiter<br />

aus familienfreundlichen Unternehmen sehr<br />

positiv zu ihrer Arbeitssituation. In Firmen, in denen<br />

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht<br />

aktiv unterstützt wird, liegt die Quote <strong>der</strong> Zufriedenheit<br />

lediglich bei 26 Prozent. Ähnliche Werte<br />

ergeben sich auch bei den Themen Mitarbeiterbindung<br />

und Wechselwillen des Arbeitsplatzes. 71<br />

Prozent <strong>der</strong> Arbeitnehmer fühlen sich ihrem familienfreundlichen<br />

Arbeitgeber sehr verbunden und<br />

sogar 83 Prozent würden nicht aus eigenem Antrieb<br />

erwägen, zu kündigen und in ein an<strong>der</strong>es<br />

Unternehmen zu wechseln.<br />

Das Bindungspotential durch familienfreundliches<br />

Verhalten ist also erheblich. So bietet ein betriebsinterner<br />

Kin<strong>der</strong>garten für die Mitarbeiter<br />

nach <strong>der</strong> Elternzeit einen hohen Anreiz, weiterhin<br />

im Unternehmen beschäftigt zu bleiben. Aber<br />

nicht nur die Stammbelegschaft profitiert von <strong>der</strong><br />

Kita. Auch neue und vor allem jüngere Mitarbeiter<br />

lassen sich von den Vorzügen einer solchen<br />

innerbetrieblichen Einrichtung überzeugen, die<br />

ihnen eine gelungene Work-Live-Balance ermöglicht.<br />

Will heißen: Ein Betriebskin<strong>der</strong>garten verschafft<br />

einem Unternehmen durchaus Vorteile gegenüber<br />

dem Wettbewerb. Zum einen, um gute<br />

Mitarbeiter zu halten und zum an<strong>der</strong>en, um qualifizierte<br />

Leute im heiß umkämpften Fachkräftemarkt<br />

für sich zu gewinnen. Die Ausrichtung auf<br />

die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

bringt einem Unternehmen zudem intern wie extern<br />

ein spürbares Plus an Akzeptanz und Prestige.<br />

Erfahrungsgemäß identifiziert sich die Belegschaft<br />

schnell und gern mit ihrem Arbeitgeber,<br />

wenn dieser sich einerseits aktiv für ihre Belange<br />

einsetzt und an<strong>der</strong>erseits in <strong>der</strong> Öffentlichkeit für<br />

sein Verhalten viel Anerkennung bekommt. Damit<br />

wächst das Renommee am Standort und darüber<br />

hinaus.<br />

Der Mittelstand holt auf<br />

Die Gründung einer Betriebskita ist längst nicht<br />

mehr eine Angelegenheit, die nur Großunternehmen<br />

wie Bayer o<strong>der</strong> die Barmenia-Versicherung<br />

für sich in Anspruch nehmen. Ein Blick ins <strong>Bergische</strong><br />

zeigt, dass gerade auch zahlreiche Mittelständler<br />

die Initiative ergreifen und die betriebliche<br />

Betreuung des Nachwuchses ihrer Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 02|17 43

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