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seitenbühne Nr. 6 - Niedersächsische Staatstheater Hannover

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man könne sein Leben schon verlieren bei<br />

solchen Sachen, gibt er zu, die Faszination<br />

aber bleibt.<br />

Marc Pierre Toth redet angeregt und in<br />

flüssigem Deutsch, seine Gedanken hüpfen.<br />

Wen wundert es, dass ihm kürzlich jemand<br />

vorgeschlagen hat, Fernsehkarriere mit<br />

einer eigenen Show zu machen? Und er<br />

findet das „schon ein bisschen lustig“. Wenn<br />

er nicht spricht oder musiziert, schläft er<br />

gerne, und er kocht. Das hat er jung gelernt.<br />

Nach dem frühen Tod seiner Mutter war er<br />

sich mit seinem Bruder einig, dies wäre allemal<br />

besser, als sich den Kochkünsten des<br />

Vaters anzuvertrauen.<br />

Seine Entscheidung für die Musikerlaufbahn<br />

fiel relativ spät. Marc Pierre Toth war<br />

19 und stand in einer Ausbildung zum Chemie-Ingenieur,<br />

als er dachte, „ Jetzt oder nie.<br />

Entweder ich werfe mich augenblicklich voll<br />

und ganz auf das Klavierstudium oder ich<br />

darf über diesen Wunsch nie mehr nachdenken.“<br />

Die musikalische Ausbildung brachte<br />

den Kanadier nach <strong>Hannover</strong>, wo er seit<br />

neun Jahren lebt. Hier schloss er an der<br />

Hochschule für Musik und Theater die<br />

Soloklasse bei Einar Steen-Nokleberg und<br />

bei Gerrit Zitterbart im Fach Hammerklavier<br />

und historische Aufführungspraxis mit<br />

Diplom ab. Er konzertiert als Solist im Inund<br />

Ausland und erteilte Meisterkurse in<br />

Kanada, Italien und im Mittleren Osten.<br />

Seit Herbst 2007 ist er als Dozent an der<br />

Hochschule für Musik und Theater in<br />

<strong>Hannover</strong> tätig.<br />

Marc Pierre Toth glaubt an die Zufälle im<br />

Ballett <strong>seitenbühne</strong> | Seite 5<br />

nie genug hören<br />

Leben, und die scheinen oft genug günstig<br />

für ihn zu sein. Auch sein Zusammentreffen<br />

mit Jörg Mannes gehört dazu. „Ich musste<br />

im Rahmen einer Veranstaltung ein Zwei-<br />

Minuten-Solo zwischen zwei Reden spielen<br />

und hatte dafür die Arie aus den Goldberg-<br />

Variationen von Johann Sebastian Bach ausgewählt.<br />

Danach sprach mich ein Herr an<br />

und fragte mich, ob ich auch das ganze Stück<br />

spielen könne. Er war der Intendant des<br />

Stadttheaters Bremerhaven und brachte<br />

mich dann mit seinem Ballettchef Jörg<br />

Mannes zusammen, der gerade einen Pianisten<br />

für die Neu-Produktion Goldberg-<br />

Variationen suchte.“ Das war Ende 2001,<br />

inzwischen haben beide eine gemeinsame<br />

Aufführungsgeschichte und sind gut miteinander<br />

befreundet. Nach Goldberg-Variationen,<br />

Flüchtige Visionen mit Musik von<br />

Sergej Prokofjew und Begegnungen –<br />

Claudel Rodin Chopin mit Musik von<br />

Frédéric Chopin und Maurice Ravel in<br />

Bremerhaven und Präludien und Fugen mit<br />

Musik von Johann Sebastian Bach in Linz<br />

entsteht nun für <strong>Hannover</strong> 4 Beethoven 4.<br />

Das wiederum ist kein Zufall.<br />

Lange schon dachte Jörg Mannes daran,<br />

das 4. Klavierkonzert G-Dur op. 58 von<br />

Ludwig van Beethoven zu choreographieren,<br />

und für Marc Pierre Toth war es keine<br />

Frage, dabei sein zu wollen. „Zu mir muss<br />

man einfach nur Beethoven sagen, und ohne<br />

zu denken stimme ich zu.“ In Spanien und<br />

Italien hat er das Klavierkonzert bereits<br />

aufgeführt. Zehn Vorstellungen sind in<br />

<strong>Hannover</strong> für 4 Beethoven 4 in dieser Spiel-<br />

4 Beethoven 4<br />

Ballettabend von Jörg Mannes<br />

Musik von Ludwig van Beethoven<br />

Sinfonie <strong>Nr</strong>. 4 B-Dur op. 60<br />

Klavierkonzert <strong>Nr</strong>. 4 G-Dur op. 58<br />

Musikalische Leitung Lutz de Veer<br />

Choreographie Jörg Mannes<br />

Bühne Sansa Susanne Sommer<br />

Kostüme Lenka Radecky<br />

Dramaturgie Brigitte Knöß<br />

Ballett der Staatsoper <strong>Hannover</strong><br />

<strong>Niedersächsische</strong>s Staatsorchester <strong>Hannover</strong><br />

Marc Pierre Toth, Klavier<br />

Premiere am 10. November, 19.30 Uhr<br />

Einführungsmatinee<br />

Sonntag, 4. November, 11 Uhr,<br />

Großer Ballettsaal<br />

Die nächsten Vorstellungen in dieser Spielzeit<br />

20. und 22. November,<br />

5. und 16. Dezember 2007<br />

10. Januar 2008<br />

Tee bei Ludwig van<br />

Zum 237. Geburtstag des Komponisten<br />

spielen drei Pianisten nachmittags vor der<br />

Ballettvorstellung die berühmtesten Klaviersonaten<br />

von Beethoven.<br />

Mit Toshiaki Murakami, Marc Pierre Toth<br />

und Max Vax.<br />

Sonntag, 16. Dezember, 16 Uhr

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