stahlmarkt 9.2015 (September)
Aus dem Inhalt: Steel International / Skandinavien / Stahl & Automobil - Fahrzeuge / Stahlhandel & Stahl-Service-Center
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Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
Stahldistribution in Skandinavien<br />
Stahl und Automobil: Mehr Innovationen aus Deutschland<br />
Stahlservice: Branche mit Tradition auf dem Weg in die Zukunft<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG,<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
0<strong>9.2015</strong><br />
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Bandstahl-Service-Hagen
Editorial K 3<br />
Fit<br />
Wer sich anpassen kann, wird überleben. Ganz im<br />
Sinne der Darwin’schen Evolutionstheorie mit dem<br />
Begriff »Survival oft he fittest« könnte es auch der Stahlbranche<br />
ergehen. Und hier ist mit dem englischen Wort<br />
»fit« weniger »stark und gesund« gemeint, sondern vor<br />
allem »angepasst« bzw. »anpassungsfähig«.<br />
So heißt es auch im jüngsten Stahlbericht des Rheinisch-Westfälischen<br />
Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
(RWI), die Stahlindustrie stehe weltweit vor großen<br />
Anpassungen, mehr ab S. 10. Zwar ist die Kapazitätsauslastung<br />
in Deutschland noch relativ gut, doch gibt es<br />
in anderen Regionen zahlreiche »Baustellen«. Laut Branchenexperten<br />
der Schweizer Großbank UBS dürften die<br />
Unterschiede auf den nationalen Märkten und der hohe<br />
globale Wettbewerb zu Zusammenschlüssen und Übernahmen<br />
führen. Ähnliches erwarten auch die Berater<br />
von Ernst & Young.<br />
Gerade in Asien befinden sich Angebot und Nachfrage<br />
überhaupt nicht im Gleichgewicht. Besonders<br />
China hat mit seiner schwachen Stahlnachfrage und den<br />
hohen Kapazitäten stark zu kämpfen. Also wird exportiert,<br />
und das in Dimensionen, die für andere Länder zur<br />
Bedrohung werden. Stahlunternehmen fordern die<br />
Regierungen weltweit auf, mit Antidumpingmaßnahmen<br />
die Importflut einzudämmen. Letztlich sind gleiche<br />
Wettbewerbsbedingungen unverzichtbar.<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 69936-131<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
In diesem Heft haben wir deshalb einen genaueren<br />
Blick auf Skandinavien geworfen, eine Region mit stark<br />
spezialisierten und exportfreudigen Stahlunternehmen,<br />
mehr dazu ab S. 22. Darüber hinaus zeigt das Special<br />
»Stahl & Automobil« ab S. 32, wie stark dieser Wirtschaftssektor<br />
als Innovationstreiber für die Stahlbranche<br />
wirkt. Und auch Stahlhandel & Service-Center denken<br />
ständig weiter – ob sie nun überlegen, welche Schneidanlage<br />
z. B. die richtige ist (S. 44), wie sie ihr Lager<br />
optimieren oder ob sie online handeln. Übrigens haben<br />
wir diesmal eine Einweihungsfeier und einige Jubiläen<br />
von Unternehmen und Unternehmern dabei. Es tut sich<br />
also durchaus etwas.<br />
Dabei ist die Lage in Deutschland und Europa derzeit<br />
gar nicht so schlecht. In der EU wurden Kapazitäten<br />
abgebaut, die Auslastungsrate der Stahlwerke<br />
hat sich zuletzt erhöht. Die Quartalsberichte<br />
einiger Stahlkonzerne sind, gerade<br />
auch für Europa, durchaus günstig<br />
ausgefallen. Und Automobilindustrie wie<br />
auch Maschinenbau sind nach wie vor gut<br />
funktionierende Wirtschaftszweige. Von<br />
Gebiet<br />
der Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl in<br />
Düsseldorf wird »Zuversicht für das zweite<br />
Halbjahr« signalisiert. Hintergrund seien u.<br />
a. aufwärtsgerichtete Konjunkturindikatoren<br />
der Stahlverarbeiter und sehr niedrige<br />
Lagerbestände im Distributionsbereich.<br />
Stahlkonjunktur in Deutschland<br />
in 1.000 t Auftragseingänge Lieferungen Auftragsbestand<br />
1. HJ<br />
2015<br />
Verändg.<br />
zum kum.<br />
Vorjahr<br />
in %<br />
1. HJ<br />
2015<br />
Verändg.<br />
zum kum.<br />
Vorjahr<br />
in %<br />
Juni<br />
2015<br />
Verändg.<br />
zum<br />
Vorjahr<br />
in %<br />
Inland 11.652 - 5,5 11.868 - 2,7 4.508 - 10,6<br />
Ausland gesamt 7.631 + 4,1 7.835 + 8,2 3.377 + 11,7<br />
davon übrige EU 28 5.974 + 6,3 5.976 + 6,5 2.293 + 3,1<br />
davon dritte Länder 1.657 - 3,1 1.859 - 14,1 1.084 + 35,7<br />
Insgesamt 19.283 - 1,9 19.703 + 1,4 7.885 - 2,2<br />
Quelle: WV Stahl<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
4 K<br />
INHALT 0<strong>9.2015</strong><br />
SEITENBLICK<br />
6 Mehr Welpenschutz<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
8 US-Stahlproduzenten und Gewerkschaften streiten<br />
10 Gut ausgelastet, global aber nur langsames Wachstum<br />
12 Im Mittleren Osten ticken die Uhren anders<br />
14 Gute Nachrichten aus dem Baltikum<br />
16 Indiens Stahlindustrie in Not<br />
18 Maschinen- und Anlagenbau – immer energieeffizienter<br />
und umweltorientierter<br />
IM BLICKPUNKT: SKANDINAVIEN<br />
22 Der Stahlmarkt in Skandinavien<br />
24 Skandinaviens Stahldistribution: oft spezialisiert und unabhängig<br />
26 Zusammenschluss erfolgreich<br />
27 Starker Partner auch in Nordeuropa<br />
28 Stahllösungen vom laufenden Band<br />
BRANCHENBERICHT<br />
30 Hüttentechnik braucht neue Aufträge<br />
SPECIAL: STAHL & AUTOMOBIL / FAHRZEUGE<br />
32 Automobile Innovationen immer öfter aus Deutschland<br />
38 Mit Hochleistungsstahl auf die Überholspur<br />
40 Neue innovative Leichtbauwerkstoffe<br />
42 Automatisches Strahlen für mehr Effizienz und Qualität<br />
SPECIAL: STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />
44 Ersetzt eine multifunktionale Schneidanlage ein Bohrportal?<br />
46 Neue Lagerhalle jetzt offiziell eingeweiht<br />
48 Co 2<br />
-Laser oder Faserlaser?<br />
49 50 Jahre an der Unternehmensspitze und immer 100 Prozent<br />
50 Stahlhändler feiert 85-jähriges Bestehen<br />
52 Online-Handelsplattform wird ausgebaut<br />
Norwegen<br />
2013 2014<br />
Stahlrohre<br />
Import/Export<br />
2012 2013<br />
Marktversorgung<br />
Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />
1.074<br />
1.006<br />
283<br />
1.024<br />
579<br />
960<br />
43<br />
58<br />
3.949<br />
2013 2014<br />
Stahlrohre<br />
Import/Export<br />
3.567<br />
309<br />
128 337<br />
132 273<br />
131<br />
287<br />
2013 2014<br />
2013 2014<br />
Betonstahl, Walzdraht<br />
Import<br />
Eisenerz<br />
Export<br />
114<br />
Schweden<br />
3.819<br />
3.502<br />
3.914<br />
3.589<br />
2012 2013<br />
Marktversorgung<br />
Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />
2.104<br />
1.917<br />
1.888<br />
1.720<br />
2012 2013<br />
Marktversorgung<br />
Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />
669<br />
730<br />
2013 2014<br />
kaltgewalzte Bleche<br />
Export<br />
148<br />
32 152<br />
2013 2014<br />
Stahlrohre<br />
Import/Export<br />
Finnland<br />
35<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN<br />
56 Kaltwalzer erweitert Glüh- und Produktionskapazität<br />
RUBRIKEN<br />
58 StahlTermine<br />
60 Veranstaltungen<br />
61 VIP<br />
62 Inserentenverzeichnis<br />
63 Vorschau/Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
worldsteel K 5<br />
Weltrohstahlproduktion im Juli 2015<br />
SKANDINAVIEN Der skandinavische<br />
Stahlmarkt ist geprägt von<br />
spezialisierten Produzenten und<br />
einer Stahldistribution, die auf ein<br />
sehr großes und breites Spektrum<br />
an Produkten und Anarbeitung<br />
ausgerichtet ist. Mit der Fusion<br />
von SSAB und Ruukki hat sich der<br />
Markt zuletzt zumindest teilweise<br />
neu geordnet.<br />
22<br />
32<br />
STAHL & AUTOMOBIL Der<br />
Fahrzeugbau hat für die Stahlbranche<br />
große Bedeutung. Die<br />
Automobilindustrie erzielt<br />
weltweit gute Ergebnisse und ist<br />
ein Innovationstreiber. Immer öfter<br />
kommen die Innovationen dabei<br />
aus Deutschland.<br />
44<br />
STAHLHANDEL & STAHL-<br />
SERVICE-CENTER Viele Unternehmen<br />
des Stahlhandels und der<br />
Stahldistribution in Deutschland<br />
haben eine lange Tradition. Als<br />
Schüssel zum Erfolg wird dabei<br />
immer wieder gerade die Fähigkeit<br />
genannt, sich auf Neues einstellen<br />
zu können. Konkret heißt das oft:<br />
die richtigen Investitionsentscheidungen<br />
zu treffen.<br />
Quellen: Bepro; Porsche; worldsteel, Eurofer, Statistisches Bundesamt, WV Stahl<br />
Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 98 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2014 in 1.000 t.<br />
e – geschätzt<br />
Juli<br />
2015<br />
Juni<br />
2015<br />
Juli<br />
2014<br />
% Veränd.<br />
Juli 15/14<br />
7 Monate<br />
2015 2014<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 580 620 e 617 – 6,0 4.436 4.297 3,2<br />
Bulgarien 60 e 59 50 21,2 384 364 5,6<br />
Deutschland 3.615 3.769 3.452 4,7 25.766 25.937 – 0,7<br />
Finnland 334 349 284 17,7 2.405 2.251 6,9<br />
Frankreich 1.420 e 1.383 1.441 – 1,4 9.582 9.746 – 1,7<br />
Griechenland 110 e 105 e 103 6,8 628 613 2,4<br />
Großbritannien 950 e 1.082 979 – 3,0 7.142 7.177 – 0,5<br />
Italien 1.850 e 1.920 2.094 – 11,6 13.568 15.199 – 10,7<br />
Kroatien 10 e 20 e 18 – 45,6 95 127 – 25,2<br />
Luxemburg 165 e 180 e 203 – 18,8 1.253 1.325 – 5,4<br />
Niederlande 627 e 588 579 8,4 4.180 4.017 4,1<br />
Österreich 597 591 625 – 4,4 4.566 4.581 – 0,3<br />
Polen 860 e 870 e 730 17,8 5.770 4.937 16,9<br />
Schweden 172 268 233 – 26,1 2.640 2.661 – 0,8<br />
Slowakei 408 395 398 2,4 2.836 2.723 4,1<br />
Slowenien 47 53 50 – 5,7 372 373 – 0,2<br />
Spanien 1.000 e 1.273 1.010 – 1,0 8,830 8.589 2,8<br />
Tschechien 465 480 449 3,6 3.234 3.175 1,9<br />
Ungarn 130 145 e 71 83,1 982 536 83,2<br />
Weitere EU-Länder (28) (e) 495 e 480 e 467 6,1 3.221 2.886 11,6<br />
Europäische Union (28) 13.896 14.631 13.852 0,3 101.891 101.513 0,4<br />
Bosnien-Herzegovina 65 e 65 e 68 – 4,0 482 480 0,3<br />
Mazedonien 10 e 10 e 18 – 43,8 70 133 – 47,2<br />
Norwegen 20 45 e 25 – 22,3 301 328 – 8,0<br />
Serbien 86 86 52 65,3 575 274 109,7<br />
Türkei 2.539 2.842 2.833 – 10,4 18.733 19.995 – 6,3<br />
Europa außer EU 2.719 3.048 2.995 – 9,2 20.160 21.210 – 4,9<br />
Kasachstan 229 312 315 – 27,4 2.103 2.094 0,4<br />
Moldawien 28 28 38 – 27,5 200 232 – 13,9<br />
Russland 6.048 5.643 6.222 – 2,8 41.734 41.640 0,2<br />
Ukraine 1.869 2.004 2.462 – 24,1 13.126 17.935 – 26,8<br />
Usbekistan 63 61 68 – 7,9 408 450 – 9,5<br />
Weißrussland 221 232 223 – 0,8 1.589 1.426 11,5<br />
C.I.S. (6) 8.457 8.280 9.328 – 9,3 59.159 63.777 – 7,2<br />
El Slavador 10 e 10 e 10 – 1,1 63 63 0,4<br />
Guatemala 35 e 30 e 33 6,5 207 204 1,6<br />
Kanada 1.065 e 1.030 e 1.122 – 5,0 7.355 7.330 0,3<br />
Kuba 35 e 30 e 21 69,2 184 149 23,1<br />
Mexiko 1.580 e 1.560 e 1.542 2,4 10.804 11.194 – 3,5<br />
Trinidad und Tobago 30 30 e 37 – 19,7 199 295 – 32,5<br />
USA 6.989 6.721 7.691 – 9,1 46.968 51.302 – 8,4<br />
Nordamerika 9.744 9.411 10.455 – 6,8 65.779 70.536 – 6,7<br />
Argentinien 431 445 477 – 9,6 2.863 3.172 – 9,7<br />
Brasilien 2.877 2.777 2.969 – 3,1 19.954 19.715 1,2<br />
Chile 95 e 85 e 92 3,7 636 643 – 1,1<br />
Ecuador 60 e 55 e 59 1,2 384 379 1,3<br />
Kolumbien 110 e 100 e 116 – 5,1 667 718 – 7,2<br />
Paraguay 5 e 4 e 4 22,1 24 23 6,1<br />
Peru 115 e 105 e 93 23,1 718 636 12,9<br />
Uruguay 10 e 8 e 8 18,9 49 45 8,2<br />
Venezuela 90 e 80 e 104 – 13,8 782 833 – 6,1<br />
Südamerika 3.793 3.657 3.923 – 3,3 26.076 26.164 – 0,3<br />
Ägypten 465 e 450 e 510 – 8,8 3.580 3.872 – 7,5<br />
Iran 1.273 1.428 1.290 – 1,3 9.645 9.305 3,7<br />
Katar 235 230 e 270 – 13,0 1.537 1.718 – 10,5<br />
Libyen 21 50 e 55 – 62,6 237 530 – 55,2<br />
Marokko 50 e 50 e 38 32,8 351 320 9,7<br />
Saudi-Arabien 560 e 540 e 522 7,3 3.678 3.633 1,2<br />
Südafrika 645 e 530 e 457 41,3 4.414 3.931 12,3<br />
Vereinigte Arabische Emirate 283 265 165 71,3 1.767 1.459 21,1<br />
Afrika / Mittlerer Osten 3.532 3.543 3.306 6,8 25.209 24.768 1,8<br />
China 65.840 68.946 69.014 – 4,6 476.040 484.765 – 1,8<br />
Indien 7.661 7.422 7.567 1,2 52.889 50.700 4,3<br />
Japan 8.838 8.571 9.292 – 4,9 61.438 64.531 – 4,8<br />
Südkorea 6.060 e 5.862 5.959 1,7 40.594 42.259 – 3,9<br />
Thailand 310 e 300 e 392 – 20,9 2.246 2.341 – 4,1<br />
Taiwan, China 1.855 e 1.440 e 1.909 – 2,8 13.271 13.068 1,6<br />
Asien 90.254 92.541 93.742 – 3,7 644.231 655.323 – 1,7<br />
Australien 442 408 436 1,3 2.828 2.687 5,2<br />
Neuseeland 63 75 77 – 18,0 508 504 0,7<br />
Ozeanien 505 483 514 – 1,6 3.336 3.192 4,5<br />
Gesamt (65 Länder) 132.900 135.594 138.115 – 3,8 945.843 966.482 – 2,1<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
6 K<br />
SEITENBLICK<br />
Mehr Welpenschutz<br />
In Deutschland werden zwar immer weniger Unternehmen gegründet.<br />
Aber in forschungs- und wissensintensiven Bereichen haben zuletzt mehr<br />
Menschen den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Das ist kein Grund<br />
sich zurückzulehnen. Existenzgründer benötigen mehr Welpenschutz<br />
Deutschland sei Gründungsentwicklungsland,<br />
meinte vor Kurzem die Wirtschaftsexpertin<br />
der Grünen, Kerstin Andreae.<br />
Richtig daran ist, dass sich die Gründungstätigkeit<br />
hierzulande seit Jahren auf niedrigem<br />
Niveau bewegt. Experten, beispielsweise<br />
vom Institut für Mittelstandsforschung,<br />
der KfW-Bank oder des Zentrums für Europäische<br />
Wirtschaftsforschung (ZEW), verwenden<br />
zwar unterschiedliche Berechnungsmethoden,<br />
der Befund ist jedoch stets derselbe:<br />
Die Zahl der<br />
neuen Unternehmen<br />
ist seit geraumer<br />
Zeit bestenfalls<br />
konstant. Ist das ein<br />
Indiz für schwindenden<br />
Gründergeist?<br />
Das lässt sich allein aus den Zahlen nicht<br />
ableiten. Vielmehr muss man zunächst fragen,<br />
mit welchen Motiven Menschen ein<br />
Unternehmen gründen. Manche machen<br />
das, weil sie selbstbestimmt arbeiten möchten.<br />
Andere reizt es, eine konkrete Ge -<br />
schäftsidee zu verwirklichen. Sehr viele aber<br />
gründen ein eigenes Unternehmen aus<br />
Mangel an Alternativen. Sie finden in ihrem<br />
angestammten Job keine Anstellung und<br />
sehen in der Selbstständigkeit einen Ausweg<br />
aus der Arbeitslosigkeit. Deshalb gehen<br />
die Gründungszahlen in Zeiten guter Konjunktur<br />
üblicherweise zurück. Wenn die<br />
Wirtschaft brummt, stellen viele Unternehmen<br />
neue Mitarbeiter ein. Und vor die Wahl<br />
gestellt zwischen einem gut dotierten Angestelltendasein<br />
und dem unsicheren Schicksal<br />
als Jungunternehmer entscheiden sich viele<br />
gegen das Risiko. Aus Bequemlichkeit. Oder<br />
aus Angst zu scheitern und dann gebrandmarkt<br />
zu sein als jemand, der es nicht<br />
geschafft hat. Deutschland ist eben nicht<br />
Amerika, wo gescheiterte Existenzgründer<br />
ohne Wenn und Aber eine zweite Chance<br />
erhalten.<br />
Wenn man berücksichtigt, dass der Schritt<br />
in die Selbstständigkeit häufig vor allem für<br />
Geringqualifizierte eine Chance ist, Arbeitslosigkeit<br />
zu vermeiden, so sind niedrige<br />
»<br />
Es ist notwendig, ein besseres Umfeld für potenzielle<br />
Jungunternehmer zu schaffen.<br />
Gründungszahlen nicht automatisch ein<br />
Alarmsignal. Sie sind zunächst einmal das<br />
Spiegelbild einer guten Konjunktur. Aussagekräftige<br />
Schlüsse über das Gründungsgeschehen<br />
lassen sich nur ziehen, wenn man<br />
die Gründungen nach Branchen aufsplittet.<br />
Da zeigt sich ein sehr gemischtes Bild, wie<br />
das ZEW vor Kurzem in einer Analyse feststellte.<br />
In Hightech-Bereichen und anderen<br />
forschungs- und wissenschaftsintensiven<br />
Branchen gibt es seit einigen Jahren mehr<br />
junge Unternehmen. Diese Betriebe werden<br />
üblicherweise nicht aus der Arbeitslosigkeit<br />
oder drohender Erwerbslosigkeit gegründet.<br />
Mehr Gründungen in forschungs- und wissenschaftsintensiven<br />
Branchen sind ein<br />
gutes Zeichen für eine export- und technologieorientierte<br />
Volkswirtschaft wie Deutschland.<br />
Auch be sitzen sie ein größeres Potenzial,<br />
Arbeits plätze zu schaffen als junge<br />
Unternehmen, die sich auf konsumorientierte<br />
Dienstleistungen spezialisiert haben.<br />
Kurzum: So schlecht, wie die insgesamt<br />
niedrige Zahl der Existenzgründungen bei<br />
flüchtigem Blick vermuten lässt, steht es<br />
nicht um den Standort.<br />
Gleichwohl gilt es, wachsam zu sein. Ein<br />
Land wie Deutschland benötigt beständig<br />
viele Menschen, die den Mut haben, ein<br />
Unternehmen zu gründen. Neue Ideen,<br />
neue Geschäftsmodelle sind notwendig, um<br />
im globalen Wettbewerb dabei zu sein. Das<br />
Institut der Deutschen Wirtschaft hat die<br />
düstere Vision, dass es 2050 bundesweit<br />
etwa 1 Mill. weniger Unternehmen geben<br />
wird. Da spielt auch eine Rolle, dass es in<br />
Zukunft weniger Menschen im typischen<br />
Gründeralter (30 bis 50 Jahre) geben wird<br />
als heute.<br />
Deshalb ist es gut, ein besseres Umfeld für<br />
potenzielle Jungunternehmer zu schaffen.<br />
Zum Beispiel durch Änderungen im Steuerrecht.<br />
Für Firmengründer, die sich zum Start<br />
intensiv darum kümmern müssen, im Markt<br />
Fuß zu fassen, ist es aufwendig, gleich im ersten<br />
Jahr die fällige Umsatzsteuer monatlich<br />
erklären und abführen zu müssen. »Jungunternehmer<br />
benötigen Welpenschutz«, fordert<br />
die Grünen-Politikern Andreae zu recht.<br />
Wer einen Betrieb gründe, müsse in den ersten<br />
beiden Jahren loslegen können, ohne von<br />
Regeln und Bestimmungen erschlagen zu<br />
werden.<br />
Auch gilt es, potenziellen Jungunternehmern<br />
Mut zu machen, den Sprung in die<br />
Selbstständigkeit zu wagen. Wenn nicht mit<br />
einer Neugründung, dann vielleicht durch<br />
die Übernahme eines etablierten Betriebs.<br />
Nach Zahlen des Deutschen Industrie- und<br />
Handelskammertages (DIHK) schließen in<br />
jedem Jahr etwa 5.500 Unternehmen ihre<br />
Pforten, weil es weder in der Familie noch<br />
außerhalb jemand gibt, der das Unternehmen<br />
fortführen möchte. Eine Übernahme ist<br />
gleichsam die »Light-Variante« einer Existenzgründung.<br />
ber (sm 150902349)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong><br />
K 7
8 K Steel International<br />
US-Stahlproduzenten und<br />
Gewerkschaften streiten<br />
Weiterhin aber Einigkeit bei unfairen Stahlimporten<br />
New York (bln). Seit Jahr und Tag beschrieb der Begriff »Arbeitsfrieden«<br />
das Klima im US-Stahlsektor am besten. Vereint kämpften Unternehmensund<br />
Gewerkschaftsführer in Washington für Strafzölle gegen »unfaire<br />
Importe«, vereint setzten sich beide Seiten in Washington für ein<br />
langjähriges Investitionsprogramm für die zerbröckelnde Infrastruktur ein.<br />
In Tarifverhandlungen gab es keine so gravierenden Differenzen, dass man<br />
sich nicht einigen konnte.<br />
Das geschah gewöhnlich vor Auslaufen<br />
der alten Tarifverträge. Von Streiks war seit<br />
Langem keine Rede mehr. Seit Ende Juni der<br />
Tarifvertrag für die fast 4.500 Arbeiter bei<br />
Allegheny Technologies auslief und Wochen<br />
später keine Einigung in Sicht war, gab es<br />
jedoch Anzeichen für einen möglichen Klimawechsel.<br />
Das betraf vor allem den<br />
Arbeitsstreit bei Allegheny Technologies,<br />
warf allerdings auch Schatten auf die Tarifgespräche<br />
bei zwei großen Stahlherstellern,<br />
U.S. Steel und ArcelorMittal, wo die Tarifverträge<br />
mit dem 1. <strong>September</strong> 2015 ausliefen.<br />
Die Verhandlungen sind schwierig<br />
Hunderte Stahlarbeiter marschierten protestierend<br />
vom Hauptquartier der United Steelworkers<br />
Gewerkschaft (USW) zum Hauptsitz<br />
des Allegheny-Technologies-Unternehmens.<br />
Aktivisten schrien Fragen und Antworten in<br />
die Menge, die die Masse der Marschierenden<br />
wiederholte: »Was wollen wir? Einen<br />
fairen Tarifvertrag! Wann wollen wir den?<br />
Jetzt!« In seiner Rede vor den Protestierenden<br />
schlug USW-Vizepräsident Tom Conway,<br />
der das Gewerkschaftsteam in den Tarifverhandlungen<br />
anführt, eine schärfere Gangart<br />
ein als in den vergangenen Jahren. »Wenn<br />
dieses Unternehmen einen Arbeitskampf<br />
will, werden wir ihnen einen Kampf der alten<br />
Schule liefern«, erklärte er unter dem Jubel<br />
der Masse. »Wenn ihr einen Kampf mit einer<br />
Gewerkschaft provoziert, ist die USW die<br />
letzte, die ihr wählen solltet, weil wir genau<br />
wissen, wie man damit umgeht.«<br />
In seiner Erklärung zur Tarifsituation bei<br />
Allegheny war USW-Präsident Leo W.<br />
Gerard in seiner Rhetorik weniger konfrontativ.<br />
Die Gewerkschaft habe angeboten, die<br />
Tarifverhandlungen für ein »faires Abkommen<br />
für beide Seiten« fortzusetzen. Gerard<br />
unterstrich, dass die Differenzen der beiden<br />
Seiten »bedeutend« waren und warnte die<br />
Unternehmensleitung, keine Drohungen<br />
auszusprechen – beispielsweise in Bezug auf<br />
das mögliche Anheuern von Arbeitern auf<br />
Zeit, obwohl die Belegschaft trotz des abgelaufenen<br />
Tarifvertrages bereit war weiterzuarbeiten.<br />
Lokale USW-Funktionäre vermuteten auf<br />
Grund der von Allegheny Technologies,<br />
U.S. Steel und ArcelorMittal vorgelegten<br />
Verhandlungspositionen, dass die drei Un -<br />
ternehmen zusammenarbeiteten, um die<br />
Gewerkschaft zu schwächen oder zu brechen.<br />
Aber im nationalen USW-Hauptquartier<br />
war von solcher Verschwörungstheorie<br />
keine Rede.<br />
Dennoch, die Stimmung vor dem Auslaufen<br />
der Tarifverträge bei U.S. Steel, Arcelor-<br />
Mittal und Allegheny gaben jenen Gewerkschaftsvertretern<br />
recht, die seit geraumer Zeit<br />
vor »schwierigen Verhandlungen« warn ten.<br />
Die beiden Großunternehmen meldeten in<br />
diesem Jahr enttäuschende Ergebnisse – in<br />
der Hauptsache als Folge (1.) billiger Importe,<br />
(2.) eines rekordkalten Winters bis hinein in<br />
den Frühling und (3.) mangelnder öffentlicher<br />
Mittel für den Straßen- und Brückenbau.<br />
Arbeitgeber verlangen<br />
zu hohe Konzessionen<br />
Dass Stahlunternehmen, darunter die drei<br />
von Tarifverhandlungen betroffenen, seit<br />
geraumer Zeit in einer schwierigen Lage<br />
sind, bestritt die Gewerkschaft in ihren<br />
öffent lichen Äußerungen nicht. Eine Reihe<br />
von Unternehmen, allen voran U.S. Steel,<br />
haben Stahlarbeiter dauerhaft oder vorübergehend<br />
entlassen. Inmitten der Tarifverhandlungen<br />
wurde bekannt, dass U.S. Steel<br />
im Fairfield- Werk in Alabama den Hochofen<br />
stillegen und mehr Belegschaftsmitglieder<br />
als vor gesehen entlassen werden. Der alte<br />
Hochofen wird durch einen Elektrolichtbogenofen<br />
ersetzt, der Fairfield zu einer Mini-<br />
Hütte macht, wo Metallschrott anstelle von<br />
Eisen erz und Koks als Rohstoff dient.<br />
Laut USW rechtfertigen Probleme und<br />
Modernisierungen nicht die von der Arbeitgeberseite<br />
verlangten Konzessionen. Während<br />
sich die Unternehmensleitungen nicht<br />
oder nicht ausführlich über ihre Verhandlungspositionen<br />
äußerten, informierte die<br />
USW ihre Mitglieder und die Medien regelmäßig<br />
über den Stand der als unfair betrachteten<br />
Konzessionsforderungen der Unternehmen.<br />
In vergangenen Tarifverhandlungen wa -<br />
ren die hohen Krankenversicherungskosten<br />
für Ruheständler wiederholt Hauptstreitpunkte.<br />
In einem ersten, informellen Papier<br />
schlug U.S. Steel vor, die Eigenbeiträge zur<br />
Krankenversicherung für Belegschaftsmitglieder<br />
deutlich anzuheben. Nicht unerwartet<br />
löste dieser Vorschlag einen Proteststurm<br />
aus. Ebenso unwillkommen war in der Be -<br />
legschaft der Plan, die großzügige Unternehmensversicherung<br />
für jene Ruheständler<br />
zu streichen, die für die Krankenversicherung<br />
der Regierung (Medicare) qualifiziert<br />
sind. Das Unternehmen würde jenen Ehemaligen<br />
einen jährlichen Kredit von<br />
1.140 USD für eine zusätzliche Versicherung<br />
zahlen. Die USW-Gewerkschaft lehnte diesen<br />
Vorschlag ebenfalls ab.<br />
Bevor die Tarifverhandlungen die letzte<br />
Phase erreichten, gab U.S.-Steel-Chef Mario<br />
Longhi einen optimistischen Ausblick mit<br />
der Erklärung ab, dass er für das zweite<br />
Halbjahr 2015 eine vierfache Steigerung der<br />
Unternehmensgewinne erwarte. Er nannte<br />
»Kostenreduzierungen« und »verbesserte<br />
Marktbedingungen« als Gründe für seinen<br />
Optimismus. Während die Wall Street ap -<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Steel International K 9<br />
plaudierte und Gewinne für U.S.-Steel-<br />
Aktien brachte, fragten sich die Gewerkschaftsbosse,<br />
ob Longhis versprochene Kostenreduzierung<br />
mit seinen Plänen für einen<br />
neuen Tarifvertrag zu tun hatten.<br />
Schulterschluss im Kampf gegen<br />
unfaire Stahlimporte<br />
Eine verschärfte Gangart in den Tarifverhandlungen<br />
schwächte jedoch nicht die<br />
Einheitsfront, mit der die Washingtoner Lobbyisten<br />
der Stahlindustrie und der United-<br />
Steelworkers-Gewerkschaft gegen als unfair<br />
charakterisierte Importe kämpfen. Als<br />
U.S. Steel, ArcelorMittal, AK Steel und Steel<br />
Dynamics inmitten der Tarifverhandlungen<br />
bei der International Trade Commission (ITC)<br />
eine neue Handelsbeschwerde einbrachten,<br />
war die USW auf ihrer Seite. Diesmal beantragten<br />
die Unternehmen Antidumpingund<br />
Antisubventionszölle gegen kaltgewalzte<br />
Stahlimporte aus Brasilien, China, Indien,<br />
Japan, Südkorea, die Niederlande, Russland<br />
und England. Diese Beschwerde kam vier<br />
Wochen nach einer ähnlichen Eingabe an<br />
die ITC, eine Behörde der US-Regierung,<br />
gegen unfair importierten nichtrostendem<br />
Stahl aus China, Indien, Südkorea, Italien<br />
und Taiwan.<br />
Schließlich waren sowohl Stahlmanager<br />
und Gewerkschaftsfunktionäre gleichermaßen<br />
enttäuscht, dass der Kongress kein<br />
langfristiges Infrastrukturprogramm und dessen<br />
Finanzierung verabschiedete. Stattdessen<br />
gab es erneut ein dreimonatiges Übergangstrostpflaster,<br />
das einen Teil der laufenden<br />
Projekte weiterfinanziert, aber Planungen für<br />
neue Projekte stoppte.<br />
K<br />
(sm 150902419)<br />
Rohstahlproduktion<br />
im Juli 2015<br />
Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />
Deutschland ist im Juli um 5 % im Vergleich<br />
zum Vorjahresmonat und damit zum zweiten<br />
Mal in Folge gestiegen. Zwar wurde der An -<br />
stieg im Juli erneut durch einen Basiseffekt<br />
begünstigt. Zudem ist der starke Zuwachs bei<br />
den warmgewalzten Stahlerzeugnissen im<br />
Juni auch auf einen positiven Arbeitstageeffekt<br />
zurückzuführen. In Summe deuten die<br />
jüngsten Produktionszahlen jedoch auf eine<br />
moderat aufwärtsgerichtete konjunkturelle<br />
Grundtendenz hin. Im gesamten Jahresverlauf<br />
unterschreitet die Rohstahlproduktion den<br />
Vorjahreszeitraum nur noch um 1 knappes %.<br />
Die Erzeugung warmgewalzter Stahlerzeugnisse<br />
liegt dagegen sogar deutlich im Plus.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />
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10 K Steel International<br />
Gut ausgelastet, global aber<br />
nur langsames Wachstum<br />
RWI-Stahlbericht zum Frühsommer 2015<br />
Essen. Die Rohstahlerzeugung in Deutschland liegt seit nunmehr fast vier<br />
Jahren auf einem relativ stabilen Niveau. Die Kapazitäten sind zu 85 bis<br />
90 % ausgelastet, deutlich besser als im Rest der Welt, so das Rheinisch-<br />
Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) im RWI-Stahlbericht<br />
zum Frühsommer 2015. Zwar befindet sich die deutsche Konjunktur in<br />
einem Aufschwung, dieser wird aber wesentlich vom privaten Konsum<br />
getragen und ist daher wenig stahlintensiv. Die Produktion der Stahl<br />
einsetzenden Industriezweige hat sich daher seit Beginn dieses Jahres in<br />
der Tendenz kaum verändert.<br />
Nach einem geringen Minus von 0,6 %<br />
in diesem Jahr sei für 2016 nur eine leichte<br />
Zunahme der Rohstahlerzeugung in<br />
Deutschland um 2,1 % zu erwarten, so das<br />
RWI. Die globale Rohstahlerzeugung war im<br />
ersten Halbjahr 2015 rückläufig, insbesondere<br />
aufgrund der abnehmenden Produktion<br />
in China. Zwar zeichne sich eine kräftigere<br />
internationale Konjunktur ab. Dennoch<br />
dürfte die globale Rohstahlerzeugung dieses<br />
Jahr erstmals seit der Rezession 2008 / 09<br />
sinken und im kommenden Jahr nur leicht<br />
steigen. Ein großes Problem blieben daher<br />
weltweit die beträchtlichen Überkapazitäten,<br />
die Druck auf die Stahlpreise ausübten.<br />
Die Lieferungen in das Ausland nähmen<br />
hingegen bereits seit Anfang 2014 spürbar<br />
zu. Hier mache sich insbesondere die Konjunkturbelebung<br />
im Euroraum bemerkbar,<br />
der den Löwenanteil der deutschen Stahlexporte<br />
aufnimmt. Andererseits seien die<br />
Einfuhren seit Anfang 2014 tendenziell<br />
rückläufig. Erst zuletzt seien sie wieder leicht<br />
aufwärts gerichtet, lägen allerdings immer<br />
noch unter dem Niveau des Vorjahres. Zu<br />
den schwachen Einfuhren dürfe eine vorsichtigere<br />
Disposition des Stahlhandels beigetragen<br />
haben, der seine Lagerbestände<br />
zuletzt reduziert habe, so das RWI.<br />
Deutsche Stahlproduktion 2016<br />
wieder mit Wachstum<br />
Alles in allem sei gleichwohl zu erwarten,<br />
dass die Rohstahlerzeugung im Prognosezeitraum<br />
zunimmt. Für den Durchschnitt<br />
dieses Jahres zeichne sich allerdings aufgrund<br />
der ungünstigen Vorgaben aus dem<br />
ersten Halbjahr ein leichter Produktionsrückgang<br />
um 0,6 % ab. Dazu trage auch bei,<br />
dass die Edelstahlproduktion im Bochumer<br />
Werk von Outokumpu stillgelegt wurde. Für<br />
das kommende Jahr prognostiziert das RWI<br />
ein Plus um 2,1 % auf eine Jahreserzeugung<br />
von 43,6 Mill. t. Damit läge die Kapazitätsauslastung<br />
der deutschen Stahlindustrie bei<br />
knapp 89 %.<br />
Die weltweite Stahlproduktion hingegen<br />
lag in den ersten fünf Monaten dieses Jahres<br />
um 1,7 % unter der im entsprechenden Vorjahreszeitraum.<br />
Vieles deute darauf hin, dass<br />
sie im Jahr 2015 zum ersten Mal seit der<br />
großen Rezession rückläufig sein werde: Im<br />
Euroraum hat sich die Produktion zwar sta-<br />
Walzstahlbilanz für Deutschland 2012 bis 2016 in Mill. t<br />
2012 2013 2014 2015p 2016p<br />
2014 2015p 2016p<br />
Veränderungen gegenüber<br />
dem Vorjahr in %<br />
Produktion der Stahlverwender 1 2010 = 100 106,0 105,8 108,8 109,9 112,2 2,9 0,9 2,1<br />
Stahlverwendung 36,5 36,2 37,1 37,2 37,7 2,4 0,4 1,5<br />
Lagerveränderung – 0,8 – 0,4 – 0,6 – 0,9 – 0,6<br />
Marktversorgung 2 35,6 35,8 36,4 36,3 37,2 1,6 – 0,3 2,4<br />
Einfuhr Walzstahlerzeugnisse 3 17,9 17,3 18,2 18,2 18,9 5,4 0,0 3,8<br />
Ausfuhr Walzstahlerzeugnisse 3 18,7 17,8 18,2 19,3 19,9 2,3 6,0 2,8<br />
Erzeugung warmgewalzter<br />
Stahlerzeugnisse<br />
36,5 36,4 36,4 37,5 38,2 0,2 2,7 1,9<br />
Rohstahlerzeugung 42,6 42,6 43,0 42,7 43,6 0,9 -0,6 2,1<br />
1<br />
Mit den Anteilen am Stahlverbrauch gewichteter Produktionsindex der Stahlverwender – 2 Walzstahlerzeugnisse – Quelle: WV Stahl<br />
3<br />
Walzstahlerzeugung zuzüglich Import abzüglich Export – p Eigene Prognose<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Steel International K 11<br />
bilisiert, die USA und Japan erzeugen aber<br />
deutlich weniger und die Produktion in China<br />
ist aufgrund der angestrebten Verschiebung<br />
der Produktionsstruktur zugunsten<br />
von Konsumgütern und Dienstleistungen<br />
seit nunmehr fast zwei Jahren tendenziell<br />
rückläufig. Letzteres wirkt sich – aufgrund<br />
der inzwischen in China beträcht lichen<br />
Überkapazitäten – sowohl auf die Stahlpreise<br />
als auch auf die für die Stahlindustrie<br />
relevanten Rohstoffmärkte aus. Die Preise<br />
für Eisenerz und Kohle sind nunmehr seit<br />
Jahresbeginn 2014 mehr oder weniger kontinuierlich<br />
gesunken.<br />
Globale Stahlproduktion wächst<br />
nur noch langsam<br />
Für den Prognosezeitraum sei zwar eine allmähliche<br />
Belebung der internationalen Konjunktur<br />
zu erwarten, was die Nachfrage<br />
nach Stahl erfahrungsgemäß überproportional<br />
steigen lässt. Zugleich sei aber – vor<br />
allem aufgrund der Entwicklung in China –<br />
die Expansion weniger stahlintensiv geworden.<br />
Vor diesem Hintergrund dürfte der im<br />
ersten Halbjahr beobachtete Rückgang der<br />
Erzeugung in der zweiten Jahreshälfte nicht<br />
aufgeholt werden und die weltweite Rohstahlerzeugung<br />
damit im Jahr 2015 um<br />
0,7 % sinken, erwartet das RWI. Für das<br />
kommende Jahr rechnet es mit einer Zunahme<br />
um rd. 1,5 %.<br />
Die Phase kräftiger Zuwächse in der weltweiten<br />
Stahlerzeugung scheine vorüber zu<br />
sein, hält das RWI fest. Darauf müsse die<br />
derzeit noch auf hohe Zuwächse ausgerichtete<br />
Industrie notgedrungen reagieren. Die<br />
damit verbundene Anpassung sei jedoch<br />
schwierig: Zum einen sind Hochöfen vergleichsweise<br />
langlebige Kapitalgüter, zum<br />
anderen erfordern Planung und Bau von<br />
Stahlwerken eine recht lange Zeit. Hinzu<br />
komme, dass viele Staaten die Stahlindustrie<br />
subventionieren. An dem Problem der niedrigen<br />
Kapazitätsauslastung in der Stahlindustrie<br />
dürfte sich vor diesem Hintergrund<br />
vorerst nichts ändern.<br />
Weltweit sei zu erwarten, dass die Erzeugungskapazitäten<br />
in den kommenden Jahren<br />
sogar noch steigen, insbesondere in<br />
Asien, wo sich noch viele Stahlwerke im Bau<br />
befinden. Vor diesem Hintergrund sei zu<br />
befürchten, dass viele Produzenten versuchen<br />
werden, ihre Kapazitätsauslastung<br />
durch vermehrte Exporte zu verbessern. Bei<br />
einer nur noch langsam wachsenden Nachfrage<br />
nach Stahl könne dies für die Unternehmen<br />
aber zu einem gefährlichen Preiskampf<br />
führen.<br />
www.rwi-essen.de (sm 150902357) K<br />
/
12 K Steel International<br />
Im Mittleren Osten ticken die Uhren anders<br />
Rohstoffreichtum und gute Kapitalausstattung sichern Angebot und Nachfrage<br />
London. Niedrige Energiepreise und steigender Wettbewerbsdruck<br />
scheinen fast spurlos an den Staaten des Mittleren Ostens vorbeizuziehen.<br />
Dort brummt die wirtschaftliche Entwicklung und nationale Investitionsvorhaben<br />
sichern den Wohlstand vieler Unternehmen.<br />
Die sinkenden Preise für Erdöl wirken<br />
sich in den meisten Regionen der Welt sehr<br />
negativ auf die Nachfrage nach Ölfeldrohren<br />
(OCTG) aus. Gegenwärtig durchlebt dieser<br />
Markt eine der schlimmsten Phasen seiner<br />
jüngsten Geschichte. Besonders betroffen<br />
sind die USA mit einem Weltmarktanteil von<br />
40 %. Die Experten von Metal Bulletin Re -<br />
search (MBR) rechnen 2015 lediglich mit<br />
einer US-Nachfrage von 3,5 Mill. t OCTG-<br />
Rohren nach 6,6 Mill. t im Vorjahr.<br />
Ganz anders gestaltet sich die Entwicklung<br />
im Mittleren Osten. Dort steigt aktuell noch<br />
die Nachfrage nach Rohren für die Öl- und<br />
Gasförderung. Den Grund sehen die Marktforscher<br />
in den unterschiedlichen Käuferschichten:<br />
In den Ländern des Mitt leren<br />
Ostens tritt jeweils nur die nationale Ölgesellschaft<br />
auf. In den USA hingegen ordern und<br />
vertreiben diverse Unternehmen Rohre für die<br />
Förderung der Energieträger. Zudem sind die<br />
Ölgesellschaften des Mittleren Ostens wesentlich<br />
größer als die vielen Einzelunternehmen<br />
in den USA und anderswo. Die kleinen Ölgesellschaften<br />
sind bereits wegen des extremen<br />
Rückgangs der Energiepreise gezwungen, ihre<br />
Förderprogramme zu reduzieren.<br />
Die großen Energiegesellschaften des<br />
Mittleren Ostens sind aufgrund ihrer geringeren<br />
Kostenstrukturen widerstandsfähiger<br />
und halten an ihren beeindruckenden Förderprogrammen<br />
fest. Sie haben sich zum<br />
Ziel gesetzt, die Öl-, vor allem aber die Gasgewinnung<br />
auszubauen. Gerade der Einsatz<br />
von Erdgas ist für das geplante Wachstum<br />
unverzichtbar.<br />
Auch den Stahlerzeugern des Mittleren<br />
Ostens geht es gegenwärtig besser als vielen<br />
internationalen Konkurrenten. Natürlich<br />
sind auch in diesen Ländern aufgrund der<br />
politischen Krisen in Syrien und im Irak<br />
Stahlnachfrage und -preise gesunken – und<br />
die Importe aus China angestiegen. Dies<br />
verkraften die Stahlerzeuger aber gut, da sie<br />
in den Vorjahren sehr hohe Gewinne eingefahren<br />
haben. Außerdem sind die Aussichten<br />
für die Jahre 2016 bis 2020 den Prognosen<br />
von Metal Bulletin Research zufolge gut.<br />
Die Staaten des Nahen Ostens werden ihre<br />
langfristigen Infrastrukturinvestitionen fortsetzen.<br />
Außerdem dürften die Importe aus<br />
China sinken, da das Land bereits Ex -<br />
porterleichterungen abgeschafft hat und die<br />
Kostenvorteile der Stahlerzeugung aus<br />
Eisen erz im Vergleich zu Schrott langsam<br />
schwinden.<br />
K<br />
(sm 150902332)<br />
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Globaler Stahleinsatz sinkt erstmals wieder<br />
London. Der weltweite Bedarf von Rohstahl wird im laufenden Jahr um 1,7 % sinken und das erste Mal seit 2009<br />
nicht mehr wachsen – das jedenfalls glauben die Branchenexperten der Schweizer Großbank UBS.<br />
Die Schweizer Experten untermauern<br />
ihre Prognose vor allem mit schwachen<br />
Nachfragedaten aus China, die sich im laufenden<br />
Jahr weiter fortschreiben dürften.<br />
Aber auch andere Staaten Asiens, mit Ausnahme<br />
von Indien, sowie Russland, die<br />
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)<br />
und Südamerika haben große Probleme.<br />
Während die schlechte Verfassung der<br />
Bauindustrie die Nachfrageschwäche in China<br />
verursacht, sind es in Russland und in der<br />
GUS vor allem die politischen Fehden mit<br />
westlichen Ländern. UBS glaubt, dass die<br />
nachlassende globale Nachfrage in den<br />
kommenden fünf Jahren nur eine Auslastung<br />
der Kapazitäten von 70 % zulässt.<br />
Die Schweizer prognostizieren zudem,<br />
dass der Stahl einsatz in den nächsten fünf<br />
Jahren in den entwickelten Volkswirtschaften<br />
schneller wächst als in China. Außerdem<br />
dürfte der weltweite Widerstand gegen weitere<br />
Einfuhren aus dem Reich der Mitte noch<br />
stärker werden.<br />
Positiv beurteilen die Branchenexperten<br />
indes die Entwicklung der Stahlindustrie in<br />
Europa und in den USA. Hier dürften sich<br />
die Maßnahmen gegen die hohen Importe<br />
aus China und Werksschließungen zur<br />
Reduzierung der Kapazitäten zum Vorteil<br />
auswirken. Zwar frage die Energieindustrie<br />
in den USA gegenwärtig weniger Stahlprodukte<br />
nach, dafür liefere aber der weiterhin<br />
gute Automobilabsatz den Ausgleich. Auch<br />
der indische Markt präsentiere sich derzeit<br />
positiv mit einer langfristig guten Nachfrage<br />
und nicht mehr existierenden Rohstoffproblemen.<br />
Die Unterschiede auf den nationalen<br />
Märkten und der hohe globale Wettbewerb<br />
könnten nach Einschätzung von UBS zu<br />
Zusammenschlüssen und Übernahmen in<br />
der immer noch sehr zersplitterten Industrie<br />
führen. Vor allem in Asien müssten Angebot<br />
und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht<br />
gebracht werden. Da dies aber vom Willen<br />
der Regierungen abhängt, könnten weitere<br />
fünf Jahre ohne große Veränderungen ins<br />
Land ziehen.<br />
Chinas asiatische Nachbaren spüren<br />
schon die negativen Auswirkungen der Billigexporte<br />
durch sinkende Stahlpreise auf<br />
den heimischen Märkten. Außerdem kaufen<br />
die Chinesen weniger Autos aus Thailand<br />
und Indonesien. In Japan und Südkorea<br />
wurden bereits Hochöfen und Walzwerke<br />
geschlossen, da die Nachfrage rückläufig ist.<br />
Unternehmen können sich in den nächsten<br />
Jahren UBS zufolge aber auch von verlustbringenden<br />
Bereichen trennen oder die<br />
Teile verkaufen, die nicht direkt mit der<br />
Stahl erzeugung zusammenhängen. Auch<br />
dies könnte die Profitabilität wieder steigern.<br />
Sollten sich für diese Sparten keine<br />
Käufer finden, dürften Stilllegungen die einzig<br />
bleibende Lösung sein. (sm 150902416)<br />
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14 K Steel International<br />
Gute Nachrichten aus dem Baltikum<br />
Über 100 neue Industrieprojekte in baltischen Staaten<br />
Riga (Be). Vor dem Hintergrund der Querelen mit Griechenland haben<br />
positive Meldungen im EU-Wirtschaftsraum gerade besonderes Gewicht.<br />
Solche kommen aktuell aus den kleinen baltischen Staaten, die wieder<br />
mehr Vertrauen der internationalen Investoren genießen. Insbesondere<br />
Lettland, das besonders stark von der Krise gebeutelt war, zeigt großes<br />
Selbstbewusstsein.<br />
»Griechenlands letzte Chance: zurück<br />
zur Drachme« – das war die über die ganze<br />
Zeit der EU-Verhandlungen mit dem finanziell<br />
angeschlagenen Mitgliedsland die Meinung<br />
von Lettlands Finanzminister Janis<br />
Reirs. »Es kann niemals von einem Schuldenschnitt<br />
die Rede sein, solange Griechenland<br />
den Kreditgebern weder ernsthafte<br />
Strukturreformen noch Haushaltsdisziplin<br />
anbietet«, so der Standpunkt des Ministers.<br />
Diese harte Linie hatte seinen Grund. Denn<br />
Lettland gehört zu den Ländern, die beim<br />
Ausbruch der Finanzkrise 2008 besonders<br />
hart getroffen wurden. Kurz vor dem Staatsbankrott<br />
erhielt Lettland damals einen<br />
Kredit vom Internationalen Währungsfond<br />
und der Europäischen Union in Höhe von<br />
7,5 Mrd. €. Die Regierung musste dafür<br />
einen drastischen Sparkurs einhalten. Angestellte<br />
wurden aus dem öffentlichen Dienst<br />
entlassen, Schulen und Krankenhäuser<br />
geschlossen und die Gehälter um 20 bis<br />
30 % gekürzt. Doch während Griechenland<br />
immer wieder nach einem Schuldenschnitt<br />
verlangte, haben die Letten ihre Verbindlichkeiten<br />
längst beglichen. Deswegen haben<br />
sie für die Haltung der griechischen Regierung<br />
kein Verständnis.<br />
Baltische Staaten ziehen mehr<br />
Investoren an<br />
Dabei ist der baltische Staat eines der wenigen<br />
Länder in der EU, das Brüssel positive<br />
Nachrichten zu melden hat. Die Letten haben<br />
am 1. Januar 2014 den Euro übernommen.<br />
Ihre wirtschaftliche Entwicklung ist somit eine<br />
der wenigen Erfolgsgeschichten, die die Ge -<br />
meinschaftswährung derzeit zu bieten hat.<br />
Dies spiegelt sich auch in der Industrie wider.<br />
Einem Bericht der Beratungsgesellschaft<br />
Ernst & Young zufolge sind Lettland, Estland<br />
und Litauen im vergangenen Jahr bei den<br />
Investoren überdurchschnittlich positiv aufgefallen.<br />
»Sie haben insgesamt 101 neue<br />
Industrieprojekte an sich gebunden«, schreiben<br />
die Experten in der Analyse »European<br />
attractiveness survey 2015«. Die Fachleute,<br />
die insgesamt 43 Länder verglichen haben,<br />
loben die wirtschaftliche Vernunft, die im<br />
Baltikum bei den Unternehmern vorherrsche.<br />
Ein Pluspunkt für die Investoren sei der<br />
Euro, den die Esten bereits 2011 eingeführt<br />
haben. Litauen ist seit Anfang des laufenden<br />
Jahres Mitglied der Eurozone.<br />
Damit liegen die baltischen Staaten im<br />
gesamteuropäischen Trend, der von einer<br />
Erholung der Industrie gekennzeichnet ist –<br />
wie die Europäische Kommission in ihrer<br />
Frühjahrsprognose 2015 festgestellt hat<br />
(EU-28: 2015: + 1,8 %, 2016: + 2,1 %). Die<br />
europäischen Volkswirtschaften profitieren<br />
von vielen unterstützenden Faktoren zu -<br />
gleich. So bleiben die Ölpreise relativ niedrig,<br />
das globale Wachstum ist stabil, der Eurowert<br />
werde weiter sinken und nicht zuletzt<br />
wirke die Wirtschaftspolitik in der EU unterstützend.<br />
Dem Bericht von Ernst & Young<br />
zufolge haben die internationalen Investoren<br />
im vergangenen Jahr EU-weit 10 % mehr<br />
Projekte in die Wege geleitet als noch 2013.<br />
Insgesamt wurden mehr als 4.300 neue<br />
Industrieprojekte realisiert. Die Zahl der<br />
Arbeitsplätze, die dabei geschaffen wurden,<br />
lag bei mehr als 185.000 – und damit 12 %<br />
über dem Niveau von 2013. »Europa bleibt<br />
ein Zielort für die Industrie«, so die Analysten<br />
von Ernst & Young. Die Volkswirtschaften<br />
erholten sich weiter, die Energiepreise seien<br />
rückläufig und der Euro verliere an Wert, so<br />
die Begründung der Fachleute.<br />
Einen Wermutstropfen gibt es für das Baltikum<br />
allerdings doch – der positiven europäischen<br />
Entwicklung zum Trotz. Das größte<br />
Stahlwerk in der Region, die lettische KVV<br />
Liepajas metalurgs (KVVLM), ist seit einiger<br />
Zeit von der Insolvenz bedroht. Ein ukrainischer<br />
Investor hatte das Werk im Oktober<br />
2014 für rd. 107 Mill. € übernommen und<br />
weitere rd. 50 Mill. € in das Unternehmen<br />
investiert. Seit der Wiederaufnahme der Produktion<br />
im März 2015 hatte das Stahlwerk<br />
bis Mitte Mai dieses Jahres rd. 90.000 t<br />
Betonstahl produziert. Hauptabsatzmarkt<br />
des Stahlherstellers ist Algerien, in das rd.<br />
90 % der Produktion geliefert werden.<br />
Doch zuletzt begannen in kleinem Umfang<br />
auch Polen, Deutschland und Finnland als<br />
Absatzmärkte Bedeutung zu be kommen.<br />
Jetzt wird KVV Liepajas Metalurgs seine Produktion<br />
jedoch reduzieren müssen. Das kündigte<br />
Vorstandsmitglied Igor Kovalenko im<br />
Mai im Gespräch mit der lettischen Nachrichtenagentur<br />
»LETA« an. »Die Kosten sind<br />
so groß, dass sie unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />
einschränken«, so der Manager. Grund<br />
dafür waren die hohen Energiepreise. K<br />
(sm 150902337)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
L STEEL TICKER<br />
IMPORTE MACHEN HÖHERE EU-NACHFRAGE<br />
ZUNICHTE<br />
Brüssel. Die Stahlnachfrage in Europa wird im laufenden Jahr nach<br />
Berechnungen des Stahlverbands EUROFER um 1,5 % steigen. Für die heimischen<br />
Erzeuger sei dies allerdings kein Grund zur Freude, da die Importe<br />
im gleichen Zeitraum um 5 % zunehmen und die höhere Nachfrage decken<br />
dürften, hieß es.<br />
»Trotz des schwachen Euro und der eher mauen Nachfrage steigen die<br />
Importe in die EU immer noch deutlich. Dies verschärft den Preiskampf und<br />
reduziert die Gewinnmargen«, sagte EUROFER- Generaldirektor Axel Eggert.<br />
Eurofer-Prognose für Stahl einsetzende Wirtschaftszweige<br />
%, Anteil der ges.<br />
Verwendung<br />
Jahr<br />
2014<br />
Jahr<br />
2015<br />
Jahr<br />
2016<br />
Bau 35 1,6 1,7 2,3<br />
Maschinenbau 14 1,3 0,4 2,8<br />
Automotive 18 4,9 5,4 2,6<br />
Haushaltsgeräte 3 – 0,3 2,8 2,4<br />
Logistik 2 1,5 3,4 3,1<br />
Rohre 13 3,7 – 2,2 3,4<br />
Metallwaren 14 2,6 2,1 2,7<br />
Verschiedenes 2 1,9 2,1 2,6<br />
Gesamt 100 2,5 2,0 2,6<br />
Veränderung des SWIP-Index (Steel Weighted Industrial Production, stahlrelevante<br />
Industrieproduktion) Quelle: Eurofer Economic & Steel Market Outlook, Juli 2015<br />
Als Ursache dieser Destabilisierung bezeichnet er die steigenden Überkapazitäten<br />
in China und das global rückläufige Wirtschaftswachstum. Solange<br />
die chinesischen Erzeuger ihre Kapazitäten nicht reduzieren, rechnet<br />
Eggert mit anhaltend schwierigen Marktbedingungen in Europa.<br />
Verursacher der anziehenden Nachfrage sind gegenwärtig die privaten<br />
Haushalte. Geringe Ölpreise, niedrige Zinsen und steigende Gehälter in<br />
einigen Ländern der Europäischen Gemeinschaft veranlassen sie zu höheren<br />
Ausgaben.<br />
Steigende Investitionen in der Industrie und im Gewerbe sind indes nicht<br />
auszumachen. Unklarheiten über die Schuldenkrise in Griechenland, die<br />
schwächelnde globale Nachfrage und geopolitische Risiken schmälern das<br />
Vertrauen und die Zuversicht. Allerdings hoffen alle Beteiligten auf eine<br />
Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2016.<br />
Die Aktivität der Stahl einsetzenden Industrien verharrt auf dem bislang<br />
verzeichneten schwachen Niveau. Nur die Automobilindustrie rechnet aktuell<br />
mit einem zufriedenstellenden Wachstum. Der europäische Stahlverband<br />
prognostiziert im laufenden Jahr ein Anziehen der Aktivität um 2 % und im<br />
kommenden Jahr um 2,6 %. Die Nachfrage in Europa soll 2016 um 1,9 %<br />
wachsen.<br />
Kibi(Jp)/SE/ (sm 150902354)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
16 K Steel International<br />
Indiens Stahlindustrie in Not<br />
von Manik Mehta *)<br />
New York. Fallende Preise und verschärfter Wettbewerb sind nur zwei der<br />
vielen Probleme für den Stahlsektor in Indien. Vertreter der Stahlindustrie<br />
waren daher begeistert, als Narendra Modi vor einem Jahr zum Premierminister<br />
ernannt wurde. Die Stahlindustrie hatte sich von ihm »magische<br />
Kräfte« erhofft, die er als Regierungschef des Bundesstaates Gujarat<br />
bereits unter Beweis gestellt hatte. Allerdings war bis jetzt davon wenig zu<br />
spüren, wie manche Experten urteilen.<br />
Die anfänglich mit Modis Wahl aufgetretene<br />
Hochstimmung – die »Modiphoria«<br />
– flaut inzwischen langsam ab. Zwar ist die<br />
schwierige Situation der Stahlindustrie größtenteils<br />
auf die Entwicklung des Weltmarkts<br />
zurückzuführen. Dennoch werden Stimmen<br />
laut, Modi könne manches mehr tunm um<br />
die Wirtschaft durch Reformen anzukurbeln,<br />
vor allem aber Landreformen durchführen.<br />
Wie in anderen Ländern verzeichnete<br />
auch die indische Stahlindustrie einen starken<br />
Rückgang der Preise für Rohstahl und<br />
Stahlprodukte auf den Weltmärkten.<br />
Sorgen um finanzielle Stabilität<br />
Die Banken, die mit den Stahlunternehmen<br />
in Indien Geschäfte machen, sind um deren<br />
finanziellen Zustand besorgt. Denn eine<br />
weitere Verschlechterung der Finanzlage<br />
indischer Stahlunternehmen können den<br />
ihrerseits bereits unter Druck geratenen<br />
Banken großen finanziellen Schaden zufügen.<br />
Nach einer Einschätzung der Investmentbank<br />
Credit Suisse haben sich die<br />
Schulden bei den großen Stahlunternehmen<br />
bereits auf bis zu 50 Mrd. USD angehäuft.<br />
Diese Summe sei 15-mal so hoch wie die<br />
Gewinne dieser Unternehmen im Finanzjahr<br />
2015 zusammengenommen, warnen Ex -<br />
perten.<br />
Die Banken haben also guten Grund zur<br />
Sorge. Dem »Financial Stability Report« der<br />
*) Manik Mehta arbeitet als freier Journalist in New York<br />
indischen Zentralbank (Reserve Bank of<br />
India) vom Juni zufolge steht die Stahlindustrie<br />
des Landes für ca. ein Zehntel der<br />
schlechten Kredite des indischen Bankensystems<br />
insgesamt. Sicher verteilen sich die<br />
restlichen »faulen« Kredite u. a. auf Textilunternehmen,<br />
Stromverteiler und Infrastrukturprojekte.<br />
Doch ist die indische Stahlindustrie<br />
im Hinblick auf die globalen Stahlpreisschwankungen<br />
besonders verwundbar.<br />
Dabei mehren sich die Probleme noch.<br />
Nach dem »Financial Stability Report« stehen<br />
fünf der zehn führenden Privatstahlunternehmen<br />
wegen Verzögerungen bei der<br />
Umsetzung laufender Projekte unter zusätzlichem<br />
Druck. Grund für die Verzögerungen<br />
sind die nicht rechtzeitig erteilten Genehmigungen<br />
für Landerwerb und Umweltschutz.<br />
Davon sind auch ausländische Unternehmen<br />
betroffen. So ist der südkoreanische Stahlproduzent<br />
Posco bei der Errichtung eines<br />
nagelneuen Stahlwerks auch nach fast zehn<br />
Jahren keinen Schritt weitergekommen.<br />
Chinesische Importe drohen<br />
Nach einem Bloomberg-Bericht sind die<br />
chinesischen Exporte in den ersten sechs<br />
Monaten 2015 um 28 % auf 52,4 Mill. t<br />
angestiegen. Darunter leidet auch die indische<br />
Stahlindustrie. Die Regierung des Landes<br />
sei nun unter starkem Druck, höhere<br />
Zoll abgaben für Stahlimporte einzuführen,<br />
so einige Industrieexperten. Sie hat bereits<br />
eine sogenannte Anti-Dumping- Maßnahme<br />
gegen Importe einiger Stahlprodukte aus<br />
China, Südkorea und Malaysia eingeführt.<br />
Andererseits werden im Ausland selbst einige<br />
Maßnahmen gegen indische Stahlprodukte<br />
eingeführt. Die amerikanische Re -<br />
gierung z. B. hat verkündet, dass indische<br />
Stahlproduzenten zu den ausländischen<br />
Lieferanten gehören, die Stahl zu Dumpingpreisen<br />
an den US-Markt liefern.<br />
Die Stahlproduktion in Indien ist im Mai<br />
2015 geringfügig angestiegen. Die Stahlindustrie<br />
in Indien sei weit von einem Aufschwung<br />
entfernt, so die Meinung einiger<br />
Industrievertreter. Der Anstieg der einheimischen<br />
Produktion ist dabei hauptsächlich<br />
auf die Inbetriebnahme neuer Stahlwerke<br />
zurückzuführen. Laut dem Joint Plant Committee,<br />
dem offiziellen Statistikinstitut der<br />
indischen Eisen- und Stahlindustrie, haben<br />
die einheimischen Betreiber integrierter Hüttenwerke<br />
zusammen 12 Mill. t im zweiten<br />
Quartal von April bis Juni produziert – verglichen<br />
mit dem Vorjahreszeitraum entspricht<br />
das einem Wachstum von 4,3 %. Im<br />
Mai allein lag die Produktion bei 7,5 Mill. t,<br />
was einer Steigerungsrate von 1,7 % ge -<br />
genüber dem Vorjahr entspricht.<br />
Vom Nachfrageplus in Indien<br />
profitiert der Importstahl<br />
Das Dilemma der indischen Stahlindustrie ist<br />
dabei, dass gerade als die Produktion an -<br />
stieg, billige Importe aus China, Japan und<br />
Südkorea den indischen Markt überflutet<br />
haben. In China warem die Stahlpreise sogar<br />
auf das niedrigste Niveau seit 16 Jahren<br />
abgerutscht.<br />
Die Importe stiegen im zweiten Quartal<br />
des Jahres um 53 % auf 2,54 Mill. t gegenüber<br />
der Vorjahresperiode. Jayant Acharya,<br />
der für Commercial and Marketing Operations<br />
zuständige Direktor bei JSW Steel,<br />
stellt zwar eine wachsende Nachfrage vor<br />
allem in kleineren Infrastrukturprojekten<br />
sowie im Kraftfahrzeugbau, fest. Doch<br />
davon profitierten vor allem Importe.<br />
»Wenn diese Zustände fort bestehen, werden<br />
unsere Gewinne davon betroffen sein.<br />
Im Quartal April bis Juni war die Ge -<br />
winnspanne sehr unter Druck«, so Acharya.<br />
Viele Stahlexperten gehen er schwerend von<br />
einem schwächeren dritten Quartal aus.<br />
Denn die Zeit zwischen Juli und <strong>September</strong><br />
sei Monsunzeit, in der die Nachfrage etwa<br />
im Baubereich gewöhnlich nur sehr schwach<br />
ist.<br />
(sm 150902434) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Steel International K 17<br />
Für China noch kein rettendes Ufer<br />
London. Die Lage für die chinesische Stahlindustrie<br />
wird in den kommenden Jahren wohl schwierig bleiben.<br />
Eine rückläufige Nachfrage, hohe Überkapazitäten und geringe<br />
Preise bringen nach Einschätzung der Branchenexperten der Schweizer<br />
Großbank UBS immer mehr Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten.<br />
Staatliche Restrukturierungsmaßnahmen sind bisher<br />
erfolglos geblieben und werden auch auf absehbare Zeit kaum Besserung<br />
bringen, hieß es. Der Stahleinsatz im Inland wird laut UBS<br />
vor allem wegen der anhaltend schlechten Auftragssituation des<br />
Baugewerbes im laufenden Jahr um 3 % sinken. Da die Rohstahlerzeugung<br />
nur um 1,4 % zurückgeht, übersteigt das Angebot weiterhin<br />
die Nachfrage.<br />
Heimische Stahlerzeuger und Stahlhändler müssen künftig mehr<br />
Erzeugnisse einlagern, da sich das Exportgeschäft schwieriger gestalten<br />
dürfte. Viele große Destinationen haben sich bereits gegen die<br />
Importschwemme Chinas gerüstet und ihre Regierungen um Unterstützung<br />
gebeten. Zudem schließen sich die betroffenen Nationen<br />
zusammen und planen weitere Antidumpingmaßnahmen. Dies dürfte<br />
der europäischen Branche etwas Luft geben. Die chinesischen<br />
Erzeuger dürfte es indes hart treffen, da sie ihre Ausfuhren künftig<br />
nicht mehr signifikant steigern könnten. Viele Unternehmen arbeiten<br />
bereits mit Verlust. Das zeitweise Stilllegen von Anlagen für Instandhaltung<br />
und Wartung könnte UBS zufolge die Situation etwas entschärfen.<br />
Für eine Entwarnung reicht es aber nicht, da der Einfluss auf<br />
Angebot und Nachfrage nur sehr gering sei.<br />
So sieht die Bank auf absehbare Zeit keine einschneidenden Veränderungen<br />
des chinesischen Stahlmarktes. Besser werde es nur,<br />
wenn die Industrie die riesigen Überkapa zitäten abbaue. UBS glaubt,<br />
dass Chinas Stahl industrie nun die Entwicklung nach holen wird, die<br />
bereits in den frühen 1980er-Jahren in Europa, den USA und Japan<br />
begann, inklusive Kündigungen, Werksschließungen und Unternehmenspleiten.<br />
Die Daten untermauern diese Prognosen der Stahlexperten. Im<br />
Juni 2015 ist die Nachfrage in China um 3,9 % gesunken, von Januar<br />
bis Juni um 4,7 %. Das übersteigt die Befürchtungen der Bank,<br />
die im Gesamtjahr 2015 nur einen Rückgang von 3 % pro gnostiziert<br />
hat. Die Rohstahlerzeugung sank indes im Juni auf Jahressicht nur<br />
um 0,8 % und in den ersten sechs Mo naten um 1,2 %. Hier rechnen<br />
die Experten im Gesamtjahr mit einem Minus von 1,4 %. Die Exporte<br />
stiegen im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 30 %. Hochgerechnet<br />
auf das Jahr sind dies 94 Mill. t.<br />
Laut UBS wird Chinas Stahleinsatz auch in den kommenden Jahren<br />
sinken, da der Pro-Kopf-Verbrauch mit 551 kg im Jahr 2014 bereits<br />
über dem Volumen reifer Volkswirtschaften liegt. Langfristig sei ein<br />
Rückgang auf 450 kg wahrscheinlich, den Durchschnittswert für entwickelte<br />
Volkswirtschaften. Trifft diese Prognose zu, sinkt der Stahleinsatz<br />
in China innerhalb von fünf bis zehn Jahren auf 640 bis 675<br />
Mill. t. Die aktuellen Kapazitäten würden nur noch zu 55 % ausgelastet<br />
und China hätte einen Überhang von 300 und 350 Mill. t.<br />
(sm 150902417)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
18 K Steel International<br />
Maschinen- und Anlagenbau – immer<br />
energieeffizienter und umweltorientierter<br />
SMS group positioniert sich neu<br />
Düsseldorf (WS). Die SMS group, eines der führenden Unternehmen des<br />
Anlagen- und Maschinenbaus für die Stahl- und Metallindustrie, muss sich<br />
in einem schwierigen Marktumfeld behaupten. Weil Herausforderungen<br />
aber auch Chancen sind, schmiedet die Gruppe bereits neue Pläne, um ihre<br />
Zukunftsfähigkeit weiter zu sichern.<br />
Der Wettbewerb auf den Stahlmärkten<br />
ist hart, die weltweiten Überkapazitäten<br />
sind nicht wegzuleugnen und auch die politischen<br />
Unsicherheiten in Absatzmärkten<br />
wie Russland oder der Ukraine bleiben<br />
bestehen. All das macht es der SMS group<br />
nicht leicht – sind doch die Kunden zurzeit<br />
eher zurückhaltend bei Investitionen in neue<br />
Anlagen.<br />
Gerade jetzt gibt es aber auch Chancen:<br />
»Wir sehen weiterhin großes Potenzial bei<br />
Modernisierungen hin zu energieeffizienter<br />
und umweltorientierter Anlagentechnik so -<br />
wie im gesamten Feld der Serviceleistungen«,<br />
sagte Burkhard Dahmen, Sprecher der<br />
Geschäftsführung der SMS Holding GmbH,<br />
während der Bilanzpressekonferenz im Juni.<br />
Auch am Ausbau des Wachstumsfeldes<br />
Elektrik & Automation werde weiter festgehalten.<br />
Wo Licht ist, ist auch Schatten und<br />
umgekehrt – und unter diesem Aspekt sind<br />
auch die Zahlen zu sehen.<br />
Auftragseingang rückläufig,<br />
Umsatz auf Vorjahresniveau<br />
Die Auftragseingänge sanken im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr auf 3,167 Mrd. € (2013:<br />
3,309 Mrd. €). Beim Umsatz wurde mit<br />
3,406 Mrd. € das Vorjahresniveau (3,495<br />
Mrd. €) erreicht. Vor Steuern beträgt das<br />
Ergebnis der SMS group 31 Mill. € (2013:<br />
178 Mill. €), wobei vor allem die Aufwendungen<br />
für die Restrukturierung belastend<br />
wirkten. Die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
geringeren Auftragseingänge führten<br />
auch zu einem niedrigeren Auftragsbestand<br />
in Höhe von 4,613 Mrd. € (2013: 4,997).<br />
»Die wenigen Auftragseingänge reichen<br />
zurzeit nicht aus, um unsere Kapazitäten voll<br />
auszulasten«, so Dahmen.<br />
Dabei hat sich die regionale Verteilung der<br />
Auftragseingänge verändert. Während aus<br />
Europa (inkl. Russland und Ukraine) mit<br />
31 % (2013: 29 %) annähernd gleichbleibend<br />
viele Aufträge eingingen, sanken die<br />
Orders aus Asien von 45 % (2013) auf 24 %<br />
(2014). In Nord- und Südamerika hingegen<br />
stiegen sie von 25 % (2013) auf 43 %<br />
(2014).<br />
Denn positive Impulse gab es vornehmlich<br />
aus dem nordamerikanischen Raum,<br />
wo eine »Re-Industrialisierung« zu beobachten<br />
sei und veraltete Anlagen einer<br />
Modernisierung bedürften, hieß es. Demgegenüber<br />
wächst die Wirtschaft in China<br />
weniger stark als bisher. Konsolidierungsprozesse<br />
auf dem chinesischen Stahlmarkt<br />
lassen die Produktionszuwächse nicht mehr<br />
so hochschnellen wie einst. »Die SMS group<br />
erwartet in China einen Rückgang beim<br />
Geschäft mit neuen Anlagen«, so Dahmen.<br />
Dennoch dürfte China weiter größter Einzelmarkt<br />
der SMS group bleiben. Indien<br />
lasse nach dem Regierungswechsel hingegen<br />
hoffnungsvoll stimmen. Hauptmärkte<br />
bleiben für die Hütten- und Walzwerksbauer<br />
neben China und Indien auch Südostasien,<br />
die MENA-Region (Mittlerer Osten,<br />
Nordafrika) und die USA.<br />
Standen zur Bilanzpressekonferenz Rede und Antwort: Burkhard Dahmen (li.) und<br />
Eckhardt Schulte (re.).<br />
(Foto: WS)<br />
Qualität sichern, Kosten senken<br />
Um sich in der veränderten Lage der Märkte<br />
wettbewerbsfähiger und marktgerechter<br />
aufzustellen, will SMS in diesem Jahr sein<br />
Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungs-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
programm weiter umsetzen und das Servicegeschäft<br />
kontinuierlich ausbauen.<br />
Die Qualitätsfertigung ausgewählter<br />
Maschinen- und Anlagenkomponenten in<br />
Deutschland bleibt Schlüsselfaktor. Investitionen<br />
in die Standorte Hilchenbach und<br />
Mönchengladbach setzen entsprechend<br />
Zeichen.<br />
Parallel sind auch die Werkstattkapazitäten<br />
in China und Indien ausgeweitet worden,<br />
hieß es, ganz im Sinne eines besseren<br />
Kundenservice vor Ort und einer auf den<br />
chinesischen Markt zugeschnittenen Produktion.<br />
Um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern<br />
strebt die SMS group Kostensenkungen in<br />
allen Bereichen an (insgesamt 371 Mill. €).<br />
Darüber hinaus ist eine Integration der<br />
IT-Systeme und eine Zusammenlegung von<br />
Standorten im In- und Ausland vorgesehen.<br />
Im Bereich Service ist für das Wachstum ein<br />
Ziel von 1 Mrd. € Umsatz in diesem Bereich<br />
bis 2020 avisiert.<br />
Vereinheitlichung unter der<br />
Dachmarke SMS group<br />
SMS rückt zusammen und stellt sich neu auf.<br />
Die Bereiche Hütten- und Walzwerktechnik<br />
(SMS Siemag) werden mit denen von Rohr-,<br />
Profil- und Schmiedetechnik (SMS Meer)<br />
zusammengeführt und sind nun seit August<br />
dieses Jahres zur SMS Group GmbH vereinheitlicht.<br />
Sie besteht dann aus drei Sektoren:<br />
SMS group (SMS group GmbH, Landesholdings<br />
und Einzelgesellschaften, Industriebeteiligungen<br />
(elexis, Elotherm) und sonstigen<br />
(Fonds, Grund besitz etc.). Die SMS group<br />
wird dann mit einemrgemeinsamen Ge -<br />
schäftsführung und zehn weltweit tätigen<br />
Geschäftsbereichen auftreten.<br />
Vorsichtiger Optimismus<br />
Nach der erfolgreich verlaufenen Metallurgiemesse<br />
METEC in Düsseldorf zeigte sich<br />
SMS-CEO Dahmen vorsichtig optimistisch,<br />
dass sich die zukünftige Geschäftsentwicklung<br />
wieder beleben werde. Es habe viele<br />
inhaltsreiche Gespräche gegeben über Themen<br />
wie Sondermetallurgie, neue Werkstoffe,<br />
Digitalisierung und Vernetzung von<br />
Prozessstufen, das Bewältigen und Vernetzen<br />
vorhandener Datenmengen, Modernisierungen<br />
sowie hochfeste Stähle.<br />
Beliebt auf dem Messestand war der Steuerstuhl<br />
für einen Walzwerkoperator, auf<br />
(Foto: SMS)<br />
Blick vom Steuerstand auf eine Warmbandstraße<br />
dem sich ein Blech per simuliertem Walzwerk<br />
entsprechend bearbeiten ließ. »Automation<br />
wird in Zukunft wegweisend sein für die<br />
Herstellung von Qualitätsstahl«, lautete die<br />
Überzeugung von Dahmen.<br />
Neben einer eigenen Entwicklung von<br />
innovativen Produkten und Lösungen arbeitet<br />
SMS auch an Gemeinschaftsprojekten<br />
mit Dritten bzw. in Lizenzpartnerschaften<br />
und beteiligt sich auch an der Erschließung<br />
von Zukunftsmärkten wie Industrie 4.0. Virtuelle<br />
Produktion, Virtual Reality, 3-D-Animationen<br />
sind weitere Themen, an denen<br />
die SMS group arbeitet.<br />
Besonderes Highlight war zuletzt der<br />
Deutsche Zukunftspreis 2014, bei dem die<br />
SMS Siemag AG, die Salzgitter Flachstahl<br />
GmbH und die TU Clausthal gemeinsam für<br />
das Projekt »Horizontales Bandgießen von<br />
Stahl« zu den Nominierten gehörten.<br />
Neueste Technologien<br />
»In zahlreichen Entwicklungsprojekten<br />
arbeiten wir am Ausbau und der Sicherung<br />
unserer Technologieführerschaft«, betonte<br />
der SMS-CEO. So wurde bei Tata Steel<br />
Europe in Ijmuiden der BOF-Konverter CV23<br />
(350 t) modernisiert. Das Konvertergetriebe<br />
ist das größte der Welt und wurde in Hilchenbach<br />
hergestellt. Außerdem wurde bei<br />
der Salzgitter AG eine Pilotanlage zur Energierückgewinnung<br />
aus heißen Brammen in<br />
Betrieb genommen. Ziel ist die Nutzung der<br />
Abwärme zur Dampfproduktion.<br />
Im Bereich der Umwelttechnik, Gasreinigung,<br />
erfolgte ein erster Referenzauftrag für<br />
ein Hydro-Hybrid-Filtersystem bei Shougang<br />
Qian‘An, mit dem sich Feinstaub deutlich<br />
reduzieren lässt. Für den Einsatz dieser Technik<br />
bestehe in China ein enormes Potenzial,<br />
hieß es. Auch in der Modernisierung liegen<br />
noch viele Chancen, z. B. an der 50 Jahre<br />
alten Tandemstraße bei OAO Severstal in<br />
Russland. Darüber hinaus hat ArcelorMittal<br />
im belgischen Gent die nächsten Schritte für<br />
die Modernisierung der Warmbandstraße<br />
eingeleitet. Dort gilt das Konzeptengineering<br />
als Schlüssel zum Auftrag. Bemerkenswert<br />
ist auch die Installation einer innovativen,<br />
computergesteuerten, flexiblen Kühlung<br />
wärmebehandelter Bleche bei Acroni,<br />
Slowenien. Zu den wichtigen Inbetriebnahmen<br />
2014 zählen ferner die konventionelle<br />
Warmbandstraße bei Habas (Türkei), eine<br />
Glüh- und Beizlinie für Edelstahlwarmband<br />
bei TISCO in China (übrigens die weltgrößte<br />
Linie dieser Art mit 1 Mill. t/a) und ein Profilwalzwerk<br />
bei Rizhao Steel, ebenfalls China,<br />
für die nach SMS-Angaben weltgrößte<br />
Trägerstraße für schwere Profile.<br />
Ein zukunftsträchtiges Feld sei auch die<br />
Herstellung von Siliziummetall. SMS hat da -<br />
für einen Auftrag für das isländische Unternehmen<br />
PCC erhalten. Denn auch neue<br />
Wachstumsfelder in verwandten Metall verarbeitenden<br />
Industrien behält das Unternehmen<br />
im Auge.<br />
www.sms-group.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 150802338)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
20 K Steel International<br />
L STEEL TICKER<br />
CHINA WEIT ENTFERNT VON<br />
EINER MARKTWIRTSCHAFT<br />
Brüssel. In der Volksrepublik China existieren<br />
keine marktwirtschaftlichen Strukturen. Vielmehr<br />
bestimmt die Zentralregierung mit umfangreichen<br />
Vorgaben und Leistungen das wirtschaftliche<br />
Wohl des Landes. »Staatsplanung und Subventionierung<br />
sind Bestandteile der chinesischen<br />
DNA«, fasst Professor Dr. Markus Taube von der<br />
Universität Duisburg-Essen seine Studie über das<br />
Reich der Mitte zusammen. Diese präsentierte er<br />
wenige Tage vor dem EU-China-Summit am<br />
25. Juni 2015 dem EU-Parlament.<br />
Indes dringen die Chinesen weiterhin auf die<br />
Anerkennung als Marktwirtschaft. Entspreche die<br />
Europäische Union diesem Wunsch, reduziere sie<br />
Taube zufolge ihre Möglichkeiten, weiterhin vehement<br />
gegen unfaire Handelspraktiken vorzugehen.<br />
Die europäische Industrie würde in den kommenden<br />
Jahren Millionen Arbeitsplätze verlieren<br />
und müsste auf die Entwicklung von Innovationen<br />
und den Bau neuer Produktionsstätten verzichten,<br />
heißt es weiter.<br />
Europas Stahlerzeuger leiden seit geraumer<br />
Zeit unter den Überkapazitäten der chinesischen<br />
Industrie und den hohen Importen zu Dumpingpreisen.<br />
»Diese Entwicklung zeigt, wie die chinesische<br />
Planwirtschaft den globalen Wettbewerb<br />
verzerrt«, sagte Axel Eggert, Generaldirektor des<br />
europäischen Stahlverbands EUROFER. K<br />
Kibi(Jp)/WS/mh/SE/ (sm 150802286)<br />
VERSCHÄRFUNG DES<br />
EMISSIONSHANDELS<br />
Düsseldorf. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
hat die Pläne der Europäischen Kommission zur<br />
Überarbeitung des EU-Emissionsrechtehandels<br />
scharf kritisiert. »Die geplante Verschärfung der<br />
Richtwerte (Benchmarks) für den CO 2<br />
-Ausstoß<br />
und die drohende weitere Verknappung der Zuteilung<br />
werden für die im weltweiten Wettbewerb<br />
stehende Stahlindustrie in Deutschland zu untragbaren<br />
Mehrbelastungen führen«, kommentierte<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl in Düsseldorf. »In den Wochen,<br />
in denen es um zentrale Fragen der Zukunft Europas<br />
geht, fasst die Europäische Kommission in<br />
Brüssel mit der Verschärfung des Emissionsrechtehandels<br />
einen Beschluss, der an den Nerv industrieller<br />
Wertschöpfung in Europa geht.« Der<br />
Beschluss stehe im krassen Gegensatz zu der<br />
Ankündigung der Juncker-Kommission, Wachstum,<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in<br />
den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen.<br />
»Die weitere Kürzung der Emissionsrechte ab<br />
2021 und die absehbaren Strompreissteigerungen<br />
führen für die Stahlindustrie in Deutschland zu<br />
zusätzlichen Kosten von jährlich rd. 1 Mrd. € bis<br />
2030«, so Kerkhoff. Deshalb müssten die Regelungen<br />
des Emissionsrechtehandels für die im<br />
internationalen Wettbewerb stehenden Grundstoffindustrien<br />
für die vierte Handelsperiode von<br />
jetzt bis 2030 revidiert werden. So müssen die<br />
Benchmarks technisch und wirtschaftlich erreichbar<br />
sowie der sektorübergreifende Korrekturfaktor<br />
abgeschafft werden. Die Stahlindustrie fordert,<br />
dass die Zuteilung kostenfrei in Höhe der Emissionen<br />
der effizientesten Anlagen erfolgt. Darüber<br />
hinaus dürfe es keine zusätzliche Verknappung<br />
geben. Zusätzlich sollten die durch den Emissionshandel<br />
bedingten Strompreissteigerungen vollumfänglich<br />
kompensiert werden.<br />
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl appelliert an<br />
die Mitgliedsstaaten der EU und das Europaparlament,<br />
bei der Befassung mit den Kommissionsvorschlägen<br />
die notwendigen Änderungen zum<br />
Erhalt der Grundstoffindustrien in der EU herbeizuführen.<br />
»Jetzt können nur noch die Regierungen<br />
in Europa und die Abgeordneten des Parlaments<br />
den Vorschlag der Kommission so korrigieren,<br />
dass für die Stahlunternehmen Planungs- und<br />
Investitionssicherheit gewährleistet wird«, so<br />
Kerkhoff.<br />
K<br />
WS(Jp)/mh/SE/ (sm 150902392)<br />
NEUES FORSCHUNGSZENTRUM<br />
FÜR TATA STEEL<br />
London. Im Herbst dieses Jahres gründet Tata<br />
Steel gemeinsam mit der Warwick Manufacturing<br />
Group (WMG) ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
auf der britischen Insel. 40<br />
Wissenschaftler des Stahlerzeugers sowie Lehrende<br />
und Studierende der Universität Warwick wollen<br />
künftig gemeinsam leichtere und härtere<br />
Stähle für Fahrzeuge, Flugzeuge und energetische<br />
Anwendungen des 21. Jahrhunderts entwickeln.<br />
Innerhalb der kommenden zwei Jahre wird Europas<br />
zweitgrößter Stahlerzeuger seine in Großbritannien<br />
vorhandenen Forschungsausrüstungen<br />
in den Räumen der Universität bündeln. »Nun<br />
können wir mit erstklassigen Wissenschaftlern<br />
und Forschern zusammenarbeiten und neue<br />
Stahlsorten für unsere Kunden entwickeln«, sagte<br />
Karl Köhler, CEO von Tata Steel Europe.<br />
Bereits im März hatte WMG angekündigt,<br />
20 Mill. britische Pfund in ein neues Stahlforschungszentrum<br />
an der Universität zu investieren.<br />
Tata Steel und die Hochschule wollen weitere<br />
Experten aus der ganzen Welt in ihre Forschungen<br />
einbeziehen. Der Stahlerzeuger unterstützt bereits<br />
seit Jahren Universitäten in Großbritannien und<br />
finanziert Lehrstühle in Warwick, Cambridge,<br />
Sheffield, Swansea und London.<br />
K<br />
kibi/WS(Jp)/mh/SE/WS (sm 150702146)<br />
SSAB VERGIBT SCHWEDISCHEN<br />
STAHLPREIS<br />
Stockholm. Der schwedische Stahlerzeuger<br />
SSAB vergibt im November 2015 zum 17. Mal den<br />
Swedish Steel Prize. Ausgelobt wird der Wettbewerb<br />
für die kreativste Lösung oder das innovativste<br />
Produkt aus hochfestem Stahl. Die Preisverleihung<br />
findet im Rahmen einer großen Zeremonie<br />
in Stockholm statt.<br />
In den vergangenen Jahren hatte der Stahlerzeuger<br />
die Gewinner aus mehr als 800 eingereichten<br />
Ideen ausgewählt. Von Jahr zu Jahr beteiligen<br />
sich mehr ausländische Bewerber aus Europa,<br />
Asien, Australien, Nord- und Südamerika an der<br />
internationalen Ausschreibung. In diesem Jahr<br />
lautet das Motto »improve to attract the future«.<br />
Der Stahlerzeuger will Ideen und Lösungen vorantreiben,<br />
die leichtere, festere und nachhaltigere<br />
Produkte ermöglichen.<br />
www.steelprize.com<br />
K<br />
/<br />
Kibi(Jp)/mh/SE/WS (sm 1507902321)<br />
MIT SMR PREMIUM VON<br />
DÜSSELDORF AUS AKTIV<br />
Pflach. Das österreichische Beratungsunternehmen<br />
SMR – Steel & Metals Market Research hat<br />
im Mai 2015 in Düsseldorf eine Tochter gegründet.<br />
Die SMR Premium GmbH erstellt Analysen der<br />
internationalen Märkte für hochwertige Spezialstähle<br />
und Speziallegierungen. Als Kunden will<br />
das österreichische Mutterunternehmen Erzeuger<br />
von Freiform- und Gesenkschmiedestücken sowie<br />
Hersteller von hochwertigen Metallen, Legierungen<br />
und aus dem Bereich der Pulvermetallurgie<br />
gewinnen. SMR Premium wird Daten über Marktvolumen,<br />
Marktstrukturen und Wettbewerber zur<br />
Verfügung stellen und Marktentwicklungen prognostizieren.<br />
Jede Analyse soll auf die speziellen<br />
strategischen Bedürfnisse der Kunden abgestellt<br />
werden.<br />
Verantwortlich für das neue Unternehmen ist<br />
Benedikt Blitz, der seit zehn Jahren als Marktanalyst<br />
für SMR tätig ist und Prozess- und Umwelttechnologie<br />
studiert hat.<br />
www.smr-premium.com<br />
K<br />
/<br />
kibi(Jp)/SE/WS (sm 150902408)<br />
HILFERUF AUCH IN<br />
LATEINAMERIKA<br />
Santiago. Acht Stahlverbände aus sechs lateinamerikanischen<br />
Ländern haben ihre Regierungen<br />
aufgefordert, sich energisch für faire Wettbewerbsbedingungen<br />
im Stahlhandel einzusetzen.<br />
In einem offenen Brief mahnten die Interessens-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Steel International K 21<br />
L STEEL TICKER<br />
verbände aus Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien,<br />
Mexiko und Peru vor allem eine härtere<br />
Gangart gegen die Volksrepublik China an. Die<br />
Verbände beklagen, dass der Import von subventioniertem<br />
Stahl aus China tausende Arbeitsplätze<br />
in der Region gefährdet und heimische Produzenten<br />
verdrängt.<br />
K<br />
kibi(Jp)/mh/SE/WS (sm 150902350)<br />
ARCELORMITTAL MODERNISIERT<br />
POLNISCHES WERK<br />
Krakau. Die luxemburgische ArcelorMittal<br />
investiert mehr als 130 Mill. € in ihr integriertes<br />
Stahlwerk in Krakau. Mehr als 40 Mill. € fließen<br />
in die Modernisierung der beiden Hochöfen Nummer<br />
3 und 5. Die restlichen 90 Mill. € sind für die<br />
Kapazitätserweiterungen des Warmwalzwerkes<br />
und der Feuerverzinkungslinie um 0,9 Mill. t<br />
beziehungsweise 0,4 Mill. t pro Jahr gedacht.<br />
Mit dieser Investition unterstreicht der weltweit<br />
tätige Stahlerzeuger die strategische Bedeutung<br />
des mittel- und osteuropäischen Marktes.<br />
Das Werk Krakau bildet den Mittelpunkt der<br />
Flachstahlerzeugung in dieser Region.<br />
ArcelorMittal hofft auf die Unterstützung der<br />
polnischen Regierung und einen fairen Wettbewerb<br />
der energieintensiven Industrien. So könnten<br />
Nachteile vermieden und das Angebot wettbewerbsfähiger<br />
und qualitativ hochwertiger Er -<br />
zeugnisse sichergestellt werden.<br />
Polen hatte jüngst die Bedeutung der Stahlerzeugung<br />
für die Wertschöpfungskette und ihren<br />
Einfluss auf andere Industriezweige, wie Bergbau,<br />
Energie, Transport und Bau betont.<br />
K<br />
kibi(Jp)/mh/SE/WS (sm 150902322)<br />
EUROPAS STAHLHÄNDLER VER-<br />
KAUFEN MEHR FLACHPRODUKTE<br />
Brüssel. Die Nachfrage nach Flachstählen ist in<br />
der Europäischen Union gestiegen. Die Stahl-Service-Center<br />
lieferten im ersten Halbjahr 2015 rd.<br />
6 % mehr Flachstahlerzeugnisse an Endkunden<br />
als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum aus. Alle<br />
Bandstahlerzeugnisse profitierten nach Angaben<br />
des europäischen Verbands für Stahl-, Rohr- und<br />
Metalldistribution (EUROMETAL) von dieser aufgehellten<br />
Stimmung. Negativ gestaltete sich indes<br />
der Absatz der Stahlhändler mit Multiproduktoder<br />
regionaler Ausrichtung. Sie mussten von<br />
Januar bis Ende Juni einen Rückgang um 3 %<br />
hinnehmen. Das Verkaufsvolumen der Langstähle<br />
verharrte auf dem Niveau des 1. <strong>September</strong> 2014.<br />
Der Absatz von Flachstählen konnte das Vorjahresniveau<br />
nicht halten. Die Lagerbestände der<br />
Stahlhändler haben sich Ende Juni 2015 im Vergleich<br />
zum Vorjahr etwas gelichtet. Die auf Flachstähle<br />
spezialisierten Stahl-Service-Center lagerten<br />
zum Ende des ersten Halbjahres Produkte für<br />
59 Verkaufstage. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres<br />
waren es noch 68 Tage. Bei den nicht spezialisierten<br />
Händler verringerte sich der Bestand<br />
von 74 auf 70 Tage.<br />
K<br />
kibi(CH)/SE/WS (sm 150902450)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
22 K Im Blickpunkt: Skandinavien<br />
Der Stahlmarkt in Skandinavien<br />
Spezialisiert und exportfreudig<br />
Düsseldorf (mh). Die skandinavischen Länder sind für deutsche<br />
Unternehmen eine wichtige Absatzregion. Im vergangenen Jahr lag der<br />
deutsche Außenhandel mit Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden<br />
zusammengenommen bei 55 Mrd. € – und damit noch vor Italien auf<br />
Rang 7 der Liste der wichtigsten Exportländer. Die Stahlindustrie in<br />
Skandinavien ist von ihrem Fokus auf Spezialstähle und – wie die gesamte<br />
Wirtschaft – von ihrer hohen Exportquote geprägt.<br />
Die wenigen Stahlkonzerne in Skandinavien<br />
sind in ihrem Segment oft Weltmarktführer<br />
oder gehören zu den führenden Herstellern<br />
– so der schwedisch-finnische Produzent<br />
SSAB, der ebenfalls schwedische Sandvik-<br />
Konzern oder der finnische Edelstahlproduzent<br />
Outokumpu.<br />
Wie Gesamteuropa haben auch die skandinavischen<br />
Länder in der Wirtschaftskrise<br />
von 2008 / 2009 einen deutlichen Einbruch<br />
erfahren – mit Ausnahme von Norwegen,<br />
dessen Ölvorkommen das Land vor einem<br />
größeren Absturz bewahrt hat. Auf leicht<br />
unterschiedlichem Niveau erwarten laut Germany<br />
Trade and Invest – Gesellschaft für<br />
Außenwirtschaft und Standortmarketing<br />
mbH (GTAI) alle vier Länder in den kommenden<br />
Jahren moderate Wachstumsraten zwischen<br />
etwa 1 und 3 %.<br />
Eine größere Verschiebung hat der skandinavische<br />
Stahlmarkt im letzten Jahr durch<br />
die Fusion von SSAB und Ruukki erfahren.<br />
Im Zuge des Mergers hatte die EU-Kommission<br />
auch den Verkauf mehrerer SSAB-Distributionseinheiten<br />
für Bandstahl in Schweden,<br />
Finnland und Norwegen zur Auflage<br />
gemacht. Anfang 2015 hatte Tata Steel in<br />
Europa den Zuschlag für die beiden Service-<br />
Center in Schweden und Finnland sowie<br />
den verbleibenden 50-%-Anteil von Norsk<br />
Stål Tynnplater erhalten, einem weiteren<br />
Stahl-Service-Center in Norwegen, an dem<br />
der Konzern ohnehin bereits mit 50 %<br />
beteiligt war. Weiterhin ist ein 50-%-Anteil<br />
an Norsk Stål, ebenfalls ein norwegisches<br />
Stahl-Service-Center, an Leif Hübert Stål AS<br />
gegangen, während die finnische SSAB-<br />
Tochter Tibnor Oy an Ovako gegangen ist<br />
und nun unter Ovako Metals Oy Ab firmiert.<br />
Aktuell hat sich der nordische Stahlmarkt<br />
im Sommer leicht abgekühlt. Ursache dafür<br />
sei die schwächere Nachfrage, wie MEPS<br />
meldet. Zusätzlich setzten Importe aus Russland<br />
und Osteuropa den Markt unter Druck,<br />
Zwar haben die Antidumpingmaßnahmen<br />
der EU gegen chinesische Einfuhren die<br />
Situation etwas zum Besseren beeinflusst.<br />
Doch sehen Distributionsunternehmen keine<br />
kurzfristige Verbesserung. Die Nachfrage<br />
nach Standardblechen sei stabil auf einem<br />
moderaten Niveau, während beschichtete<br />
Bleche für die Automobilindustrie weiterhin<br />
stark geordert worden seien. Der Trägermarkt<br />
leide unter dem aktuell geringen<br />
Bedarf, der Markt für Betonstahl habe sich<br />
stabil gehalten.<br />
(sm 150902282) K<br />
Bruttoinlandsprodukt – Entwicklung<br />
Produktion – Industrie insgesamt<br />
4,0<br />
Index, 2010 = 100 (SA) (ohne Baugewerbe)<br />
108<br />
in %<br />
2,0<br />
0<br />
104<br />
100<br />
-2,0<br />
2012 2013 2014 2015 2016<br />
Dänemark Finnland Schweden Norwegen<br />
<br />
<br />
<br />
96<br />
92<br />
6.2014<br />
7.2014<br />
8.2014<br />
9.2014<br />
10.2014<br />
11.2014<br />
Zeit<br />
12.2014<br />
1.2015<br />
2.2015<br />
3.2015<br />
4.2015<br />
5.2015<br />
Dänemark Finnland Schweden Norwegen<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Im Blickpunkt: Skandinavien K 23<br />
Skandinavischer Import/Export – charakteristische Stahlproduktarten<br />
alle Angaben in 1.000 t<br />
283<br />
43<br />
Norwegen<br />
579<br />
58<br />
2013 2014<br />
Stahlrohre<br />
Import/Export<br />
2012 2013<br />
Marktversorgung<br />
Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />
3.567<br />
1.074<br />
1.006<br />
3.949<br />
1.024<br />
960<br />
132 273<br />
309<br />
128 337<br />
2013 2014<br />
Stahlrohre<br />
Import/Export<br />
114<br />
Schweden<br />
3.819<br />
3.502<br />
3.914<br />
3.589<br />
2012 2013<br />
Marktversorgung<br />
Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />
131<br />
287<br />
2012 2013<br />
Marktversorgung<br />
Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />
669<br />
730<br />
2.104<br />
1.917<br />
148<br />
2013 2014<br />
kaltgewalzte Bleche<br />
Export<br />
32 152<br />
2013 2014<br />
Stahlrohre<br />
Import/Export<br />
Finnland<br />
1.888<br />
1.720<br />
35<br />
2013 2014<br />
Eisenerz<br />
Export<br />
2013 2014<br />
Betonstahl, Walzdraht<br />
Import<br />
23.456<br />
23.727<br />
Dänemark<br />
1.528<br />
1.425<br />
1.518<br />
1.417<br />
2013 2014<br />
Marktversorgung<br />
Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />
212<br />
74 223<br />
76<br />
2013 2014<br />
Stahlrohre<br />
Import/Export<br />
2013 2014<br />
Eisenerz<br />
Export<br />
112<br />
112<br />
2013 2014<br />
warmgewalzte Bleche<br />
Import<br />
Download der Grafiken<br />
per QR-Code oder auf:<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>magazin.de/crossmedia<br />
Quellen: worldsteel, Eurofer, Statistisches Bundesamt (Amtliche<br />
Außenhandelsstatistik), Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
24 K Im Blickpunkt: Skandinavien<br />
Skandinaviens Stahldistribution:<br />
oft spezialisiert und unabhängig<br />
Zwei Interviews mit Branchenexperten<br />
Kopenhagen / Stockholm. Wie sind Stahlhandel und Stahldistribution in<br />
Skandinavien aufgestellt? Wie ist aktuell die Situation für die Branche im<br />
Norden? Antworten darauf geben Michael Christensen, Präsident des<br />
dänischen Stahlhandelsverbands Stålforeningen, und Lennart Uhlmann,<br />
Vorsitzender des schwedischen Verbands Branschkansliet, im Interview mit<br />
dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />
Interview mit Michael Christensen, Präsident von Stålforeningen, Dänemark<br />
Wie ist der Stahlhandel in Dänemark<br />
strukturiert?<br />
In der dänischen Stahlhandelsvereinigung<br />
Stålforeningen sind 14 Stahlgroßhändler<br />
organisiert. Insgesamt sind in Dänemark<br />
gegenwärtig 63 Stahlgroßhändler und Service-Center<br />
aktiv. Überwiegend sind das<br />
lagerhaltende Händler, von denen sich viele<br />
auf einzelne Produktgruppen wie nichtrostende<br />
Stähle oder Rohrgüten spezialisiert<br />
haben. Der dänische Markt hat zwar einige<br />
große Player, wie etwa Lemvigh-Müller oder<br />
Sanistål. Zugleich ist er aber auch durch viele<br />
vergleichsweise kleinere Unternehmen<br />
ge prägt, die in ihrem Produktbereich Marktführer<br />
sind, z. B. Jørgensen & Utoft. Dänemark<br />
ist insgesamt ein Land, das durch seine<br />
vielen Zulieferunternehmen und weniger<br />
durch eigene Produktion gekennzeichnet ist.<br />
Welche Branchen sind für den Stahlhandel<br />
in Dänemark wichtig?<br />
Der Windkraftsektor ist zusammen mit<br />
dem Maschinenbau der bedeutendste Sektor<br />
– wobei der Maschinenbau durch eine<br />
Vielzahl kleiner und mittlerer Unternehmen<br />
vertreten ist. Geliefert wird das komplette<br />
Spektrum an Stahlprodukten und weiterer<br />
Metalle, insgesamt etwa 5.000 Einzelprodukte.<br />
Michael Christensen<br />
Was sind gegenwärtig die Herausforderungen<br />
im Stahlhandel in Dänemark?<br />
Die Stückkosten machen der gesamten<br />
Branche in Dänemark bei einem Großteil<br />
»kleinerer Lieferungen« zu schaffen. Die<br />
Anforderungen seitens der Kunden verändern<br />
sich dabei mehr und mehr hin zu<br />
kleineren Losgrößen.<br />
(Foto: Stålforeningen)<br />
Über Stålforeningen<br />
Stålforeningen ist der Verband der Stahlhandelsund<br />
Stahldistributionsunternehmen in Dänemark.<br />
Er vertritt die Interessen der Branche vor<br />
allem im Binnenmarkt, aber auch international.<br />
Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören politische<br />
und juristische genauso wie produktbezogene<br />
Themen. Stålforeningen organisiert<br />
Fachtagungen, Kongresse und bietet Weiterbildungen<br />
an. Gegenwärtig sind 14 Großhandelsunternehmen<br />
in dem Verband organisiert.<br />
/<br />
www.www.staalforeningen.dk<br />
Unterscheidet sich der Stahlhandel in<br />
Dänemark von anderen Märkten?<br />
Viele Märkte sind durch spezialisierte<br />
Unternehmen gekennzeichnet, die in engen<br />
Produktgrenzen operieren. Der skandinavische<br />
Stahlgroßhandel ist im Gegensatz dazu<br />
darauf ausgerichtet, ein sehr großes und<br />
breites Spektrum verschiedener Produkte zu<br />
managen.<br />
Welche Auswirkungen hatte die Fusion<br />
von SSAB und Ruukki auf den dänischen<br />
Markt?<br />
Eigentlich keine wirklich merklichen –<br />
außer dass sie ihre eigenen Strukturen überprüft<br />
haben. Sie legen gerade auch einen<br />
starken Fokus auf weitere Qualitätsverbesserungen<br />
und neue Entwicklungen im eigenen<br />
Produktspektrum.<br />
Wie entwickelt sich der Stahlhandel in<br />
Dänemark in Zukunft?<br />
Die Fusion von SSAB und Ruukki hat es<br />
gezeigt. Wir erwarten auch im skandinavischen<br />
Stahlgroßhandel in der Zukunft weitere<br />
Konsolidierung.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Im Blickpunkt: Skandinavien K 25<br />
Interview mit Lennart Uhlmann, Vorsitzender von Branschkansliet, Schweden<br />
Wie ist die Stahldistribution in Schweden<br />
aufgestellt?<br />
Der Markt in Schweden besteht aus einer<br />
kleinen Anzahl großer Distributionsunternehmen<br />
und vielen kleineren Unternehmen,<br />
die lokal ausgerichtet sind. Die meisten<br />
davon arbeiten unabhängig – und das ist<br />
auch eine Stärke des schwedischen Distributionsmarkts.<br />
Insgesamt reden wir über rd.<br />
100 Unternehmen in Schweden – wobei die<br />
größten Unternehmen SSAB / Tibnor, die BE<br />
Group, Stena Stål und die Distributionseinheiten<br />
von Tata Steel Europe und Arcelor-<br />
Mittal sind.<br />
Über Branschkansliet<br />
Branschkansliet ist der Verband schwedischer<br />
Stahl- und NE-Metalldistributionsunternehmen.<br />
Er vertritt die Interessen der Mitgliedsunternehmen<br />
im schwedischen Markt und tritt für nachhaltige<br />
und effiziente Geschäftsprozesse der<br />
beteiligten Branchen ein. Zu seinen Aufgaben<br />
gehört die Bereitstellung von Marktstatistiken,<br />
die Kommunikation mit Behörden und anderen<br />
branchenexternen Organisationen sowie die<br />
Information der Mitglieder über generelle Entwicklungen<br />
und Trends in der Industrie. Der<br />
Verband organisiert branchenspezifische Seminare<br />
und Veranstaltungen. Branschkansliet vertritt<br />
gegenwärtig 30 Mitgliedsunternehmen und<br />
ist Mitglied im Dachverband der europäischen<br />
Stahldistribution Eurometal.<br />
/<br />
www.branschkansliet.se<br />
Alles in allem wird in Schweden Stahl mit<br />
einem Volumen von rd. 25 Mrd. SEK (umgerechnet<br />
2,66 Mrd. €) gehandelt. Die Stahlprodukte<br />
gehen hauptsächlich in die Baubranche,<br />
in den Fahrzeugbau und in den<br />
Maschinenbau – und zwar alle drei Kategorien:<br />
Flachstahl, Langprodukte und Rohre.<br />
Mehr und mehr richten sich die Unternehmen<br />
auch hier auf weitere Anarbeitungsdienstleistungen<br />
aus, denn das ist der Teil im<br />
Leistungsspektrum, der für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
und die Profitabilität der<br />
Unternehmen die größte Bedeutung hat.<br />
Vor welchen Herausforderungen steht die<br />
Stahldistribution in Schweden derzeit?<br />
Es geht darum, für den Service, den<br />
unsere Unternehmen leisten, auch bezahlt<br />
zu werden. Der gegenwärtige Preisdruck<br />
überlagert und verdeckt den Wert, den<br />
Lagerhaltung, Logistik und Anarbeitung<br />
haben. Gleichzeitig verlangen Kunden mehr<br />
und mehr nach maßgeschneiderten Produkten<br />
und individuell abgestimmten Logistikleistungen.<br />
Dieser Trend wird sich fortsetzen.<br />
Ich erwarte für die Zukunft noch eine<br />
Zunahme individueller Leistungen in Anarbeitung,<br />
Konstruktion und Entwicklung und<br />
eine engere Partnerschaft zwischen Stahldistribution<br />
und Kunden.<br />
Welche Absatzmärkte sind für schwedische<br />
Stahldistributeure wichtig? Ist Deutschland<br />
als Absatzmarkt von Bedeutung?<br />
Generell sind die Unternehmen der<br />
Stahldistribution in Schweden in der überwiegenden<br />
Anzahl auf den Binnenmarkt<br />
Lennart Uhlmann<br />
ausgerichtet. Für den Export sind dann vor<br />
allem die skandinavischen Länder wichtig.<br />
Aber auch Deutschland hat eine große<br />
Bedeutung und ist einer der größten Exportmärkte,<br />
vor allem im Automobilbau und im<br />
Maschinenbau. Ich schätze, dass rd. 20 %<br />
der bei uns gehandelten Produkte indirekt<br />
nach Deutschland exportiert werden.<br />
Wie hat sich die Fusion von SSAB und<br />
Ruukki auf den Markt ausgewirkt?<br />
Kurzfristig betrachtet sind die Auswirkungen<br />
nicht sehr groß. Längerfristig aber<br />
wird es wohl zu einer Konsolidierung bei<br />
Stahlwerken und auf der Distributionsseite<br />
kommen.<br />
Spielt die Krise zwischen der EU und<br />
Russland in Folge der Ukrainekrise in Schweden<br />
eine Rolle?<br />
Ja, denn wir haben weniger Stahl aus<br />
Russland auf dem Markt gesehen. Gleichzeitig<br />
haben auch unsere Exporte – z. B. von<br />
Fahrzeugen – dorthin nachgelassen.<br />
(Foto: Branschkansliet)<br />
mh (sm 150902170)<br />
Rohre und mehr…<br />
Rohr-(Kolbenstangen), Zylinderrohre,<br />
Maschinenteile und Spezialkolbenstangen<br />
gehärtet·geschliffen·vernickelt·verchromt·auch in Edelstahl<br />
Einzel- oder Serienfertigung, Fix- oder Herstellungslängen,<br />
Abnahme durch GL, TÜV, Norske Veritas etc.<br />
einbaufertig – nach Zeichnung oder Muster<br />
RSK Stahl- und Fertigteile Produktions- und Vertriebs GmbH<br />
Hasenkamp 1 · 25482 Appen · Tel. 04101-54 52 0 · www.rsk-stahl.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
26 K Im Blickpunkt: Skandinavien<br />
Zusammenschluss erfolgreich<br />
SSAB optimiert Produktion und Vertrieb<br />
Düsseldorf (hgd). Vor gut einem Jahr hat sich Schwedens SSAB mit Rautaruukki Oyj (Ruukki) aus Finnland<br />
zusammengeschlossen. Wie es zu dem Merger kam und wie sich der Unternehmenszusammenschluss<br />
in der Praxis bewährt hat, erklärte Marc Güttner, Area Sales Manager SSAB Deutschland und Schweiz,<br />
dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />
»Vor einigen Jahren hat man bei SSAB<br />
erkannt, dass das Unternehmen international<br />
wachsen muss. Daraufhin wurde be -<br />
schlossen, nicht nur in Europa zu produzieren,<br />
sondern auch in Nordamerika, weil<br />
Amerika schon immer ein wichtiger Absatzmarkt<br />
war. Wir haben damals das Stahlwerk<br />
IPSCO mit zwei Standorten übernommen.<br />
Das ist das modernste Stahlwerk in den<br />
USA. In dieser Zeit haben wir unsere ersten<br />
Erfahrungen mit Stahlwerkzusammenschlüssen<br />
gemacht«, erklärte Marc Güttner,<br />
und er fuhr fort: »Das hat damals erstaunlich<br />
gut funktioniert. Nach geraumer Zeit<br />
haben wir gemerkt, dass wir noch weiter<br />
wachsen können. Wir bewegten uns als<br />
Marktführer in einem Nischenbereich mit<br />
hochfesten und verschleißfesten Stählen.<br />
Dann haben wir nach Erweiterungsmöglichkeiten<br />
gesucht und haben in Ruukki den<br />
idealen Partner gefunden. Ruukki und SSAB<br />
waren einander schon immer ähnlich. Allerdings<br />
war die Art und Weise, wie wir den<br />
Markt bearbeitet haben, sehr unterschiedlich:<br />
Während Ruukki schwerpunktmäßig<br />
seinen Vertrieb über Händler abge wickelt<br />
hat, hat sich SSAB direkt auf die Endkunden<br />
konzentriert. Durch den Zusammenschluss<br />
bedienen wir uns mittlerweile beider Vertriebswege.«<br />
Nach Zusammenschluss bereits<br />
extrem viel geschafft<br />
Im ersten Jahr des Zusammenschlusses wurde<br />
extrem viel erreicht. Dazu erläuterte Marc<br />
Güttner: »Unsere Kunden wollen sich keine<br />
große Lagerhaltung mehr leisten, weil dafür<br />
einfach die Ressourcen fehlen und sie heute<br />
nicht mehr auf lange Sicht planen. Die<br />
Gründe für den Merger liegen auf der Hand.<br />
Wir befinden uns geografisch, von der Mentalität<br />
her und mit unseren Produktportfolios<br />
nahe beieinander. Deshalb lassen sich<br />
viele Synergien nutzen und in den kommenden<br />
Jahren mehrere 100 Mill. € einsparen.<br />
Im gesamten Produktbereich haben wir<br />
unser Sortiment erweitern können und<br />
decken heute weitere Güten- und Abmessungsbereiche<br />
ab. Aufgrund der zusätzlichen<br />
Hochöfen sind wir wesentlich flexibler<br />
als vorher. Auch den Wareneinkauf konnten<br />
wir optimieren. Alles in allem sind wir seit<br />
2014 in den schwarzen Zahlen. Kurz: Der<br />
Merger ist sehr positiv gelaufen.«<br />
Der Kunde rückt noch weiter<br />
in den Fokus<br />
Zum direkten Umgang mit den Kunden<br />
äußerte sich der Area Sales Manager: »Wir<br />
verfügen heute über fünf Werke in Europa<br />
– drei in Schweden und zwei in Finnland.<br />
Produktion und Vertrieb wurden so optimiert,<br />
dass wir uns sowohl auf die unterschiedlichen<br />
Produktbereiche als auch die<br />
Kundenanwendungen fokussieren. So können<br />
wir sicher sein, dass der Verkäufer nicht<br />
nur sein eigenes Produkt kennt, sondern<br />
auch die Produkte des Kunden. Auf diese<br />
Weise begegnen wir unseren Kunden auf<br />
Augenhöhe und können ge meinsam deren<br />
Produkte weiter entwickeln. Dabei spielt<br />
Nachhaltigkeit eine ganz große Rolle – ein<br />
Anliegen, das den Skandinaviern ganz<br />
besonders am Herzen liegt. Die SSAB-<br />
Hochöfen in Luleá zum Beispiel sind die saubersten<br />
der Welt.«<br />
Darüber hinaus erhalten Kunden den<br />
sogenannten TECH-Support – das sind ge -<br />
schulte Techniker und Ingenieure, die den<br />
Kunden bei der Realisierung von neuen Produkten<br />
und Innovationen behilflich sind.<br />
»Heute gehen wir sogar noch einen Schritt<br />
Marc Güttner<br />
weiter, indem wir maßgeschneiderte Teile<br />
und Komponenten anbieten«, verdeutlicht<br />
Güttner.<br />
Wie bei SSAB üblich, gibt es keine verschlossenen<br />
Türen. Kein Mitarbeiter wird<br />
von einer Sekretärin »abgeschottet«, jeder<br />
ist direkt ansprechbar. »Diese Mentalität<br />
und Arbeitseinstellung hat uns das Leben<br />
und die Umsetzung des Mergers deutlich<br />
leichter gemacht. So verhalten wir uns auch<br />
im Umgang mit unseren Kunden«, betont<br />
der SSAB-Manager.<br />
K<br />
« KONTAKT<br />
SSAB Swedish Steel GmbH<br />
Hamborner Straße 55<br />
40472 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 9125-0<br />
www.ssab.com/de<br />
(Foto: SSAB)<br />
(sm 150902379)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Im Blickpunkt: Skandinavien K 27<br />
Starker Partner auch in Nordeuropa<br />
Tata Steel konzentriert sich auf Anforderungen industrieller Abnehmer vor Ort<br />
Ijmuiden. Mit der offiziellen Übernahme von drei Stahl-Service-Centern<br />
(SSC) von SSAB im April 2015 verbessert Tata Steel seine Position in<br />
Nordeuropa zur regionalen Versorgung mit Qualitätsflachstahl und Service-<br />
Dienstleistungen. Im Einklang mit der Differenzierungsstrategie von Tata<br />
Steel, schafft das Unternehmen damit die Voraussetzungen für noch<br />
intensivere Kundenbeziehungen und will seine Position langfristig in den<br />
anspruchsvollen nordeuropäischen Märkten ausbauen.<br />
Tata Steel in Skandinavien<br />
BS Skien<br />
BS Tiller<br />
Norsk Stål<br />
Tynnplater<br />
Cogent<br />
Gothenburg<br />
Teil der Übernahme waren neben den<br />
SSCs in Halmstad (Schweden) und Naantali<br />
(Finnland) auch die Übernahme der rest lichen<br />
Anteile am ehemaligen Joint Venture Norsk<br />
Stal Tynnplater in Frederikstad (Norwegen)<br />
und dessen anschließende Umwandlung in<br />
eine eigene Tochtergesellschaft. Ein weiterer<br />
Schritt bei der Neuausrichtung von Tata Steel<br />
Europe und der Fokussierung auf Qualitätsflachstahl<br />
war der Verkauf von Norsk Stal an<br />
den lokalen Stahldistributor Leif Hubert.<br />
Für die Bearbeitung der nordeuropäischen<br />
Märkte verbindet Tata Steel die lokale Expertise<br />
in allen drei Standorten mit den Erfahrungen<br />
im SSC-Geschäft aus anderen Regionen<br />
Europas. So können beispielsweise die<br />
anspruchsvolle schwedische Automobilindustrie<br />
und ihre Zulieferer oder die finnische<br />
Maschinenbau- sowie Bauindustrie mit<br />
hochwertigen Flachstahlprodukten und um -<br />
fassenden Services zur Weiterverarbeitung<br />
versorgt werden. Die Beachtung landesspezifischer<br />
Kundenwünsche spielt hierbei eine<br />
entscheidende Rolle. Die lokalen Vertriebsteams<br />
greifen dabei auf die Kompetenz im<br />
europaweiten Distributionsnetz und der<br />
gesamten Organisation von Tata Steel Europe<br />
zurück. Schweden, Norwegen und Dänemark<br />
werden über die gemeinsam geführten<br />
Standorte Halmstadt und Frederikstad<br />
abgedeckt. Für Finnland und die baltischen<br />
Staaten übernimmt der Standort Naantali<br />
die Führungsfunktion.<br />
Die Integration der drei Standorte in die<br />
Tata Steel Gruppe erfolgte vom ersten Tag<br />
an im intensiven Dialog mit den neuen Mitarbeitern.<br />
Hilfreich für die schnelle und enge<br />
Einbindung war neben einem professionell<br />
aufgesetzten Integrationsprogramm auch<br />
ein ähnliches Verständnis für grundlegende<br />
Prinzipien wie Arbeitssicherheit oder Kundenorientierung.<br />
Zusätzlich erleichtert die<br />
hohe Bereitschaft der neuen Mitarbeiter zur<br />
Zusammenarbeit diesen Prozess. Bis Ende<br />
des Jahres sollen so alle Geschäftsprozesse<br />
und Systeme in die Tata-Steel-Welt überführt<br />
werden. Einzig die Einführung eines<br />
neuen Enterprise-Reporting-Systems werde<br />
etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.<br />
Neben den neuen Stahl-Service-Centern<br />
ist Tata Steel Europe bereits mit Standorten<br />
zur Herstellung von Bauelementen (Building<br />
Systems) und Elektrobandstahl (Cogent) in<br />
Nordeuropa vertreten. Außerdem arbeitet<br />
der Stahlhersteller langfristig mit lokalen<br />
Vertriebspartnern zusammen. In dieser Ge -<br />
samtaufstellung, zusammen mit den neuen<br />
SSC-Standorten, nimmt Tata Steel eine sehr<br />
gewichtige Position in der Produktion und<br />
dem Vertrieb von Qualitätsflachstahl in der<br />
Region ein. Dies sei die Basis für eine konsequente<br />
Weiterentwicklung einer exponierten<br />
Marktposition zur Versorgung der lokalen<br />
Abnehmer mit hochwertigen Produkten<br />
und hohem Servicegrad.<br />
K<br />
Naantali SSC<br />
Helsinki<br />
(sm 150902470)<br />
« KONTAKT<br />
Tata Steel Distribution<br />
Mainland Europe<br />
Fregatweg 42<br />
6222 Maastricht<br />
Niederlande<br />
Tel. +31 43 3688300<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
BS<br />
Ebletoft<br />
BS Halmstad<br />
Halmstad SSC<br />
Copenhagen<br />
Standorte Building Systems<br />
Standorte neue SSC<br />
Standort Cogent<br />
Vertriebsbüros<br />
Quelle: Tata Steel<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
28 K Im Blickpunkt: Skandinavien<br />
Stahllösungen vom laufenden Band<br />
Ib Andresen Industri setzt auf spezialisierte Produkte für ein breites Branchenspektrum<br />
Langeskov (mh). Klassischer Stahlservice und die Verarbeitung von Stahl<br />
bis hin zum Endprodukt sind in Skandinavien von jeher enger verwoben als<br />
in Deutschland. Für den dänischen Stahlverarbeiter Ib Andresen Industri ist<br />
der Verbund von primären Verarbeitungs schritten und komplexer<br />
Komponentenfertigung sogar das eigentliche Alleinstellungsmerkmal.<br />
In zwei Jahren wird es ein halbes Jahrhundert<br />
sein. Dann feiert der dänische<br />
Stahlspezialist Ib Andresen 50-jähriges Be -<br />
stehen. Das ist ein besonderes Jubiläum,<br />
das vor allem zeigt: Das 1967 von Ib Andresen,<br />
einem Ingenieur und ehemaligen Leutnant<br />
der Königlich Dänischen Marine,<br />
gegründete Unternehmen hat es über Jahrzehnte<br />
geschafft, sich ändernden Bedingungen<br />
immer wieder erfolgreich anzupassen<br />
und sich am Markt zu behaupten.<br />
Ib Andresen Industri ist heute eine Unternehmensgruppe<br />
mit rd. 500 Mitarbeitern,<br />
das pro Jahr über 700.000 t Stahl verarbeitet<br />
und einen Umsatz von rd. 100 Mill. €<br />
erzielt.<br />
Die von einer Holding geführte Unternehmensgruppe<br />
ist in zwei Geschäftsbereiche<br />
unterteilt: Steel-Service-Center und Steel<br />
Solutions. Das Kerngeschäft von Ib Andresen<br />
Industri ist die Coil- und Blechbearbeitung<br />
und das Profilwalzen, auch Rohre umfasst<br />
das Lieferprogramm.<br />
Das Unternehmen verarbeitet in Stahl-<br />
Service-Centern im dänischen Langeskov<br />
und Vejle und im ungarischen Györ Stahlcoils<br />
aller gängigen Qualitäten nach Kundenvorgaben<br />
zu Spaltband und Blechen –<br />
einschließlich hochfestem Stahl bis zu einer<br />
Festigkeit von 1.000 N/mm 2 und Ma terial<br />
mit empfindlicher Oberfläche wie Edelstahl<br />
oder vorlackierte Metalle, auch das Brennschneiden<br />
gehört zum Leistungsspektrum.<br />
Wichtigstes Aktivum:<br />
das gebündelte Know-how<br />
Die Bandbreite der Aufträge reicht von einfachen<br />
Anfragen bis hin zu Aufgaben mit<br />
hohem technologischem Anspruch. Kernkompetenz<br />
des Unternehmens sind dabei vor<br />
allem individuell zugeschnittene Profile und<br />
Komponenten. Denn hier kann Ib Andresen<br />
Industri sein eigentliches Kapital einsetzen:<br />
das über Jahrzehnte erworbene Know-how<br />
in der Entwicklung, Produktion und Anwendung<br />
von Profilsystemen.<br />
Der Walzprofilierer verarbeitet Bleche zwischen<br />
0,2 und 7,0 mm in Breiten zwischen<br />
20 und 1.000 mm und bis zu 16 m Länge.<br />
Hergestellt werden in der Businesseinheit<br />
Steel Solutions komplexe Profile mit vielen<br />
möglichen Querschnitten in sehr geringen<br />
Toleranzen. Auch das Biegen von Spezialprofilen<br />
bietet Ib Andresen. Auf den Biegemaschinen<br />
stellt das Unternehmen einfache<br />
und komplexe Blechwerkstücke und Profile<br />
nach Kundenspezifikation her. Bearbeitet<br />
werden Profile bis zu 14 m Länge und bis zu<br />
80 mm Dicke. Besonders profitieren Kunden<br />
dabei von der aktiven Beratung bei der<br />
Blechbearbeitung – sowohl in Sachen Produktentwicklung<br />
als auch bei der Herstellung<br />
von Prototypen, bei Werkstoffwahl und<br />
Logistik.<br />
Ib Andresen Industri konzentriert sich darauf,<br />
Stahllösungen aus einer Hand zu liefern<br />
und bietet daher auch sämtliche weiteren<br />
Prozessschritte, die je nach Anforderung<br />
nötig sind – vom Stanzen über das Anfasen<br />
und Laserstrahlschweißen bis hin zum Entgraten.<br />
So können dem Kunden passgenaue<br />
Produkte geliefert werden, die im Vergleich<br />
zu deren eigener Verarbeitung von Standardprofilen<br />
niedrigere Stückkosten aufweisen –<br />
egal ob es um individuelle Profile für ein spezielles<br />
Produkt oder um die komplett anders<br />
gelagerten Ansprüche eines großen Stahl<br />
verarbeitenden Konzerns geht.<br />
« KONTAKT<br />
Ib Andresen Industri A/S<br />
Industrivej 12 – 20<br />
5550 Langeskov<br />
Dänemark<br />
Tel. +45 63382222<br />
www.iai.dk<br />
(Fotos: Ib Andresen Industri)<br />
In vollautomatisierten Coilterminals in<br />
Dänemark und Ungarn lagert Ib Andresen<br />
Industri kundeneigenes Material für die<br />
weitere Bearbeitung. Die Terminals liegen<br />
in Häfen, die Coils können direkt von den<br />
Stahlwerken per Schiff angeliefert werden.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Bleche werden bei Ib Andresen kundenindividuell<br />
vom Coil geschnitten, in der<br />
gewünschten Anzahl und Größe, zu dem<br />
Zeitpunkt, den die Kunden benötigen.<br />
Eine Stärke des Unternehmens ist es, die<br />
Kompetenz unternehmensweit bei Bedarf<br />
bündeln zu können – und so die vorhandene<br />
Erfahrung, z. B. bei Werkstoffen oder Verfahrenstechnologie,<br />
auf den Punkt zu bringen.<br />
Auch eigenes Entwicklungs- Know-how kann<br />
das Unternehmen einbringen – das schätzen<br />
die Kunden. So war Ib Andresen Industri<br />
etwa an der Entwicklung der Profilkonstruktion<br />
für die weltweit größte CSP- Solaranlage<br />
(Concentrated-Solar-Power- Anlage) in Spanien<br />
beteiligt – eine Aufgabe, für die vor<br />
allem eine hohe Präzision in der gesamten<br />
Bearbeitungskette forderte.<br />
Spezialisierte Produkte liefert das Unternehmen<br />
auch in weitere Branchen. Für den<br />
Fahrzeugbau werden Profile und Komponenten<br />
u. a. für Auflieger, Fluförderzeuge,<br />
schwere Bau- und Minenfahrzeuge und für<br />
landwirtschaftliche Maschinen hergestellt. In<br />
der Windkraft stellt der Stahlverarbeiter etwa<br />
Gondelsysteme oder Turmaufbauten her. Bei<br />
Gebäudeprofilen, Tiefbaukonstruktionen<br />
und Fassadenlösungen aus Stahl fertigt<br />
Ib Andresen Industri bis hin zum Endprodukt.<br />
Neben den Produktionsstandorten in<br />
Dänemark hat IB Andresen Standorte in<br />
Ungarn und sogar in Thailand gegründet.<br />
Kunden hat der dänische Stahlverarbeiter<br />
natürlich auch in Deutschland. Gerade im<br />
norddeutschen Raum möchte man aber aktiver<br />
werden, so das Unternehmen. Dazu präsentiert<br />
sich das Unternehmen als Aussteller<br />
sowohl auf der Blechexpo im November<br />
2015 in Stuttgar als auch im nächsten Jahr<br />
auf der EuroBLECH 2016 in Hannover. K<br />
(sm 150902348)<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-News<br />
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30 K Branchenbericht<br />
Hüttentechnik braucht neue Aufträge<br />
Bestellungen schrumpften 2014 um 14 %<br />
Düsseldorf (kv). Die Anbieter von Hütten- und Walzwerkstechnik leiden<br />
unter den gedrosselten Investitionen der Stahlindustrie. 2014 sanken die<br />
Bestellungen auf den niedrigsten Stand seit der Finanzkrise 2009. Im<br />
laufenden Jahr werden sie voraussichtlich nochmals abnehmen. Eine<br />
Besserung ist vorerst nicht in Sicht.<br />
»<br />
Die Stimmung ist gedrückt: Die Hüttenund<br />
Walzwerksbauer müssen nicht einmal<br />
das Spitzenjahr 2007 mit Bestellungen von<br />
5,73 Mrd. € heranziehen, um zu erkennen,<br />
wie sich die Auftragsflaute ausgebreitet hat.<br />
Auch wenn sie zehn Jahre zurückblicken,<br />
auf 2005, das mit 3,76 Mrd. € eher durchschnittlich<br />
war, wird ihnen deutlich, dass sie<br />
in diesem Zeitraum im Vergleich zu den<br />
meisten anderen Branchen deutliche Einbußen<br />
verkraften mussten. Gerade einmal auf<br />
2,36 Mrd. € kamen<br />
die Auftragseingänge<br />
2014. Entsprechend<br />
sanken auch<br />
die Umsätze, zwar<br />
zeitverschoben und<br />
weniger schwankend,<br />
aber tendenziell<br />
in gleichem<br />
Maße. Dr. Timo Würz, Geschäftsführer des<br />
Fachverbandes Hütten- und Walzwerkeinrichtungen<br />
im Verband Deutscher Maschinen-<br />
und Anlagenbau (VDMA): »Die im<br />
Durchschnitt der letzten Jahre rückläufigen<br />
Auftragseingänge lassen auch für 2015 keine<br />
Trendwende erwarten.«<br />
VDMA: Aussichten bleiben schwach<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau<br />
im VDMA sieht die Perspektiven naturgemäß<br />
ähnlich: »Die Aussichten für den metallurgischen<br />
Anlagenbau bleiben weiterhin<br />
trüb. Viele strukturelle Probleme in den Kundenindustrien<br />
sind noch ungelöst und geopolitische<br />
Unsicherheiten beeinträchtigen<br />
die Investitionsbereitschaft in zahlreichen<br />
Märkten. Ferner sehen sich die heimischen<br />
Maschinen- und Anlagenbauer einem<br />
immer schärferen internationalen Wettbewerb<br />
ausgesetzt, der technologisch aufschließt<br />
und von günstigen Produktionskosten<br />
profitiert«, so Thomas Waldmann,<br />
der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft,<br />
im Lagebericht. Hinzu komme, dass<br />
die Kunden der Anlagenbauer bei größeren<br />
Projekten einen wachsenden Anteil der<br />
Wertschöpfung für sich beanspruchten.<br />
Die relativ niedrigen Energiekosten seien<br />
für die Hütten- und Walzwerkstechnik<br />
Die Optimierung von innerbetrieblichen Strukturen<br />
und Prozessen, aber auch konsequente Investitionen<br />
in Forschung und Entwicklung sind die zentralen<br />
Antworten der Hütten- und Walzwerkbauer.<br />
Chance und Risiko zugleich. Zum einen würden<br />
die Energiepreise die Konjunktur beleben<br />
und setzten Mittel für mögliche Neuinvestitionen<br />
frei, zum anderen verschlechterten<br />
sie jedoch die Wirtschaftlichkeit und<br />
damit die Absatzchancen von energieeffizienten<br />
Anlagen- und Modernisierungskonzepten.<br />
Vor allem für die Unternehmen, die<br />
sich als Technologieführer in vielen Segmenten<br />
der Hütten- und Walzwerkstechnik verstünden,<br />
sei das keine uneingeschränkt<br />
positive Entwicklung. Die Optimierung von<br />
innerbetrieblichen Strukturen und Prozessen<br />
sowie konsequente Investitionen in Forschung<br />
und Entwicklung seien daher die<br />
zentralen Antworten des deutschen Hüttenund<br />
Walzwerksbaus auf das herausfordernde<br />
Umfeld. Die SMS Group in Düsseldorf,<br />
einer der unbestrittenen Technologieführer,<br />
ist bereits dabei, diese Optimierung in die<br />
Tat umzusetzen. Burkhard Dahmen, Sprecher<br />
der Geschäftsführung: »Die Marktlage<br />
erfordert eine gewisse Konsolidierung.« Die<br />
drückt sich bei SMS in der Forcierung des<br />
bereits laufenden »Kostensenkungs- und<br />
Effizienzsteigerungsprogramms« sowie im<br />
kontinuierlichen Ausbau des Service aus.<br />
Weiterhin großes Potenzial für die Branche<br />
sieht Dahmen »im Bereich der Modernisierung<br />
hin zu energieeffizienter und umweltorientierter<br />
Anlagentechnik«.<br />
Hoffnungsmarkt Indien<br />
Indien sei nach wie vor ein attraktiver Markt<br />
für die metallurgischen Anlagenbauer aus<br />
Europa. Die Stahlproduktion ist hier im vergangenen<br />
Jahr um 2,3 % gewachsen; mittelfristig<br />
sei davon auszugehen, dass Indien<br />
die USA als drittgrößten Stahlproduzenten<br />
ablösen werde (Nummer zwei ist Japan). Die<br />
Rahmenbedingungen für Investitionen hätten<br />
sich 2014 wieder verbessert. So herrsche<br />
nach den letzten Parlamentswahlen inzwischen<br />
mehr politische Klarheit und die Aufwertung<br />
der Rupie gegenüber dem Euro<br />
habe die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />
Anlagenbauer verbessert. Die Ankündigung<br />
hoher Investitionen in die Rohstahlkapazitäten<br />
des Landes lasse auf eine weiterhin<br />
rege Projekttätigkeit hoffen. Die<br />
Stahlproduktion in Japan stagnierte 2014<br />
und leide nach wie vor unter der fragilen<br />
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die<br />
südkoreanische Stahlindustrie verzeichnete<br />
nach einem Produktionsrückgang im Jahr<br />
2013 wieder deutliche Zuwächse (2014:<br />
8 %). Im sonstigen Asien sei vor allem im<br />
Nichteisenbereich eine lebhafte Projekttätigkeit<br />
zu beobachten. So sei etwa die indonesische<br />
Regierung bemüht, die Wertschöpfung<br />
in der Nickelverarbeitung auszuweiten,<br />
wovon deutsche Lieferanten profitieren<br />
könnten.<br />
Nach dem Rückgang der nordamerikanischen<br />
Rohstahlproduktion im Jahr 2013 legte<br />
die Erzeugung 2014 wieder um 2,0 % zu.<br />
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer<br />
profitieren weiterhin von dem günstigen<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Branchenbericht K 31<br />
Investitionsklima in den Vereinigten Staaten,<br />
das durch die beschleunigte Ab wertung des<br />
Euro gegenüber dem US-Dollar und sinkende<br />
Energiepreise gekennzeichnet ist. Be -<br />
günstigt durch die Abwertung des Euro<br />
konnte die Rohstahlproduktion im Euroraum<br />
nach einem Rückgang um 2 % im Jahr 2013<br />
im Berichtszeitraum um 1,7 % zulegen. Die<br />
strukturellen Probleme der europäischen<br />
Stahlindustrie, die sich vor allem in hohen<br />
Überkapazitäten und er heblichem Kostendruck<br />
äußern, bestehen jedoch weiterhin.<br />
Entsprechend wird auch mittelfristig nicht<br />
mit einem wesentlichen Anstieg der Investitionsbereitschaft<br />
gerechnet. Vielmehr werden<br />
kleinere Modernisierungsvorhaben oder<br />
Ersatzinvestitionen erwartet.<br />
Seriöse Prognosen für die GUS<br />
»fast unmöglich«<br />
In einem von hoher politischer Unsicherheit<br />
gekennzeichneten Umfeld sank die Stahlproduktion<br />
in der GUS-Region erneut um fast<br />
3 %. Wesentlicher Auslöser dieses Rückgangs<br />
war der Einbruch der Produktion in<br />
der Ukraine (– 17 %), dem zweitgrößten<br />
Produzenten der Region. Die Hersteller litten<br />
vor allem unter der schwachen Nachfrage<br />
nach ukrainischem Stahl aus Russland. Russland<br />
selbst meldete im vergangenen Jahr<br />
einen leichten Anstieg der Stahlproduktion<br />
um 2,6 %, was auch auf den Rückgang der<br />
Importe – insbesondere aus der Ukraine –<br />
zurückzuführen ist. Waren die Perspektiven<br />
für deutsche Maschinen- und Anlagenbauer<br />
vor Kurzem noch positiv, so seien seriöse<br />
Prognosen derzeit fast unmöglich. Einerseits<br />
sei der Investitionsbedarf, insbesondere in<br />
Be zug auf Modernisierungen, nach wie vor<br />
hoch. Andererseits sei keine Entspannung<br />
der politischen Situation in Sicht und deutsche<br />
Produkte verlören durch den Verfall des<br />
Rubels zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Der Mittlere Osten und Afrika seien<br />
weiterhin Wachstumsmärkte (2014: 4 %<br />
Produktionszuwachs), wenngleich der Anteil<br />
der Region an der welt weiten Produktion mit<br />
ca. 3 % weiterhin gering ist. Anlagenbauer<br />
in der Hütten- und Walzwerksindustrie profitieren<br />
von einer regen Projekttätigkeit u. a.<br />
in der Türkei und in Nordafrika sowie von<br />
an ziehender Nachfrage aus dem Iran.<br />
Im vergangen Jahr verminderten sich die<br />
Auftragseingänge der heimischen Anbieter<br />
von Hütten- und Walzwerkstechnik auf die<br />
genannten 2,36 Mrd. €. Das war gegenüber<br />
2013 (2,74 Mrd. €) ein Rückgang von 14 %.<br />
Im Inland bewegten sich die 2014 eingegangenen<br />
Bestellungen mit 194 (191) Mill. € in<br />
etwa auf Vorjahresniveau. Angesichts des<br />
schwierigen Marktumfelds in der Stahl- und<br />
Aluminiumindustrie waren die Anlagenbauer<br />
mit diesem Ergebnis nicht unzufrieden.<br />
Hauptproblem für die Branche sind neben<br />
den hohen Energiekosten im Inland vor allem<br />
die Überkapazitäten. In Deutschland werden<br />
derzeit rd. 25 bis 30 % der vorhandenen<br />
Produk tionsanlagen nicht genutzt, so die Ar -<br />
beitsgemeinschaft. Der Bau neuer Stahlwerke<br />
sei unter diesen Um ständen auch langfristig<br />
unwahrscheinlich. Das Markt geschehen war<br />
2014 von Vorhaben im einstelligen und niedrigen<br />
zweistelligen Millionenbereich geprägt,<br />
Großprojekte über 25 Mill. € gab es nicht.<br />
Vielmehr standen die Modernisierung und<br />
Instandhaltung älterer Anlagen im Vordergrund,<br />
heißt es weiter. Charakteristische Projekte<br />
waren die Erneuerung von Kernkomponenten<br />
wie etwa Konvertern, die Anpassung<br />
der Medienversorgung sowie der Einbau von<br />
Automatisierungstechnik.<br />
Einbruch der Auslandsbestellungen<br />
um 15 %<br />
Aus dem Ausland kamen mit 2,17 (2,55)<br />
Mrd. € 15 % weniger Aufträge. Erstmals<br />
seit 14 Jahren war der asiatisch-pazifische<br />
Raum nicht der wichtigste Absatzmarkt für<br />
den deutschen Hütten- und Walzwerksbau.<br />
Die Bestellungen brachen 2014 um 46 %<br />
auf 481 Mill. € ein. In Relation zu den durchschnittlichen<br />
Bestellungen der Jahre 2005<br />
bis 2014 in Höhe von 1,0 Mrd. € ist der<br />
Rückgang mit 52 % sogar noch ausgeprägter.<br />
Gründe hierfür seien vor allem der<br />
bereits hohe Anlagenbestand sowie die<br />
erheblichen Überkapazitäten für Massenstahl<br />
in China. Im Berichtszeitraum wurden<br />
die rückläufigen Bestellungen aus der Volksrepublik<br />
überdies nicht durch Aufträge aus<br />
anderen Märkten, wie etwa Südkorea oder<br />
Taiwan, ausgeglichen.<br />
Ausgesprochen schwach war auch die<br />
Nachfrage aus Osteuropa (darunter versteht<br />
die Arbeitsgemeinschaft die osteuropäischen<br />
Beitrittsstaaten der EU, den Balkan<br />
sowie Moldawien) und der GUS. Die Aufträge<br />
in Höhe von 219 (465) Mill. € fielen auf<br />
den niedrigsten Stand seit 2002. Rückläufige<br />
Anlagenbestellungen aus Russland und<br />
der Ukraine, den beiden größten Stahl produzierenden<br />
Ländern Osteuropas, spiegeln<br />
sich in diesen Zahlen wider.<br />
Gute Nachfrage aus<br />
den Industrieländern<br />
Dagegen stiegen die Buchungen aus den<br />
Industrieländern (Westeuropa, Nordamerika,<br />
Australien, Neuseeland, Japan und Südafrika)<br />
auf 1,1 (0,8) Mill. € – und damit auf<br />
den bisher zweithöchsten Wert. Neben kleineren<br />
Projekten zur Modernisierung bestehender<br />
Anlagen wurden zahlreiche Großaufträge<br />
vergeben. Der Anteil dieser Vorhaben<br />
am gesamten Bestellwert metallurgischer<br />
Anlagen erreichte im Berichtszeitraum<br />
eine Quote von 75 %. Darunter befanden<br />
sich sowohl Projekte in den USA als auch<br />
mehrere Bestellungen aus Westeuropa. Das<br />
größte Vorhaben war hier der Auftrag zur<br />
Lieferung eines Warmwalzwerks nach Portugal.<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
32 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Automobile Innovationen immer öfter<br />
aus Deutschland<br />
Von Heike Stüvel*<br />
Nach der Wirtschaftskrise hat sich die Automobilindustrie schneller erholt<br />
als erwartet. Ihr wirtschaftlicher Erfolg hat Strahlkraft auch auf andere<br />
Branchen. Automobilhersteller und Zulieferunternehmen konnten weltweit<br />
wieder gute Ergebnisse erzielen. Über die Hälfte dieses globalen<br />
Wachstums kommt insbesondere aus Indien und China. Auch in<br />
Deutschland hat sich der Markt erholt. Allerdings liegt das prognostizierte<br />
Wachstum bis 2015 mit 2,7 % unter dem Gesamtmarkt.<br />
Die Automobilbranche gilt als die<br />
»Industrie der Industrien«. Der Aufschwung<br />
in der weltweiten Automobilindustrie hat<br />
viele überrascht. Sie muss in Zukunft zwei<br />
Fliegen mit einer Klappe schlagen. Autos<br />
sollten Spaß machen und faszinieren.<br />
Gleichzeitig müssen Automobilbauer der<br />
Umwelt und somit auch den aktuellen Forderungen<br />
aus der Politik gerecht werden.<br />
Der Mensch will und muss sich fortbewegen.<br />
Aber die mit erhobenem Zeigefinger<br />
vorgebrachte Mahung, er möge das künftig<br />
umweltbewusst, ressourcenschonend und<br />
nur vernuftsorientiert tun, wird nicht fruchten.<br />
Niedrige Treibstoffpreise – sprich billiges<br />
Benzin und Diesel – befeuern den Wunsch<br />
nach mehr PS, mehr SUVs und lassen alternative<br />
Antriebe verkümmern. Dies ist das<br />
Ergebnis der Auswertung der Pkw-Neuzulassungen<br />
in Deutschland. Preisgünstiger<br />
Treibstoff macht Hybrid, Plug-In und Elektroautos<br />
für Autokäufer zu Ladenhütern.<br />
Im Jahr 2014 ist der Durchschnittspreis der<br />
in Deutschland verkauften Neuwagen auf<br />
27.189 € gestiegen. Damit wurde in Deutschland<br />
pro Neuwagen im letzten Jahr ein um<br />
* Die Autorin, die ein Redaktionsbüro in Pansdorf<br />
unterhält, schreibt für zahlreiche renommierte<br />
Automobilzeitschriften<br />
625 € oder 2,3 % höherer Listenpreis für<br />
Neuwagen in Kauf genommen als im Jahr<br />
2013. »Dies ist der höchste Durchschnittspreis<br />
der jemals in Deutschland für Neuwagen<br />
bezahlt wurde«, so Prof. Ferdi nand<br />
Dudenhöffer, Direktor des CAR-Center Automotive<br />
Research an der Universität Duisburg-Essen.<br />
Im Jahre 1980 hatten die Deutschen<br />
im Schnitt noch 8.420 € für einen<br />
Neuwagen ausgegeben, im Jahr 2000 waren<br />
es dann 20.410 €. Im Jahr 2014 wurde der<br />
Rekord von 27.189 erreicht. Damit liegt der<br />
Listenpreis des Durchschnittneuwagens heute<br />
mehr als dreimal so hoch wie 1980. Allerdings<br />
betrug damals auch die Mehrwertsteuer<br />
statt 19 % »nur« 13 %. Also verdient<br />
der Staat beim Neuwagenkauf kräftig mit.<br />
Mercedes und BMW verkaufen sich deutlich<br />
höherwertiger im deutschen Automarkt<br />
als Audi. Mercedes-Käufer haben mit einem<br />
Durchschnittspreis von 42.040 € für den<br />
Neuwagen 4.344 € oder 11,5 % mehr ausgegeben<br />
als der Audi-Käufer. Mit 41.252 €<br />
hat der Neuwagenkäufer bei BMW 3.556 €<br />
oder 9,4 % mehr ausgegeben als der Audi-<br />
Käufer. Audi ist somit von der Exklusivität,<br />
gemessen am Preis des Durchschnittsneuwagens,<br />
noch ein deutliches Stück von<br />
Mercedes und BMW entfernt.<br />
Dass auch ein Kleinwagen nicht billig sein<br />
muss, zeigt Mini. Im Durchschnitt wählte der<br />
Mini-Neuwagenkäufer im Jahr 2014 ein<br />
Fahrzeug mit einem Listenpreis von 23.079 €.<br />
Absatz und Prognose des<br />
deutschen Automobilmarkts 2015<br />
Weltweit werden in diesem Jahr mehr Autos<br />
gekauft. Der globale Pkw-Markt wird 2015<br />
aber nur sehr leicht wachsen. In seiner Halbjahresbilanz<br />
prognostiziert der Verband der<br />
Automobilindustrie (VDA) ein Plus von 1 %<br />
auf 76,6 Mill. Einheiten. Verantwortlich da -<br />
für ist die Schwäche auf dem südamerikanischen,<br />
russischen und japanischen Markt.<br />
»Erfolg und Misserfolg hängen immer stärker<br />
an der Positionierung der Automobilhersteller<br />
in den zwei großen Wachstumsmärkten<br />
China und USA, wo allein im zu -<br />
rückliegenden Jahr der Automobilabsatz um<br />
3 Mill. Pkw anstieg«, so Prof. Stefan Bratzel<br />
vom Center of Automotive Management<br />
(CAM), Bergisch Gladbach. Fast jedes sechste<br />
Fahrzeug der Premiumklasse, das in<br />
Deutschland für den weltweiten Markt<br />
produziert wurde, ist für die chinesischen<br />
Straßen bestimmt. Mit einem Zuwachs von<br />
12 Mill. Pkw seit dem Jahr 2010 bestimmen<br />
die beiden Regionen USA und China bald<br />
die Hälfte des globalen Automobilabsatzes.<br />
Im gleichen Zeitraum gingen in Westeuropa<br />
trotz Erholung im letzten Jahr (+ 4,8 %) die<br />
Pkw-Verkäufe um 0,9 Mill. Einheiten zurück.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 33<br />
(Foto: Porsche AG)<br />
Die Autoindustrie bewegt sich weltweit auf dem Wachstumspfad, gegenwärtig befindet sich<br />
die Branche global aber in einer Umbruchphase hin zu neuen, alternativen Antriebskonzepten<br />
(hier der Porsche Panamera S E-Hybrid).<br />
An dem positiven Langfristtrend ändert sich<br />
jedoch nichts: Bis 2020 wird der weltweite<br />
Pkw-Markt auf 89 Mill. Autos wachsen. Auf<br />
den großen internationalen Pkw- Märkten<br />
werden weiter mehr Autos verkauft, allerdings<br />
mit etwas nachlassender Dynamik. Für<br />
den US-Pkw-Markt rechnet der VDA für<br />
2015 mit 16,7 Mill. produzierten Einheiten<br />
(+ 2 %). China wird der Prognose zufolge<br />
um 6 % zulegen (19,5 Mill. Einheiten) und<br />
Westeuropa wächst auf 12,6 Mill. Autos<br />
(+ 4 %).<br />
Verbandspräsident Matthias Wissmann<br />
sieht das Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft:<br />
»Derzeit kommen auf 1.000 chinesische<br />
Bürger 61 Pkw, in Deutschland sind<br />
es 540 Autos pro 1.000 Einwohner. Wissmann<br />
erwartet für den deutschen Markt in<br />
diesem Jahr 3,1 Mill. Neuzulassungen, was<br />
einem Plus von 2 % entspricht. Im ersten<br />
Halbjahr 2015 stieg die Zahl der neu zugelassenen<br />
Autos um 5 % auf 1,62 Mill. Einheiten.<br />
Der Export erhöhte sich in den ersten<br />
sechs Monaten des Jahres nur leicht um 1 %<br />
auf 2,2 Mill. Pkw. Nach VDA-Angaben stagnierte<br />
die Inlandsproduktion bei 2,9 Mill.<br />
Fahrzeugen.<br />
Matthias Wissmann würde es begrüßen,<br />
wenn sich der Autobestand schneller erneuere.<br />
»Die Autos auf Deutschlands Straßen<br />
werden immer älter«, so Wissmann. Das<br />
Durchschnittsalter liege jetzt bei 9 Jahren,<br />
2014 waren es noch 8,8 Jahre. »Das mag<br />
für unsere Produkte und ihre Langzeitqualität<br />
sprechen«, sei aber für die Umwelt und<br />
Sicherheit kein Ruhmesblatt.<br />
Im Juni hat die deutsche Autoindustrie<br />
einen kräftigen Schub bekommen. Die Zahl<br />
der Neuzulassungen stieg um 13 % auf<br />
313.600, so der VDA. Im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />
betrug das Plus sogar 15 %. Im<br />
Inland legte die Produktion um 12 % auf<br />
511.100 Autos zu, der Export stieg um 17 %<br />
auf 389.900 Autos. Erfreulicherweise ging<br />
es in der Autobranche auch mit der Beschäftigung<br />
aufwärts. Laut VDA-Angaben arbeiteten<br />
im April 785.100 Menschen in der<br />
Branche, 18.000 mehr als ein Jahr zuvor.<br />
Leichte Schwäche bei VW<br />
Der VW-Konzern kann sich bei den Neuzulassungen<br />
über eine besonders starke Halbjahresbilanz<br />
freuen. Mit der Kernmarke<br />
VW-Pkw – hierzulande mit 22 % Marktführer<br />
– legte der Konzern laut dem Kraftfahrtbundesamt<br />
bis Ende Juni im Vergleich zum<br />
entsprechenden Vorjahreszeitraum um<br />
8,5 % zu. Noch eine größere Steigerung<br />
erzielte Porsche mit Plus 21,4 %. Audi verbuchte<br />
eine Verbesserung bei Neuzulassungen<br />
um 5,6 %, Skoda um 3,6 % und Seat<br />
um 5,3 %.<br />
Weltweit zeigt es sich jedoch anders bei<br />
dem Zwölf-Marken-Konzern: Im April fiel<br />
der Konzernabsatz gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
um 1,3 %. Es war das erste Minus<br />
seit 2009. Europas größter Autobauer hatte<br />
fünfeinhalb Jahre lang von Monat zu Monat<br />
zugelegt. Diesen Mai fiel das Verkaufsminus<br />
sogar noch größer aus (– 2,6 %).<br />
Zum Verlgeich: Noch-Weltmarktführer<br />
und VW-Erzrivale Toyota verbuchte zum<br />
Halbjahr in Deutschland ein Minus von<br />
7,1 %, während die Neuzulassungen aller<br />
Hersteller hierzulande um 5,2 % anzogen.<br />
China bleibt Motor der Autobranche<br />
»Von einem Abklingen des Wachstums<br />
durch das sogenannte ›new normal‹ in China<br />
bleibt das Weltautogeschäft weit entfernt«,<br />
so Ferdinand Dudenhöffer. »New<br />
normal« (Normalisierungseffekt) nennt man<br />
gerne die neue, erwartete Phase mit geringerem<br />
Wachstum in dem chinesischen<br />
Automarkt. Die Autobauer wollen mit zwei<br />
Produktklassen dieses »new normal« spannend<br />
gestalten. Auf der einen Seite stehen<br />
Plug-In-Hybride, so etwa der BMW X5 Plug-<br />
In oder der Volvo S60 als Plug-In. Auf der<br />
anderen Seite »stehen« die Chinesen mehr<br />
denn je auf die sportlichen Geländewagen<br />
SUV. Und auch das konnte man an den Neuvorstellungen<br />
auf der Automesse »Auto<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
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36 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Shanghai 2015« im April ablesen. Mercedes<br />
stellte ein GLE Coupé vor, Honda seinen<br />
sportlichen SUV, Qoros zeigte eine Mini-<br />
SUV-Studie mit dem Namen Qoros 2 SUV,<br />
die endlich Schwung in das lahme Verkaufsgeschäft<br />
von Qoros bringen soll.<br />
Der Marktführer Volkswagen hielt im vergangenen<br />
Jahr seinen Marktanteil und setzt<br />
eim Gleichschritt mit GM in China bereits<br />
37 % seiner weltweit verkauften Fahrzeuge<br />
ab (Westeuropa: 31 %) – und hielt den<br />
Abstand zum Huyndai-Konzern, der den<br />
dritthöchsten Marktanteil hat. Das höchste<br />
Wachstum erreichte im letzten Jahr PSA<br />
(+ 32 %), das in China bereits jedes vierte<br />
weltweit verkaufte Auto absetzte. Hohes<br />
Wachstum verzeichneten auch Daimler<br />
(+ 29 %), JLR (28 %) sowie Ford (+ 19 %)<br />
und BMW (+ 17 %). Dagegen kamen Nissan<br />
und Honda im letzten Jahr in China nicht<br />
voran.<br />
Der US-Markt andererseits ist für japanische<br />
Hersteller ein gutes Pflaster. Toyota<br />
konnte mit dem dritthöchsten Marktanteil<br />
leicht überdurchschnittlich wachsen (+ 6,2 %)<br />
und setzte dort bereits 24 % seiner weltweit<br />
verkauften Fahrzeuge ab. Die höchsten<br />
Zuwächse erzielte Subaru (+ 21 %), das dort<br />
56 % seiner Fahrzeuge verkaufte, gefolgt von<br />
Chrysler (+ 16 %) und Nissan (+ 11 %). Da -<br />
gegen konnte Ford, auch bedingt durch den<br />
Modellwechsel (F-150), im Heimatmarkt mit<br />
einem Rückgang von 0,6 % ebenso wenig<br />
überzeugen wie Volkswagen, das 2 % weniger<br />
Fahrzeuge absetzte.<br />
Billiges Benzin lässt alternative<br />
Antriebe verkümmern<br />
Niedrige Treibstoffpreise – sprich billiges<br />
Benzin und Diesel – treiben den Wunsch<br />
nach mehr PS, mehr SUV und lassen alternative<br />
Antriebe verkümmern. Vier Einzelergebnisse<br />
zeigen, dass billiger Treibstoff die<br />
Entwicklung zu stärkeren und größeren<br />
Fahrzeugen forciert. Erstens, Autokäufer<br />
lassen die Hybride, Plug-In-Hybrid und Elektroautos<br />
der Autobauer links liegen. Pro<br />
Modell haben die deutschen Autobauer im<br />
Jahr 2014 monatlich 14 Fahrzeuge an »echte«<br />
Endkunden – also Eigenzulassungen –<br />
verkauft. Zweitens, mit billigem Treibstoff<br />
steigt der Wunsch nach mehr PS. Mittlerweile<br />
hat der Durchschnittsneuwagen in<br />
Deutschland 143 PS unter der Haube. Drittens:<br />
Durch den billigen Treibstoff boomen<br />
SUVs wie nie zuvor. In diesem Jahr wird nach<br />
Prognose von Dudenhöffer erstmals die Zu -<br />
lassungsgrenze von 600.000 SUVs erreicht<br />
werden. Viertens: Alle alternativen Antriebe<br />
verkümmern. Der Dieselantrieb hatte bei<br />
deutschen Autobauern im Jahr 2014 einen<br />
Anteil von 55 %, sprich 1,033 Mill. Diesel-<br />
Pkw. Dem standen 8.463 Hybrid-, Plug- In-<br />
Hybrid- und Elektrofahrzulassungen gegenüber.<br />
Deutschland hat gute Chancen bei der<br />
Elektromobilität vorne weg zu fahren. »Derzeit<br />
sind 19 Serienmodelle deutscher Hersteller<br />
in den Autohäusern, bis Ende des<br />
Jahres folgen weitere zehn. Vom Kleinwagen<br />
bis zum Sportwagen – Elektromobilität<br />
gibt es in allen Segmenten. Eine solche Vielfalt<br />
hat keine andere Automobilnation«,<br />
sagte der VDA-Präsident anlässlich der na -<br />
tionalen Konferenz Elektromobilität der<br />
Bundesregierung. Um nicht nur Leitanbieter,<br />
sondern auch Leitmarkt zu sein, bestehe<br />
noch Nachholbedarf. So betrage der Anteil<br />
der E-Autos am Gesamtmarkt gerade mal<br />
0,6 %. Rd. 36.000 Stromer wurden bisher<br />
zugelassen. Wissmann: Das von der Bundesregierung<br />
ausgegebene Ziel von 1 Mill. Elektroautos<br />
auf deutschen Straßen im Jahr<br />
2020 werden wir nur erreichen, wenn die<br />
Politik jetzt rasch die richtigen Weichen<br />
stellt. Nötig sind intelligente Anreize, die ins<br />
marktwirtschaftliche System passen.« Ein<br />
besonders kostengünstiger und gleichzeitig<br />
sehr wirksamer Impuls wäre laut VDA eine<br />
50-%-Abschreibung im ersten Jahr für elektrische<br />
Firmenwagen.<br />
Die Industrie werde weiter alles daran setzen,<br />
den Stromern zum Erfolg zu verhelfen,<br />
denn ihre beste Zeit stehe der Elektromobilität<br />
noch bevor, so Wissmann. »Die Reichweite<br />
wird sich erhöhen, die Preise werden<br />
sinken. Bis 2025 erwarten wir eine Halbierung<br />
der Kosten gegenüber den heutigen<br />
Batteriemodellen.« Laut aktuellem Fortschrittbericht<br />
der Nationalen Plattform ist<br />
schon heute die Reichweite eines Elektroautos<br />
für etwa 90 % aller geplanten Fahrten<br />
ausreichend, denn die durchschnittliche<br />
Tagesfahrtleistung in Deutschland beträgt<br />
nur 22 km.<br />
Hybridfahrzeuge könnten sich durchsetzen.<br />
PwC (Pricewaterhouse Coopers) hat in<br />
einer Studie verschiedene Szenarien untersucht,<br />
wie im Verkehrssektor eine Energiewende<br />
erreicht werden kann. Nur in einem<br />
einzigen Szenario, dem Elektromobilitätsszenario,<br />
kann der Endenergieverbrauch bis<br />
2050 um 40 % sinken: Dafür müsste der<br />
Anteil von Elektrofahrzeugen von annähernd<br />
0 auf 39 % zulegen und der von Hy -<br />
bridfahrzeugen von 0,2 auf 23 %. Die größten<br />
Chancen, sich am Markt durchsetzen,<br />
haben Hybridfahrzeuge, wie die Studie aufzeigt.<br />
Denn gerade diese Fahrzeuge könnten<br />
das Problem der noch unzureichenden<br />
Reichweite von Batterien bei Elektrofahrzeugen<br />
reduzieren.<br />
Volkswagen weltweit innovativster<br />
Automobilkonzern<br />
Die Automobilindustrie ist in einer technologischen<br />
Umbruchphase, die die globalen<br />
Hersteller zu enormen Innovationsanstrengungen<br />
zwingt. Eine Auswertung der Innovationen<br />
der letzten 10 Jahre zeigt eine Verdreifachung<br />
der Innovationen der globalen<br />
Hersteller auf den Rekordwert von 1.220<br />
Neuerungen im Jahr 2014. Das zeigt die<br />
Studie AutomotiveINNOVATIONS 2015 des<br />
CAM, die inventarisiert und einzeln bewertet.<br />
Sie umfasst die fahrzeugtechnischen<br />
Innovationen von 18 Autokonzernen. Grundlage<br />
für die Auswertung liefert die Innovationsdatenbank<br />
des CAM. »Den immer<br />
schnelleren ›Innovationstakt‹ der Branche<br />
bestimmen dabei nur wenige, besonders<br />
technologiestarke Spieler, die auch den<br />
Großteil der Weltneuheiten auf sich vereinigen<br />
können«, so Studienleiter Stefan Bratzel.<br />
In letzten Jahren konnten die deutschen<br />
Automobilhersteller ihre Innovationskraft im<br />
Wettbewerbsvergleich deutlich steigern.<br />
Im Ranking der innovationsstärksten<br />
Automobilkonzerne kommt die Volkswagen-Gruppe<br />
mit über 240 Einzelinnovationen<br />
auf Rang eins mit deutlichem Abstand<br />
zum zweitplatzierten Daimler. Ford macht<br />
einen großen Sprung nach oben und er reicht<br />
den dritten Platz in der Konzernwertung.<br />
Sicherheit und vernetztes Fahrzeug<br />
sind die großen Themen<br />
Die meisten Innovationen sind im Bereich<br />
Sicherheit und vernetztes Fahrzeug angesiedelt.<br />
Vor allem die Zahl neuer Bedien- und<br />
Anzeigekonzepte hat sich gegenüber dem<br />
Vorjahr fast verdoppelt. Mit fast 300 aktiven<br />
und passiven Sicherheits innovationen wird<br />
ein neuer Höchststand in diesem Technologiefeld<br />
erreicht.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 37<br />
In der Kategorie »Konventionelle Antriebe« kann der Volkswagen-<br />
Konzern seine Spitzenposition halten. Hier sorgen insbesondere<br />
sparsame Motoren für das ausgesprochen gute Ergebnis von mehr<br />
als 100 Indexpunkten. Auch bei den Fahrzeugkonzepten lässt Volkswagen<br />
aufhorchen. Der Konzern treibt den Leichtbau voran. So<br />
kann der Nachfolger des Audi Q7 dank hochfestem Stahl und einen<br />
höheren Aluminiumanteil das Gewicht um 325 kg reduzieren. In der<br />
Kategorie »Alternative Antriebe« konnte sich in diesem Jahr erstmals<br />
die Daimler AG dank ihrer neuen Hybrid-Motorisierungen in<br />
der C- und S-Klasse an die Spitze setzen. Insgesamt bricht die Zahl<br />
der Innovationen in diesem Bereich jedoch deutlich ein: Ihr Anteil ist<br />
von 9,8 % im Vorjahr auf 6,5 % und damit um ein Drittel gesunken.<br />
Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Studienreihe.<br />
K<br />
(sm 150902330)<br />
(Foto: ThyssenKrupp Steel Europe)<br />
Das 360 kg leichte Solarcar SunRiser samt Team (links: Prof. Hans Ferkel,<br />
Leiter Technologie- und Innovationsbereich, und Vertriebs- und<br />
Innovationsvorstand Dr. Heribert R. Fischer, ThyssenKrupp Steel Europe)<br />
SOLARAUTO THYSSENKRUPP-SUNRISER<br />
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Duisburg. In einigen Monaten startet die World- Solar-Challenge in Australien,<br />
die Weltmeisterschaft der Solarmobile. Mit an den Start gehen wird<br />
der »ThyssenKrupp SunRiser«, dessen Design die Hochschule Bochum zusammen<br />
mit dem Forschungskooperationspartner ThyssenKrupp Steel Europe<br />
kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Als Sportcoupe mit zwei Sitzen<br />
entwickelt, greift das Studententeam bei diesem Modell verstärkt auf Leichtbaustähle<br />
zurück, z. B. beim Überrollbügel. Die Technologiekompetenz von<br />
ThyssenKrupp fließt auch bei anderen Bau teilen des neuartigen Sonnenfahrzeugs<br />
ein. So kommen Komponenten u. a. von ThyssenKrupp Bilstein,<br />
ThyssenKrupp Presta und ThyssenKrupp Plastics zum Einsatz. Außerdem<br />
unterstützt ein Werkstudent von ThyssenKrupp Steel Europe das Solarcar-Team.<br />
Im Juli ist das fertige Solarcar der Öffentlichkeit präsentiert worden. Auf<br />
dem Dach des Fahrzeugs sind 3 m 2 Hochleistungssolarzellen verbaut, die bei<br />
idealer Sonneneinstrahlung 870 W Leistung bringen und für eine Spitzengeschwindigkeit<br />
von 120 km/h sorgen sollen.<br />
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K<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
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Emmenbrücke. Mit minimalem Kraftstoffeinsatz erzielen Kraftfahrzeuge<br />
optimale Leistungen. Ausgeklügelte Assistenzsysteme sorgen für Komfort<br />
und Fahrsicherheit. Folgenschwere Rückrufaktionen aufgrund von<br />
Konstruktionsfehlern gehören der Vergangenheit an. Zukunftsmusik?<br />
Im Gegenteil: Hohe Ingenieurskunst ist der Schlüssel, um diese Visionen zu<br />
verwirklichen. Mitentscheidend bei der Entwicklung neuer Technologien<br />
sind hochleistungsfähige Werkstoffe – z. B. Spezialstahl-Langprodukte.<br />
Einrichtungen zur Wärmebehandlung sowie<br />
ein globales Sales-&-Services-Netzwerk stellen<br />
die Weichen für die anforderungsgerechten<br />
Spezialstahlprodukte. Höchste Qualität<br />
ist nicht nur der Anspruch, sondern<br />
gelebte Realität in den Werken des Stahlkonzerns.<br />
Und die besonderen Kundenanforderungen<br />
stehen stets im Mittelpunkt bei<br />
der Entwicklung und Produktion des<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH-Spezialstahls.<br />
Dem Verband der Automobilindustrie<br />
zufolge tragen Zulieferer mit rd. 70 % entscheidend<br />
zum technologischen Fortschritt<br />
bei. Das Ziel ist, neue Bauteile wirtschaftlich<br />
und im Idealfall just in sequence an die Produktionsbänder<br />
der Hersteller zu liefern.<br />
Eine zentrale Vo raussetzung für die Entwicklung<br />
zukunftsweisender Komponenten sind<br />
Stahlprodukte, die über technologisch hochwertige<br />
und anwendungsoptimierte Eigenschaften<br />
verfügen. Bis zu 300 kg Edelbaustahl<br />
und bis zu 10 kg Edelstahl werden<br />
heute in Autos verbaut. Die maßgeschneiderten<br />
Stahlwerkstoffe entwickelt die<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe in enger<br />
Zusammenarbeit mit führenden Automobilzulieferern.<br />
Modernste Technologien in<br />
weltweit neun Stahlwerken und eigenen<br />
Verarbeitungsanlagen wie Stab- und Drahtziehereien,<br />
Blankstahlproduktionen und<br />
Herausforderung Antriebstechnik<br />
Ein zentrales Ziel der Automobilhersteller ist<br />
es, die Antriebskonzepte im Sinne der<br />
Umweltverträglichkeit weiter zu optimieren.<br />
Der Schlüssel zu sparsamen und umweltschonenden<br />
Verbrennungsmotoren sind<br />
höhere Wirkungsgrade. Für Effizienz sorgt<br />
u. a. die Direkteinspritzung, die dem Brennraum<br />
unter Hochdruck die optimale Menge<br />
an Luft und Kraftstoff zuführt. In modernen<br />
Dieselmotoren sind die verbauten Kompo-<br />
Innovation ist kein Selbstzweck, sondern<br />
Teil der Kundenorientierung bei der<br />
internationalen SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
Gruppe. Bereits heute sorgen individuelle<br />
Spezialstahllösungen für hohe<br />
Wirkungsgrade und Sicherheit im Automobil.<br />
(Fotos: SCHMOLZ + BICKENBACH iStockphoto)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 39<br />
nenten Drücken bis zu 3.000 bar und Temperaturen<br />
bis 2.600 °C ausgesetzt. Das<br />
erfordert den Einsatz von Stabstahl mit<br />
hohen statischen und dynamischen Festigkeiten.<br />
Gefragt sind deshalb vor allem<br />
moderne Stahlwerkstoffe, die besonders<br />
druck- und hitzebeständig, formtreu sowie<br />
schwingfest sind. Zudem ist ein hoher Reinheitsgrad<br />
gefordert. Denn selbst kleinste<br />
Materialeinschlüsse könnten bei den hohen,<br />
teils wechselnden Belastungen zum Versagen<br />
des Bauteils führen. Je reiner der Stahl<br />
ist, desto höheren Kräften kann er auch bei<br />
geringen Bauteildurchmessern standhalten.<br />
Um kompakte und hochleistungsfähige Bauteile<br />
für den Verbrennungsmotor zu ermöglichen,<br />
maximiert SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
die Reinheit z. B. im werkseigenen, hochmodernen<br />
sekundärmetallurgischen Zentrum<br />
und per Elektro-Schlacke-Umschmelzverfahren<br />
unter Schutzgas. Ein hochbelastetes Bauteil<br />
ist z. B. die Einspritzdüse, die den Kraftstoff<br />
direkt in den Brennraum führt. Der hier<br />
eingesetzte Stahl muss den enormen Temperaturen<br />
im Verbrennungsraum dauerhaft<br />
standhalten. Dies leistet beispielsweise der<br />
Spezialstahl Carbodur 5920 (18CrNi8) der<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH- Tochter Deutsche<br />
Edelstahlwerke.<br />
In modernen Dieselmotoren müssen die Stahlkomponenten<br />
bei der Direkteinspritzung Drücken bis zu 3.000 bar<br />
und Temperaturen bis 2.600 °C standhalten.<br />
Effiziente Fertigung<br />
hochwertiger Komponenten<br />
Neben der Bauteilqualität spielt für die<br />
Stahlverarbeiter in der Komponentenfertigung<br />
auch die Produktivität eine große Rolle.<br />
So sorgt der warmfeste Stahl Thermodur<br />
® 2383 Supercool der Deutschen Edelstahlwerke<br />
für kürzere Taktzeiten in der<br />
Fertigung von Blechbauteilen wie der B-Säule:<br />
Verwendet für Werkzeuge zum Presshärten,<br />
kombiniert Thermodur ® Warmformgebung<br />
und Wärmebehandlung – die Prozesskosten<br />
sinken. Exzellente Reinheit zeichnet<br />
den Kunst stoffformenstahl SF-2000 ® LQ40<br />
von Finkl Steel aus. Dadurch ist er hochglanzpolier<br />
fähig: Scheinwerferlinsen erhalten<br />
eine glasklare Oberfläche<br />
und sind dauerhaft<br />
in hoher Qualität<br />
reproduzierbar. Der<br />
Edelstahl UGIMA ® von<br />
Ugitech ist durch<br />
gezielt eingestellte<br />
Oxideinschlüsse sehr<br />
gut zerspanbar und<br />
verfügt gleichzeitig<br />
über hervor ragende me -<br />
chanische Eigenschaften.<br />
Das Resultat: beste Oberflächenqualität<br />
am Bauteil und ein markanter Produktivitätsgewinn<br />
in der Fertigung. Der ferritische<br />
UGIMA ® 4509 ist nicht nur sehr gut zerspanbar,<br />
sondern auch resistent gegen<br />
interkristalline Korrosion. Dadurch behält<br />
der Edelstahl auch bei hohen Temperaturen,<br />
wie sie z. B. in Abgasleitungen entstehen,<br />
seine Standfestigkeit.<br />
Zukunftssichere Mobilität<br />
Zusammen mit Forschungsinstituten und<br />
Anwendern entwickelt die SCHMOLZ +<br />
BICKENBACH Gruppe auch neue Stahlsorten<br />
für die Massivum formung wie den bainitischen<br />
Swissbain- 7MnB8 von Swiss Steel.<br />
Geeignet für die Near-Net-Shape-Technik<br />
trägt dieser zu einer material- und zeiteffizienten<br />
Bauteilfertigung bei. Das Ziel dabei:<br />
immer leichtere Stahlkomponenten für den<br />
Antriebsstrang, um das Fahrzeuggewicht,<br />
den Verbrauch sowie die CO 2<br />
-Emissionen<br />
zu reduzieren. Aber auch der zuverlässige<br />
Betrieb sicherheitsrelevanter Technologien<br />
wird erst durch innovativen Speziallangstahl<br />
möglich. So sorgt der HSX ® 90 von Steeltec<br />
dafür, dass die Airbag-Hülse innerhalb kürzester<br />
Zeit verschweißt werden kann, damit<br />
das eingebrachte Treibmittel nicht entweicht.<br />
Zugleich hält der hochfeste Spezialstahl<br />
bis zum Auslösen des Airbags enormem<br />
Druck stand. Dank modernster Qualitätssicherungssysteme<br />
wie der automatischen<br />
Prozessüberwachung und der zerstörungsfreien<br />
Materialprüfung erzielt<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH außerdem die<br />
beste technisch realisierbare Werkstoffqualität.<br />
Und das Entwicklungspotenzial von<br />
Stahl ist längst nicht ausgeschöpft. Ob Low-<br />
Cost- oder Hightech- Car – gemeinsam mit<br />
Automobilzulieferern arbeiten die Spezialstahlexperten<br />
aktiv daran, Prozesse ressourceneffizienter<br />
zu gestalten. Denn zukunftsfähige<br />
Stahllösungen sichern den Wettbewerbsvorsprung.<br />
K<br />
(sm 150902221)<br />
« KONTAKT<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe<br />
Eupener Straße 70<br />
40549 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 509-2205<br />
www.schmolz-bickenbach.com<br />
Stahlhandel<br />
NE-Handel<br />
Stahl-Service-Center<br />
Anarbeitung<br />
Bewehrungstechnik<br />
metals<br />
metals<br />
<br />
Fon 0751-5685-400 andreas.mayer@ametras.com<br />
www.ametras.com
40 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Neue innovative Leichtbauwerkstoffe<br />
Forta-H-Güten sparen Gewicht und erhöhen die Sicherheit<br />
Krefeld. Die Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen. Überall auf der Welt gelten in den nächsten<br />
Jahren strengere CO 2<br />
-Grenzwerte. Um die Verbrauchsminderungen zu erreichen, müssen Hersteller leichtere PKW<br />
konstruieren. Mit den neuen Forta-H-Güten hat Outokumpu jetzt Leichtbaustähle auf den Markt gebracht, die<br />
geringere Gewichte für Fahrzeugteile ermöglichen, gleichzeitig die Insassensicherheit erhöhen und mit effizienten<br />
Kaltformverfahren verarbeitet werden. »<strong>stahlmarkt</strong>« sprach mit Salvatore Mirabile, Vice President Innovation and<br />
R & D bei Outokumpu, über diese Innovation aus dem Krefelder Forschungslabor.<br />
Herr Mirabile, wie würden Sie die Lage<br />
der Automobilwirtschaft beschreiben?<br />
Der Kostendruck in der Branche ist ungemindert<br />
hoch. Zusätzlicher Druck kommt<br />
von der Politik, denn in allen großen<br />
Automärkten der Welt wurden strenge<br />
Richtlinien zur CO 2<br />
-Reduktion beschlossen.<br />
In der EU dürfen ab 2020 von Neuwagen<br />
nur noch 95 g / km des klimaschädlichen<br />
Gases ausgestoßen werden – das sind 41 %<br />
weniger als noch im Jahr 2006. In Japan und<br />
China sind die Grenz werte ähnlich abgesenkt,<br />
in den USA geht es sogar um 44 %<br />
runter. Da sind die OEMs gefordert. An den<br />
Motoren können sie nicht mehr viel verändern,<br />
wenn es nicht an die Leistung gehen<br />
soll. Der Schlüssel des Erfolgs liegt deshalb<br />
im Gewicht. Je leichter die Fahrzeuge werden,<br />
desto weniger verbrauchen sie.<br />
Wie begegnet Outokumpu diesen Marktanforderungen?<br />
Als enger Partner der OEMs sind Problemstellungen<br />
unserer Kunden natürlich<br />
auch immer unsere ganz eigenen Themen.<br />
In Europa haben wir bereits 50 % Marktanteil<br />
als Materiallieferant für Abgassysteme.<br />
Wir wollen im Automotivebereich weiter<br />
wachsen und haben nun das richtige Produkt<br />
zur richtigen Zeit – und das als einziger<br />
Anbieter weltweit. Mit den Forta-H-Güten<br />
haben wir eine neue Stahlgüte konzipiert,<br />
die ein breites Spektrum technischer Anforderungen<br />
der modernen Fahrzeugtechnik<br />
effektiv bedient.<br />
Was ist denn das Besondere daran?<br />
Wir haben ein Material geschaffen, das<br />
hohe Streckgrenzen und Dehnbarkeit vereint<br />
und damit komplexe Geometrien in<br />
kosteneffektiven Kaltformprozessen bei<br />
hohen Taktzeiten ermöglicht. Und jetzt<br />
« KONTAKT<br />
Outokumpu Holding Germany GmbH<br />
Oberschlesienstraße 16<br />
47807 Krefeld<br />
Tel. +49 2151 83-01<br />
www.outokumpu.com/de<br />
(Fotos: Outokumpu)<br />
Salvatore Mirabile ist seit zwei Jahren<br />
Vice President Innovation and R&D bei<br />
Outokumpu. Zuvor war er 15 Jahre lang in<br />
der Automobilindustrie tätig.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 41<br />
kommt das Hauptargument: Es steigert die<br />
Crashperformance und schafft das mit bis<br />
zu 50 % weniger Gewicht.<br />
Wo sehen sie Einsatzbereiche der Forta-<br />
H-Güten und wie viele Varianten gibt es?<br />
Haupteinsatzgebiet sind alle crashrelevanten<br />
Teile im Fahrzeug. Das sind beispielsweise<br />
die B-Säule, vorderer und hinterer<br />
Aufprallträger und crashrelevante Strukturteile.<br />
Im Prinzip kommen alle Teile in Frage,<br />
die bisher warmumgeformt wurden und<br />
eine hohe Festigkeit benötigen. Es gibt drei<br />
Güten, wobei sich der Name auf die Streckgrenze<br />
bezieht. Die Forta-H-Güte 500 ist<br />
unsere Grundgüte mit entsprechender<br />
Streckgrenze. Damit werden 51 % Dehnung<br />
erreicht. Die Güten 800 und 1000<br />
werden durch den Fertigungsprozess realisiert<br />
und selbst da sind 30 bzw. 13 % Dehnung<br />
möglich. In Crashtests hat sich gezeigt,<br />
dass es kein Versagen des Materials gibt,<br />
noch nicht einmal bei den Schweißnähten.<br />
Haupteinsatzgebiet<br />
der neuen Forta-H-<br />
Güten sind alle<br />
crashrelevanten Teile<br />
im Fahrzeug –<br />
beispielsweise die<br />
B-Säule.<br />
Trotz niedrigerer Wanddicken bekommt man<br />
eine höhere Festigkeit. Durch den sogenannten<br />
Zwillingseffekt wird das Material widerstandsfähiger,<br />
je stärker der Aufprall ist.<br />
Welche Vorteile gibt es noch?<br />
Da kein Warmumformungsprozess notwendig<br />
ist, sparen die OEMs nicht nur<br />
Gewicht, sondern auch Prozesskosten. Ein<br />
solches Spektrum an technischen Möglichkeiten<br />
deckt kein anderes Material im<br />
Leichtbau-Engineering ab.<br />
All das bringt den Fahrzeugherstellern<br />
und Zulieferern aber nichts, wenn sie ihre<br />
Werke aufwändig umrüsten oder ihre Prozesse<br />
anpassen müssen.<br />
Das ist richtig. Und weil genau das keinen<br />
Sinn machen würde, haben wir die<br />
Forta-H-Güten entsprechend konzipiert.<br />
Größere Umstellungen an der Linie sind<br />
nicht erforderlich. Wir haben alle Prozessschritte<br />
intensiv getestet – von den Schweißund<br />
Fügetechniken bis hin zu den Korrosionstests.<br />
Jeder OEM kann mit den Forta-<br />
H-Güten genauso arbeiten wie mit Carbonstahl.<br />
Stanzen, scheiden, schweißen – alles<br />
wie bisher.<br />
Wie sieht es denn mit der Umweltbilanz<br />
aus? Können die Forta-H-Güten auch auf diesem<br />
Gebiet punkten?<br />
Ja, weil das Material zu 100 % recycelbar<br />
ist. Ein direkter Vergleich zeigt: Sie<br />
bekommen die Leistung von Stahl und etwa<br />
das Gewicht von Aluminium. Von beidem<br />
das Beste. Herkömmlicher Stahl weist aber<br />
durch den vorgeschalteten Hochofenprozess<br />
und die Beschichtung einen<br />
schlechteren<br />
CO 2<br />
-Footprint auf. Von Aluminium will ich<br />
an dieser Stelle erst gar nicht sprechen. Für<br />
unsere Forta-H-Güten verschmelzen wir<br />
Schrotte im Elektrolichtbogenofen. Der<br />
Energieeinsatz ist deutlich geringer.<br />
Ist es nicht von Nachteil, dass Forta-H-<br />
Güten im Einkauf mehr kosten als klassischer<br />
Stahl?<br />
Wer clever kalkuliert, muss immer den<br />
kompletten Produktionsweg im Auge behalten.<br />
Da kein Warmformprozess nötig ist,<br />
sparen die Hersteller während der Verarbeitung<br />
Energie- und Prozesskosten ein – von<br />
der Gewichtseinsparung von über 30 %<br />
ganz zu Schweigen. Sie gewinnen an Ge -<br />
schwindigkeit und Produktivität. Das zahlt<br />
sich aus. Wir haben einen großen deutschen<br />
Hersteller selbst rechnen lassen und da kam<br />
das große Staunen: Es gab einen Kostenvorteil<br />
in Höhe von mehreren Mill. €.<br />
Gibt es für das neue Material Einsatzmöglichkeiten<br />
außerhalb der Automobilindustrie?<br />
Überall dort, wo es auf Gewicht und<br />
Sicherheit ankommt, sind die Forta-H-Güten<br />
ein Gewinn – ob im Schienenverkehr, dem<br />
Nutzfahrzeugbau oder in der Luftfahrt –<br />
Outokumpu hat die Hochleistungsstähle der<br />
Zukunft für jede Branche.<br />
Wie sieht es mit der Verfügbarkeit aus?<br />
Wir sind weltweit lieferfähig und das in<br />
großen Volumina. Die Kommerzialisierung<br />
und Vermarktung der Fort-H-Güten läuft gut<br />
an. Der Verbreitung in Fahrzeugen rund um<br />
den Globus steht<br />
nichts mehr im<br />
Wege.<br />
(sm 150902376)<br />
Stanzen, scheiden,<br />
schweißen: Umstellungen an<br />
der Linie sind nicht erforderlich.<br />
Jeder OEM kann mit den<br />
Forta-H-Güten genauso arbeiten<br />
wie mit Carbonstahl.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
42 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />
Automatisches Strahlen für mehr Effizienz<br />
und Qualität<br />
Vollautomatische Hängebahn-Durchlaufstrahlanlage von Rösler für Vorbehandlung<br />
von Anhänger-Chassis<br />
Bad Staffelstein. Die Lackierung von Lkw-Anhängern, die unter anderem<br />
im Bau-, Abbruch- und Entsorgungsbereich eingesetzt werden, muss hohen<br />
Belastungen standhalten. Wesentliche Voraussetzung für dauerhaft gute<br />
funktionale und optische Eigenschaften ist eine optimale Vorbehandlung der<br />
Oberflächen. Um die Strahlqualität zu erhöhen und gleichzeitig Zeit sowie<br />
Kosten zu sparen, investierte Hüffermann Transportsysteme in das vollautomatische<br />
Hängebahn-Durchlaufstrahlsystem RHBD 34/20-K von Rösler. Die<br />
Anlage wurde exakt auf die örtlichen Gegebenheiten maßgeschneidert.<br />
In der Anhängerfertigung zählt die<br />
1913 gegründete Hüffermann Transportsysteme<br />
GmbH zu den Pionieren. Das im brandenburgischen<br />
Neustadt / Dosse ansässige<br />
Unternehmen fertigt mit rd. 150 Mitarbeitern<br />
Lkw-Anhänger für den Schwerlastbereich,<br />
Sattelauflieger, Lkw-Aufbauten für<br />
Absetzkipper, Abrollkipper, Krane, Schnellwechselsysteme,<br />
für die Entsorgung, den<br />
Winterdienst und Ladesicherungssysteme.<br />
Durch permanente technische Weiterentwicklungen<br />
setzen die Anhänger im internationalen<br />
Markt Standards in puncto Qualität,<br />
Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und<br />
20 verschiedene Typen an Anhängerchassis<br />
und -aufbauten werden in dieser Hängebahn-<br />
Durchlaufstrahlanlage von Rösler vollautomatisch<br />
gestrahlt.<br />
Wiederverwertbarkeit. Diese Innovationsführerschaft<br />
sichert Hüffermann u. a. durch<br />
kontinuierliche Weiterqualifizierung der<br />
Mitarbeiter und Investitionen in neue Produktionsanlagen,<br />
vom Stahlbau über die<br />
Lackierung bis zur Montage.<br />
Qualitäts- und Effizienzsteigerung<br />
durch automatisches Strahlen<br />
So wurde vor Kurzem die neue Durchlaufstrahlanlage<br />
RHBD 34/20-K von Rösler für<br />
die Vorbehandlung der unterschiedlichen<br />
Anhänger-Chassis vor der Verzinkung und<br />
Lackierung in Betrieb genommen. Zuvor<br />
wurde rein manuell gestrahlt. Für ein Chassis<br />
benötigten zwei Mitarbeiter zwischen 3<br />
bis 5 h. Es war also sehr personal-, zeit- und<br />
kosten intensiv. »Beim automatischen<br />
Strahlen können je nach Chassistyp<br />
zwischen 90 und 95 % der<br />
Oberflächen bearbeitet werden.<br />
Den Rest strahlen<br />
(Foto: Rösler Oberflächentechnik)<br />
wir von Hand nach. Die Anlage sollte deshalb<br />
in eine bestehende Halle integriert werden,<br />
die direkt an das Freistrahlhaus<br />
anschließt«, nennt Stephan von Schwander,<br />
Geschäftsführer bei Hüffermann, eine<br />
Anforderung. Weitere Kriterien waren lange<br />
Wartungsintervalle, eine hohe Standzeit und<br />
einfache Austauschbarkeit der Turbinen<br />
sowie Langlebigkeit und eine intuitive Bedienbarkeit<br />
der Anlage. »Ausschlaggebend<br />
bei der Entscheidung für das System von<br />
Rösler waren der Service, der Standort mit<br />
der Produktion in Deutschland, das<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis und die Flexibilität<br />
des Unternehmens«, erklärt Stephan von<br />
Schwander.<br />
Automatischer Strahlprozess<br />
für rd. 20 verschiedene Typen<br />
Die RHBD 34/20-K ermöglicht die Bearbeitung<br />
von bis zu 3,20 m breiten, 13 m langen<br />
und bis zu 2 m hohen Anhängerchassis und<br />
-aufbauten im kontinuierlichen Durchlauf.<br />
Das Hängebahntransportsystem ist für eine<br />
Nutzlast von maximal 10 t ausgelegt. Es<br />
transportiert die Chassis zunächst in die Einlaufkammer.<br />
Nachdem diese durch das<br />
platzsparende Schiebetor verschlossen wurde,<br />
startet der Strahlprozess. »Jede der zu<br />
strahlenden Konstruktionen unterscheidet<br />
sich im Detail. Werden die für die Einstellung<br />
der Strahlparameter maßgeblichen Faktoren<br />
wie Größe und Umfang berücksichtigt, sind<br />
rd. 20 verschiedene Typen zu bearbeiten.<br />
Durch die Anordnung und Neigung der Turbinen<br />
an der Strahlkammer können wir alle<br />
Teile mit einem Programm strahlen. Eine<br />
Anpassung erfolgt lediglich durch die Transportgeschwindigkeit«,<br />
erklärt der Ge -<br />
schäftsführer. Dies trägt zur einfachen Be -<br />
dienung der Anlage bei.<br />
Ausgestattet ist die RHBD mit zwölf, auf<br />
optimale Strahlmittelbeschleunigung und<br />
wirtschaftliche Bearbeitung ausgelegten,<br />
wartungsfreundlichen Turbinen des Typs<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 43<br />
Hurricane H 42 mit einer Antriebsleistung<br />
von jeweils 11 kW.<br />
Wie bei allen Anlagen von Rösler besteht<br />
die Strahlkammer der RHBD von Hüffermann<br />
aus 8 mm dickem Manganstahl. Für<br />
einen weiter optimierten Verschleißschutz<br />
sind die Wände im direkten Strahlbereich<br />
mit 25 mm dicken, spaltfrei verlegten und<br />
auswechselbaren Stahlgussplatten ausgekleidet.<br />
Nach dem Strahlprozess durchlaufen die<br />
verschiedenen Stahlkonstruktionen die Auslaufkammer,<br />
bevor sie automatisch in das<br />
angeschlossene Freistrahlhaus transportiert<br />
werden. Hier brauchen aufgrund des guten<br />
Ergebnisses nur die im Strahlschatten liegenden<br />
und im automatischen Strahlprozess<br />
nicht erreichbaren Ecken und Kanten nachgestrahlt<br />
zu werden. Dafür sind je nach<br />
Chassis zwischen 10 und 20 min zusätzlich<br />
erforderlich. »Neben einem deutlich höheren<br />
Durchsatz erreichen wir eine gleichbleibend<br />
hohe Qualität – und das bei reduzierten<br />
Kosten«, berichtet der Geschäftsführer<br />
zufrieden.<br />
Eine gewisse Herausforderung bei der<br />
Konstruktion und Montage der Anlage stellten<br />
die beengten Platzverhältnisse dar. So<br />
stand beispielsweise zwischen den Hallenträgern<br />
nur eine Fläche von rd. 5,60 m zur<br />
Verfügung, was bei bis zu 3,20 m breitem<br />
Strahlgut nur wenig Raum für die Platzierung<br />
der Turbinen lässt. Dies machte es notwendig,<br />
die Strahlmittelzuführung und -aufbereitung<br />
über dem Hängebahntransportsystem<br />
anzuordnen. Dafür wurde das Hallendach<br />
partiell erhöht. Ein kleiner Anbau<br />
war darüber hinaus erforderlich, um das<br />
Filtersystem, die Wartungszugänge und das<br />
Becherwerk unterzubringen. Eingebunden<br />
in die Strahlmittelrückführung der RHBD<br />
wurde das bestehende Freistrahlhaus. K<br />
(sm 150902420)<br />
« KONTAKT<br />
Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />
Hausen 1<br />
96231 Bad Staffelstein<br />
Tel. +49 9533 924-00<br />
www.rosler.com<br />
THYSSENKRUPP ERWEITERT<br />
CHINAGESCHÄFT<br />
Duisburg. ThyssenKrupp und Angang Steel<br />
gründen ein Gemeinschaftsunternehmen zum<br />
Betrieb einer neuen Feuerbeschichtungsanlage im<br />
Südwesten Chinas. ThyssenKrupp Steel Europe<br />
stärkt mit einer neuen Vereinbarung ihre Marktposi<br />
tion bei hochwertigen feuerbeschichteten<br />
Blechen für die Automobilindustrie in China. Das<br />
Unternehmen ist bereits über ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
mit dem chinesischen Stahlhersteller<br />
Angang Steel, TKAS Auto Steel Co. (Tagal),<br />
in China aktiv. Zusätzlich beteiligt sich Thyssen-<br />
Krupp Steel Europe nun an einem Unternehmen<br />
der Angang-Gruppe, das derzeit eine Feuerbeschichtungsanlage<br />
im südwestchinesischen<br />
Chongqing baut. ThyssenKrupp Steel Europe<br />
übernimmt an diesem Unternehmen einen direkten<br />
Anteil in Höhe von 12,5 % und einen indirekten<br />
Anteil über Tagal in Höhe von 37,5 %.<br />
»Aufgrund der aktuellen positiven Lage auf dem<br />
chinesischen Absatzmarkt für feuerbeschichtete<br />
Stahlbleche im Automobil bereich und der Wachstumsaussichten<br />
in diesem Segment sehen wir hier<br />
deutliche Potenziale und wollen daher die Position<br />
von Tagal auf diesem Markt weiter ausbauen«,<br />
betont Dr. Heribert Fischer, Vorstand Vertrieb und<br />
Innovation bei ThyssenKrupp Steel Europe.<br />
Durch diese Vereinbarung baut ThyssenKrupp<br />
seine Position als wichtiger Zulieferer der stark<br />
wachsenden Autoindustrie in China insbesondere<br />
im Premiumsegment weiter aus. Neben hochwertigen<br />
Stahlblechen be liefert ThyssenKrupp die<br />
Autohersteller in China auch zunehmend mit<br />
modernen Komponenten für Chassis und An -<br />
triebstechnik und treibt so seinen Wachstumskurs<br />
konsequent weiter voran. Weitere Technologien,<br />
mit denen ThyssenKrupp in China stark wächst<br />
und führende Marktpositionen besetzt, sind Großwälzlager<br />
für die Wind energieindustrie sowie<br />
Aufzüge und Fahrtreppen für Gebäude und<br />
Infrastruktur einrichtungen. In China erwirtschaftet<br />
der Konzern ein durchschnittliches Wachstum<br />
von rd. 9 % und steigerte dabei im Ge schäftsjahr<br />
2013 / 14 den Umsatz auf 2,5 Mrd. €.<br />
Tagal wurde 2002 als ein 50/50-Joint-Venture<br />
mit Angang Steel im nordostchine sischen Dalian<br />
gegründet. Das Gemeinschaftsunternehmen<br />
betreibt zwei Feuer beschichtungslinien und<br />
beschäftigt derzeit rd. 320 Mitarbeiter.<br />
www.thyssenkrupp-steel-europe.com<br />
/<br />
(sm 150902371)
44 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Ersetzt eine multifunktionale Schneidanlage<br />
ein Bohrportal?<br />
von Gerhard Hoffmann *)<br />
Solingen. Bei manchen Unternehmen fallen Bohr-, Gewinde- und<br />
Senkarbeiten für Kopf- und Fußplatten, Flansche, Maschinenteile etc. an,<br />
sodass sich der Einsatz einer kombinierten CNC-Schneid-Bohranlage<br />
anbietet. Können diese Arbeiten auf nur einer Anlage in einem Zug erledigt<br />
werden, entfallen Zeiten für das Anreisen, das Umschichten von Teilen und<br />
das Körnen.<br />
Gerhard Hoffmann<br />
Eine signifikante Kostensenkung kann<br />
durch eine höhere Auslastung der Maschinen<br />
erreicht werden. Durch Übernahme<br />
nachfolgender Fertigungsschritte gleich auf<br />
dem Schneidportal ergibt sich eine Reduzierung<br />
der Fertigungszeit sowie eine Erhöhung<br />
der Teileverfügbarkeit. Gleichzeitig<br />
erlaubt die höhere Auslastung der Schneidanlage<br />
auch eine kürzere Amortisationszeit<br />
der Maschineninvestition.<br />
Beim Einsatz einer Flachbett-Portalschneidanlage<br />
als mechanisches Bearbeitungssystem<br />
empfiehlt es sich, die folgenden Rahmenbedingungen<br />
zu bedenken. Für den<br />
umgekehrten Fall – Werkzeugmaschinen,<br />
die auch Plasmaschneiden können – gelten<br />
andere Randbedingungen, die nicht Gegenstand<br />
dieses Beitrags sind.<br />
Rahmenbedingungen für Plasma- / Brennschneidanlagen<br />
in Flachbett-Portalausführung<br />
mit Bohrspindel, Gewinde- und Senkeinheit:<br />
Bauteile fixieren. Der einfache, normale<br />
Brenntisch besitzt in der Regel kein Spannsystem<br />
für die zu bohrenden Teile. Daher<br />
können kleine, leichte Bleche durch die<br />
Bohrkräfte he rumgeschleudert werden. Um<br />
Personenschaden abzuwenden, ist daher<br />
ein stabiler Niederhalter einzusetzen. Außerdem<br />
sollten nur genügend große bzw.<br />
Autorenzeile: *) Dipl.-Ing. Gerhard Hoffmann ist<br />
Geschäftsführer der Schneidforum Consulting GmbH &<br />
Co.KG und seit rd. 15 Jahren bekannt als Veranstalter<br />
des Deutschen Brennschneidtages ® .<br />
schwere Teile mechanisch bearbeitet werden,<br />
bei denen ein Herumschleudern auszuschließen<br />
ist.<br />
Stabiles Schneidportal wählen. Bohrspindeln<br />
mit hoher Antriebsleistung sowie den erforderlichen<br />
Systemkomponenten führen zu<br />
einer nicht unerheblichen Gewichtszunahme.<br />
Je nach Brenntisch und Blechdicke kann<br />
sich eine Durchbiegung des Blechs durch die<br />
Bohrkräfte einstellen. Ebenso droht eine<br />
Durchbiegung der<br />
Portalbrücke oder<br />
ein erhöhter Verschleiss<br />
der Lager.<br />
Zusätzliche statische<br />
und dynamische<br />
Belastungen<br />
wirken auf die Portalachse ein, weshalb das<br />
Schneidportal mit einer stabileren, steiferen<br />
Konstruktion, einer höheren Antriebsleistung<br />
sowie stärkeren Führungen ausgerüstet<br />
werden muss.<br />
Plane Auflage gewährleisten. Ein Brenntisch<br />
entspricht hinsichtlich seiner Genauigkeit<br />
nicht den Anforderungen eines Bohrtisches<br />
oder einer klassischen Werkzeugbearbeitungsmaschine.<br />
Die herabfließende Schlacke<br />
und die abgebrannten Streben des Brenntisches<br />
erzeugen Unebenheiten, die zu einer<br />
Schiefauflage der Blechtafel führen können.<br />
Blechtafeln selber sind nicht immer planparallel<br />
sondern können möglicherweise durch<br />
eine ungünstige Beschickung eine Deformierung<br />
besitzen. Damit der Bohrer, vor allem<br />
bei geringen Durchmessern, nicht »wegläuft«<br />
und die Bohrung sich um wenige<br />
»<br />
Multifunktionale Hybridsysteme liegen im Trend,<br />
sie steigern die Produktivität für Stahl und Metall<br />
verarbeitende Unternehmen.<br />
Zehntel Millimeter verschiebt, muss auf eine<br />
plane Auflage geachtet werden. Eine regelmäßige<br />
Reinigung und Wartung der Anlage<br />
sowie Sauberkeit beim Arbeiten, damit der<br />
Brenntisch möglichst planparallel zum Werkzeug<br />
verläuft, sind von hoher Bedeutung.<br />
Bohrerbruch vermeiden. Wenn der Bohrer<br />
auf Schlacke oder unglücklich gegen eine<br />
Strebe des Brenntisches trifft und abbricht,<br />
kommt der Prozess zum Stillstand. Eine Bohrerbruchkontrolle<br />
oder eine andere adäquate<br />
Lösung, z. B. eine Stromkenn linien-Überwachung<br />
des Spindelantriebs oder der aufmerksame<br />
Maschinenbediener, sind hier<br />
gefragt.<br />
Bohrer kühlen. Ab bestimmten Werkzeugdurchmessern<br />
ist eine Bohrerkühlung erforderlich.<br />
Da eine Entfernung der aufgetragenen<br />
Emulsion aufgrund der Größe der<br />
Blechtafel oft nicht praktikabel durchführbar<br />
ist, eignet sich als Abhilfe eine Sprühtechnik,<br />
bei der nur kleine Mengen Bohremulsion<br />
gezielt auf die Bohrerspitze aufgetragen werden,<br />
sodass die Emulsion schnell verdampft<br />
und das Blech erst gar nicht überflutet wird.<br />
Präzise arbeiten. Für präzise Bohrungen –<br />
und solche werden bei Bohrlöchern in der<br />
Regel gefordert – müssen ebenso präzise<br />
Werkzeuge eingesetzt werden. Stumpfe<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 45<br />
Bohrer müssen entsprechend<br />
regelmäßig ausgetauscht<br />
werden. Das<br />
Bedienerpersonal muss<br />
sich auf einen zusätzlichen<br />
mechanischen<br />
Bearbeitungsschritt einstellen<br />
können und be -<br />
nötigt eine spezielle<br />
Schulung für die mechanische<br />
Bearbeitung.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
berücksichtigen. Je<br />
nachdem ob die Ma -<br />
schine in der eigenen<br />
Fertigung eingesetzt<br />
werden soll oder im<br />
Service- Center für<br />
Fremdarbeiten und<br />
Lohnaufträge benutzt<br />
wird, kann es zu unterschiedlichen<br />
Beurteilungen<br />
der Wirtschaftlichkeit<br />
kommen.<br />
Sicherheit und Sauberkeit.<br />
Der Bediener muss<br />
auf die herumfliegenden,<br />
heißen Späne achten,<br />
die bei einem spanenden Prozess auftreten.<br />
Eine Einhausung des Bohraggregats<br />
ist zu empfehlen.<br />
Sicherheitseinrichtungen für den Personenschutz,<br />
wie Zugseilschalter oder Sicherheitslichtschranke<br />
etc., sind erforderlich.<br />
Kommt ein automatisches Werkzeugwechselsystem<br />
zum Einsatz, sollte dieses resistent<br />
gegen Staub und Funken ausgelegt sein.<br />
Die Programmierbarkeit des Systems<br />
sollte durch den Einsatz von CAD/CAM-<br />
Software datendurchgängig und für die<br />
Bediener einfach zu handhaben sein. Sinnvoll<br />
ist eine Materialdatenbank, die in<br />
(Foto: Messer Cutting Systems GmbH)<br />
(Foto: Zinser GmbH)<br />
Abhängigkeit vom benutzten Material und<br />
seiner Dicke alle erforderlichen Prozessparameter<br />
(Drehzahl, Vorschub etc.) gleich mit<br />
übernimmt und an die CNC- Steuerung weitergibt.<br />
Steuerung und Regelung. Und nicht zuletzt:<br />
Das Maschinenportal muss in der Lage sein,<br />
die gewünschten Genauigkeiten zu erzielen<br />
– was einen höheren Aufwand an CNC-Steuer-<br />
und Regelungstechnik in der Schneidanlage<br />
erforderlich macht.<br />
Fazit: Bohren, Gewinde drehen, Senken auf<br />
einer CNC-Flachbett-Portalschneidanlage ist<br />
(Foto: MicroStep Europa GmbH)<br />
Beispiele für Flachbett-Schneidanlagen mit Bearbeitungssystem<br />
und Werkzeugwechsler.<br />
heute technologisch möglich und für viele<br />
Be triebe auch sinnvoll, wenn die Rahmenbedingungen<br />
beachtet werden und die Wirtschaftlichkeit<br />
gegeben ist. Mit der Bohr-,<br />
Gewinde-, Senkkombination betreten<br />
moderne Flachbett-Plasma- und Brennschneidanlagen<br />
das Gebiet komplexer Automatisierungssysteme<br />
wie man sie aus der<br />
Werkzeugindustrie kennt und erreichen<br />
einen höheren Return-on-Investment (ROI).<br />
Mehr Informationen zu in der Praxis anzutreffenden<br />
Ma schinenkombinationen finden<br />
Sie im Internet: http://bit.ly/1hPC6o0<br />
www.schneidforum.de<br />
K<br />
/<br />
(Foto: Messer Cutting Systems GmbH)<br />
(sm 150902240)<br />
»Mehr Respekt vor dem Schneiden« – Deutscher Schneidkongress im Februar 2016<br />
Das Schneidforum ist Veranstalter des bekannten<br />
Deutschen Brennschneidtages ® und des neuen<br />
Deutschen Schneidkongresses ® , der am 24. und<br />
25. Februar 2016 in den Dortmunder Westfallenhallen<br />
stattfindet. Neben Zukunftsthemen aus<br />
Forschung und Wissenschaft und besonderen<br />
Consultingthemen zur Unterstützung der Schneidbranche<br />
wird auch eine Leistungs- und Innovationsshow<br />
angeboten. Erstmalig wird am 25. Fe -<br />
bruar 2016 der Cutting Award ® des Schneidforums<br />
vergeben.<br />
Der Cutting Award wird an Auszubildende in<br />
den Metallberufen ausgelobt, die den besten<br />
Autogen-, Laser-, Plasma- oder Wasserstrahlzuschnitt<br />
erzeugen. Der Award soll den Ausbildungsstand<br />
an Schneidmaschinen fördern. Schirmherr<br />
sind dabei die Handwerkskammer Koblenz und<br />
der Verein junge technologien in der beruflichen<br />
bildung, Tibb e.V. Hauptsponsoren sind die Bystronic<br />
Deutschland GmbH und die Erl Automation<br />
GmbH.<br />
www.schneidkongress.de<br />
www.cutting-award.de<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Neue Lagerhalle jetzt offiziell eingeweiht<br />
BEPRO richtet sich auf die Zukunft aus und hat Lager und Verwaltung modernisiert<br />
und erweitert<br />
Gelsenkirchen (mh). Die neue Lagerhalle und das neue Verwaltungs gebäude sind bei BEPRO zwar schon länger<br />
in vollem Betrieb. Nach kurzer, intensiver Bauphase hat das Unternehmen die modernen Gebäude bereits im<br />
vergangenen Jahr in Nutzung genommen. Ein passender Termin für die offizielle Einweihung musste aber erst<br />
gefunden werden. Ende Juli 2015 war es soweit.<br />
(Foto: <strong>stahlmarkt</strong>)<br />
Ein bisschen ist es, als stünde man auf<br />
historischem Boden. Immerhin gehörte das<br />
Gelände der neuen BEPRO-Lagerhalle, in der<br />
die beiden Geschäftsführer Peter Schorr und<br />
Sören Filipczak ihre Gäste zur Einweihung<br />
begrüßten, früher zur Zeche Consol. Einst<br />
größte Zeche im Ruhrgebiet, wurde die Kohleförderung<br />
hier jedoch 1993 endgültig eingestellt<br />
und einige ihrer Förderanlagen wurden<br />
unter Denkmalschutz gestellt.<br />
»Vertrauen und Nachhaltigkeit bestimmen<br />
unser Handeln«, sagte Bepro-Gründer<br />
Peter Schorr. Denn das Unternehmen legt<br />
Wert auf verlässliche Beziehungen zu<br />
Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Banken<br />
und Institutionen, die langfristig sind und<br />
teilweise schon über Jahrzehnte bestehen.<br />
Im Schatten von Förderturm 4 der ehemaligen<br />
Zeche hat BEPRO nun ihre neue Lagerhalle<br />
und ihr neues Verwaltungsgebäude<br />
errichtet. Die 11.000 m 2 große Halle ist ein<br />
lichter Industriebau und beherbergt neben<br />
modernen Krananlagen auch eine Bandsägeanlage.<br />
Das Bürogebäude in unmittelbarer<br />
Nähe zur neuen Lagerhalle umfasst rd.<br />
900 m 2 . »Mit dieser Investition haben wir<br />
den Weg für einen effizienten Lagerumschlag<br />
sowie für zukünftiges Wachstum<br />
bereitet«, sagte Unternehmensgründer und<br />
Geschäftsführer Peter Schorr.<br />
75 Fundamente stützen den<br />
neuen Lagerstandort<br />
Standesgemäß ist das neue BEPRO-Lager in<br />
Stahlbauweise ausgeführt. Rd. 1.000 t Formstahl<br />
und Breitflanschträger und 100 t Stahlbleche<br />
sind in die Gebäude eingegangen.<br />
Die Lagerhalle ruht auf 75 Fundamenten und<br />
wirkt dank der ästhetisch die Fassade umlau-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Im Juli hat BEPRO seine neue Lagerhalle<br />
und sein neues Verwaltungsbüro<br />
offiziell eingeweiht.<br />
(Foto: BEPRO)<br />
fenden Fensterbänder erstaunlich leicht –<br />
eine Idee, die Architekt Rahim Sediqie eingebracht<br />
hat. »Wir haben eine arbeitsreiche,<br />
aber gut koordinierte Bauphase erlebt und<br />
mit allen beteiligten Unternehmen hervorragend<br />
zu sammengearbeitet. Es handelt<br />
sich – natürlich bis auf die Stahlhersteller –<br />
ausnahmslos um mittelständische Unternehmen<br />
aus un serer Region – wieder ein<br />
Beweis dafür, dass der deutsche Mittelstand<br />
wettbewerbs fähig, effizient und einfach gut<br />
ist«, lobte Sören Filipczak.<br />
Der neue Standort befindet sich im Herzen<br />
des Ruhrgebiets und in Wurfweite des<br />
bisherigen Lager- und Verwaltungssitzes.<br />
Während das alte Verwaltungsgebäude<br />
gleichsam der Geschichte übergeben wurde,<br />
wird die bisherige Lagerhalle mitsamt<br />
Freilager auch weiterhin genutzt. Insgesamt<br />
verfügt das Stahlhandelsunternehmen nun<br />
über rd. 30.000 m 2 Lagerfläche. Mit der<br />
Erweiterung will das Unternehmen seinem<br />
Ruf als »flexibler Spezialist für Spezialitäten«<br />
weiterhin gerecht bleiben. »Kunden sollen<br />
bei BEPRO das finden, was sie woanders nur<br />
schwer oder gar nicht bekommen können«,<br />
so Sören Filipczak. Das 1969 von Peter<br />
Schorr gegründete Stahlhandelshaus konzentriert<br />
sich jedoch nicht nur auf die<br />
Beschaffung und Vermarktung von Spezialitäten,<br />
sondern bedient seine Kunden auch<br />
mit den gängigen Abmessungen über die<br />
ganze Produktpalette.<br />
Bessere Zeiten für den Stahl<br />
»Ich bin überzeugt, dass unser Unternehmen<br />
seinen erfolgreichen Kurs beibehalten<br />
wird. Der unsichere, schwierige sowie<br />
schwache Markt wird sich so schnell zwar<br />
nicht ändern und uns in den nächsten Jahren<br />
noch vor große Herausforderungen stellen«,<br />
sagte Peter Schorr. »Ich glaube aber<br />
daran, dass für den Stahl wieder bessere<br />
Zeiten kommen. Denn auf der ganzen Welt<br />
muß noch viel gebaut werden und in den<br />
entwickelten Ländern steht in den nächsten<br />
Jahren ein erheblicher Instandhaltungs- und<br />
Erneuerungsbedarf an«, zeigte sich der<br />
Unternehmensgründer überzeugt. »BEPRO<br />
hat immer schon langfristig gedacht und<br />
gehandelt. Wir sind gut aufgestellt, international<br />
aktiv und mit Stahl kennen wir uns<br />
aus. In den vielen Jahren des Bestehens<br />
haben wir lernen können, wie man mit Stahl<br />
umgeht und wie man Stahl bewegt.« K<br />
« KONTAKT<br />
BEPRO Blech und Profilstahl<br />
Handelsges. mbH & Co. KG<br />
Consolstraße 11<br />
45889 Gelsenkirchen<br />
Tel. +49 209 98251-10<br />
www.bepro.de<br />
(sm 150902409)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
48 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
CO 2<br />
-Laser oder Faserlaser?<br />
Metallbaubetrieb wählt FiberLas-Schneidanlage<br />
Bad Wörishofen / Saarburg. Seit der Faserlaser qualitativ nahe an die<br />
herkömmliche Schneidtechnik heranreicht und dazu bei Betriebs- und<br />
Wartungskosten deutlich günstiger ist, ist diese Technologie eine attraktive<br />
Alternative. Der traditionsreiche Metallbauer Walter Kind GmbH aus<br />
Rheinland-Pfalz hat sich nach intensiver Recherche bei mehreren<br />
renommierten Herstellern für eine Laserschneidanlage von MicroStep und<br />
einen Faserlaser von IPG Photonics entschieden.<br />
Für das Laserschneiden verfügt die<br />
Walter Kind GmbH, ein familiengeführtes<br />
Metallbauunternehmen, in der 1.800 m 2<br />
großen Produktions- und Lagerhalle seit<br />
Mitte 2014 über eine hochmoderne Laserschneidmaschine<br />
der FiberLas-Baureihe von<br />
MicroStep. Mit einem Faserlaser (4 kW) von<br />
IPG Photonics der neuesten Ge neration mit<br />
Ytterbium-Laserquelle schneidet der<br />
18-Mann-Betrieb eine große Bandbreite an<br />
Materialien, darunter oftmals dicken Edelstahl<br />
oder auch 20-mm-Bau stahl. »Die<br />
Laserschneidanlage ist gut ausgelastet«, sagt<br />
Herbert Kind und ergänzt: »Wir erledigen<br />
derzeit deutlich mehr an Auftragsarbeiten als<br />
für den Eigenbedarf. Das ist genauso wie wir<br />
uns das vorgestellt haben.«<br />
Bei kleineren Mengen und kurzen Produktionszeiten<br />
ist die Walter Kind GmbH als<br />
Laserschneider schnell zur Stelle. Für größere<br />
Produktionen wird parallel auf eine<br />
<br />
schneidan lage von MicroStep gesetzt.<br />
Diese Anlage war für die Bearbeitung<br />
externer Kundenwünsche alleine aber nicht<br />
mehr ausreichend. »Die Anforderungen<br />
unserer Kunden wurden immer größer. Um<br />
sie erfüllen zu können, brauchten wir eine<br />
Laserschneidanlage. Außerdem wollten wir<br />
mit unserem Portfolio mehr in Richtung<br />
umfangreiche Blechbearbeitung gehen«,<br />
blickt der Geschäftsführer zurück. Dünneres<br />
Material unterschiedlichster Werkstoffe<br />
werden seit Inbetriebnahme der neuen<br />
Schneidtechnik schnell und hochqualitativ<br />
mit dem CNC-Laser geschnitten.<br />
Bei der Suche nach dem richtigen<br />
Schneidsystem sah sich Herbert Kind intensiv<br />
auf dem Markt renommierter Hersteller<br />
um. Die Anforderungen waren komplex und<br />
detailliert. »Bei MicroStep hatten wir das<br />
beste Paket – die beste Lösung aus Software,<br />
Service und Technik. Dazu kam natürlich,<br />
dass mit MicroStep in der Vergangenheit<br />
alles hervorragend geklappt hat und<br />
unsere Bediener nun das gleiche Softwaresystem<br />
an beiden Schneidmaschinen<br />
haben«, verrät er. Bei der Kaufentscheidung<br />
war das Preis-Leistungs-Verhältnis ausschlaggebend,<br />
das Mehr an finanziellem<br />
Aufwand lohnte sich durch ein großes Plus<br />
an Leistung im Vergleich zu anderen Herstellern.<br />
Teil der Entscheidungsfindung war auch<br />
die Frage nach der Art der Laserschneidtechnik:<br />
CO 2<br />
-Laser oder Faserlaser? Diese Frage<br />
war schnell beantwortet: »Ein CO 2<br />
-Laser<br />
war bei unserer Auslastung und den Anforderungen<br />
einfach unrentabel.« Denn die<br />
Betriebs- und Wartungskosten sind im Vergleich<br />
zum Faser laser deutlich höher.<br />
Die CNC-Maschinen der FiberLas-Baureihe<br />
sind für das Schneiden mit Faserlaser<br />
oder auch für die Kombination aus Faserlaser<br />
und Plasmaanlage ausgelegt. Als Flachbettanlage<br />
erreichen sie durch die Verwendung<br />
einer niedrigen Portalbrücke, digitale<br />
AC-Servomotoren, spielfreie Getriebe und<br />
präzise Planetengetriebe eine hohe Dynamik.<br />
Das ist die Basis für hochwertige<br />
Schneidergebnisse und schnelles Laserschneiden.<br />
Der CNC-Laser bei der Walter Kind GmbH<br />
hat einen 4-kW-Faserlaser der YLS-Serie vom<br />
weltweit führenden Hersteller IPG Photonics<br />
und erreicht mit seiner Ytterbium- Laserquelle<br />
einen Steckdosenwirkungsgrad von über<br />
30 %. Der automatische Laserschneidkopf<br />
der Serie BIMO FSC von Highyag ermöglicht<br />
durch präzise Einstellung der Fokuslage und<br />
des Fokusdurchmessers sowie genauem<br />
Abstandssensor ein Höchstmaß an Produktivität.<br />
Eine integrierte Reinigungs- und Kalibrierstation<br />
für Düsen sorgt für präzise und<br />
langlebige Produktion.<br />
K<br />
(sm 150902306)<br />
Laserschneidanlage von MicroStep mit 4-KW-Faserlaser der YLS-Serie von<br />
IPG Photonics und Ytterbium-Laserquelle<br />
(Foto: MicroStep)<br />
« KONTAKT<br />
MicroStep Europa GmbH<br />
Messerschmittstraße 10<br />
86825 Bad Wörishofen<br />
Tel. +49 8247 96294-0<br />
www.microstep-europa.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 49<br />
50 Jahre an der Unternehmensspitze<br />
und immer 100 Prozent<br />
Manfred Kerschgens feiert »goldenes« Betriebsjubiläum<br />
Stolberg. Der Stolberger Unternehmer Manfred Kerschgens konnte am<br />
1. Juli dieses Jahres sein 50-jähriges Betriebsjubiläum feiern. 50 Jahre,<br />
ein halbes Jahrhundert – in dieser Zeit hat sich das Familienunternehmen<br />
Kerschgens von einem kleinen, aber feinen Stahlhändler zu einem<br />
international bekannten Unternehmen entwickelt – nicht zuletzt dank<br />
Manfred Kerschgens.<br />
(Foto: Kerschgens)<br />
»Wenn ich etwas mache, dann mache<br />
ich es 100-prozentig. Sonst könnte ich es<br />
auch bleiben lassen«, beschreibt der 74-jährige,<br />
was ihn 50 Jahre lang und bis heute<br />
antreibt. 1960 startete der gebürtige Stolberger<br />
sein Studium der Betriebswirtschaftslehre,<br />
um dann 1965 in den Familienbetrieb<br />
einzutreten. 1966 wurde er für ein praktisches<br />
Jahr in den USA beurlaubt, wo er<br />
ebenfalls im Stahlhandel tätig war. Danach<br />
arbeitete er als Außendienstmitarbeiter für<br />
den Raum Stolberg / Düren wieder in der<br />
Firma. 1970 wurde er Mitglied der Ge -<br />
schäftsführung und 1985 Gesellschafter<br />
und Ge schäftsführer der Kerschgens Stahlhandel<br />
GmbH. Und er hat einiges bewegt.<br />
Das 1876 gegründete Unternehmen hat<br />
sich von Anfang an auf den Stahlhandel<br />
Über Kerschgens<br />
Standorte Stolberg, Bitburg, Trier, Würselen<br />
Gegründet 1876<br />
Mitarbeiter 230 (davon 20 Auszubildende)<br />
Kundenbranchen: Industriebetriebe, Maschinen-,<br />
Apparate-, Stahl- und Metallbau, Schlosser,<br />
Bauunternehmer, sonstige Werkstoffverarbeiter<br />
Vertriebsgebiet: Rheinland, Rheinland-Pfalz,<br />
Saarland, Elsass, Ostbelgien, Luxemburg, einzelne<br />
Produkte auch deutschlandweit und in weitere<br />
angrenzende EU-Staaten<br />
konzentriert und seine Kompetenzen kontinuierlich<br />
erweitert. Heute liefert Kerschgens<br />
in das gesamte Rheinland, nach Rheinland-<br />
Pfalz, ins Saarland sowie ins Elsass, nach<br />
Ost belgien und Luxemburg – einzelne Produktgruppen<br />
werden auch deutschlandweit<br />
und in weitere angrenzende EU-Staaten<br />
vertrieben. Aber nicht nur das. »Wir verstehen<br />
uns heute als Dienstleister rund um<br />
Stahl, Edelstahl, NE-Metalle, Baustahl und<br />
Lochbleche«, so Kerschgens. »Unser Angebot<br />
an Werkstoffen, Anarbeitungsleistungen<br />
und Services ist eines der umfangreichsten<br />
in der gesamten Branche und reicht weit<br />
über das Angebot eines klassischen Großhandels<br />
hi naus. Besonderen Wert legen wir<br />
darauf, unser Produktportfolio wie auch<br />
unsere Dienstleistungen konsequent an den<br />
Be dürfnissen unserer Kunden aus der Industrie,<br />
der Stahl- und Metallverarbeitung<br />
sowie aus der Baubranche auszurichten –<br />
100-prozentiger Einsatz eben.« Zu Kerschgens<br />
gehören mittlerweile vier Standorte in<br />
Stolberg, Bitburg, Trier und Würselen, an<br />
denen das Unternehmen rd. 230 Mitarbeiter<br />
beschäftigt.<br />
Nach fünf verschiedenen Bauabschnitten<br />
im Laufe der Jahre hat die Firma in Stolberg<br />
2009 ihre heutige Größe erreicht. In dem<br />
Jahr erfolgte der Bau eines neuen Hochregallagers<br />
am Standort Stolberg und Investitionen<br />
in neue, modernere Krananlagen<br />
wurden getätigt. 2012 konnte das modernste<br />
Formstahl-Center Europas auf einer<br />
Gesamtfläche von rd. 10.000 m 2 eröffnet<br />
werden. Blickt man dann noch auf die Um -<br />
Seit 50 Jahren steht Manfred Kerschgens an<br />
der Spitze des Familienunternehmens.<br />
satzzahlen, spricht die Erfolgsgeschichte für<br />
sich.<br />
Eigentlich könnte sich Manfred Kerschgens<br />
zufrieden zurücklehnen. Schließlich<br />
hat er als Geschäftsführer viel erreicht und<br />
während seiner Zeit als ehrenamtlicher Prüfer<br />
der IHK und Gebietsvorstand des Bundesverbandes<br />
Deutscher Stahlhandel (BDS<br />
AG) darüber hinaus einen wichtigen Beitrag<br />
sowohl für die Industrie als auch für die<br />
Branche geleistet. »Ach nein«, wehrt er ab,<br />
»die Hände in den Schoß legen ist nichts für<br />
mich. Das Unternehmen gehört immer noch<br />
zu meinem Leben. Es nimmt nicht mehr so<br />
viel Raum ein, aber wenn ich gebraucht werde,<br />
stehe ich gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.«<br />
Und da steht im nächsten Jahr<br />
bereits das nächste Jubiläum an: 2016 feiert<br />
das Familienunternehmen Kerschgens sein<br />
140-jähriges Bestehen. (sm 150902252) K<br />
« KONTAKT<br />
Kerschgens<br />
Werkstoffe & Mehr GmbH<br />
Steinbachstraße 38 – 40<br />
52222 Stolberg<br />
Tel. +49 2402 1202-0<br />
www.kerschgens.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
50 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Stahlhändler feiert 85-jähriges Bestehen<br />
Stahl digital: Günther + Schramm investiert im Jubiläumsjahr in Webshop<br />
Oberkochen. Wer rastet, der rostet. Das gilt natürlich auch für<br />
Stahlunternehmen. Ohne stetige Weiterentwicklung ist eine obere Position<br />
im Markt nicht möglich. Deshalb investiert der Stahlhändler und<br />
Systemdienstleister Günther + Schramm seit 85 Jahren ständig in neue<br />
Technologien und passt sein Dienstleistungsangebot aktuellen Trends an.<br />
Im Jubiläumsjahr eröffnet das Oberkochener Unternehmen z. B. nun einen<br />
Webshop und setzt damit einen neuen Standard in der Branche. Nie war<br />
der Einkauf von Stahl und Co. einfacher als heute.<br />
Seit 1930 hat Günther + Schramm seinen<br />
Sitz in Oberkochen. Im Laufe der Zeit<br />
hat das Unternehmen eine rasante Entwicklung<br />
hingelegt. Heute ist der Stahlhändler<br />
und Systemdienstleister mit 180 Mitarbeitern,<br />
über 2.000 Kunden und vier Standorten<br />
in Oberkochen, Königsbronn, Fellbach<br />
und Mannheim eines der Top-Unternehmen<br />
im süddeutschen Raum.<br />
Auch nach 85 Jahren entwickelt sich Günther<br />
+ Schramm weiter und passt sein Angebot<br />
stets den aktuellen Anforderungen des<br />
Marktes an. »Seit Kurzem verkaufen wir<br />
unsere Produkte online über unseren Webshop.<br />
Das wäre vor einigen Jahren noch<br />
undenkbar gewesen«, sagt Bernd Seibold,<br />
Geschäftsführer von Günther + Schramm.<br />
Kunden können aktuell aus über sieben Produktkategorien<br />
mit mehr als 5.000 Artikeln<br />
verschiedenster Abmessungen wählen und<br />
sofort online bestellen. »Damit sind wir<br />
nicht nur Vorreiter in unserer Branche, sondern<br />
bieten unseren Kunden einen echten<br />
Mehrwert«, fügt Bernd Seibold hinzu.<br />
Seit dem Start arbeitet der Stahlhändler<br />
kontinuierlich an der Weiterentwicklung des<br />
Onlineshops. Die Lieferung erfolgt deutschlandweit<br />
vom Standort Oberkochen aus.<br />
»Die Nutzerzahlen steigen täglich. Das<br />
zeigt, dass wir mit dieser Innovation auf<br />
dem richtigen Weg sind«, so Bernd Seibold.<br />
Strategische Ausrichtung<br />
als Schlüssel zum Erfolg<br />
Den Gesamterfolg verdankt Günther +<br />
Schramm vor allem der strategischen Ausrichtung<br />
als Stahlhändler und Metall-Service-<br />
Center, die seit 2003 verfolgt wird. »Wir<br />
bieten unseren Kunden nicht nur eine besonders<br />
breite Produktpalette an Qualitäts- und<br />
(Fotos: Günther+Schramm)<br />
Die Geschäftsführer der Günther + Schramm GmbH: Hubert Baier und<br />
Wolfgang Doerr-Bernd Seibold<br />
Seit 85 Jahren ist Günther + Schramm erfolgreich am<br />
Markt, hier ein Bild aus vergangenen Zeiten.
Edelstahl, Blankstahl, Aluminium und weiteren Sonderwerkstoffen,<br />
sondern übernehmen auf Kundenwunsch auch die Materialbearbeitung<br />
und die Funktion eines externen Lagers«, so Wolfgang Dörr,<br />
ebenfalls Ge schäftsführer von Günther + Schramm. »Zum Beispiel<br />
stellen wir auf Wunsch auch fertig bearbeitete Werkstücke her, die<br />
sofort weiterverarbeitet werden können.« Im Rahmen dessen beliefert<br />
Günther + Schramm Firmen bei Bedarf just in time mit den<br />
benötigten Werkstoffen. Kunden sparen sich die kostenintensive<br />
Lagerhaltung und erhalten das benötigte Material erst kurz vor<br />
Produktionsbeginn – auf Wunsch mehrmals am Tag. Mit diesem<br />
zukunftsweisenden Servicekonzept sei Günther + Schramm heute<br />
ein führender Systemdienstleister für Stahl und Metalle im süddeutschen<br />
Raum, so das Unternehmen.<br />
Positiver Blick in die Zukunft<br />
Das gesamte Günther + Schramm-Team entwickelt ständig neue<br />
Ideen. Investitionen wie der Webshop zeigen, dass das Unternehmen<br />
den aktuellen Marktentwicklungen standhält und weiterhin<br />
auf Erfolgskurs ist. »Einen großen Anteil daran haben natürlich<br />
unsere 180 Mitarbeiter. Mit Teamgeist und Engagement arbeiten<br />
sie täglich daran, die Wünsche unserer Kunden optimal zu erfüllen«,<br />
weiß Hubert Baier, ebenfalls Geschäftsführer und Personalverantwortlicher<br />
bei Günther + Schramm. Über 50 % aller An -<br />
gestellten sind bereits seit mehr als zehn Jahren im Unternehmen<br />
beschäftigt. Neue Mitarbeiter und Auszubildende stellt der Systemdienstleister<br />
jedes Jahr ein. Denn Stillstand ist bei Günther +<br />
Schramm ein Fremdwort.<br />
(sm 150902384) K<br />
« KONTAKT<br />
Günther + Schramm GmbH<br />
Heidenheimer Straße 65<br />
73447 Oberkochen<br />
Tel. +49 7364 24-110<br />
www.gs-stahl.de<br />
DIGITALISIERUNGSEXPERTE<br />
FÜR KLÖCO-AUFSICHTSRAT<br />
Duisburg. Prof. Dr. Tobias Kollmann wurde am 14. Juli 2015 mit sofortiger<br />
Wirkung in den Aufsichtsrat der Klöckner & Co SE bestellt. Er tritt die<br />
Nachfolge des im Mai verstorbenen Robert J. Koehler an. Als Mitgründer<br />
von AutoScout24 gehörte Prof. Dr. Tobias Kollmann zu den Pionieren der<br />
deutschen Internet-Gründer szene und elek tronischer Marktplätze. Seit<br />
2001 ist er Professor für E-Business und E-Entrepreneurship und seit 2005<br />
Inhaber des Lehrstuhls für BWL und Wirtschaftsinformatik an der Universität<br />
Duisburg- Essen. Als »Business Angel« finanzierte der Digitalisierungsexperte<br />
zudem über die letzten 15 Jahre zahlreiche Startups der Digitalen<br />
Wirtschaft, wofür er 2012 vom Business Angels Netzwerk Deutschland e.V.<br />
zum »Business Angel des Jahres« gewählt wurde. Im April 2013 wurde er<br />
zum Vorsitzenden des Beirats »Junge Digitale Wirtschaft« berufen, der den<br />
Bundeswirtschaftsminister bei allen wichtigen Fragen der digitalen Wirtschaft<br />
berät. Ferner ist Prof. Dr. Kollmann Beauftragter für die Digitale<br />
Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen.<br />
www.kloeckner.com<br />
K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong><br />
MUSS WS(Jp)/SE/mh/SE/ (sm 150902387)
52 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Online-Handelsplattform wird ausgebaut<br />
#netzwerk-stahl.de will Stahlgeschäft verändern<br />
Oelde. Auf der Handelsplattform #netzwerk-stahl.de dreht sich alles um<br />
das Thema Stahl. Halbzeuge von Profilstahl über Rundrohre und Bleche bis<br />
hin zu Draht können gesucht, angefragt oder angeboten werden – nicht nur<br />
lokal, sondern bundesweit. #netzwerk-stahl.de strebt eine nach eigenen<br />
Angaben »moderne Verlinkung« des Stahlverwenders mit dem Handel an.<br />
#netzwerk-stahl.de ist eine umfassende<br />
und unabhängige Internetplattform für den<br />
deutschen Stahlhandel und dessen Kunden.<br />
Stahlverwender können auf dem Portal<br />
Preis anfragen zu praktisch allen Arten von<br />
Stahlprodukten platzieren, auf die Händler<br />
bundesweit mit Angeboten antworten können.<br />
Für Stahlverwender ist die Nutzung der<br />
normalen Basisfunktion kostenlos. Der Handel<br />
hingegen kann kostenpflichtig Gebiete<br />
buchen – und sich damit quasi aus dem<br />
Stand heraus neue Regionen in Deutschland<br />
erschließen, in denen er bislang nicht tätig<br />
war. Das dahinter stehende Gebührenmodell<br />
ist exakt auf das Nutzungsverhalten und<br />
den Anspruch des jeweiligen Händlers zu -<br />
geschnitten: Er muss nur für das zahlen, was<br />
er auch gebucht hat.<br />
Von der Idee zum Projekt<br />
Mit #netzwerk-stahl.de hält in die traditionell<br />
geprägte Stahlbranche eine Idee Einzug,<br />
die in anderen Bereichen – vom Auto bis<br />
zum Buch – längst ihren Siegeszug angetreten<br />
hat. »Unser Portal ist so etwas wie mobile.de,<br />
nur eben für den Stahlhandel und<br />
dessen Kunden«, erläutert Ralf Niemeier, der<br />
Initiator und Kopf hinter #netzwerk-stahl.de,<br />
die Grundidee. »Heute suchen Sie ein Auto<br />
auch nicht mehr allein bei den beiden<br />
Autohäusern in Ihrem Wohnort. Denn über<br />
das Internet steht Ihnen das gesamte Angebot<br />
zwischen Flensburg und Passau offen.«<br />
Ralf Niemeier, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Montanstahl GmbH in Oelde, ist<br />
seit 1985 in der Branche tätig und kennt sie<br />
genau. Nach seinem Geschmack werden<br />
Geschäfte immer noch viel zu häufig wie in<br />
den 1980er- und 1990er-Jahren per Fax<br />
abgewickelt. »Wenn ich Recht habe, dann<br />
ist unsere Plattform noch nicht mal eine<br />
Weisheit, sondern eine längst überfäl lige, ja<br />
geradezu naheliegende Idee«, ist sich<br />
Niemeier sicher. Befragungen zu Beginn des<br />
Projekts hätten gezeigt, dass der Handel<br />
durchaus auf der Suche nach neuen Ideen<br />
für das stagnierende Geschäft sei.<br />
Internet versus Fax-Kultur<br />
Als digitale Handelsplattform bietet<br />
#netzwerk-stahl.de Funktionalitäten, die<br />
jeder herkömmlichen Such- und Angebotsabfrage<br />
per Fax oder selbst E-Mail haushoch<br />
überlegen seien, so das Unternehmen.<br />
Leicht verständliche Eingabemasken<br />
mit systematisch<br />
operierenden und<br />
logischen Abfragefolgen<br />
greifen auf<br />
komplexe Datenbanken<br />
zu.<br />
Wer Stahl benötigt,<br />
kann bereits<br />
nach kurzer Zeit präzise<br />
Anfragen im Portal einstellen und allen<br />
Händlern sichtbar machen, die Interesse an<br />
der Lieferung exakt dieser Produkte in exakt<br />
diesem Gebiet haben. Der Interessent definiert<br />
dabei schrittweise alle eingrenzenden<br />
Kriterien wie Produkt gattung, Produkt, Geometrie,<br />
Größe, Güte, Zuschnitt, Länge, Stückzahl<br />
etc. Dabei können einem Projekt praktisch<br />
beliebig viele und unterschiedliche<br />
Positionen aller Produktgattungen hinzugefügt<br />
werden. Zu den Grundangaben zählen<br />
auch wichtige Informationen, z. B. abweichende<br />
Lieferadressen, der Projektstatus<br />
(Voranfrage oder fixer Termin), Konditionen<br />
»<br />
Wenn ich Recht habe, ist unsere<br />
Plattform eine längst überfällige,<br />
ja geradezu naheliegende Idee.<br />
des Transports und sogar Zahlungsbedingungen<br />
wie auch erforder liche Zertifizierungen<br />
eines anbietenden Händlers.<br />
Bei der Produktsuche ist es möglich, erläuternde<br />
Zeichnungen hochzuladen, um Produkte<br />
individuell zu spezifizieren und Zu -<br />
schnittwünsche anzugeben. »Ab der Version<br />
2.0 wird es voraussichtlich ein Modul<br />
für das Hochladen ganzer Materialtabellen<br />
oder für Auszüge direkt aus Excel oder CAD-<br />
Programmen geben. Der Suchende erhält<br />
dann Angebote in einem einheitlichen Format,<br />
die er elektronisch auswerten kann«,<br />
so Ralf Niemeier über die weitere Entwicklung<br />
von #netzwerk-stahl.de.<br />
Win-Win-Situation<br />
mit beiderseitigem Nutzen<br />
Die vielfältigen Funktionalitäten des Portals<br />
böten Verarbeiternwie Händlern zahlreiche<br />
neue Nutzungsmöglichkeiten. Stahlkäufer<br />
können die Plattform vollkommen kostenfrei<br />
nutzen, lediglich künftig buchbare<br />
»Komfortmodule« sind kostenpflichtig.<br />
Für den Handel, für den #netzwerk-stahl.<br />
de primär entwickelt wurde, sind die vielfältigen<br />
Möglichkeiten<br />
zwar nicht kostenlos,<br />
dafür sei die<br />
Buchung aber mit<br />
zahlreichen interessanten<br />
Vorteilen<br />
verbunden. So kann<br />
jeder Händler auf<br />
einer großen<br />
Deutschlandkarte für jede Produktgruppe<br />
dreistellige Postleitzahlgebiete, sogenannte<br />
»Produkt gebiete«, aktivieren. Für diese<br />
Gebiete wurde anhand vieler Kriterien, beispielsweise<br />
der Zahl der Stahlverwender,<br />
eine Wertigkeit ermittelt, durch die sich der<br />
Preis der Buchung definiert.<br />
Die Händler können damit ab sofort Gebiete<br />
erschließen, in denen sie bislang nicht<br />
aktiv waren; entweder für all ihre Produkte<br />
oder auch nur für ausgewählte Spezifikationen,<br />
Mengen, Güten, etc. – so die Idee. Jeder<br />
Händler erhalte (sofern er nicht vom Kaufinteressenten<br />
ausgeschlossen wurde) grund-<br />
Ralf Niemeier, Initiator und Geschäftsführer<br />
von #netzwerk-stahl.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 53<br />
sätzlich alle Anfragen, die zu seinen Angeboten<br />
passen. Für viele Produktgruppen ist<br />
dabei im Portal ein Preisvorkalkulationssystem<br />
hinterlegt, d. h. wenn ein Händler beim<br />
Einstellen eines Produktes in den Onlineangebotsbestand<br />
einen Staffelpreis definiert, ist<br />
dieser bei Käuferanfrage zum gleichen Produkt<br />
bereits im Angebot vordefiniert und<br />
muss nur bestätigt oder angepasst werden.<br />
Neben gängigen Lagerprodukten hat der<br />
Händler im Onlineangebotsbestand die<br />
Möglichkeit, Restmengen in größerem Um -<br />
fang bundesweit anzubieten. »Wir bringen<br />
passende Käufer und Verkäufer zusammen«,<br />
erläutert Niemeier die Funktions weise seines<br />
Portals, »treten aber nicht als Zwischenhändler<br />
auf, sondern stellen lediglich die Plattform<br />
mit den entsprechenden technischen<br />
Rahmenbedingungen zur Verfügung«.<br />
Neben den Basisfunktionen bietet das<br />
Portal zusätzlich eine Vielzahl von Servicetools.<br />
Verarbeiter können sich in eine Branchenübersicht<br />
eintragen und ihre Leistungen<br />
dort anbieten, aktuelle Legierungszuschläge<br />
können eingesehen und Coil-, Rohroder<br />
CSV-Rechner genutzt werden.<br />
Neues Konzept für den Stahlhandel: Kaufinteressenten können auf<br />
#netzwerk-stahl.de Preisanfragen zu praktisch allen Arten von Stahlprodukten<br />
platzieren, auf die Händler bundesweit mit Angeboten antworten können.<br />
Vollständige Transparenz<br />
bei größter Sicherheit<br />
Einer der ehernen Grundsätze von #netzwerkstahl.de<br />
ist es, von Anfang an keine Ange bote<br />
gegen Aufpreis zu priorisieren oder mit exklusiven<br />
Partnern zusammenzuarbeiten – anders<br />
als z. B. bei Google-AdWords-Kam pagnen.<br />
Was auf den ersten Blick widersprüchlich<br />
wirkt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung<br />
als äußerst sinnvoll. Das Portal lebt von der<br />
absoluten Gleichberechtigung aller Händler,<br />
heißt es. Alle Angebote werden zeilenweise<br />
in Tabellen ausgegeben, alle Spalten sind aufoder<br />
absteigend sortierbar. Werden Angebote<br />
auf den vorderen Plätzen angezeigt, dann<br />
nur aus dem Grund, dass sie dort hingehörten,<br />
so der Anbieter.<br />
Von diesen Daten werden bei #netzwerkstahl.de<br />
nur diejenigen gesammelt, die un -<br />
bedingt für Statistiken benötigt werden, um<br />
z. B. die Lizenzgebühren sukzessive präzisieren<br />
zu können. Diese Daten werden nur<br />
unscharf und ohne Namen oder Adressen<br />
auf Basis der dreistelligen Postleitzahlen<br />
zusammen getragen. »Daten die man nicht<br />
hat, können auch nicht geklaut werden, und<br />
solch unkonkrete Daten, stellen auch keinen<br />
Anreiz dar«, ist sich Niemeier sicher.<br />
Jeder teilnehmende Stahlhändler wird vor<br />
der Freischaltung eines Zugangs mehrfach<br />
überprüft; die Anmeldung könne daher mitunter<br />
einige Tage in Anspruch nehmen. Jede<br />
Freigabe erfolgt durch zwei Mitarbeiter von<br />
#netzwerk-stahl.de. Bei der Anmeldung sind<br />
überdies nur personengebundene E-Mail-<br />
Adressen zulässig; Adressen wie info@stahlmueller.de<br />
werden nicht aktzeptiert.<br />
Der Firmensitz des Händlers muss zwingend<br />
in Deutschland liegen, was im Zweifel<br />
auch durch Nachweise belegt werden muss.<br />
Bei den Kaufinteressenten ist die Prüfung<br />
vereinfacht, da sie auch mit weniger Zu -<br />
griffsrechten ausgestattet sind. Privatpersonen<br />
oder fremde Gewerbe haben keine<br />
Möglichkeit, einen Käufer- oder gar Händlerstatuts<br />
zu erlangen. Sie können nur An -<br />
fragen erstellen, die auch nur den Händlern<br />
angezeigt werden, die das möchten. K<br />
« KONTAKT<br />
#netzwerk-stahl.de<br />
Montanstahl GmbH<br />
Albert-Einstein-Straße 9<br />
59302 Oelde<br />
Tel. +49 2522 9370-0<br />
www.netzwerk-stahl.de<br />
(Bild: #netzwerk-stahl.de)<br />
(sm 150902346)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
54 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Online schnell zum stärksten Stahl<br />
Emmenbrücke. Steeltec präsentiert seinen Online-Werkstofffinder für umfassende Information<br />
auf einen Blick. Ist das passende Material gefunden, verkürzt die eigens entwickelte Software Steelcalc<br />
den Weg vom Kundenauftrag zur fertigen Lösung deutlich.<br />
Investitionsentscheidungen in der Stahlindustrie<br />
werden heute zunehmend durch<br />
intensive Internetrecherche vorbereitet. Der<br />
schweizer Blankstahlspezialist Steeltec, ein<br />
Unternehmen der SCHMOLZ + BICKEN-<br />
BACH Gruppe, hat auf seiner Website daher<br />
einen neuen Werkstofffinder eingerichtet.<br />
Die hoch- und höherfesten Stahllösungen<br />
ETG ® und HSX ® von Steeltec bieten unterschiedliche<br />
mechanisch-technologische<br />
Eigenschaften und eignen sich für verschiedenste<br />
Anwendungen. Dank des neuen<br />
Werkstofffinders können Interessenten nun<br />
anhand verschiedener Prozess eigenschaften<br />
verfolgen, welche der sieben unterschiedlichen<br />
Stahllösungen des Unternehmens die<br />
Anforderungen am besten erfüllt. Zu den<br />
Auswahlparametern gehören Attribute wie<br />
Kaltformbarkeit, dynamische Belastbarkeit<br />
oder Zähigkeit.<br />
»Bei dem neuen Werkstofffinder war es<br />
uns wichtig, zentrale Informationen zu<br />
unseren Spezialstahlsorten anschaulich zu<br />
bündeln und damit eine schnelle Orientierungshilfe<br />
zu bieten. Vertiefende Informationen<br />
zu unseren Lösungen erhalten unsere<br />
Kunden selbstverständlich nach wie vor<br />
über die Kolleginnen und Kollegen in der<br />
technischen Beratung sowie in ausführlichen<br />
Datenblättern auf unserer Website«,<br />
erläutert Guido Olschewski, Leiter Qualitätsmanagement<br />
und Entwicklung bei Steeltec.<br />
Für den schnellsten Weg vom Kundenauftrag<br />
bis zur fertigen Lösung ist dann die<br />
Produktionstechnologie und das zugrunde<br />
liegende Werkstoff-Know-how entscheidend.<br />
»Entwicklungszeiten werden immer<br />
kürzer. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist<br />
technologische Effizienz das Gebot der<br />
Stunde«, betont Guido Olschewski, Leiter<br />
Managementsysteme und Produktentwicklung<br />
bei Steeltec. Mit der eigens entwickelten<br />
Software Steelcalc bildet der Blankstahlhersteller<br />
sein gesammeltes Ingenieurwissen<br />
über das Verhalten der hochfesten Spezialstahlprodukte<br />
und die Einflusskriterien in<br />
der Fertigung ab. Dadurch wird der Weg<br />
(Foto: Steeltec)<br />
Interessenten<br />
erhalten auf einen<br />
Blick eine Übersicht,<br />
welche der hochund<br />
höherfesten<br />
Spezialstahllösungen<br />
ETG und HSX von<br />
Steeltec die<br />
gestellten<br />
Anforderungen am<br />
besten erfüllt.<br />
vom Kundenauftrag zur Lösung deutlich<br />
verkürzt. Vorher waren manuelle Berechnungen<br />
durch das Entwicklungsteam nötig.<br />
Heute haben die Praktiker in der Arbeitsvorbereitung<br />
die Möglichkeit, automatisch<br />
generierte Vorgaben zur Einstellung der<br />
Prozessparameter zu verwenden. Der Vorteil:<br />
Wünscht ein Abnehmer besondere<br />
mechanisch-technologische Kennwerte,<br />
kann mit Fließkurvenberechnungen der<br />
anforderungsgerechte Umformgrad ermittelt<br />
werden. Bei Bedarf stellt Steeltec An -<br />
wendern Fließkurvenberechnungen für die<br />
konstruktive Auslegung von Bauteilen zur<br />
Verfügung. Ein weiteres Plus der Software:<br />
Steelcalc berechnet automatisch die benötigten<br />
Ziehkräfte unter Berücksichtigung der<br />
tribologischen Verhältnisse im Ziehwerkzeug.<br />
Die Prozessparametervorgaben aus<br />
dem Berechnungstool Steelcalc werden fortlaufend<br />
mit Ist-Daten aus der Produktion<br />
abgeglichen und verfeinert. »Nachhaltiges<br />
Wissensmanagement und gezielte Prozesssteuerung<br />
sind der Grundstein zu unserem<br />
Erfolg in der Blankstahlherstellung«, so Guido<br />
Olschewski. »Durch Bündelung dieser<br />
Kompetenzen in Datenbanken und Formeln<br />
ermöglichen wir Anwendern schnelle Lö -<br />
sungen und den nachweislich stärksten<br />
Stahl für den Praxiseinsatz.«<br />
/<br />
www.steeltec.ch/produkte-leistungen/<br />
werkstofffinder<br />
(sm 150702204)<br />
PRODUKTPORTFOLIO ERWEITERT<br />
Hilden. Böllinghaus Steel führt jetzt auch<br />
Duplex-Produkte in seinem Portfolio. Das Unternehmen<br />
bietet in diesem Rostfrei-Segment ab<br />
sofort die Werkstoffe 1.4462 (UNS S31803) und<br />
1.4162 (UNS S32101) in sämtlichen Abmessungen<br />
seines Produktionsprogramms an. Der Werkstoff<br />
1.4462 zählt zur Klasse der (austenitisch-ferritischen)<br />
Duplexstähle. Er ist korro sionsbeständig<br />
und besitzt eine höhere Festigkeit als viele andere<br />
nichtrostende Stähle. Der Werkstoff 1.4162 ist<br />
ein Lean-Duplex-Chrom-Edelstahl mit Zusätzen<br />
von Mangan, Nickel. Molybdän und Kupfer. Er<br />
zeichnet sich vor allem durch seine hohe Korrosionsbeständigkeit,<br />
insbesondere gegen Lochund<br />
Spannungsrisskorrosion aus. Einige Titan- und<br />
Nickel-Basis-Legierungen runden das Portfolio<br />
vorerst ab.<br />
www.boellinghaus.de<br />
K<br />
/<br />
MUSS WS(JP)/SE/ mh/SE (sm 150902324)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 55<br />
KLÖCKNER ISTEEL-APP JETZT<br />
MIT ALLEN PRO-FEATURES<br />
Duisburg. Klöckner & Co Deutschland hat eine<br />
neue, aktualisierte Version seiner Klöckner iSteel-<br />
App veröffentlicht. In der neuen, komplett kostenlosen<br />
Version sind nun auch alle Features der<br />
ehemaligen Pro-Version enthalten. Die bisherige<br />
Pro-Version entfällt. Zudem hat Klöckner die<br />
mobile Anwendung einem Redesign unterzogen<br />
und mit aktuellen Lieferprogrammen bestückt.<br />
Klöckner iSteel bietet dem Anwender vielfältige<br />
Funktionen. Die App ist vor allem für Konstruktionsbüros,<br />
Architekten und Stahlverwender interessant.<br />
Sie enthält das komplette Klöckner-Konstruktionshandbuch<br />
als PDF. Dieses Standard-<br />
Nachschlagewerk gibt es sonst nur gedruckt im<br />
Buchhandel zum Preis von 45 €. Darüber hinaus<br />
sind die Legierungszuschläge der letzten fünf Jahre<br />
abrufbar, ergänzt um eine grafische Darstellung<br />
der zeitlich individuell einstellbaren Preisentwicklung.<br />
Dazu gibt es einen umfangreichen Materialrechner,<br />
die aktuellen LME-Kurse inkl. grafischer<br />
Zeitdarstellung, die aktuellen Lieferprogramme<br />
und eine Standortsuche nach Postleitzahlen.<br />
Klöckner iSteel ist für iPhone / iPad, Android und<br />
Windows Phone erhältlich.<br />
K<br />
MUSS mh/SE/WS (sm 150802345)<br />
NEUER UNTERNEHMENSSITZ<br />
WIRD EINGEWEIHT<br />
Bad Wörishofen. Die MicroStep Europa GmbH<br />
feiert Mitte <strong>September</strong> die Einweihung Ihres neuen<br />
Firmensitzes in Bad Wörishofen. Zu den Feierlichkeiten<br />
werden Gäste aus Politik, Wirtschaft<br />
und Wissenschaft erwartet.<br />
»Mit dem Bau und einem Investitionsvolumen<br />
von mehr als 2,5 Mill. € bekennen wir uns deutlich<br />
zum Wirtschaftsstandort Bayern«, sagt Igor<br />
Mikulina, Geschäftsführer der MicroStep Europa<br />
GmbH. In unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen<br />
Unternehmenssitz nimmt im Herbst darüberhinaus<br />
das MicroStep CompetenceCenter seinen<br />
Betrieb auf (Rudolf-Diesel-Straße 16).<br />
www.microstep-europa.de<br />
K<br />
/<br />
MUSS WS(Jp)/SE/ (sm 150902386)<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH einen großen Schritt in<br />
der strategischen Neuausrichtung, die eine Fokussierung<br />
auf die Produktion von Speziallangstahl<br />
und den Vertrieb der eigenen Produkte über das<br />
gruppen eigene Sales & Services-Netzwerk vorsieht.<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH und JACQUET<br />
METAL SERVICE werden dank der Transaktion ihre<br />
bereits bestehenden Lieferbeziehungen ausweiten<br />
und weiterhin als verlässliche Partner zusammenarbeiten.<br />
www.schmolz-bickenbach.com K<br />
/<br />
MUSS WS(Jp)/SE/ mh/SE/ (sm 150902389)<br />
SEIT 20 JAHREN SPEZIALIST<br />
FÜR HÄRTEPRÜFUNG<br />
Ulm. Die Latzke Härteprüfung GmbH mit Sitz im<br />
nordrhein-westfälischen Wiehl ist Spezialist im<br />
Bereich der Härteprüfung. Das Unternehmen, das<br />
seit Kurzem zum Prüfmaschinenhersteller Zwick<br />
in Ulm gehört, verfügt über ein DAkkS-akkreditiertes<br />
Kalibrierlabor sowie ein umfangreiches<br />
Service- und Produktangebot rund um die Härteprüfung<br />
und Metallografie. Dadurch hat der Kunde<br />
über die Leistungen von Zwick hinaus auch<br />
Zugriff auf ASTM-Kalibrierungen, Generalüberholungen,<br />
Metallografieprodukte, Reparaturen<br />
sowie Ersatzteile für viele Hersteller – und sogar<br />
den Service für alle Hersteller.<br />
Im Juni 2015 wurde das 20-jährige Bestehen<br />
von Latzke mit einer zweitägigen Jubiläumsveranstaltung<br />
gefeiert. Dabei wurden aktuelle und<br />
zukünftige Themen im Umfeld der Härteprüfung<br />
durch verschiedene Referenten aufge griffen – von<br />
Zwick, der PTB und auch von Latzke selbst. Die<br />
Härteprüfung ist ein elementarer Baustein für die<br />
Beurteilung und Feststellung physikalischer<br />
Eigenschaften von Metallen und anderen Materialien.<br />
Grundlagenkenntnisse in der Produktion<br />
sowie weitergehendes Expertenwissen im Labor<br />
sind dabei unverzichtbar.<br />
www.zwick.de<br />
www.latzke-pruefmaschinen.de K<br />
/<br />
<br />
<br />
<br />
MUSS WS(Jp)/SE/mh/SE (sm 150902391)<br />
NEUE APP FÜR ANSCHLAGMITTEL<br />
Übach-Palenberg. Die SpanSet GmbH & Co.<br />
KG hat mit einer neuen App, dem SpanSet-Tragfähigkeitsrechner,<br />
ihr Portfolio an Serviceangeboten<br />
im Bereich der Anschlag- und Hebetechnik<br />
erweitert. Die App ist die digitale Weiterentwicklung<br />
des analogen »Hebekraft-Controllers« und<br />
dient zur Ermittlung der benötigten Anschlagmittel<br />
bei allen anfallenden Aufgaben zum Heben<br />
und Bewegen von Lasten. Weil beim Heben für<br />
alle Anschlagmittel die gleichen physikalischen<br />
Gesetzmäßigkeiten gelten, ist die neue App nicht<br />
nur bei textilen Anschlagmitteln wie Hebebändern<br />
und Rundschlingen verwendbar, sondern<br />
auch bei Ketten und Drahtseilen. Zur Ermittlung<br />
der benötigten Tragfähigkeit muss nur das Ge -<br />
wicht der Last und die Anschlagart eingegeben<br />
werden. Insgesamt kann man bei der App zwischen<br />
14 verschiedenen Anschlagarten wählen.<br />
Das Programm ist kostenlos im AppStore von<br />
Apple und bei GooglePlay erhältlich.<br />
www.spanset.de<br />
K<br />
/<br />
MUSS korrigiert: WS/mh/SE (sm 150602056)<br />
<br />
VERKAUF ABGESCHLOSSEN<br />
Emmenbrücke. Die an der Schweizer Börse<br />
kotierte SCHMOLZ + BICKENBACH AG hat Ende<br />
Juli die Veräußerung ihrer spezifischen Distributionseinheiten<br />
in Deutschland, Belgien, den Niederlanden<br />
und Österreich an JACQUET METAL<br />
SERVICE, einen an der Euronext Paris Exchange<br />
gelisteten, führenden europäischen Distributeur<br />
von Spezialstahl, im Rahmen des sogennannten<br />
Closings abgeschlossen. Durch das Closing sind<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH und die spezifischen<br />
Distributionseinheiten operativ und rechtlich<br />
unabhängig voneinander. Mit dem Verkauf geht<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
(Foto: KNAUF INTERFER)<br />
Mit der Investition in die neue Glühanlage baut KNAUF INTERFER die<br />
Wettbewerbsfähigkeit im Geschäftsfeld Kaltwalzen weiter aus.<br />
Die beiden zusätzlichen Sockel der neuen Glühanlage ermöglichen der<br />
Kaltwalzwerk Giebel GmH eine Durchsatzsteigerung um bis zu 15 %.<br />
Kaltwalzer erweitert<br />
Glüh- und Produktionskapazität<br />
Giebel Kaltwalzwerk: termingerechte Inbetriebnahme am Standort Iserlohn<br />
Iserlohn / Essen. Mit der Inbetriebnahme einer neuen Glühanlage hat<br />
KNAUF INTERFER die Produktionskapazitäten im Giebel Kaltwalzwerk am<br />
Standort Iserlohn deutlich erweitert. Die beiden zusätzlichen Sockel fassen<br />
Coils mit einem Durchmesser von 1.980 mm bei einer Stapelhöhe von über<br />
4 m, die Glühzeitberechnung erfolgt über die TREATperfect-Software. Dies<br />
ermöglicht eine Durchsatzsteigerung um bis zu 15 %.<br />
Mit dieser Investition baut KNAUF INTER-<br />
FER die Wettbewerbsfähigkeit im Geschäftsfeld<br />
Kaltwalzen in einem an spruchsvollen<br />
Marktumfeld weiter aus, heißt es bei der<br />
Unternehmensgruppe. Der Erweiterung der<br />
Glühkapazitäten vorausgegangen war die<br />
Einführung einer neuen Softwarelösung zur<br />
Supply-Chain-Planung (SCP&O) am Standort<br />
Iserlohn. Diese erlaubt eine optimale Auslastung<br />
aller Produktionsanlagen und einen reibungslosen<br />
Material fluss. Das Glühzeitberechnungsmodul<br />
TREATperfekt ermöglicht<br />
darüber hinaus eine präzise Berechnung der<br />
individuellen Glühzeiten für den jeweiligen<br />
Werkstoff bei wechselnder Masse und Menge<br />
der Coils. »Dadurch können wir nicht nur<br />
energie effizienter produzieren, sondern auch<br />
eine konstant hohe Qualität speziell bei Sonderstählen<br />
gewährleisten«, so Dr. Stephan<br />
Scharfenorth, Sprecher der Geschäftsfeldleitung<br />
Kaltwalzen der KNAUF INTERFER.<br />
Die neue Glühanlage verfügt über eine<br />
hochmoderne Heizhaube mit einer Leistung<br />
von 1.400 kW, eine hocheffiziente Kühlhaube<br />
und einen zusätzlich errichteten Wasserstofftank.<br />
Die zwei Glühsockel sind auf eine<br />
maximale Belastung von jeweils 90 t und<br />
einen Temperaturbereich von bis zu 750 °C<br />
ausgelegt. In Verbindung mit den bestehenden<br />
Wärmebehandlungsanlagen verfügt<br />
das Giebel Kaltwalzwerk damit über einen<br />
leistungsstarken Maschinenpark, der kurze<br />
Durchlaufzeiten und eine hohe Lieferfähigkeit<br />
ermöglicht.<br />
In bis zu 15 Produktionsschritten wird in<br />
Iserlohn Kaltband in dünnsten Abmessungen<br />
und Breiten von bis zu 1.040 mm hergestellt.<br />
»Höherwertige Bandstähle erfordern<br />
längere Glühzeiten. Um in diesem<br />
Produktbereich der gestiegenen Kundenachfrage<br />
gerecht zu werden, haben wir<br />
frühzeitig die Entscheidung gefällt, die<br />
Glühkapazitäten zu erweitern«, erläutert<br />
Dr. Stephan Scharfenorth. Die Planungen<br />
für die Erweiterung des Glühbereiches wurden<br />
bereits im Sommer 2014 eingeleitet.<br />
Der Spatenstich für die Fundamentarbeiten<br />
erfolgte im März 2015. Mit der technischen<br />
Abnahme und offiziellen Inbetriebnahme<br />
am 10. Juli 2015 endete eine erfolgreich<br />
absolvierte zweiwöchige Testphase. »Insbesondere<br />
auf kurzfristige Kundenwünsche<br />
können wir von heute an noch flexibler<br />
reagieren«, so Dr. Stephan Scharfenorth. K<br />
« KONTAKT<br />
Giebel Kaltwalzwerk GmbH<br />
Im Ostfeld 1<br />
58642 Iserlohn<br />
Tel. +49 2374 56-0<br />
www.knauf-interfer.de<br />
(sm 150902562)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Aus den Unternehmen K 57<br />
Biegetechnik-Experte feiert 35-jähriges Jubiläum<br />
Limburg / Elbboden. Die JUTEC Biegesysteme GmbH hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1980 zu einem<br />
der führenden Hersteller von mobilen Biegesystemen für Industrie und Handwerk entwickelt.<br />
Die ersten Biegemaschinen entwickelte<br />
Firmengründer Werner Jungmann einst in<br />
seiner Garage. Heute nutzen sowohl internationale<br />
Konzerne wie große und kleine<br />
Unternehmen aus dem Mittelstand die innovative<br />
Biegetechnik mit anwenderfreundlichen<br />
Systemlösungen und indivi duellen<br />
Komplettlösungen. Seit über 15 Jahren hat<br />
in zweiter Genera tion Tochter Kira gemeinsam<br />
mit Ehemann Jörg Jung die Gesamtgeschäftsleitung<br />
und damit die Verantwortung<br />
für das erfolg reiche Unternehmen übernommen.<br />
In den 1990iger-Jahren kam ein<br />
weiteres Standbein dazu: Damals begann<br />
das Unternehmen, exklusive Golfcaddys aus<br />
Edelstahlrohr zu biegen, die heute international<br />
unter der Marke JuCad im High-End-<br />
Bereich von Golfern geschätzt werden.<br />
JUTEC wächst stetig und hat in den letzten<br />
zehn Jahren seine Mitarbeiterzahl verdoppelt.<br />
»In den vergangenen Jahren haben<br />
sich unsere Umsätze sehr positiv entwickelt«,<br />
so Kira Jung. »Dabei legen wir Wert<br />
auf stabiles Wachstum, damit unser Unternehmen<br />
dauerhaft als Familienunternehmen<br />
bestehen und unabhängig bleiben<br />
kann.« Für das Unternehmen, so die Ge -<br />
schäftsführerin weiter, sind die Mitarbeiter<br />
JUTEC<br />
Dornbieger<br />
9000<br />
dabei ein wichtiger Teil des Erfolges. Dass<br />
das Unternehmen sie wertschätzt, zeigt sich<br />
auch in modern ausgestatteten Arbeitsplätzen,<br />
im Verzicht auf Großraumbüros und in<br />
der direkten Kommunikation. »Unsere Türen<br />
stehen für unsere Mitarbeiter immer offen.<br />
Wir versuchen für jedes Problem eine ge -<br />
meinsame Lösung zu finden«, sagt Kira<br />
Jung.<br />
Die JUTEC Biegesysteme bieten von der<br />
praktischen Handbiegemaschine bis hin zur<br />
halbautomatischen Dornbiegemaschine,<br />
Rollen- sowie Profilbieger, vor allem auch<br />
Sonderkonstruktionen für individuelle An -<br />
wendungen an. Davon profitieren Unternehmen<br />
im Fahrzeug- und Schiffsbau, Kälteund<br />
Klimatechnik, Treppenhersteller sowie<br />
Sanitär- oder Heizungsbau. In nahezu allen<br />
Bereichen von Industrie und Handwerk<br />
kommt die Biegetechnik zum Einsatz.<br />
/<br />
www.jutec.de (sm 150902380)<br />
(Foto: JUTEC)<br />
Unsere Leidenschaft<br />
ist Kundenorientierung.<br />
Prüfen mit Verstand.<br />
www.zwick.de<br />
testXpo<br />
12.-15. Oktober 2015<br />
Fachmesse für<br />
Prüftechnik bei<br />
Zwick in Ulm<br />
Prüfsysteme<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
58 K StahlTermine<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
10.-11.<strong>9.2015</strong><br />
Bochum<br />
Fortbildungsseminar: »Rostfreie<br />
Stähle«<br />
Inventum GmbH , DGM e.V. +49 151 46445980<br />
www.inventum.de<br />
14.-17.<strong>9.2015</strong><br />
Nürnberg<br />
DVS CONGRESS<br />
DVS EXPO<br />
DVS – Deutscher Verband<br />
für Schweißen und verwandte<br />
Verfahren e.V.<br />
+49 211 1591-302<br />
www.dvs-congress.de<br />
www.dvs-expo.de<br />
14.-17.<strong>9.2015</strong><br />
Dresden<br />
Werkstoffwoche 2015<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Materialkunde e.V. und<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
+49 69 75306-750<br />
+49 211 6707-478<br />
www.dgm.de<br />
www.stahl-online.de<br />
14.-18.<strong>9.2015</strong><br />
Brünn<br />
MSV Internationale<br />
Maschinenbaumesse<br />
Veletrhy Brno, a.s.<br />
www.bvv.cz/de/msv/msv-2015/<br />
16.-17.<strong>9.2015</strong><br />
Dresden<br />
22.-24.<strong>9.2015</strong><br />
Herning, Dänemark<br />
23.-25.<strong>9.2015</strong><br />
Tampere, Finnland<br />
24.<strong>9.2015</strong><br />
Oberhausen<br />
Legierte Edelbaustähle<br />
im Fahrzeug-, Maschinenund<br />
Anlagenbau<br />
HI Technology & Industry<br />
Expo 2015<br />
Scandinavia‘s technology &<br />
industry expo<br />
Nordic Steel 2015<br />
Construction Conference<br />
Metallsoftware 2015<br />
Stahl-Akademie des Stahlinstituts<br />
VDEh<br />
+49 211 6707-478<br />
www.werkstoffwoche.de/<br />
seminare/ vdeh-seminare<br />
MCH Messecenter Hernin +45 9926 9926<br />
www.hi-industry.dk<br />
Finnish Constructional Steelwork<br />
Association/Tampere Universitiy<br />
of Technology<br />
Fachverband Metall<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
+358 505366632<br />
www.tut.fi<br />
+49 201 896470<br />
www.metallsoftware-nrw.de<br />
28.-29.<strong>9.2015</strong><br />
Düsseldorf<br />
29.<strong>9.2015</strong><br />
Mainz<br />
30.9.-1.10.2015<br />
Frankfurt/Main<br />
1.10.2015<br />
Wolfsburg<br />
5.-8.10.2015<br />
Stuttgart<br />
Einführung in die Metallurgie<br />
von Stahl<br />
Fachtag »Großbrücken –<br />
Innovationen und Wettbewerb«<br />
Stahl-Akademie des Stahlinstituts<br />
VDEh<br />
+49 211 6707-478<br />
www.stahl-online.de/index.php/<br />
seminar/einfuehrung-in-diemetallurgie-von-stahl-2<br />
bauforumstahl +49 211 6707-0<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltung/442<br />
Stahl Tag 2015 Martin Brückner Infosource (MBI) +49 69 2710760-15<br />
www.akademie-mbi-infosource.de<br />
Zukunft Bauen in Europa –<br />
Architektur und Technik multifunktionaler<br />
Gebäudehüllen aus Stahl<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />
Internationaler Verband für den<br />
Metallleichtbau (IFBS)<br />
+49 211 6707-989<br />
www.stahl-online.de<br />
Motek P. E. Schall GmbH & Co. KH +49 7025 9206-0<br />
www.schall-messen.de<br />
5.-10.10.2015<br />
Mailand<br />
EMO Milano 2015<br />
EFIM (Ente Fiere Italiane Macchine),<br />
CECIMO, UCIMU<br />
+39 0226 255 860/861<br />
www.emo-milano.com<br />
6.-8.10.2015<br />
Wien<br />
6.-9.10.2015<br />
Düsseldorf<br />
8.-9.10.2015<br />
Bilbao<br />
13.-14.10.2015<br />
Duisburg<br />
14th Stainless and Special Steel<br />
Summit<br />
Metal Bulletin, SMR GmbH<br />
www.metalbulletin.com/events/<br />
international- stainless-specialsteel-summit/details.html,<br />
www.<br />
smr.at/upcoming-conferences.html<br />
EuroMold 2015 DEMAT GmbH +49 69 274003-13<br />
www.euromold.com<br />
Steel Net Forum Bilbao 2015 EUROMETAL +32 2 26259026<br />
www.eurometal.net<br />
Stahleinkauf kompakt BME Akademie GmbH +49 69 30838-201<br />
www.bme-akademie.de<br />
13.-15.10.2015<br />
Karlsruhe<br />
20.10.2015<br />
Düsseldorf<br />
DeburringEXPO, 1. Fachmesse<br />
für Entgrat- und Poliertechnologie<br />
EUROMETAL Steel Trade Study<br />
Group<br />
fairXperts GmbH & Co. KG +49 7025 8434-0<br />
www.deburring-expo.com<br />
EUROMETAL +32 2 26259026<br />
www.eurometal.net<br />
20.-22.10.2015<br />
München<br />
18. MATERIALICA 2015 MunichExpo Veranstaltungs GmbH +49 89 322991-0<br />
www.materialica.com<br />
21.-23.10.2015<br />
Stuttgart<br />
6. BME-Forum Einkauf von Stanzund<br />
Umformteilen und Workshops<br />
Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik (BME)<br />
+49 69 30838-201<br />
www.bme.de/stanzteile<br />
3.-6.11.2015<br />
Stuttgart<br />
3.11.2015<br />
Stuttgart<br />
BLECHexpo / SCHWEISStec 2015 P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.schall-messen.de<br />
stahlnews-ExpertenTreff stahlnews.de GmbH & Co. KG +49 2181 47299-00<br />
www.stahlnews.de<br />
5.11.2015<br />
Bremen<br />
25. Stahlhandelstag 2015 Bundesverband Deutscher<br />
Stahlhandel (BDS AG)<br />
+49 211 86497-0<br />
www.stahlhandel.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
K 59<br />
Unser Mandant ist ein kompetenter Ansprechpartner bei allen Bedarfsfällen in den Bereichen<br />
„Blankstahl und artverwandte Produkte“ mit Sitz in NRW. Zur Verstärkung des Teams wird eine<br />
engagierte und begeisternde Persönlichkeit als<br />
Vertriebsmitarbeiter (m/w)<br />
gesucht.<br />
Ihre Verantwortung<br />
• Nachhaltige Positionierung des Unternehmens durch den Aufbau langfristiger und qualitativer<br />
Kunden beziehungen.<br />
• Beratung und Betreuung und Pflege unserer Kunden vor Ort und am Telefon sowie das Führen<br />
von kompetenten Verkaufsverhandlungen.<br />
• Gewinnung potenzieller Neukunden anhand eines erweiterten Beziehungsmanagements.<br />
Ihr Profil<br />
• Mindestens abgeschlossene qualifizierte kaufmännische Ausbildung.<br />
• Vertriebserfahrung im Bereich Stahlhandel/Stahlproduktion.<br />
• Sie besitzen ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten und handeln in hohem Maße erfolgsorientiert.<br />
• Diskretion, Loyalität und Zuverlässigkeit sind für Sie selbstverständliche Eigenschaften.<br />
• Sie verfügen über eine hohe soziale und fachliche Kompetenz und tragen entscheidend zum<br />
Unter nehmenserfolg bei.<br />
Wir bieten Ihnen …<br />
… ein anspruchsvolles und sehr interessantes Aufgabengebiet in einem erfolgreich agierenden<br />
Unternehmen, welches seine Mitarbeiter leistungsgerecht entlohnt und ihnen hohe persönliche<br />
Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Sie erwartet eine angenehme Arbeitsatmosphäre in einem hoch<br />
motivierten Team.<br />
Haben Sie Interesse?<br />
Dann senden Sie uns Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung<br />
und Ihres frühesten Eintrittstermins an die unten angegebene Adresse.<br />
Volker.Volkmann@lvb-witten.de<br />
Sie möchten Ihr Leben positiv verändern?<br />
Ihre derzeitige berufliche Tätigkeit bietet wenig Abwechslung<br />
und Perspektive?<br />
Sie möchten unternehmerisches Wachstum mit Ihren Ideen<br />
und Ihrer Kreativität begleiten?<br />
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an:<br />
DeuRohr Handels GmbH<br />
Anja Scholz<br />
anja.scholz@deurohr.com<br />
Josef-Suwelack-Straße 16 – 20<br />
48727 Billerbeck<br />
Tel.: 02543/2388-31<br />
Sie verfügen über Erfahrungen im Vertrieb von Stahlrohren?<br />
Dann sollten wir uns kennenlernen!<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
60 K Veranstaltungen<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
HI TECHNOLOGY & INDUSTRY<br />
EXPO 2015<br />
Herning. Vom 22. bis 24 <strong>September</strong> 2015 findet<br />
auf dem MCH-Messegelände in Herning die HI<br />
Technology & Industry Expo 2015 statt. Die HI<br />
2015 ist Skandinaviens größte Industriefachmesse<br />
und bringt Anbieter aus allen industriellen<br />
Bereichen unter einem Dach zusammen. Über<br />
1.000 Aussteller nutzen die Messe, um ihre Produkte,<br />
Dienstleistungen und Innovationen zu präsentieren.<br />
Auf der HI 2015 sind Unternehmen u.a.<br />
aus den Bereichen Automation, Werkzeuge &<br />
Schweißen, Energie und Logistik vertreten.<br />
www.hi-industry.dk<br />
K<br />
/<br />
mh/ (sm 150902428)<br />
NORDIC STEEL 2015<br />
Tampere. Zusammen mit dem finnischen Stahlbauverband<br />
FCSA lädt die Tampere Universitiy of<br />
Technology vom 23. bis 25. <strong>September</strong> 2015<br />
zur 13. Stahlbaukonferenz Nordic Steel ein. Die<br />
Fachtagung richtet sich an die gesamte Stahlbaubranche<br />
– vom Stahlhersteller über die Stahldistribution,<br />
bis hin zu Architekten, Bauherren und<br />
Vertretern der Wissenschaft. In den Fachreferaten<br />
geht es alle Aspekte rund um das Bauen mit Stahl,<br />
u. a. um Brückenbau, Konstruktionen aus nichtrostendem<br />
Stahl, Verbundbauweise, Bauen mit hochfestem<br />
Stahl und nachhaltige Konstruktionsweisen.<br />
Die Konferenz hat eine lange Tradition, seit<br />
1970 findet sie alle drei Jahre abwechselnd in<br />
einem der skandinavischen Länder statt.<br />
www.tut.fi/en/nordic-steelconstruction-conference-2015/<br />
index.htm<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/WS (sm 150902365)<br />
PRAXISSEMIAR ZU<br />
GEBÄUDEHÜLLEN AUS STAHL<br />
Düsseldorf / Wolfsburg. Die Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl veranstaltet in Kooperation mit<br />
dem Fachverband IFBS am 1. Oktober 2015 in<br />
Wolfsburg das Praxis-Seminar »Zukunft Bauen in<br />
Europa – Architektur und Technik multifunktionaler<br />
Gebäudehüllen aus Stahl«. Die Referenten,<br />
anerkannte Architekten und Ingenieure, informieren<br />
über veränderte Normen und aktuelle bauphysikalische<br />
Vorgaben für die Ausführung von<br />
Dach- und Wandkonstruktionen. Anhand praktischer<br />
Anwendungshinweise und ausgeführter<br />
Projekte wird aufgezeigt, wie mit Leichtbausystemen<br />
aus Stahl architektonisch reizvolle Dächer<br />
und Fassaden sowohl im gehobenen Gewerbe- als<br />
auch im anspruchsvollen Geschossbau wirtschaftlich<br />
realisiert werden können. Teilnehmer erhalten<br />
wahlweise Gelegenheit zur Besichtigung des<br />
Stahlwerks der Salzgitter AG in Salzgitter oder der<br />
Autostadt in Wolfsburg.<br />
www.stahl-online.de<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/WS (sm 150902404)<br />
1. HANDELSBLATT INDUSTRIE-<br />
GIPFEL ZUR INDUSTRIE 4.0<br />
Düsseldorf / Berlin. Industrie 4.0 ist zurzeit ein<br />
Topthema der deutschen Wirtschaft. Die digitalen<br />
Lösungen werden in den nächsten fünf Jahren die<br />
Produktions- und Ressourceneffizienz laut einer<br />
PwC- und Strategy&-Studie um 18 % erhöhen. Viele<br />
Unternehmen in Deutschland wissen allerdings<br />
noch überhaupt nicht, wie sie sich auf die Digitalisierung<br />
einstellen sollen. Außerdem ist die Rolle der<br />
Politik bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen<br />
noch nicht geregelt. Über diese Themen diskutieren<br />
Top-Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft<br />
auf dem 1. Handelsblatt Industriegipfel am<br />
5. und 6. Oktober 2015 in Berlin.<br />
www.industrie-jahrestagung.de K<br />
/<br />
mh/SE/WS (sm 150902359)<br />
STEEL NET FORUM BILBAO 2015<br />
Brüssel / Bilbao. Am 8. und 9. Oktober 2015<br />
findet in Bilbao ein Steel Net Forum des europäische<br />
Dachverbands der Stahl-, Rohr- und Metalldistribution<br />
EUROMETAL statt. Die Fachveranstaltung<br />
wird gemeinsam vom spanischen Stahlhandelsverband<br />
UAHE und dem portugisischen Branchenverband<br />
Açomefer organisiert. Das Treffen sei<br />
die derzeit größte Informationsveranstaltung der<br />
Stahldistribution zum iberischen Markt, so die<br />
Veranstalter. Auf dem Programm stehen u. a. die<br />
aktuelle Marktsituation, Strategien zur Digitalisierung<br />
und Prognosen zur weiteren Entwicklung<br />
der Branche.<br />
www.eurometal.net<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/WS (sm 150902361)<br />
EUROMETAL STEEL TRADE STUDY<br />
GROUP IN DÜSSELDORF<br />
Düsseldorf. Die Steel Trade Study Group (STSG)<br />
des europäischen Verbands für die Distribution<br />
von Stahl, Rohr und Metall trifft sich am<br />
im Sheraton Airport Hotel in Düsseldorf.<br />
Hauptthema sind die Stahlimporte in die EU.<br />
Es geht um aktuelle Entwicklungen im Rahmen<br />
der Marktversorgung. Dabei beziehen Referenten<br />
unterschiedlicher Seiten Position, z. B. aus dem<br />
Bereich der Stahlproduzenten, der Juristen, der<br />
Handelspolitik, der europäischen und amerikanischen<br />
Händler.<br />
www.eurometal.net<br />
K<br />
/<br />
(sm 150902483)<br />
Wir sind ein inhabergeführtes, kleines und alteingesessenes<br />
Stahlhandelsunternehmen für Flachprodukte zwischen Bochum<br />
und Essen.<br />
Wir suchen aus Altersgründen einen mitarbeitenden<br />
Nachfolger<br />
Dieser sollte auch aus dem Bereich des Stahlhandels kommen<br />
und die entsprechende fachliche Eignung mitbringen. Eine begleitende<br />
Übergangszeit ist sichergestellt und auch gewünscht.<br />
Ein entsprechender Kunden- und Lieferantenstamm ist vorhanden.<br />
Übernahme nach Vereinbarung.<br />
6605<br />
<br />
Verkaufsprofi<br />
Mitte 50, Spezialist für Flachprodukte wgw., kgw., fvz.,<br />
langjährige Berufserfahrung, fundierte Produkt- und Marktkenntnisse,<br />
technisch beschlagen, sucht neuen Wirkungskreis,<br />
Raum BW bevorzugt, gerne SSC/Werksvertretung.<br />
6604<br />
<br />
Verkaufsprofi Spaltband<br />
E. 50, langjährige Erfahrung,<br />
ausgereifte Marktkenntnis, gute Kunden- und Lieferantenbeziehungen,<br />
sucht im Spaltbandbereich neuen Wirkungsbereich im deutschsprachigen<br />
Raum, komb. Innen- und Außendienst wünschenswert.<br />
6599<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Personalien K 61<br />
VIP-Seite<br />
Wechsel in der Geschäftsleitung von<br />
TRUMPF Haguenau: Georges Reiss geht<br />
nach 30 Jahren in den Ruhestand. Zukünftiger<br />
Geschäftsführer der TRUMPF Machines<br />
SARL wird Thomas Wolf.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong><br />
(sm 150802300)<br />
Der schwedische Stahlkonzern SSAB hat<br />
Jarmo Tonteri zum 1. Juli 2015 als Interimsleiter<br />
der Ruukki Construction Division<br />
bestellt. Jarmo Tonteri berichtet zugleich<br />
dem Vorstand von Ruukki Construction Oy<br />
und dem Präsidenten und CEO von SSAB,<br />
Martin Lindquist. Sein Vorgänger, Marko<br />
Somerma, hat das Unternehmen zum<br />
30. Juni 2015 verlassen.<br />
mh (sm 150802343)<br />
Der Vorstand der Wuppermann<br />
AG wurde zum<br />
1. August 2015 erweitert.<br />
Dr. Arndt Laßmann wird<br />
als neues Vorstandsmitglied<br />
und Chief Financial<br />
Officer die Bereiche Finanzund<br />
Rechnungswesen, Steuern, Controlling<br />
und IT übernehmen. Der promovierte Be -<br />
triebswirt war viele Jahre in der Automobilzulieferindustrie<br />
und zuletzt bei der Bharat<br />
Forge Gruppe, Ennepetal, tätig. Er übernimmt<br />
seinen neuen Tätigkeitsbereich von<br />
Herrn Dr. C. L. Theodor Wuppermann, der<br />
weiterhin Sprecher des Vorstands bleibt und<br />
neben dem Geschäftsbereich Systemtechnik<br />
die Bereiche Personal- und Sozialwesen,<br />
Business Development, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Marketing und Recht verantwortet.<br />
WS (sm 150902468)<br />
Ovako hat Janne Pirttijoki zum 1. Au -<br />
gust 2015 als Vorsitzenden des Geschäftsbereiches<br />
Stabstahl Imatra berufen. Zeitgleich<br />
zieht der von SSAB kommende Ex -<br />
perte in das Gruppenmanagement des<br />
schwedischen Stahlerzeugers ein. Sein Vorgänger<br />
Heikki Nyholm übernimmt vom<br />
1. <strong>September</strong> an die Verantwortung für die<br />
Metallsparte und den Vertrieb in der Region<br />
Turenki.<br />
(sm 150802288)<br />
Präsident des Deutschen<br />
Stahlbau-Verbandes<br />
DSTV wurde erneut Dipl.-<br />
Ing. Ralf Luther, Ge -<br />
schäftsführer Stahlbau<br />
Magdeburg GmbH. Er folgt<br />
Ralf Luther auf Dr. Armin Franke, der<br />
nach dem Ausscheiden bei<br />
der Josef Gartner GmbH<br />
seine Verbandsaufgaben<br />
niederlegte. Luther hatte<br />
dieses Amt zuvor bereits<br />
von 2010 bis 2014 inne.<br />
Neuer Vizepräsident wird<br />
Reiner Temme<br />
Dipl.-Ing. Reiner Temme,<br />
Geschäftsführer Temme<br />
Stahl- und Industriebau GmbH. Beide werden<br />
zukünftig auch im Vorstand von bauforumstahl<br />
vertreten sein, Luther als stv.<br />
Vorsitzender.<br />
WS(Jp)/SE/ (sm 150902393)<br />
Tenova, weltweit aktiver Anlagenbauer<br />
für die Metals- und Miningindustrie, hat<br />
Andrea Lovato zum Chief Executive Officer<br />
(CEO) berufen. Ab dem 1. Juli 2015 werden<br />
die Geschäftsaktivitäten zudem in zwei Divisionen<br />
– Metals und Mining – unter der Leitung<br />
von Andrea Rocca (Metals CEO) und<br />
Frank Hubrich (Mining CEO) geführt. »Mit<br />
dieser neuen Führungsstruktur leiten wir<br />
einen Generationswechsel ein«, kommentierte<br />
Gianfelice Rocca, Präsident der<br />
Techint-Gruppe, der Muttergesellschaft von<br />
Tenova.<br />
mh/SE/ (sm 150902412)<br />
Dr.-Ing. Markus Deimel ist seit Juli 2015<br />
neuer Geschäftsführer bei der Vollert Anlagenbau<br />
GmbH. Er übernimmt stufenweise<br />
die Aufgaben von Gerhard Geist, der Ende<br />
2016 in den Ruhestand wechselt. Deimel<br />
war zuletzt bei dem Baustoffanlagenhersteller<br />
Grenzebach BSH als Bereichsleiter<br />
Engineering tätig.<br />
(sm 150902425)<br />
Am 10. <strong>September</strong> wird Ulrich Meyn,<br />
Geschäftsführer der M.K.N. Technologie<br />
sGmbH, 60 Jahre alt.<br />
(sm 150902304)<br />
Hans-Joachim Loges, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der IOG Industrie-Ofenbau<br />
GmbH, feiert am 14. <strong>September</strong> seinen<br />
80. Geburtstag.<br />
(sm 150902305)<br />
Seinen 60. Geburtstag begeht am<br />
14. <strong>September</strong> Prof. Dr. Martin Rasch, Leiter<br />
des Konzernarchivs der ThyssenKrupp<br />
AG.<br />
(sm 150902307)<br />
Ebenfalls am 14. <strong>September</strong> Geburtstag<br />
hat Dr. Heinz-Gerd Stein, ehemals Mitglied<br />
des Vorstands der ThyssenKrupp AG. Er wird<br />
75 Jahre alt<br />
(sm 150902308)<br />
Max Dehnhardt, ehemals Fabrikant,<br />
Cetto & Co Maschinenbau, wird am<br />
16. <strong>September</strong> 95 Jahre alt.<br />
(sm 150902309)<br />
Am 23. <strong>September</strong> wird Dr. Hans Bodo<br />
Lüngen, Leiter Geschäftsfeld Technik, Stahlinstitut<br />
VDEh, 60 Jahre alt.<br />
(sm 150902310)<br />
Sein 60. Lebensjahr vollendet am<br />
23. <strong>September</strong> Dr. Michael Pimminger,<br />
Geschäftsführer der voestalpine Europlatinen<br />
GmbH.<br />
(sm 150902311)<br />
Reinhard Schwarz, Geschäftsführer der<br />
Glama Maschinenbau GmbH, feiert am<br />
24. <strong>September</strong> seinen 50. Geburtstag.<br />
(sm 150902312)<br />
Seinen 85. Geburtstag feiert am 25. <strong>September</strong><br />
Prof. Dr. Winfried Reif, früher tätig<br />
an der Technischen Universität Berlin.<br />
(sm 150902313)<br />
Am 29. <strong>September</strong> feiert Karl-Christoph<br />
Höver, Geschäftsführer der Breidenbach<br />
Maschinenbau GmbH, seinen 60. Geburtstag.<br />
(sm 150902314)<br />
Roland Newe, Geschäftsführer der<br />
Buderus Edelstahl GmbH, feiert am 4. Oktober<br />
seinen 50. Geburtstag.<br />
(sm 150902452)<br />
Am 6. Oktober wird Helmut F. Koch,<br />
ehemals Vorsitzender des Arbeitgeberverbands<br />
Stahl e.V., 75 Jahre alt.<br />
(sm 150902462)
Mediaberater/in im Außendienst<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
AGTOS GmbH 14<br />
Amada Machine Tools Europe GmbH 47<br />
Ametras metals GmbH 39<br />
B<br />
Bandstahl-Service-Hagen GmbH<br />
U II<br />
Becker Stahl-Service GmbH 11<br />
BGH Edelstahlwerke GmbH 51<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 17<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 57<br />
Couth Butzbach<br />
Produktkennzeichnung GmbH 17<br />
D<br />
Deutsche Edelstahlwerke GmbH 9<br />
DM-Stahl GmbH<br />
U II<br />
F<br />
Dr. Fister GmbH 37<br />
G<br />
GIMA 7<br />
I<br />
IMS Messsysteme GmbH Titelseite<br />
K<br />
Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH 37<br />
KA.BO.FER S.r.l. 25<br />
Klöckner & Co. Deutschland GmbH 34, 35<br />
M<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH 29<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 53<br />
R<br />
RSK Stahl- und Fertigteile<br />
Produktions-u.Vertriebs GmbH 25<br />
S<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 43<br />
STAHL & FITTINGS Schaefer GmbH 55<br />
Schierle Stahlrohre KG 7<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 57<br />
Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG 12, 13<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 21<br />
V<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
U IV<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 15<br />
W<br />
WANKO Informationslogistik GmbH 31<br />
Zwick GmbH & Co. 57<br />
Beilagen:<br />
StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />
Wespa Metallsägenfabrik Simonds<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
Vorschau / Impressum K 63<br />
VORSCHAU 10.2015<br />
Steel International<br />
• Stahlmarkt USA<br />
• Stahlproduktion in Südkorea<br />
• Stahlmarkt Aserbaidschan<br />
Branchenbericht<br />
Werkzeugindustrie: eine typische Mittelstandsbranche behauptet sich<br />
Special: Bauen mit Stahl<br />
dazu u. a.:<br />
• Nachhaltigkeit entschied für Metallfassade<br />
• Breiter, leichter und stärker – innovative Spundwände<br />
• Mit Stahl die Welt erbauen<br />
Lochbleche<br />
…geeignet für vielfältige Anwendungen – ein Überblick<br />
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
dazu u. a.: Schwerpunkt Logistik & Handhabung<br />
• Schwere Stahlprofile automatisiert bearbeiten<br />
• Stahlcoils für Karosseriepresswerke<br />
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• Mit Hightech-Fasern gegen scharfe Kanten<br />
• Mehr Flexibilität mit Langgutauszugsregal<br />
Blechexpo – eine Messevorschau<br />
mit Vorankündigungen aus den Unternehmen<br />
Veranstaltungen<br />
Materialica<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 69936-000, Fax +49 211 69936-205<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />
Jürgen Beckers, Arnt Hannewald<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 69936-131, Fax +49 211 69936-137<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />
Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />
Tel. +49 211 69936-115, Fax +49 211 69936-118<br />
E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 69936-260, Fax +49 211 69936-262<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 69936-230, Fax +49 211 69936-235<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 65.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />
Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
von Abonnenten und/oder Inserenten<br />
geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr.<br />
Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />
Handelsnamen oder sonstigen<br />
Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />
zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />
Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />
in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />
Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />
der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />
Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />
widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />
die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />
Dritten geführt werden.<br />
Erfüllungsort Düsseldorf<br />
© 2015 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />
Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />
gebleichtem Papier (TCP) mit<br />
schwermetallfreien Farben.<br />
Printed in Germany<br />
(Fotos: ArcelorMittal, ThyssenKrupp)<br />
ISSN 0178-6571<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>
STAHLBAU KOMPAKT<br />
ISBN 978-3-514-00812-0<br />
19,50 €<br />
Herausgegeben von<br />
Prof. Dr.-Ing. Rolf Kindmann<br />
unter Beteiligung von<br />
Dr.-Ing. Matthias Kraus und<br />
Dipl.-Ing. Hans Joachim Niebuhr<br />
Rolf Kindmann (Hrsg.)<br />
Matthias Kraus<br />
Hans Joachim Niebuhr<br />
2014 · 16,0 x 22,0 cm.<br />
102 Seiten, mit Spiralbindung, verstärktem<br />
Papier, transparenter Kunststoffschutz an<br />
Vor- und Rückseite.<br />
3. Auflage<br />
STAHLBAU<br />
KOMPAKT<br />
Bemessungshilfen<br />
Profiltabellen<br />
Die 3. Auflage wurde unter Berücksichtigung des Eurocodes vollständig über arbeitet, aktualisiert und erweitert. In<br />
bewährter Weise beinhaltet sie zahlreiche Bemessungshilfen, Profiltabellen und ergänzende Informationen. Dabei<br />
werden die Themen Nachweise, Teilsicherheitsbeiwerte, Werkstoff Stahl, Querschnittsklassen, Spannungsnachweise,<br />
plastische Querschnittstragfähigkeiten, Biegeknicken, Biegedrillknicken, Plattenbeulen, geschweißte und geschraubte<br />
Verbindungen, Bestellung, Lieferung und Abrechnung, Brandschutz sowie Vorschriften und Normen in kompakter und<br />
handlicher Form behandelt.<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel. +49 211 69936 - 264 · Fax +49 211 69936 - 266<br />
E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de