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stahlmarkt 9.2015 (September)

Aus dem Inhalt: Steel International / Skandinavien / Stahl & Automobil - Fahrzeuge / Stahlhandel & Stahl-Service-Center

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20 K Steel International<br />

L STEEL TICKER<br />

CHINA WEIT ENTFERNT VON<br />

EINER MARKTWIRTSCHAFT<br />

Brüssel. In der Volksrepublik China existieren<br />

keine marktwirtschaftlichen Strukturen. Vielmehr<br />

bestimmt die Zentralregierung mit umfangreichen<br />

Vorgaben und Leistungen das wirtschaftliche<br />

Wohl des Landes. »Staatsplanung und Subventionierung<br />

sind Bestandteile der chinesischen<br />

DNA«, fasst Professor Dr. Markus Taube von der<br />

Universität Duisburg-Essen seine Studie über das<br />

Reich der Mitte zusammen. Diese präsentierte er<br />

wenige Tage vor dem EU-China-Summit am<br />

25. Juni 2015 dem EU-Parlament.<br />

Indes dringen die Chinesen weiterhin auf die<br />

Anerkennung als Marktwirtschaft. Entspreche die<br />

Europäische Union diesem Wunsch, reduziere sie<br />

Taube zufolge ihre Möglichkeiten, weiterhin vehement<br />

gegen unfaire Handelspraktiken vorzugehen.<br />

Die europäische Industrie würde in den kommenden<br />

Jahren Millionen Arbeitsplätze verlieren<br />

und müsste auf die Entwicklung von Innovationen<br />

und den Bau neuer Produktionsstätten verzichten,<br />

heißt es weiter.<br />

Europas Stahlerzeuger leiden seit geraumer<br />

Zeit unter den Überkapazitäten der chinesischen<br />

Industrie und den hohen Importen zu Dumpingpreisen.<br />

»Diese Entwicklung zeigt, wie die chinesische<br />

Planwirtschaft den globalen Wettbewerb<br />

verzerrt«, sagte Axel Eggert, Generaldirektor des<br />

europäischen Stahlverbands EUROFER. K<br />

Kibi(Jp)/WS/mh/SE/ (sm 150802286)<br />

VERSCHÄRFUNG DES<br />

EMISSIONSHANDELS<br />

Düsseldorf. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

hat die Pläne der Europäischen Kommission zur<br />

Überarbeitung des EU-Emissionsrechtehandels<br />

scharf kritisiert. »Die geplante Verschärfung der<br />

Richtwerte (Benchmarks) für den CO 2<br />

-Ausstoß<br />

und die drohende weitere Verknappung der Zuteilung<br />

werden für die im weltweiten Wettbewerb<br />

stehende Stahlindustrie in Deutschland zu untragbaren<br />

Mehrbelastungen führen«, kommentierte<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl in Düsseldorf. »In den Wochen,<br />

in denen es um zentrale Fragen der Zukunft Europas<br />

geht, fasst die Europäische Kommission in<br />

Brüssel mit der Verschärfung des Emissionsrechtehandels<br />

einen Beschluss, der an den Nerv industrieller<br />

Wertschöpfung in Europa geht.« Der<br />

Beschluss stehe im krassen Gegensatz zu der<br />

Ankündigung der Juncker-Kommission, Wachstum,<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in<br />

den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen.<br />

»Die weitere Kürzung der Emissionsrechte ab<br />

2021 und die absehbaren Strompreissteigerungen<br />

führen für die Stahlindustrie in Deutschland zu<br />

zusätzlichen Kosten von jährlich rd. 1 Mrd. € bis<br />

2030«, so Kerkhoff. Deshalb müssten die Regelungen<br />

des Emissionsrechtehandels für die im<br />

internationalen Wettbewerb stehenden Grundstoffindustrien<br />

für die vierte Handelsperiode von<br />

jetzt bis 2030 revidiert werden. So müssen die<br />

Benchmarks technisch und wirtschaftlich erreichbar<br />

sowie der sektorübergreifende Korrekturfaktor<br />

abgeschafft werden. Die Stahlindustrie fordert,<br />

dass die Zuteilung kostenfrei in Höhe der Emissionen<br />

der effizientesten Anlagen erfolgt. Darüber<br />

hinaus dürfe es keine zusätzliche Verknappung<br />

geben. Zusätzlich sollten die durch den Emissionshandel<br />

bedingten Strompreissteigerungen vollumfänglich<br />

kompensiert werden.<br />

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl appelliert an<br />

die Mitgliedsstaaten der EU und das Europaparlament,<br />

bei der Befassung mit den Kommissionsvorschlägen<br />

die notwendigen Änderungen zum<br />

Erhalt der Grundstoffindustrien in der EU herbeizuführen.<br />

»Jetzt können nur noch die Regierungen<br />

in Europa und die Abgeordneten des Parlaments<br />

den Vorschlag der Kommission so korrigieren,<br />

dass für die Stahlunternehmen Planungs- und<br />

Investitionssicherheit gewährleistet wird«, so<br />

Kerkhoff.<br />

K<br />

WS(Jp)/mh/SE/ (sm 150902392)<br />

NEUES FORSCHUNGSZENTRUM<br />

FÜR TATA STEEL<br />

London. Im Herbst dieses Jahres gründet Tata<br />

Steel gemeinsam mit der Warwick Manufacturing<br />

Group (WMG) ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

auf der britischen Insel. 40<br />

Wissenschaftler des Stahlerzeugers sowie Lehrende<br />

und Studierende der Universität Warwick wollen<br />

künftig gemeinsam leichtere und härtere<br />

Stähle für Fahrzeuge, Flugzeuge und energetische<br />

Anwendungen des 21. Jahrhunderts entwickeln.<br />

Innerhalb der kommenden zwei Jahre wird Europas<br />

zweitgrößter Stahlerzeuger seine in Großbritannien<br />

vorhandenen Forschungsausrüstungen<br />

in den Räumen der Universität bündeln. »Nun<br />

können wir mit erstklassigen Wissenschaftlern<br />

und Forschern zusammenarbeiten und neue<br />

Stahlsorten für unsere Kunden entwickeln«, sagte<br />

Karl Köhler, CEO von Tata Steel Europe.<br />

Bereits im März hatte WMG angekündigt,<br />

20 Mill. britische Pfund in ein neues Stahlforschungszentrum<br />

an der Universität zu investieren.<br />

Tata Steel und die Hochschule wollen weitere<br />

Experten aus der ganzen Welt in ihre Forschungen<br />

einbeziehen. Der Stahlerzeuger unterstützt bereits<br />

seit Jahren Universitäten in Großbritannien und<br />

finanziert Lehrstühle in Warwick, Cambridge,<br />

Sheffield, Swansea und London.<br />

K<br />

kibi/WS(Jp)/mh/SE/WS (sm 150702146)<br />

SSAB VERGIBT SCHWEDISCHEN<br />

STAHLPREIS<br />

Stockholm. Der schwedische Stahlerzeuger<br />

SSAB vergibt im November 2015 zum 17. Mal den<br />

Swedish Steel Prize. Ausgelobt wird der Wettbewerb<br />

für die kreativste Lösung oder das innovativste<br />

Produkt aus hochfestem Stahl. Die Preisverleihung<br />

findet im Rahmen einer großen Zeremonie<br />

in Stockholm statt.<br />

In den vergangenen Jahren hatte der Stahlerzeuger<br />

die Gewinner aus mehr als 800 eingereichten<br />

Ideen ausgewählt. Von Jahr zu Jahr beteiligen<br />

sich mehr ausländische Bewerber aus Europa,<br />

Asien, Australien, Nord- und Südamerika an der<br />

internationalen Ausschreibung. In diesem Jahr<br />

lautet das Motto »improve to attract the future«.<br />

Der Stahlerzeuger will Ideen und Lösungen vorantreiben,<br />

die leichtere, festere und nachhaltigere<br />

Produkte ermöglichen.<br />

www.steelprize.com<br />

K<br />

/<br />

Kibi(Jp)/mh/SE/WS (sm 1507902321)<br />

MIT SMR PREMIUM VON<br />

DÜSSELDORF AUS AKTIV<br />

Pflach. Das österreichische Beratungsunternehmen<br />

SMR – Steel & Metals Market Research hat<br />

im Mai 2015 in Düsseldorf eine Tochter gegründet.<br />

Die SMR Premium GmbH erstellt Analysen der<br />

internationalen Märkte für hochwertige Spezialstähle<br />

und Speziallegierungen. Als Kunden will<br />

das österreichische Mutterunternehmen Erzeuger<br />

von Freiform- und Gesenkschmiedestücken sowie<br />

Hersteller von hochwertigen Metallen, Legierungen<br />

und aus dem Bereich der Pulvermetallurgie<br />

gewinnen. SMR Premium wird Daten über Marktvolumen,<br />

Marktstrukturen und Wettbewerber zur<br />

Verfügung stellen und Marktentwicklungen prognostizieren.<br />

Jede Analyse soll auf die speziellen<br />

strategischen Bedürfnisse der Kunden abgestellt<br />

werden.<br />

Verantwortlich für das neue Unternehmen ist<br />

Benedikt Blitz, der seit zehn Jahren als Marktanalyst<br />

für SMR tätig ist und Prozess- und Umwelttechnologie<br />

studiert hat.<br />

www.smr-premium.com<br />

K<br />

/<br />

kibi(Jp)/SE/WS (sm 150902408)<br />

HILFERUF AUCH IN<br />

LATEINAMERIKA<br />

Santiago. Acht Stahlverbände aus sechs lateinamerikanischen<br />

Ländern haben ihre Regierungen<br />

aufgefordert, sich energisch für faire Wettbewerbsbedingungen<br />

im Stahlhandel einzusetzen.<br />

In einem offenen Brief mahnten die Interessens-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>

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