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stahlmarkt 9.2015 (September)

Aus dem Inhalt: Steel International / Skandinavien / Stahl & Automobil - Fahrzeuge / Stahlhandel & Stahl-Service-Center

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Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Stahldistribution in Skandinavien<br />

Stahl und Automobil: Mehr Innovationen aus Deutschland<br />

Stahlservice: Branche mit Tradition auf dem Weg in die Zukunft<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

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Editorial K 3<br />

Fit<br />

Wer sich anpassen kann, wird überleben. Ganz im<br />

Sinne der Darwin’schen Evolutionstheorie mit dem<br />

Begriff »Survival oft he fittest« könnte es auch der Stahlbranche<br />

ergehen. Und hier ist mit dem englischen Wort<br />

»fit« weniger »stark und gesund« gemeint, sondern vor<br />

allem »angepasst« bzw. »anpassungsfähig«.<br />

So heißt es auch im jüngsten Stahlbericht des Rheinisch-Westfälischen<br />

Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

(RWI), die Stahlindustrie stehe weltweit vor großen<br />

Anpassungen, mehr ab S. 10. Zwar ist die Kapazitätsauslastung<br />

in Deutschland noch relativ gut, doch gibt es<br />

in anderen Regionen zahlreiche »Baustellen«. Laut Branchenexperten<br />

der Schweizer Großbank UBS dürften die<br />

Unterschiede auf den nationalen Märkten und der hohe<br />

globale Wettbewerb zu Zusammenschlüssen und Übernahmen<br />

führen. Ähnliches erwarten auch die Berater<br />

von Ernst & Young.<br />

Gerade in Asien befinden sich Angebot und Nachfrage<br />

überhaupt nicht im Gleichgewicht. Besonders<br />

China hat mit seiner schwachen Stahlnachfrage und den<br />

hohen Kapazitäten stark zu kämpfen. Also wird exportiert,<br />

und das in Dimensionen, die für andere Länder zur<br />

Bedrohung werden. Stahlunternehmen fordern die<br />

Regierungen weltweit auf, mit Antidumpingmaßnahmen<br />

die Importflut einzudämmen. Letztlich sind gleiche<br />

Wettbewerbsbedingungen unverzichtbar.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 69936-131<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

In diesem Heft haben wir deshalb einen genaueren<br />

Blick auf Skandinavien geworfen, eine Region mit stark<br />

spezialisierten und exportfreudigen Stahlunternehmen,<br />

mehr dazu ab S. 22. Darüber hinaus zeigt das Special<br />

»Stahl & Automobil« ab S. 32, wie stark dieser Wirtschaftssektor<br />

als Innovationstreiber für die Stahlbranche<br />

wirkt. Und auch Stahlhandel & Service-Center denken<br />

ständig weiter – ob sie nun überlegen, welche Schneidanlage<br />

z. B. die richtige ist (S. 44), wie sie ihr Lager<br />

optimieren oder ob sie online handeln. Übrigens haben<br />

wir diesmal eine Einweihungsfeier und einige Jubiläen<br />

von Unternehmen und Unternehmern dabei. Es tut sich<br />

also durchaus etwas.<br />

Dabei ist die Lage in Deutschland und Europa derzeit<br />

gar nicht so schlecht. In der EU wurden Kapazitäten<br />

abgebaut, die Auslastungsrate der Stahlwerke<br />

hat sich zuletzt erhöht. Die Quartalsberichte<br />

einiger Stahlkonzerne sind, gerade<br />

auch für Europa, durchaus günstig<br />

ausgefallen. Und Automobilindustrie wie<br />

auch Maschinenbau sind nach wie vor gut<br />

funktionierende Wirtschaftszweige. Von<br />

Gebiet<br />

der Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl in<br />

Düsseldorf wird »Zuversicht für das zweite<br />

Halbjahr« signalisiert. Hintergrund seien u.<br />

a. aufwärtsgerichtete Konjunkturindikatoren<br />

der Stahlverarbeiter und sehr niedrige<br />

Lagerbestände im Distributionsbereich.<br />

Stahlkonjunktur in Deutschland<br />

in 1.000 t Auftragseingänge Lieferungen Auftragsbestand<br />

1. HJ<br />

2015<br />

Verändg.<br />

zum kum.<br />

Vorjahr<br />

in %<br />

1. HJ<br />

2015<br />

Verändg.<br />

zum kum.<br />

Vorjahr<br />

in %<br />

Juni<br />

2015<br />

Verändg.<br />

zum<br />

Vorjahr<br />

in %<br />

Inland 11.652 - 5,5 11.868 - 2,7 4.508 - 10,6<br />

Ausland gesamt 7.631 + 4,1 7.835 + 8,2 3.377 + 11,7<br />

davon übrige EU 28 5.974 + 6,3 5.976 + 6,5 2.293 + 3,1<br />

davon dritte Länder 1.657 - 3,1 1.859 - 14,1 1.084 + 35,7<br />

Insgesamt 19.283 - 1,9 19.703 + 1,4 7.885 - 2,2<br />

Quelle: WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


4 K<br />

INHALT 0<strong>9.2015</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Mehr Welpenschutz<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

8 US-Stahlproduzenten und Gewerkschaften streiten<br />

10 Gut ausgelastet, global aber nur langsames Wachstum<br />

12 Im Mittleren Osten ticken die Uhren anders<br />

14 Gute Nachrichten aus dem Baltikum<br />

16 Indiens Stahlindustrie in Not<br />

18 Maschinen- und Anlagenbau – immer energieeffizienter<br />

und umweltorientierter<br />

IM BLICKPUNKT: SKANDINAVIEN<br />

22 Der Stahlmarkt in Skandinavien<br />

24 Skandinaviens Stahldistribution: oft spezialisiert und unabhängig<br />

26 Zusammenschluss erfolgreich<br />

27 Starker Partner auch in Nordeuropa<br />

28 Stahllösungen vom laufenden Band<br />

BRANCHENBERICHT<br />

30 Hüttentechnik braucht neue Aufträge<br />

SPECIAL: STAHL & AUTOMOBIL / FAHRZEUGE<br />

32 Automobile Innovationen immer öfter aus Deutschland<br />

38 Mit Hochleistungsstahl auf die Überholspur<br />

40 Neue innovative Leichtbauwerkstoffe<br />

42 Automatisches Strahlen für mehr Effizienz und Qualität<br />

SPECIAL: STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />

44 Ersetzt eine multifunktionale Schneidanlage ein Bohrportal?<br />

46 Neue Lagerhalle jetzt offiziell eingeweiht<br />

48 Co 2<br />

-Laser oder Faserlaser?<br />

49 50 Jahre an der Unternehmensspitze und immer 100 Prozent<br />

50 Stahlhändler feiert 85-jähriges Bestehen<br />

52 Online-Handelsplattform wird ausgebaut<br />

Norwegen<br />

2013 2014<br />

Stahlrohre<br />

Import/Export<br />

2012 2013<br />

Marktversorgung<br />

Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />

1.074<br />

1.006<br />

283<br />

1.024<br />

579<br />

960<br />

43<br />

58<br />

3.949<br />

2013 2014<br />

Stahlrohre<br />

Import/Export<br />

3.567<br />

309<br />

128 337<br />

132 273<br />

131<br />

287<br />

2013 2014<br />

2013 2014<br />

Betonstahl, Walzdraht<br />

Import<br />

Eisenerz<br />

Export<br />

114<br />

Schweden<br />

3.819<br />

3.502<br />

3.914<br />

3.589<br />

2012 2013<br />

Marktversorgung<br />

Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />

2.104<br />

1.917<br />

1.888<br />

1.720<br />

2012 2013<br />

Marktversorgung<br />

Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />

669<br />

730<br />

2013 2014<br />

kaltgewalzte Bleche<br />

Export<br />

148<br />

32 152<br />

2013 2014<br />

Stahlrohre<br />

Import/Export<br />

Finnland<br />

35<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

56 Kaltwalzer erweitert Glüh- und Produktionskapazität<br />

RUBRIKEN<br />

58 StahlTermine<br />

60 Veranstaltungen<br />

61 VIP<br />

62 Inserentenverzeichnis<br />

63 Vorschau/Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion im Juli 2015<br />

SKANDINAVIEN Der skandinavische<br />

Stahlmarkt ist geprägt von<br />

spezialisierten Produzenten und<br />

einer Stahldistribution, die auf ein<br />

sehr großes und breites Spektrum<br />

an Produkten und Anarbeitung<br />

ausgerichtet ist. Mit der Fusion<br />

von SSAB und Ruukki hat sich der<br />

Markt zuletzt zumindest teilweise<br />

neu geordnet.<br />

22<br />

32<br />

STAHL & AUTOMOBIL Der<br />

Fahrzeugbau hat für die Stahlbranche<br />

große Bedeutung. Die<br />

Automobilindustrie erzielt<br />

weltweit gute Ergebnisse und ist<br />

ein Innovationstreiber. Immer öfter<br />

kommen die Innovationen dabei<br />

aus Deutschland.<br />

44<br />

STAHLHANDEL & STAHL-<br />

SERVICE-CENTER Viele Unternehmen<br />

des Stahlhandels und der<br />

Stahldistribution in Deutschland<br />

haben eine lange Tradition. Als<br />

Schüssel zum Erfolg wird dabei<br />

immer wieder gerade die Fähigkeit<br />

genannt, sich auf Neues einstellen<br />

zu können. Konkret heißt das oft:<br />

die richtigen Investitionsentscheidungen<br />

zu treffen.<br />

Quellen: Bepro; Porsche; worldsteel, Eurofer, Statistisches Bundesamt, WV Stahl<br />

Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 98 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2014 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

Juli<br />

2015<br />

Juni<br />

2015<br />

Juli<br />

2014<br />

% Veränd.<br />

Juli 15/14<br />

7 Monate<br />

2015 2014<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 580 620 e 617 – 6,0 4.436 4.297 3,2<br />

Bulgarien 60 e 59 50 21,2 384 364 5,6<br />

Deutschland 3.615 3.769 3.452 4,7 25.766 25.937 – 0,7<br />

Finnland 334 349 284 17,7 2.405 2.251 6,9<br />

Frankreich 1.420 e 1.383 1.441 – 1,4 9.582 9.746 – 1,7<br />

Griechenland 110 e 105 e 103 6,8 628 613 2,4<br />

Großbritannien 950 e 1.082 979 – 3,0 7.142 7.177 – 0,5<br />

Italien 1.850 e 1.920 2.094 – 11,6 13.568 15.199 – 10,7<br />

Kroatien 10 e 20 e 18 – 45,6 95 127 – 25,2<br />

Luxemburg 165 e 180 e 203 – 18,8 1.253 1.325 – 5,4<br />

Niederlande 627 e 588 579 8,4 4.180 4.017 4,1<br />

Österreich 597 591 625 – 4,4 4.566 4.581 – 0,3<br />

Polen 860 e 870 e 730 17,8 5.770 4.937 16,9<br />

Schweden 172 268 233 – 26,1 2.640 2.661 – 0,8<br />

Slowakei 408 395 398 2,4 2.836 2.723 4,1<br />

Slowenien 47 53 50 – 5,7 372 373 – 0,2<br />

Spanien 1.000 e 1.273 1.010 – 1,0 8,830 8.589 2,8<br />

Tschechien 465 480 449 3,6 3.234 3.175 1,9<br />

Ungarn 130 145 e 71 83,1 982 536 83,2<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 495 e 480 e 467 6,1 3.221 2.886 11,6<br />

Europäische Union (28) 13.896 14.631 13.852 0,3 101.891 101.513 0,4<br />

Bosnien-Herzegovina 65 e 65 e 68 – 4,0 482 480 0,3<br />

Mazedonien 10 e 10 e 18 – 43,8 70 133 – 47,2<br />

Norwegen 20 45 e 25 – 22,3 301 328 – 8,0<br />

Serbien 86 86 52 65,3 575 274 109,7<br />

Türkei 2.539 2.842 2.833 – 10,4 18.733 19.995 – 6,3<br />

Europa außer EU 2.719 3.048 2.995 – 9,2 20.160 21.210 – 4,9<br />

Kasachstan 229 312 315 – 27,4 2.103 2.094 0,4<br />

Moldawien 28 28 38 – 27,5 200 232 – 13,9<br />

Russland 6.048 5.643 6.222 – 2,8 41.734 41.640 0,2<br />

Ukraine 1.869 2.004 2.462 – 24,1 13.126 17.935 – 26,8<br />

Usbekistan 63 61 68 – 7,9 408 450 – 9,5<br />

Weißrussland 221 232 223 – 0,8 1.589 1.426 11,5<br />

C.I.S. (6) 8.457 8.280 9.328 – 9,3 59.159 63.777 – 7,2<br />

El Slavador 10 e 10 e 10 – 1,1 63 63 0,4<br />

Guatemala 35 e 30 e 33 6,5 207 204 1,6<br />

Kanada 1.065 e 1.030 e 1.122 – 5,0 7.355 7.330 0,3<br />

Kuba 35 e 30 e 21 69,2 184 149 23,1<br />

Mexiko 1.580 e 1.560 e 1.542 2,4 10.804 11.194 – 3,5<br />

Trinidad und Tobago 30 30 e 37 – 19,7 199 295 – 32,5<br />

USA 6.989 6.721 7.691 – 9,1 46.968 51.302 – 8,4<br />

Nordamerika 9.744 9.411 10.455 – 6,8 65.779 70.536 – 6,7<br />

Argentinien 431 445 477 – 9,6 2.863 3.172 – 9,7<br />

Brasilien 2.877 2.777 2.969 – 3,1 19.954 19.715 1,2<br />

Chile 95 e 85 e 92 3,7 636 643 – 1,1<br />

Ecuador 60 e 55 e 59 1,2 384 379 1,3<br />

Kolumbien 110 e 100 e 116 – 5,1 667 718 – 7,2<br />

Paraguay 5 e 4 e 4 22,1 24 23 6,1<br />

Peru 115 e 105 e 93 23,1 718 636 12,9<br />

Uruguay 10 e 8 e 8 18,9 49 45 8,2<br />

Venezuela 90 e 80 e 104 – 13,8 782 833 – 6,1<br />

Südamerika 3.793 3.657 3.923 – 3,3 26.076 26.164 – 0,3<br />

Ägypten 465 e 450 e 510 – 8,8 3.580 3.872 – 7,5<br />

Iran 1.273 1.428 1.290 – 1,3 9.645 9.305 3,7<br />

Katar 235 230 e 270 – 13,0 1.537 1.718 – 10,5<br />

Libyen 21 50 e 55 – 62,6 237 530 – 55,2<br />

Marokko 50 e 50 e 38 32,8 351 320 9,7<br />

Saudi-Arabien 560 e 540 e 522 7,3 3.678 3.633 1,2<br />

Südafrika 645 e 530 e 457 41,3 4.414 3.931 12,3<br />

Vereinigte Arabische Emirate 283 265 165 71,3 1.767 1.459 21,1<br />

Afrika / Mittlerer Osten 3.532 3.543 3.306 6,8 25.209 24.768 1,8<br />

China 65.840 68.946 69.014 – 4,6 476.040 484.765 – 1,8<br />

Indien 7.661 7.422 7.567 1,2 52.889 50.700 4,3<br />

Japan 8.838 8.571 9.292 – 4,9 61.438 64.531 – 4,8<br />

Südkorea 6.060 e 5.862 5.959 1,7 40.594 42.259 – 3,9<br />

Thailand 310 e 300 e 392 – 20,9 2.246 2.341 – 4,1<br />

Taiwan, China 1.855 e 1.440 e 1.909 – 2,8 13.271 13.068 1,6<br />

Asien 90.254 92.541 93.742 – 3,7 644.231 655.323 – 1,7<br />

Australien 442 408 436 1,3 2.828 2.687 5,2<br />

Neuseeland 63 75 77 – 18,0 508 504 0,7<br />

Ozeanien 505 483 514 – 1,6 3.336 3.192 4,5<br />

Gesamt (65 Länder) 132.900 135.594 138.115 – 3,8 945.843 966.482 – 2,1<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


6 K<br />

SEITENBLICK<br />

Mehr Welpenschutz<br />

In Deutschland werden zwar immer weniger Unternehmen gegründet.<br />

Aber in forschungs- und wissensintensiven Bereichen haben zuletzt mehr<br />

Menschen den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Das ist kein Grund<br />

sich zurückzulehnen. Existenzgründer benötigen mehr Welpenschutz<br />

Deutschland sei Gründungsentwicklungsland,<br />

meinte vor Kurzem die Wirtschaftsexpertin<br />

der Grünen, Kerstin Andreae.<br />

Richtig daran ist, dass sich die Gründungstätigkeit<br />

hierzulande seit Jahren auf niedrigem<br />

Niveau bewegt. Experten, beispielsweise<br />

vom Institut für Mittelstandsforschung,<br />

der KfW-Bank oder des Zentrums für Europäische<br />

Wirtschaftsforschung (ZEW), verwenden<br />

zwar unterschiedliche Berechnungsmethoden,<br />

der Befund ist jedoch stets derselbe:<br />

Die Zahl der<br />

neuen Unternehmen<br />

ist seit geraumer<br />

Zeit bestenfalls<br />

konstant. Ist das ein<br />

Indiz für schwindenden<br />

Gründergeist?<br />

Das lässt sich allein aus den Zahlen nicht<br />

ableiten. Vielmehr muss man zunächst fragen,<br />

mit welchen Motiven Menschen ein<br />

Unternehmen gründen. Manche machen<br />

das, weil sie selbstbestimmt arbeiten möchten.<br />

Andere reizt es, eine konkrete Ge -<br />

schäftsidee zu verwirklichen. Sehr viele aber<br />

gründen ein eigenes Unternehmen aus<br />

Mangel an Alternativen. Sie finden in ihrem<br />

angestammten Job keine Anstellung und<br />

sehen in der Selbstständigkeit einen Ausweg<br />

aus der Arbeitslosigkeit. Deshalb gehen<br />

die Gründungszahlen in Zeiten guter Konjunktur<br />

üblicherweise zurück. Wenn die<br />

Wirtschaft brummt, stellen viele Unternehmen<br />

neue Mitarbeiter ein. Und vor die Wahl<br />

gestellt zwischen einem gut dotierten Angestelltendasein<br />

und dem unsicheren Schicksal<br />

als Jungunternehmer entscheiden sich viele<br />

gegen das Risiko. Aus Bequemlichkeit. Oder<br />

aus Angst zu scheitern und dann gebrandmarkt<br />

zu sein als jemand, der es nicht<br />

geschafft hat. Deutschland ist eben nicht<br />

Amerika, wo gescheiterte Existenzgründer<br />

ohne Wenn und Aber eine zweite Chance<br />

erhalten.<br />

Wenn man berücksichtigt, dass der Schritt<br />

in die Selbstständigkeit häufig vor allem für<br />

Geringqualifizierte eine Chance ist, Arbeitslosigkeit<br />

zu vermeiden, so sind niedrige<br />

»<br />

Es ist notwendig, ein besseres Umfeld für potenzielle<br />

Jungunternehmer zu schaffen.<br />

Gründungszahlen nicht automatisch ein<br />

Alarmsignal. Sie sind zunächst einmal das<br />

Spiegelbild einer guten Konjunktur. Aussagekräftige<br />

Schlüsse über das Gründungsgeschehen<br />

lassen sich nur ziehen, wenn man<br />

die Gründungen nach Branchen aufsplittet.<br />

Da zeigt sich ein sehr gemischtes Bild, wie<br />

das ZEW vor Kurzem in einer Analyse feststellte.<br />

In Hightech-Bereichen und anderen<br />

forschungs- und wissenschaftsintensiven<br />

Branchen gibt es seit einigen Jahren mehr<br />

junge Unternehmen. Diese Betriebe werden<br />

üblicherweise nicht aus der Arbeitslosigkeit<br />

oder drohender Erwerbslosigkeit gegründet.<br />

Mehr Gründungen in forschungs- und wissenschaftsintensiven<br />

Branchen sind ein<br />

gutes Zeichen für eine export- und technologieorientierte<br />

Volkswirtschaft wie Deutschland.<br />

Auch be sitzen sie ein größeres Potenzial,<br />

Arbeits plätze zu schaffen als junge<br />

Unternehmen, die sich auf konsumorientierte<br />

Dienstleistungen spezialisiert haben.<br />

Kurzum: So schlecht, wie die insgesamt<br />

niedrige Zahl der Existenzgründungen bei<br />

flüchtigem Blick vermuten lässt, steht es<br />

nicht um den Standort.<br />

Gleichwohl gilt es, wachsam zu sein. Ein<br />

Land wie Deutschland benötigt beständig<br />

viele Menschen, die den Mut haben, ein<br />

Unternehmen zu gründen. Neue Ideen,<br />

neue Geschäftsmodelle sind notwendig, um<br />

im globalen Wettbewerb dabei zu sein. Das<br />

Institut der Deutschen Wirtschaft hat die<br />

düstere Vision, dass es 2050 bundesweit<br />

etwa 1 Mill. weniger Unternehmen geben<br />

wird. Da spielt auch eine Rolle, dass es in<br />

Zukunft weniger Menschen im typischen<br />

Gründeralter (30 bis 50 Jahre) geben wird<br />

als heute.<br />

Deshalb ist es gut, ein besseres Umfeld für<br />

potenzielle Jungunternehmer zu schaffen.<br />

Zum Beispiel durch Änderungen im Steuerrecht.<br />

Für Firmengründer, die sich zum Start<br />

intensiv darum kümmern müssen, im Markt<br />

Fuß zu fassen, ist es aufwendig, gleich im ersten<br />

Jahr die fällige Umsatzsteuer monatlich<br />

erklären und abführen zu müssen. »Jungunternehmer<br />

benötigen Welpenschutz«, fordert<br />

die Grünen-Politikern Andreae zu recht.<br />

Wer einen Betrieb gründe, müsse in den ersten<br />

beiden Jahren loslegen können, ohne von<br />

Regeln und Bestimmungen erschlagen zu<br />

werden.<br />

Auch gilt es, potenziellen Jungunternehmern<br />

Mut zu machen, den Sprung in die<br />

Selbstständigkeit zu wagen. Wenn nicht mit<br />

einer Neugründung, dann vielleicht durch<br />

die Übernahme eines etablierten Betriebs.<br />

Nach Zahlen des Deutschen Industrie- und<br />

Handelskammertages (DIHK) schließen in<br />

jedem Jahr etwa 5.500 Unternehmen ihre<br />

Pforten, weil es weder in der Familie noch<br />

außerhalb jemand gibt, der das Unternehmen<br />

fortführen möchte. Eine Übernahme ist<br />

gleichsam die »Light-Variante« einer Existenzgründung.<br />

ber (sm 150902349)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong><br />

K 7


8 K Steel International<br />

US-Stahlproduzenten und<br />

Gewerkschaften streiten<br />

Weiterhin aber Einigkeit bei unfairen Stahlimporten<br />

New York (bln). Seit Jahr und Tag beschrieb der Begriff »Arbeitsfrieden«<br />

das Klima im US-Stahlsektor am besten. Vereint kämpften Unternehmensund<br />

Gewerkschaftsführer in Washington für Strafzölle gegen »unfaire<br />

Importe«, vereint setzten sich beide Seiten in Washington für ein<br />

langjähriges Investitionsprogramm für die zerbröckelnde Infrastruktur ein.<br />

In Tarifverhandlungen gab es keine so gravierenden Differenzen, dass man<br />

sich nicht einigen konnte.<br />

Das geschah gewöhnlich vor Auslaufen<br />

der alten Tarifverträge. Von Streiks war seit<br />

Langem keine Rede mehr. Seit Ende Juni der<br />

Tarifvertrag für die fast 4.500 Arbeiter bei<br />

Allegheny Technologies auslief und Wochen<br />

später keine Einigung in Sicht war, gab es<br />

jedoch Anzeichen für einen möglichen Klimawechsel.<br />

Das betraf vor allem den<br />

Arbeitsstreit bei Allegheny Technologies,<br />

warf allerdings auch Schatten auf die Tarifgespräche<br />

bei zwei großen Stahlherstellern,<br />

U.S. Steel und ArcelorMittal, wo die Tarifverträge<br />

mit dem 1. <strong>September</strong> 2015 ausliefen.<br />

Die Verhandlungen sind schwierig<br />

Hunderte Stahlarbeiter marschierten protestierend<br />

vom Hauptquartier der United Steelworkers<br />

Gewerkschaft (USW) zum Hauptsitz<br />

des Allegheny-Technologies-Unternehmens.<br />

Aktivisten schrien Fragen und Antworten in<br />

die Menge, die die Masse der Marschierenden<br />

wiederholte: »Was wollen wir? Einen<br />

fairen Tarifvertrag! Wann wollen wir den?<br />

Jetzt!« In seiner Rede vor den Protestierenden<br />

schlug USW-Vizepräsident Tom Conway,<br />

der das Gewerkschaftsteam in den Tarifverhandlungen<br />

anführt, eine schärfere Gangart<br />

ein als in den vergangenen Jahren. »Wenn<br />

dieses Unternehmen einen Arbeitskampf<br />

will, werden wir ihnen einen Kampf der alten<br />

Schule liefern«, erklärte er unter dem Jubel<br />

der Masse. »Wenn ihr einen Kampf mit einer<br />

Gewerkschaft provoziert, ist die USW die<br />

letzte, die ihr wählen solltet, weil wir genau<br />

wissen, wie man damit umgeht.«<br />

In seiner Erklärung zur Tarifsituation bei<br />

Allegheny war USW-Präsident Leo W.<br />

Gerard in seiner Rhetorik weniger konfrontativ.<br />

Die Gewerkschaft habe angeboten, die<br />

Tarifverhandlungen für ein »faires Abkommen<br />

für beide Seiten« fortzusetzen. Gerard<br />

unterstrich, dass die Differenzen der beiden<br />

Seiten »bedeutend« waren und warnte die<br />

Unternehmensleitung, keine Drohungen<br />

auszusprechen – beispielsweise in Bezug auf<br />

das mögliche Anheuern von Arbeitern auf<br />

Zeit, obwohl die Belegschaft trotz des abgelaufenen<br />

Tarifvertrages bereit war weiterzuarbeiten.<br />

Lokale USW-Funktionäre vermuteten auf<br />

Grund der von Allegheny Technologies,<br />

U.S. Steel und ArcelorMittal vorgelegten<br />

Verhandlungspositionen, dass die drei Un -<br />

ternehmen zusammenarbeiteten, um die<br />

Gewerkschaft zu schwächen oder zu brechen.<br />

Aber im nationalen USW-Hauptquartier<br />

war von solcher Verschwörungstheorie<br />

keine Rede.<br />

Dennoch, die Stimmung vor dem Auslaufen<br />

der Tarifverträge bei U.S. Steel, Arcelor-<br />

Mittal und Allegheny gaben jenen Gewerkschaftsvertretern<br />

recht, die seit geraumer Zeit<br />

vor »schwierigen Verhandlungen« warn ten.<br />

Die beiden Großunternehmen meldeten in<br />

diesem Jahr enttäuschende Ergebnisse – in<br />

der Hauptsache als Folge (1.) billiger Importe,<br />

(2.) eines rekordkalten Winters bis hinein in<br />

den Frühling und (3.) mangelnder öffentlicher<br />

Mittel für den Straßen- und Brückenbau.<br />

Arbeitgeber verlangen<br />

zu hohe Konzessionen<br />

Dass Stahlunternehmen, darunter die drei<br />

von Tarifverhandlungen betroffenen, seit<br />

geraumer Zeit in einer schwierigen Lage<br />

sind, bestritt die Gewerkschaft in ihren<br />

öffent lichen Äußerungen nicht. Eine Reihe<br />

von Unternehmen, allen voran U.S. Steel,<br />

haben Stahlarbeiter dauerhaft oder vorübergehend<br />

entlassen. Inmitten der Tarifverhandlungen<br />

wurde bekannt, dass U.S. Steel<br />

im Fairfield- Werk in Alabama den Hochofen<br />

stillegen und mehr Belegschaftsmitglieder<br />

als vor gesehen entlassen werden. Der alte<br />

Hochofen wird durch einen Elektrolichtbogenofen<br />

ersetzt, der Fairfield zu einer Mini-<br />

Hütte macht, wo Metallschrott anstelle von<br />

Eisen erz und Koks als Rohstoff dient.<br />

Laut USW rechtfertigen Probleme und<br />

Modernisierungen nicht die von der Arbeitgeberseite<br />

verlangten Konzessionen. Während<br />

sich die Unternehmensleitungen nicht<br />

oder nicht ausführlich über ihre Verhandlungspositionen<br />

äußerten, informierte die<br />

USW ihre Mitglieder und die Medien regelmäßig<br />

über den Stand der als unfair betrachteten<br />

Konzessionsforderungen der Unternehmen.<br />

In vergangenen Tarifverhandlungen wa -<br />

ren die hohen Krankenversicherungskosten<br />

für Ruheständler wiederholt Hauptstreitpunkte.<br />

In einem ersten, informellen Papier<br />

schlug U.S. Steel vor, die Eigenbeiträge zur<br />

Krankenversicherung für Belegschaftsmitglieder<br />

deutlich anzuheben. Nicht unerwartet<br />

löste dieser Vorschlag einen Proteststurm<br />

aus. Ebenso unwillkommen war in der Be -<br />

legschaft der Plan, die großzügige Unternehmensversicherung<br />

für jene Ruheständler<br />

zu streichen, die für die Krankenversicherung<br />

der Regierung (Medicare) qualifiziert<br />

sind. Das Unternehmen würde jenen Ehemaligen<br />

einen jährlichen Kredit von<br />

1.140 USD für eine zusätzliche Versicherung<br />

zahlen. Die USW-Gewerkschaft lehnte diesen<br />

Vorschlag ebenfalls ab.<br />

Bevor die Tarifverhandlungen die letzte<br />

Phase erreichten, gab U.S.-Steel-Chef Mario<br />

Longhi einen optimistischen Ausblick mit<br />

der Erklärung ab, dass er für das zweite<br />

Halbjahr 2015 eine vierfache Steigerung der<br />

Unternehmensgewinne erwarte. Er nannte<br />

»Kostenreduzierungen« und »verbesserte<br />

Marktbedingungen« als Gründe für seinen<br />

Optimismus. Während die Wall Street ap -<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Steel International K 9<br />

plaudierte und Gewinne für U.S.-Steel-<br />

Aktien brachte, fragten sich die Gewerkschaftsbosse,<br />

ob Longhis versprochene Kostenreduzierung<br />

mit seinen Plänen für einen<br />

neuen Tarifvertrag zu tun hatten.<br />

Schulterschluss im Kampf gegen<br />

unfaire Stahlimporte<br />

Eine verschärfte Gangart in den Tarifverhandlungen<br />

schwächte jedoch nicht die<br />

Einheitsfront, mit der die Washingtoner Lobbyisten<br />

der Stahlindustrie und der United-<br />

Steelworkers-Gewerkschaft gegen als unfair<br />

charakterisierte Importe kämpfen. Als<br />

U.S. Steel, ArcelorMittal, AK Steel und Steel<br />

Dynamics inmitten der Tarifverhandlungen<br />

bei der International Trade Commission (ITC)<br />

eine neue Handelsbeschwerde einbrachten,<br />

war die USW auf ihrer Seite. Diesmal beantragten<br />

die Unternehmen Antidumpingund<br />

Antisubventionszölle gegen kaltgewalzte<br />

Stahlimporte aus Brasilien, China, Indien,<br />

Japan, Südkorea, die Niederlande, Russland<br />

und England. Diese Beschwerde kam vier<br />

Wochen nach einer ähnlichen Eingabe an<br />

die ITC, eine Behörde der US-Regierung,<br />

gegen unfair importierten nichtrostendem<br />

Stahl aus China, Indien, Südkorea, Italien<br />

und Taiwan.<br />

Schließlich waren sowohl Stahlmanager<br />

und Gewerkschaftsfunktionäre gleichermaßen<br />

enttäuscht, dass der Kongress kein<br />

langfristiges Infrastrukturprogramm und dessen<br />

Finanzierung verabschiedete. Stattdessen<br />

gab es erneut ein dreimonatiges Übergangstrostpflaster,<br />

das einen Teil der laufenden<br />

Projekte weiterfinanziert, aber Planungen für<br />

neue Projekte stoppte.<br />

K<br />

(sm 150902419)<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Juli 2015<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland ist im Juli um 5 % im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat und damit zum zweiten<br />

Mal in Folge gestiegen. Zwar wurde der An -<br />

stieg im Juli erneut durch einen Basiseffekt<br />

begünstigt. Zudem ist der starke Zuwachs bei<br />

den warmgewalzten Stahlerzeugnissen im<br />

Juni auch auf einen positiven Arbeitstageeffekt<br />

zurückzuführen. In Summe deuten die<br />

jüngsten Produktionszahlen jedoch auf eine<br />

moderat aufwärtsgerichtete konjunkturelle<br />

Grundtendenz hin. Im gesamten Jahresverlauf<br />

unterschreitet die Rohstahlproduktion den<br />

Vorjahreszeitraum nur noch um 1 knappes %.<br />

Die Erzeugung warmgewalzter Stahlerzeugnisse<br />

liegt dagegen sogar deutlich im Plus.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

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10 K Steel International<br />

Gut ausgelastet, global aber<br />

nur langsames Wachstum<br />

RWI-Stahlbericht zum Frühsommer 2015<br />

Essen. Die Rohstahlerzeugung in Deutschland liegt seit nunmehr fast vier<br />

Jahren auf einem relativ stabilen Niveau. Die Kapazitäten sind zu 85 bis<br />

90 % ausgelastet, deutlich besser als im Rest der Welt, so das Rheinisch-<br />

Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) im RWI-Stahlbericht<br />

zum Frühsommer 2015. Zwar befindet sich die deutsche Konjunktur in<br />

einem Aufschwung, dieser wird aber wesentlich vom privaten Konsum<br />

getragen und ist daher wenig stahlintensiv. Die Produktion der Stahl<br />

einsetzenden Industriezweige hat sich daher seit Beginn dieses Jahres in<br />

der Tendenz kaum verändert.<br />

Nach einem geringen Minus von 0,6 %<br />

in diesem Jahr sei für 2016 nur eine leichte<br />

Zunahme der Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland um 2,1 % zu erwarten, so das<br />

RWI. Die globale Rohstahlerzeugung war im<br />

ersten Halbjahr 2015 rückläufig, insbesondere<br />

aufgrund der abnehmenden Produktion<br />

in China. Zwar zeichne sich eine kräftigere<br />

internationale Konjunktur ab. Dennoch<br />

dürfte die globale Rohstahlerzeugung dieses<br />

Jahr erstmals seit der Rezession 2008 / 09<br />

sinken und im kommenden Jahr nur leicht<br />

steigen. Ein großes Problem blieben daher<br />

weltweit die beträchtlichen Überkapazitäten,<br />

die Druck auf die Stahlpreise ausübten.<br />

Die Lieferungen in das Ausland nähmen<br />

hingegen bereits seit Anfang 2014 spürbar<br />

zu. Hier mache sich insbesondere die Konjunkturbelebung<br />

im Euroraum bemerkbar,<br />

der den Löwenanteil der deutschen Stahlexporte<br />

aufnimmt. Andererseits seien die<br />

Einfuhren seit Anfang 2014 tendenziell<br />

rückläufig. Erst zuletzt seien sie wieder leicht<br />

aufwärts gerichtet, lägen allerdings immer<br />

noch unter dem Niveau des Vorjahres. Zu<br />

den schwachen Einfuhren dürfe eine vorsichtigere<br />

Disposition des Stahlhandels beigetragen<br />

haben, der seine Lagerbestände<br />

zuletzt reduziert habe, so das RWI.<br />

Deutsche Stahlproduktion 2016<br />

wieder mit Wachstum<br />

Alles in allem sei gleichwohl zu erwarten,<br />

dass die Rohstahlerzeugung im Prognosezeitraum<br />

zunimmt. Für den Durchschnitt<br />

dieses Jahres zeichne sich allerdings aufgrund<br />

der ungünstigen Vorgaben aus dem<br />

ersten Halbjahr ein leichter Produktionsrückgang<br />

um 0,6 % ab. Dazu trage auch bei,<br />

dass die Edelstahlproduktion im Bochumer<br />

Werk von Outokumpu stillgelegt wurde. Für<br />

das kommende Jahr prognostiziert das RWI<br />

ein Plus um 2,1 % auf eine Jahreserzeugung<br />

von 43,6 Mill. t. Damit läge die Kapazitätsauslastung<br />

der deutschen Stahlindustrie bei<br />

knapp 89 %.<br />

Die weltweite Stahlproduktion hingegen<br />

lag in den ersten fünf Monaten dieses Jahres<br />

um 1,7 % unter der im entsprechenden Vorjahreszeitraum.<br />

Vieles deute darauf hin, dass<br />

sie im Jahr 2015 zum ersten Mal seit der<br />

großen Rezession rückläufig sein werde: Im<br />

Euroraum hat sich die Produktion zwar sta-<br />

Walzstahlbilanz für Deutschland 2012 bis 2016 in Mill. t<br />

2012 2013 2014 2015p 2016p<br />

2014 2015p 2016p<br />

Veränderungen gegenüber<br />

dem Vorjahr in %<br />

Produktion der Stahlverwender 1 2010 = 100 106,0 105,8 108,8 109,9 112,2 2,9 0,9 2,1<br />

Stahlverwendung 36,5 36,2 37,1 37,2 37,7 2,4 0,4 1,5<br />

Lagerveränderung – 0,8 – 0,4 – 0,6 – 0,9 – 0,6<br />

Marktversorgung 2 35,6 35,8 36,4 36,3 37,2 1,6 – 0,3 2,4<br />

Einfuhr Walzstahlerzeugnisse 3 17,9 17,3 18,2 18,2 18,9 5,4 0,0 3,8<br />

Ausfuhr Walzstahlerzeugnisse 3 18,7 17,8 18,2 19,3 19,9 2,3 6,0 2,8<br />

Erzeugung warmgewalzter<br />

Stahlerzeugnisse<br />

36,5 36,4 36,4 37,5 38,2 0,2 2,7 1,9<br />

Rohstahlerzeugung 42,6 42,6 43,0 42,7 43,6 0,9 -0,6 2,1<br />

1<br />

Mit den Anteilen am Stahlverbrauch gewichteter Produktionsindex der Stahlverwender – 2 Walzstahlerzeugnisse – Quelle: WV Stahl<br />

3<br />

Walzstahlerzeugung zuzüglich Import abzüglich Export – p Eigene Prognose<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Steel International K 11<br />

bilisiert, die USA und Japan erzeugen aber<br />

deutlich weniger und die Produktion in China<br />

ist aufgrund der angestrebten Verschiebung<br />

der Produktionsstruktur zugunsten<br />

von Konsumgütern und Dienstleistungen<br />

seit nunmehr fast zwei Jahren tendenziell<br />

rückläufig. Letzteres wirkt sich – aufgrund<br />

der inzwischen in China beträcht lichen<br />

Überkapazitäten – sowohl auf die Stahlpreise<br />

als auch auf die für die Stahlindustrie<br />

relevanten Rohstoffmärkte aus. Die Preise<br />

für Eisenerz und Kohle sind nunmehr seit<br />

Jahresbeginn 2014 mehr oder weniger kontinuierlich<br />

gesunken.<br />

Globale Stahlproduktion wächst<br />

nur noch langsam<br />

Für den Prognosezeitraum sei zwar eine allmähliche<br />

Belebung der internationalen Konjunktur<br />

zu erwarten, was die Nachfrage<br />

nach Stahl erfahrungsgemäß überproportional<br />

steigen lässt. Zugleich sei aber – vor<br />

allem aufgrund der Entwicklung in China –<br />

die Expansion weniger stahlintensiv geworden.<br />

Vor diesem Hintergrund dürfte der im<br />

ersten Halbjahr beobachtete Rückgang der<br />

Erzeugung in der zweiten Jahreshälfte nicht<br />

aufgeholt werden und die weltweite Rohstahlerzeugung<br />

damit im Jahr 2015 um<br />

0,7 % sinken, erwartet das RWI. Für das<br />

kommende Jahr rechnet es mit einer Zunahme<br />

um rd. 1,5 %.<br />

Die Phase kräftiger Zuwächse in der weltweiten<br />

Stahlerzeugung scheine vorüber zu<br />

sein, hält das RWI fest. Darauf müsse die<br />

derzeit noch auf hohe Zuwächse ausgerichtete<br />

Industrie notgedrungen reagieren. Die<br />

damit verbundene Anpassung sei jedoch<br />

schwierig: Zum einen sind Hochöfen vergleichsweise<br />

langlebige Kapitalgüter, zum<br />

anderen erfordern Planung und Bau von<br />

Stahlwerken eine recht lange Zeit. Hinzu<br />

komme, dass viele Staaten die Stahlindustrie<br />

subventionieren. An dem Problem der niedrigen<br />

Kapazitätsauslastung in der Stahlindustrie<br />

dürfte sich vor diesem Hintergrund<br />

vorerst nichts ändern.<br />

Weltweit sei zu erwarten, dass die Erzeugungskapazitäten<br />

in den kommenden Jahren<br />

sogar noch steigen, insbesondere in<br />

Asien, wo sich noch viele Stahlwerke im Bau<br />

befinden. Vor diesem Hintergrund sei zu<br />

befürchten, dass viele Produzenten versuchen<br />

werden, ihre Kapazitätsauslastung<br />

durch vermehrte Exporte zu verbessern. Bei<br />

einer nur noch langsam wachsenden Nachfrage<br />

nach Stahl könne dies für die Unternehmen<br />

aber zu einem gefährlichen Preiskampf<br />

führen.<br />

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12 K Steel International<br />

Im Mittleren Osten ticken die Uhren anders<br />

Rohstoffreichtum und gute Kapitalausstattung sichern Angebot und Nachfrage<br />

London. Niedrige Energiepreise und steigender Wettbewerbsdruck<br />

scheinen fast spurlos an den Staaten des Mittleren Ostens vorbeizuziehen.<br />

Dort brummt die wirtschaftliche Entwicklung und nationale Investitionsvorhaben<br />

sichern den Wohlstand vieler Unternehmen.<br />

Die sinkenden Preise für Erdöl wirken<br />

sich in den meisten Regionen der Welt sehr<br />

negativ auf die Nachfrage nach Ölfeldrohren<br />

(OCTG) aus. Gegenwärtig durchlebt dieser<br />

Markt eine der schlimmsten Phasen seiner<br />

jüngsten Geschichte. Besonders betroffen<br />

sind die USA mit einem Weltmarktanteil von<br />

40 %. Die Experten von Metal Bulletin Re -<br />

search (MBR) rechnen 2015 lediglich mit<br />

einer US-Nachfrage von 3,5 Mill. t OCTG-<br />

Rohren nach 6,6 Mill. t im Vorjahr.<br />

Ganz anders gestaltet sich die Entwicklung<br />

im Mittleren Osten. Dort steigt aktuell noch<br />

die Nachfrage nach Rohren für die Öl- und<br />

Gasförderung. Den Grund sehen die Marktforscher<br />

in den unterschiedlichen Käuferschichten:<br />

In den Ländern des Mitt leren<br />

Ostens tritt jeweils nur die nationale Ölgesellschaft<br />

auf. In den USA hingegen ordern und<br />

vertreiben diverse Unternehmen Rohre für die<br />

Förderung der Energieträger. Zudem sind die<br />

Ölgesellschaften des Mittleren Ostens wesentlich<br />

größer als die vielen Einzelunternehmen<br />

in den USA und anderswo. Die kleinen Ölgesellschaften<br />

sind bereits wegen des extremen<br />

Rückgangs der Energiepreise gezwungen, ihre<br />

Förderprogramme zu reduzieren.<br />

Die großen Energiegesellschaften des<br />

Mittleren Ostens sind aufgrund ihrer geringeren<br />

Kostenstrukturen widerstandsfähiger<br />

und halten an ihren beeindruckenden Förderprogrammen<br />

fest. Sie haben sich zum<br />

Ziel gesetzt, die Öl-, vor allem aber die Gasgewinnung<br />

auszubauen. Gerade der Einsatz<br />

von Erdgas ist für das geplante Wachstum<br />

unverzichtbar.<br />

Auch den Stahlerzeugern des Mittleren<br />

Ostens geht es gegenwärtig besser als vielen<br />

internationalen Konkurrenten. Natürlich<br />

sind auch in diesen Ländern aufgrund der<br />

politischen Krisen in Syrien und im Irak<br />

Stahlnachfrage und -preise gesunken – und<br />

die Importe aus China angestiegen. Dies<br />

verkraften die Stahlerzeuger aber gut, da sie<br />

in den Vorjahren sehr hohe Gewinne eingefahren<br />

haben. Außerdem sind die Aussichten<br />

für die Jahre 2016 bis 2020 den Prognosen<br />

von Metal Bulletin Research zufolge gut.<br />

Die Staaten des Nahen Ostens werden ihre<br />

langfristigen Infrastrukturinvestitionen fortsetzen.<br />

Außerdem dürften die Importe aus<br />

China sinken, da das Land bereits Ex -<br />

porterleichterungen abgeschafft hat und die<br />

Kostenvorteile der Stahlerzeugung aus<br />

Eisen erz im Vergleich zu Schrott langsam<br />

schwinden.<br />

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Globaler Stahleinsatz sinkt erstmals wieder<br />

London. Der weltweite Bedarf von Rohstahl wird im laufenden Jahr um 1,7 % sinken und das erste Mal seit 2009<br />

nicht mehr wachsen – das jedenfalls glauben die Branchenexperten der Schweizer Großbank UBS.<br />

Die Schweizer Experten untermauern<br />

ihre Prognose vor allem mit schwachen<br />

Nachfragedaten aus China, die sich im laufenden<br />

Jahr weiter fortschreiben dürften.<br />

Aber auch andere Staaten Asiens, mit Ausnahme<br />

von Indien, sowie Russland, die<br />

Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)<br />

und Südamerika haben große Probleme.<br />

Während die schlechte Verfassung der<br />

Bauindustrie die Nachfrageschwäche in China<br />

verursacht, sind es in Russland und in der<br />

GUS vor allem die politischen Fehden mit<br />

westlichen Ländern. UBS glaubt, dass die<br />

nachlassende globale Nachfrage in den<br />

kommenden fünf Jahren nur eine Auslastung<br />

der Kapazitäten von 70 % zulässt.<br />

Die Schweizer prognostizieren zudem,<br />

dass der Stahl einsatz in den nächsten fünf<br />

Jahren in den entwickelten Volkswirtschaften<br />

schneller wächst als in China. Außerdem<br />

dürfte der weltweite Widerstand gegen weitere<br />

Einfuhren aus dem Reich der Mitte noch<br />

stärker werden.<br />

Positiv beurteilen die Branchenexperten<br />

indes die Entwicklung der Stahlindustrie in<br />

Europa und in den USA. Hier dürften sich<br />

die Maßnahmen gegen die hohen Importe<br />

aus China und Werksschließungen zur<br />

Reduzierung der Kapazitäten zum Vorteil<br />

auswirken. Zwar frage die Energieindustrie<br />

in den USA gegenwärtig weniger Stahlprodukte<br />

nach, dafür liefere aber der weiterhin<br />

gute Automobilabsatz den Ausgleich. Auch<br />

der indische Markt präsentiere sich derzeit<br />

positiv mit einer langfristig guten Nachfrage<br />

und nicht mehr existierenden Rohstoffproblemen.<br />

Die Unterschiede auf den nationalen<br />

Märkten und der hohe globale Wettbewerb<br />

könnten nach Einschätzung von UBS zu<br />

Zusammenschlüssen und Übernahmen in<br />

der immer noch sehr zersplitterten Industrie<br />

führen. Vor allem in Asien müssten Angebot<br />

und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht<br />

gebracht werden. Da dies aber vom Willen<br />

der Regierungen abhängt, könnten weitere<br />

fünf Jahre ohne große Veränderungen ins<br />

Land ziehen.<br />

Chinas asiatische Nachbaren spüren<br />

schon die negativen Auswirkungen der Billigexporte<br />

durch sinkende Stahlpreise auf<br />

den heimischen Märkten. Außerdem kaufen<br />

die Chinesen weniger Autos aus Thailand<br />

und Indonesien. In Japan und Südkorea<br />

wurden bereits Hochöfen und Walzwerke<br />

geschlossen, da die Nachfrage rückläufig ist.<br />

Unternehmen können sich in den nächsten<br />

Jahren UBS zufolge aber auch von verlustbringenden<br />

Bereichen trennen oder die<br />

Teile verkaufen, die nicht direkt mit der<br />

Stahl erzeugung zusammenhängen. Auch<br />

dies könnte die Profitabilität wieder steigern.<br />

Sollten sich für diese Sparten keine<br />

Käufer finden, dürften Stilllegungen die einzig<br />

bleibende Lösung sein. (sm 150902416)<br />

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14 K Steel International<br />

Gute Nachrichten aus dem Baltikum<br />

Über 100 neue Industrieprojekte in baltischen Staaten<br />

Riga (Be). Vor dem Hintergrund der Querelen mit Griechenland haben<br />

positive Meldungen im EU-Wirtschaftsraum gerade besonderes Gewicht.<br />

Solche kommen aktuell aus den kleinen baltischen Staaten, die wieder<br />

mehr Vertrauen der internationalen Investoren genießen. Insbesondere<br />

Lettland, das besonders stark von der Krise gebeutelt war, zeigt großes<br />

Selbstbewusstsein.<br />

»Griechenlands letzte Chance: zurück<br />

zur Drachme« – das war die über die ganze<br />

Zeit der EU-Verhandlungen mit dem finanziell<br />

angeschlagenen Mitgliedsland die Meinung<br />

von Lettlands Finanzminister Janis<br />

Reirs. »Es kann niemals von einem Schuldenschnitt<br />

die Rede sein, solange Griechenland<br />

den Kreditgebern weder ernsthafte<br />

Strukturreformen noch Haushaltsdisziplin<br />

anbietet«, so der Standpunkt des Ministers.<br />

Diese harte Linie hatte seinen Grund. Denn<br />

Lettland gehört zu den Ländern, die beim<br />

Ausbruch der Finanzkrise 2008 besonders<br />

hart getroffen wurden. Kurz vor dem Staatsbankrott<br />

erhielt Lettland damals einen<br />

Kredit vom Internationalen Währungsfond<br />

und der Europäischen Union in Höhe von<br />

7,5 Mrd. €. Die Regierung musste dafür<br />

einen drastischen Sparkurs einhalten. Angestellte<br />

wurden aus dem öffentlichen Dienst<br />

entlassen, Schulen und Krankenhäuser<br />

geschlossen und die Gehälter um 20 bis<br />

30 % gekürzt. Doch während Griechenland<br />

immer wieder nach einem Schuldenschnitt<br />

verlangte, haben die Letten ihre Verbindlichkeiten<br />

längst beglichen. Deswegen haben<br />

sie für die Haltung der griechischen Regierung<br />

kein Verständnis.<br />

Baltische Staaten ziehen mehr<br />

Investoren an<br />

Dabei ist der baltische Staat eines der wenigen<br />

Länder in der EU, das Brüssel positive<br />

Nachrichten zu melden hat. Die Letten haben<br />

am 1. Januar 2014 den Euro übernommen.<br />

Ihre wirtschaftliche Entwicklung ist somit eine<br />

der wenigen Erfolgsgeschichten, die die Ge -<br />

meinschaftswährung derzeit zu bieten hat.<br />

Dies spiegelt sich auch in der Industrie wider.<br />

Einem Bericht der Beratungsgesellschaft<br />

Ernst & Young zufolge sind Lettland, Estland<br />

und Litauen im vergangenen Jahr bei den<br />

Investoren überdurchschnittlich positiv aufgefallen.<br />

»Sie haben insgesamt 101 neue<br />

Industrieprojekte an sich gebunden«, schreiben<br />

die Experten in der Analyse »European<br />

attractiveness survey 2015«. Die Fachleute,<br />

die insgesamt 43 Länder verglichen haben,<br />

loben die wirtschaftliche Vernunft, die im<br />

Baltikum bei den Unternehmern vorherrsche.<br />

Ein Pluspunkt für die Investoren sei der<br />

Euro, den die Esten bereits 2011 eingeführt<br />

haben. Litauen ist seit Anfang des laufenden<br />

Jahres Mitglied der Eurozone.<br />

Damit liegen die baltischen Staaten im<br />

gesamteuropäischen Trend, der von einer<br />

Erholung der Industrie gekennzeichnet ist –<br />

wie die Europäische Kommission in ihrer<br />

Frühjahrsprognose 2015 festgestellt hat<br />

(EU-28: 2015: + 1,8 %, 2016: + 2,1 %). Die<br />

europäischen Volkswirtschaften profitieren<br />

von vielen unterstützenden Faktoren zu -<br />

gleich. So bleiben die Ölpreise relativ niedrig,<br />

das globale Wachstum ist stabil, der Eurowert<br />

werde weiter sinken und nicht zuletzt<br />

wirke die Wirtschaftspolitik in der EU unterstützend.<br />

Dem Bericht von Ernst & Young<br />

zufolge haben die internationalen Investoren<br />

im vergangenen Jahr EU-weit 10 % mehr<br />

Projekte in die Wege geleitet als noch 2013.<br />

Insgesamt wurden mehr als 4.300 neue<br />

Industrieprojekte realisiert. Die Zahl der<br />

Arbeitsplätze, die dabei geschaffen wurden,<br />

lag bei mehr als 185.000 – und damit 12 %<br />

über dem Niveau von 2013. »Europa bleibt<br />

ein Zielort für die Industrie«, so die Analysten<br />

von Ernst & Young. Die Volkswirtschaften<br />

erholten sich weiter, die Energiepreise seien<br />

rückläufig und der Euro verliere an Wert, so<br />

die Begründung der Fachleute.<br />

Einen Wermutstropfen gibt es für das Baltikum<br />

allerdings doch – der positiven europäischen<br />

Entwicklung zum Trotz. Das größte<br />

Stahlwerk in der Region, die lettische KVV<br />

Liepajas metalurgs (KVVLM), ist seit einiger<br />

Zeit von der Insolvenz bedroht. Ein ukrainischer<br />

Investor hatte das Werk im Oktober<br />

2014 für rd. 107 Mill. € übernommen und<br />

weitere rd. 50 Mill. € in das Unternehmen<br />

investiert. Seit der Wiederaufnahme der Produktion<br />

im März 2015 hatte das Stahlwerk<br />

bis Mitte Mai dieses Jahres rd. 90.000 t<br />

Betonstahl produziert. Hauptabsatzmarkt<br />

des Stahlherstellers ist Algerien, in das rd.<br />

90 % der Produktion geliefert werden.<br />

Doch zuletzt begannen in kleinem Umfang<br />

auch Polen, Deutschland und Finnland als<br />

Absatzmärkte Bedeutung zu be kommen.<br />

Jetzt wird KVV Liepajas Metalurgs seine Produktion<br />

jedoch reduzieren müssen. Das kündigte<br />

Vorstandsmitglied Igor Kovalenko im<br />

Mai im Gespräch mit der lettischen Nachrichtenagentur<br />

»LETA« an. »Die Kosten sind<br />

so groß, dass sie unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />

einschränken«, so der Manager. Grund<br />

dafür waren die hohen Energiepreise. K<br />

(sm 150902337)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


L STEEL TICKER<br />

IMPORTE MACHEN HÖHERE EU-NACHFRAGE<br />

ZUNICHTE<br />

Brüssel. Die Stahlnachfrage in Europa wird im laufenden Jahr nach<br />

Berechnungen des Stahlverbands EUROFER um 1,5 % steigen. Für die heimischen<br />

Erzeuger sei dies allerdings kein Grund zur Freude, da die Importe<br />

im gleichen Zeitraum um 5 % zunehmen und die höhere Nachfrage decken<br />

dürften, hieß es.<br />

»Trotz des schwachen Euro und der eher mauen Nachfrage steigen die<br />

Importe in die EU immer noch deutlich. Dies verschärft den Preiskampf und<br />

reduziert die Gewinnmargen«, sagte EUROFER- Generaldirektor Axel Eggert.<br />

Eurofer-Prognose für Stahl einsetzende Wirtschaftszweige<br />

%, Anteil der ges.<br />

Verwendung<br />

Jahr<br />

2014<br />

Jahr<br />

2015<br />

Jahr<br />

2016<br />

Bau 35 1,6 1,7 2,3<br />

Maschinenbau 14 1,3 0,4 2,8<br />

Automotive 18 4,9 5,4 2,6<br />

Haushaltsgeräte 3 – 0,3 2,8 2,4<br />

Logistik 2 1,5 3,4 3,1<br />

Rohre 13 3,7 – 2,2 3,4<br />

Metallwaren 14 2,6 2,1 2,7<br />

Verschiedenes 2 1,9 2,1 2,6<br />

Gesamt 100 2,5 2,0 2,6<br />

Veränderung des SWIP-Index (Steel Weighted Industrial Production, stahlrelevante<br />

Industrieproduktion) Quelle: Eurofer Economic & Steel Market Outlook, Juli 2015<br />

Als Ursache dieser Destabilisierung bezeichnet er die steigenden Überkapazitäten<br />

in China und das global rückläufige Wirtschaftswachstum. Solange<br />

die chinesischen Erzeuger ihre Kapazitäten nicht reduzieren, rechnet<br />

Eggert mit anhaltend schwierigen Marktbedingungen in Europa.<br />

Verursacher der anziehenden Nachfrage sind gegenwärtig die privaten<br />

Haushalte. Geringe Ölpreise, niedrige Zinsen und steigende Gehälter in<br />

einigen Ländern der Europäischen Gemeinschaft veranlassen sie zu höheren<br />

Ausgaben.<br />

Steigende Investitionen in der Industrie und im Gewerbe sind indes nicht<br />

auszumachen. Unklarheiten über die Schuldenkrise in Griechenland, die<br />

schwächelnde globale Nachfrage und geopolitische Risiken schmälern das<br />

Vertrauen und die Zuversicht. Allerdings hoffen alle Beteiligten auf eine<br />

Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2016.<br />

Die Aktivität der Stahl einsetzenden Industrien verharrt auf dem bislang<br />

verzeichneten schwachen Niveau. Nur die Automobilindustrie rechnet aktuell<br />

mit einem zufriedenstellenden Wachstum. Der europäische Stahlverband<br />

prognostiziert im laufenden Jahr ein Anziehen der Aktivität um 2 % und im<br />

kommenden Jahr um 2,6 %. Die Nachfrage in Europa soll 2016 um 1,9 %<br />

wachsen.<br />

Kibi(Jp)/SE/ (sm 150902354)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


16 K Steel International<br />

Indiens Stahlindustrie in Not<br />

von Manik Mehta *)<br />

New York. Fallende Preise und verschärfter Wettbewerb sind nur zwei der<br />

vielen Probleme für den Stahlsektor in Indien. Vertreter der Stahlindustrie<br />

waren daher begeistert, als Narendra Modi vor einem Jahr zum Premierminister<br />

ernannt wurde. Die Stahlindustrie hatte sich von ihm »magische<br />

Kräfte« erhofft, die er als Regierungschef des Bundesstaates Gujarat<br />

bereits unter Beweis gestellt hatte. Allerdings war bis jetzt davon wenig zu<br />

spüren, wie manche Experten urteilen.<br />

Die anfänglich mit Modis Wahl aufgetretene<br />

Hochstimmung – die »Modiphoria«<br />

– flaut inzwischen langsam ab. Zwar ist die<br />

schwierige Situation der Stahlindustrie größtenteils<br />

auf die Entwicklung des Weltmarkts<br />

zurückzuführen. Dennoch werden Stimmen<br />

laut, Modi könne manches mehr tunm um<br />

die Wirtschaft durch Reformen anzukurbeln,<br />

vor allem aber Landreformen durchführen.<br />

Wie in anderen Ländern verzeichnete<br />

auch die indische Stahlindustrie einen starken<br />

Rückgang der Preise für Rohstahl und<br />

Stahlprodukte auf den Weltmärkten.<br />

Sorgen um finanzielle Stabilität<br />

Die Banken, die mit den Stahlunternehmen<br />

in Indien Geschäfte machen, sind um deren<br />

finanziellen Zustand besorgt. Denn eine<br />

weitere Verschlechterung der Finanzlage<br />

indischer Stahlunternehmen können den<br />

ihrerseits bereits unter Druck geratenen<br />

Banken großen finanziellen Schaden zufügen.<br />

Nach einer Einschätzung der Investmentbank<br />

Credit Suisse haben sich die<br />

Schulden bei den großen Stahlunternehmen<br />

bereits auf bis zu 50 Mrd. USD angehäuft.<br />

Diese Summe sei 15-mal so hoch wie die<br />

Gewinne dieser Unternehmen im Finanzjahr<br />

2015 zusammengenommen, warnen Ex -<br />

perten.<br />

Die Banken haben also guten Grund zur<br />

Sorge. Dem »Financial Stability Report« der<br />

*) Manik Mehta arbeitet als freier Journalist in New York<br />

indischen Zentralbank (Reserve Bank of<br />

India) vom Juni zufolge steht die Stahlindustrie<br />

des Landes für ca. ein Zehntel der<br />

schlechten Kredite des indischen Bankensystems<br />

insgesamt. Sicher verteilen sich die<br />

restlichen »faulen« Kredite u. a. auf Textilunternehmen,<br />

Stromverteiler und Infrastrukturprojekte.<br />

Doch ist die indische Stahlindustrie<br />

im Hinblick auf die globalen Stahlpreisschwankungen<br />

besonders verwundbar.<br />

Dabei mehren sich die Probleme noch.<br />

Nach dem »Financial Stability Report« stehen<br />

fünf der zehn führenden Privatstahlunternehmen<br />

wegen Verzögerungen bei der<br />

Umsetzung laufender Projekte unter zusätzlichem<br />

Druck. Grund für die Verzögerungen<br />

sind die nicht rechtzeitig erteilten Genehmigungen<br />

für Landerwerb und Umweltschutz.<br />

Davon sind auch ausländische Unternehmen<br />

betroffen. So ist der südkoreanische Stahlproduzent<br />

Posco bei der Errichtung eines<br />

nagelneuen Stahlwerks auch nach fast zehn<br />

Jahren keinen Schritt weitergekommen.<br />

Chinesische Importe drohen<br />

Nach einem Bloomberg-Bericht sind die<br />

chinesischen Exporte in den ersten sechs<br />

Monaten 2015 um 28 % auf 52,4 Mill. t<br />

angestiegen. Darunter leidet auch die indische<br />

Stahlindustrie. Die Regierung des Landes<br />

sei nun unter starkem Druck, höhere<br />

Zoll abgaben für Stahlimporte einzuführen,<br />

so einige Industrieexperten. Sie hat bereits<br />

eine sogenannte Anti-Dumping- Maßnahme<br />

gegen Importe einiger Stahlprodukte aus<br />

China, Südkorea und Malaysia eingeführt.<br />

Andererseits werden im Ausland selbst einige<br />

Maßnahmen gegen indische Stahlprodukte<br />

eingeführt. Die amerikanische Re -<br />

gierung z. B. hat verkündet, dass indische<br />

Stahlproduzenten zu den ausländischen<br />

Lieferanten gehören, die Stahl zu Dumpingpreisen<br />

an den US-Markt liefern.<br />

Die Stahlproduktion in Indien ist im Mai<br />

2015 geringfügig angestiegen. Die Stahlindustrie<br />

in Indien sei weit von einem Aufschwung<br />

entfernt, so die Meinung einiger<br />

Industrievertreter. Der Anstieg der einheimischen<br />

Produktion ist dabei hauptsächlich<br />

auf die Inbetriebnahme neuer Stahlwerke<br />

zurückzuführen. Laut dem Joint Plant Committee,<br />

dem offiziellen Statistikinstitut der<br />

indischen Eisen- und Stahlindustrie, haben<br />

die einheimischen Betreiber integrierter Hüttenwerke<br />

zusammen 12 Mill. t im zweiten<br />

Quartal von April bis Juni produziert – verglichen<br />

mit dem Vorjahreszeitraum entspricht<br />

das einem Wachstum von 4,3 %. Im<br />

Mai allein lag die Produktion bei 7,5 Mill. t,<br />

was einer Steigerungsrate von 1,7 % ge -<br />

genüber dem Vorjahr entspricht.<br />

Vom Nachfrageplus in Indien<br />

profitiert der Importstahl<br />

Das Dilemma der indischen Stahlindustrie ist<br />

dabei, dass gerade als die Produktion an -<br />

stieg, billige Importe aus China, Japan und<br />

Südkorea den indischen Markt überflutet<br />

haben. In China warem die Stahlpreise sogar<br />

auf das niedrigste Niveau seit 16 Jahren<br />

abgerutscht.<br />

Die Importe stiegen im zweiten Quartal<br />

des Jahres um 53 % auf 2,54 Mill. t gegenüber<br />

der Vorjahresperiode. Jayant Acharya,<br />

der für Commercial and Marketing Operations<br />

zuständige Direktor bei JSW Steel,<br />

stellt zwar eine wachsende Nachfrage vor<br />

allem in kleineren Infrastrukturprojekten<br />

sowie im Kraftfahrzeugbau, fest. Doch<br />

davon profitierten vor allem Importe.<br />

»Wenn diese Zustände fort bestehen, werden<br />

unsere Gewinne davon betroffen sein.<br />

Im Quartal April bis Juni war die Ge -<br />

winnspanne sehr unter Druck«, so Acharya.<br />

Viele Stahlexperten gehen er schwerend von<br />

einem schwächeren dritten Quartal aus.<br />

Denn die Zeit zwischen Juli und <strong>September</strong><br />

sei Monsunzeit, in der die Nachfrage etwa<br />

im Baubereich gewöhnlich nur sehr schwach<br />

ist.<br />

(sm 150902434) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Steel International K 17<br />

Für China noch kein rettendes Ufer<br />

London. Die Lage für die chinesische Stahlindustrie<br />

wird in den kommenden Jahren wohl schwierig bleiben.<br />

Eine rückläufige Nachfrage, hohe Überkapazitäten und geringe<br />

Preise bringen nach Einschätzung der Branchenexperten der Schweizer<br />

Großbank UBS immer mehr Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten.<br />

Staatliche Restrukturierungsmaßnahmen sind bisher<br />

erfolglos geblieben und werden auch auf absehbare Zeit kaum Besserung<br />

bringen, hieß es. Der Stahleinsatz im Inland wird laut UBS<br />

vor allem wegen der anhaltend schlechten Auftragssituation des<br />

Baugewerbes im laufenden Jahr um 3 % sinken. Da die Rohstahlerzeugung<br />

nur um 1,4 % zurückgeht, übersteigt das Angebot weiterhin<br />

die Nachfrage.<br />

Heimische Stahlerzeuger und Stahlhändler müssen künftig mehr<br />

Erzeugnisse einlagern, da sich das Exportgeschäft schwieriger gestalten<br />

dürfte. Viele große Destinationen haben sich bereits gegen die<br />

Importschwemme Chinas gerüstet und ihre Regierungen um Unterstützung<br />

gebeten. Zudem schließen sich die betroffenen Nationen<br />

zusammen und planen weitere Antidumpingmaßnahmen. Dies dürfte<br />

der europäischen Branche etwas Luft geben. Die chinesischen<br />

Erzeuger dürfte es indes hart treffen, da sie ihre Ausfuhren künftig<br />

nicht mehr signifikant steigern könnten. Viele Unternehmen arbeiten<br />

bereits mit Verlust. Das zeitweise Stilllegen von Anlagen für Instandhaltung<br />

und Wartung könnte UBS zufolge die Situation etwas entschärfen.<br />

Für eine Entwarnung reicht es aber nicht, da der Einfluss auf<br />

Angebot und Nachfrage nur sehr gering sei.<br />

So sieht die Bank auf absehbare Zeit keine einschneidenden Veränderungen<br />

des chinesischen Stahlmarktes. Besser werde es nur,<br />

wenn die Industrie die riesigen Überkapa zitäten abbaue. UBS glaubt,<br />

dass Chinas Stahl industrie nun die Entwicklung nach holen wird, die<br />

bereits in den frühen 1980er-Jahren in Europa, den USA und Japan<br />

begann, inklusive Kündigungen, Werksschließungen und Unternehmenspleiten.<br />

Die Daten untermauern diese Prognosen der Stahlexperten. Im<br />

Juni 2015 ist die Nachfrage in China um 3,9 % gesunken, von Januar<br />

bis Juni um 4,7 %. Das übersteigt die Befürchtungen der Bank,<br />

die im Gesamtjahr 2015 nur einen Rückgang von 3 % pro gnostiziert<br />

hat. Die Rohstahlerzeugung sank indes im Juni auf Jahressicht nur<br />

um 0,8 % und in den ersten sechs Mo naten um 1,2 %. Hier rechnen<br />

die Experten im Gesamtjahr mit einem Minus von 1,4 %. Die Exporte<br />

stiegen im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 30 %. Hochgerechnet<br />

auf das Jahr sind dies 94 Mill. t.<br />

Laut UBS wird Chinas Stahleinsatz auch in den kommenden Jahren<br />

sinken, da der Pro-Kopf-Verbrauch mit 551 kg im Jahr 2014 bereits<br />

über dem Volumen reifer Volkswirtschaften liegt. Langfristig sei ein<br />

Rückgang auf 450 kg wahrscheinlich, den Durchschnittswert für entwickelte<br />

Volkswirtschaften. Trifft diese Prognose zu, sinkt der Stahleinsatz<br />

in China innerhalb von fünf bis zehn Jahren auf 640 bis 675<br />

Mill. t. Die aktuellen Kapazitäten würden nur noch zu 55 % ausgelastet<br />

und China hätte einen Überhang von 300 und 350 Mill. t.<br />

(sm 150902417)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


18 K Steel International<br />

Maschinen- und Anlagenbau – immer<br />

energieeffizienter und umweltorientierter<br />

SMS group positioniert sich neu<br />

Düsseldorf (WS). Die SMS group, eines der führenden Unternehmen des<br />

Anlagen- und Maschinenbaus für die Stahl- und Metallindustrie, muss sich<br />

in einem schwierigen Marktumfeld behaupten. Weil Herausforderungen<br />

aber auch Chancen sind, schmiedet die Gruppe bereits neue Pläne, um ihre<br />

Zukunftsfähigkeit weiter zu sichern.<br />

Der Wettbewerb auf den Stahlmärkten<br />

ist hart, die weltweiten Überkapazitäten<br />

sind nicht wegzuleugnen und auch die politischen<br />

Unsicherheiten in Absatzmärkten<br />

wie Russland oder der Ukraine bleiben<br />

bestehen. All das macht es der SMS group<br />

nicht leicht – sind doch die Kunden zurzeit<br />

eher zurückhaltend bei Investitionen in neue<br />

Anlagen.<br />

Gerade jetzt gibt es aber auch Chancen:<br />

»Wir sehen weiterhin großes Potenzial bei<br />

Modernisierungen hin zu energieeffizienter<br />

und umweltorientierter Anlagentechnik so -<br />

wie im gesamten Feld der Serviceleistungen«,<br />

sagte Burkhard Dahmen, Sprecher der<br />

Geschäftsführung der SMS Holding GmbH,<br />

während der Bilanzpressekonferenz im Juni.<br />

Auch am Ausbau des Wachstumsfeldes<br />

Elektrik & Automation werde weiter festgehalten.<br />

Wo Licht ist, ist auch Schatten und<br />

umgekehrt – und unter diesem Aspekt sind<br />

auch die Zahlen zu sehen.<br />

Auftragseingang rückläufig,<br />

Umsatz auf Vorjahresniveau<br />

Die Auftragseingänge sanken im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr auf 3,167 Mrd. € (2013:<br />

3,309 Mrd. €). Beim Umsatz wurde mit<br />

3,406 Mrd. € das Vorjahresniveau (3,495<br />

Mrd. €) erreicht. Vor Steuern beträgt das<br />

Ergebnis der SMS group 31 Mill. € (2013:<br />

178 Mill. €), wobei vor allem die Aufwendungen<br />

für die Restrukturierung belastend<br />

wirkten. Die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

geringeren Auftragseingänge führten<br />

auch zu einem niedrigeren Auftragsbestand<br />

in Höhe von 4,613 Mrd. € (2013: 4,997).<br />

»Die wenigen Auftragseingänge reichen<br />

zurzeit nicht aus, um unsere Kapazitäten voll<br />

auszulasten«, so Dahmen.<br />

Dabei hat sich die regionale Verteilung der<br />

Auftragseingänge verändert. Während aus<br />

Europa (inkl. Russland und Ukraine) mit<br />

31 % (2013: 29 %) annähernd gleichbleibend<br />

viele Aufträge eingingen, sanken die<br />

Orders aus Asien von 45 % (2013) auf 24 %<br />

(2014). In Nord- und Südamerika hingegen<br />

stiegen sie von 25 % (2013) auf 43 %<br />

(2014).<br />

Denn positive Impulse gab es vornehmlich<br />

aus dem nordamerikanischen Raum,<br />

wo eine »Re-Industrialisierung« zu beobachten<br />

sei und veraltete Anlagen einer<br />

Modernisierung bedürften, hieß es. Demgegenüber<br />

wächst die Wirtschaft in China<br />

weniger stark als bisher. Konsolidierungsprozesse<br />

auf dem chinesischen Stahlmarkt<br />

lassen die Produktionszuwächse nicht mehr<br />

so hochschnellen wie einst. »Die SMS group<br />

erwartet in China einen Rückgang beim<br />

Geschäft mit neuen Anlagen«, so Dahmen.<br />

Dennoch dürfte China weiter größter Einzelmarkt<br />

der SMS group bleiben. Indien<br />

lasse nach dem Regierungswechsel hingegen<br />

hoffnungsvoll stimmen. Hauptmärkte<br />

bleiben für die Hütten- und Walzwerksbauer<br />

neben China und Indien auch Südostasien,<br />

die MENA-Region (Mittlerer Osten,<br />

Nordafrika) und die USA.<br />

Standen zur Bilanzpressekonferenz Rede und Antwort: Burkhard Dahmen (li.) und<br />

Eckhardt Schulte (re.).<br />

(Foto: WS)<br />

Qualität sichern, Kosten senken<br />

Um sich in der veränderten Lage der Märkte<br />

wettbewerbsfähiger und marktgerechter<br />

aufzustellen, will SMS in diesem Jahr sein<br />

Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungs-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


programm weiter umsetzen und das Servicegeschäft<br />

kontinuierlich ausbauen.<br />

Die Qualitätsfertigung ausgewählter<br />

Maschinen- und Anlagenkomponenten in<br />

Deutschland bleibt Schlüsselfaktor. Investitionen<br />

in die Standorte Hilchenbach und<br />

Mönchengladbach setzen entsprechend<br />

Zeichen.<br />

Parallel sind auch die Werkstattkapazitäten<br />

in China und Indien ausgeweitet worden,<br />

hieß es, ganz im Sinne eines besseren<br />

Kundenservice vor Ort und einer auf den<br />

chinesischen Markt zugeschnittenen Produktion.<br />

Um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern<br />

strebt die SMS group Kostensenkungen in<br />

allen Bereichen an (insgesamt 371 Mill. €).<br />

Darüber hinaus ist eine Integration der<br />

IT-Systeme und eine Zusammenlegung von<br />

Standorten im In- und Ausland vorgesehen.<br />

Im Bereich Service ist für das Wachstum ein<br />

Ziel von 1 Mrd. € Umsatz in diesem Bereich<br />

bis 2020 avisiert.<br />

Vereinheitlichung unter der<br />

Dachmarke SMS group<br />

SMS rückt zusammen und stellt sich neu auf.<br />

Die Bereiche Hütten- und Walzwerktechnik<br />

(SMS Siemag) werden mit denen von Rohr-,<br />

Profil- und Schmiedetechnik (SMS Meer)<br />

zusammengeführt und sind nun seit August<br />

dieses Jahres zur SMS Group GmbH vereinheitlicht.<br />

Sie besteht dann aus drei Sektoren:<br />

SMS group (SMS group GmbH, Landesholdings<br />

und Einzelgesellschaften, Industriebeteiligungen<br />

(elexis, Elotherm) und sonstigen<br />

(Fonds, Grund besitz etc.). Die SMS group<br />

wird dann mit einemrgemeinsamen Ge -<br />

schäftsführung und zehn weltweit tätigen<br />

Geschäftsbereichen auftreten.<br />

Vorsichtiger Optimismus<br />

Nach der erfolgreich verlaufenen Metallurgiemesse<br />

METEC in Düsseldorf zeigte sich<br />

SMS-CEO Dahmen vorsichtig optimistisch,<br />

dass sich die zukünftige Geschäftsentwicklung<br />

wieder beleben werde. Es habe viele<br />

inhaltsreiche Gespräche gegeben über Themen<br />

wie Sondermetallurgie, neue Werkstoffe,<br />

Digitalisierung und Vernetzung von<br />

Prozessstufen, das Bewältigen und Vernetzen<br />

vorhandener Datenmengen, Modernisierungen<br />

sowie hochfeste Stähle.<br />

Beliebt auf dem Messestand war der Steuerstuhl<br />

für einen Walzwerkoperator, auf<br />

(Foto: SMS)<br />

Blick vom Steuerstand auf eine Warmbandstraße<br />

dem sich ein Blech per simuliertem Walzwerk<br />

entsprechend bearbeiten ließ. »Automation<br />

wird in Zukunft wegweisend sein für die<br />

Herstellung von Qualitätsstahl«, lautete die<br />

Überzeugung von Dahmen.<br />

Neben einer eigenen Entwicklung von<br />

innovativen Produkten und Lösungen arbeitet<br />

SMS auch an Gemeinschaftsprojekten<br />

mit Dritten bzw. in Lizenzpartnerschaften<br />

und beteiligt sich auch an der Erschließung<br />

von Zukunftsmärkten wie Industrie 4.0. Virtuelle<br />

Produktion, Virtual Reality, 3-D-Animationen<br />

sind weitere Themen, an denen<br />

die SMS group arbeitet.<br />

Besonderes Highlight war zuletzt der<br />

Deutsche Zukunftspreis 2014, bei dem die<br />

SMS Siemag AG, die Salzgitter Flachstahl<br />

GmbH und die TU Clausthal gemeinsam für<br />

das Projekt »Horizontales Bandgießen von<br />

Stahl« zu den Nominierten gehörten.<br />

Neueste Technologien<br />

»In zahlreichen Entwicklungsprojekten<br />

arbeiten wir am Ausbau und der Sicherung<br />

unserer Technologieführerschaft«, betonte<br />

der SMS-CEO. So wurde bei Tata Steel<br />

Europe in Ijmuiden der BOF-Konverter CV23<br />

(350 t) modernisiert. Das Konvertergetriebe<br />

ist das größte der Welt und wurde in Hilchenbach<br />

hergestellt. Außerdem wurde bei<br />

der Salzgitter AG eine Pilotanlage zur Energierückgewinnung<br />

aus heißen Brammen in<br />

Betrieb genommen. Ziel ist die Nutzung der<br />

Abwärme zur Dampfproduktion.<br />

Im Bereich der Umwelttechnik, Gasreinigung,<br />

erfolgte ein erster Referenzauftrag für<br />

ein Hydro-Hybrid-Filtersystem bei Shougang<br />

Qian‘An, mit dem sich Feinstaub deutlich<br />

reduzieren lässt. Für den Einsatz dieser Technik<br />

bestehe in China ein enormes Potenzial,<br />

hieß es. Auch in der Modernisierung liegen<br />

noch viele Chancen, z. B. an der 50 Jahre<br />

alten Tandemstraße bei OAO Severstal in<br />

Russland. Darüber hinaus hat ArcelorMittal<br />

im belgischen Gent die nächsten Schritte für<br />

die Modernisierung der Warmbandstraße<br />

eingeleitet. Dort gilt das Konzeptengineering<br />

als Schlüssel zum Auftrag. Bemerkenswert<br />

ist auch die Installation einer innovativen,<br />

computergesteuerten, flexiblen Kühlung<br />

wärmebehandelter Bleche bei Acroni,<br />

Slowenien. Zu den wichtigen Inbetriebnahmen<br />

2014 zählen ferner die konventionelle<br />

Warmbandstraße bei Habas (Türkei), eine<br />

Glüh- und Beizlinie für Edelstahlwarmband<br />

bei TISCO in China (übrigens die weltgrößte<br />

Linie dieser Art mit 1 Mill. t/a) und ein Profilwalzwerk<br />

bei Rizhao Steel, ebenfalls China,<br />

für die nach SMS-Angaben weltgrößte<br />

Trägerstraße für schwere Profile.<br />

Ein zukunftsträchtiges Feld sei auch die<br />

Herstellung von Siliziummetall. SMS hat da -<br />

für einen Auftrag für das isländische Unternehmen<br />

PCC erhalten. Denn auch neue<br />

Wachstumsfelder in verwandten Metall verarbeitenden<br />

Industrien behält das Unternehmen<br />

im Auge.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 150802338)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


20 K Steel International<br />

L STEEL TICKER<br />

CHINA WEIT ENTFERNT VON<br />

EINER MARKTWIRTSCHAFT<br />

Brüssel. In der Volksrepublik China existieren<br />

keine marktwirtschaftlichen Strukturen. Vielmehr<br />

bestimmt die Zentralregierung mit umfangreichen<br />

Vorgaben und Leistungen das wirtschaftliche<br />

Wohl des Landes. »Staatsplanung und Subventionierung<br />

sind Bestandteile der chinesischen<br />

DNA«, fasst Professor Dr. Markus Taube von der<br />

Universität Duisburg-Essen seine Studie über das<br />

Reich der Mitte zusammen. Diese präsentierte er<br />

wenige Tage vor dem EU-China-Summit am<br />

25. Juni 2015 dem EU-Parlament.<br />

Indes dringen die Chinesen weiterhin auf die<br />

Anerkennung als Marktwirtschaft. Entspreche die<br />

Europäische Union diesem Wunsch, reduziere sie<br />

Taube zufolge ihre Möglichkeiten, weiterhin vehement<br />

gegen unfaire Handelspraktiken vorzugehen.<br />

Die europäische Industrie würde in den kommenden<br />

Jahren Millionen Arbeitsplätze verlieren<br />

und müsste auf die Entwicklung von Innovationen<br />

und den Bau neuer Produktionsstätten verzichten,<br />

heißt es weiter.<br />

Europas Stahlerzeuger leiden seit geraumer<br />

Zeit unter den Überkapazitäten der chinesischen<br />

Industrie und den hohen Importen zu Dumpingpreisen.<br />

»Diese Entwicklung zeigt, wie die chinesische<br />

Planwirtschaft den globalen Wettbewerb<br />

verzerrt«, sagte Axel Eggert, Generaldirektor des<br />

europäischen Stahlverbands EUROFER. K<br />

Kibi(Jp)/WS/mh/SE/ (sm 150802286)<br />

VERSCHÄRFUNG DES<br />

EMISSIONSHANDELS<br />

Düsseldorf. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

hat die Pläne der Europäischen Kommission zur<br />

Überarbeitung des EU-Emissionsrechtehandels<br />

scharf kritisiert. »Die geplante Verschärfung der<br />

Richtwerte (Benchmarks) für den CO 2<br />

-Ausstoß<br />

und die drohende weitere Verknappung der Zuteilung<br />

werden für die im weltweiten Wettbewerb<br />

stehende Stahlindustrie in Deutschland zu untragbaren<br />

Mehrbelastungen führen«, kommentierte<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl in Düsseldorf. »In den Wochen,<br />

in denen es um zentrale Fragen der Zukunft Europas<br />

geht, fasst die Europäische Kommission in<br />

Brüssel mit der Verschärfung des Emissionsrechtehandels<br />

einen Beschluss, der an den Nerv industrieller<br />

Wertschöpfung in Europa geht.« Der<br />

Beschluss stehe im krassen Gegensatz zu der<br />

Ankündigung der Juncker-Kommission, Wachstum,<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in<br />

den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen.<br />

»Die weitere Kürzung der Emissionsrechte ab<br />

2021 und die absehbaren Strompreissteigerungen<br />

führen für die Stahlindustrie in Deutschland zu<br />

zusätzlichen Kosten von jährlich rd. 1 Mrd. € bis<br />

2030«, so Kerkhoff. Deshalb müssten die Regelungen<br />

des Emissionsrechtehandels für die im<br />

internationalen Wettbewerb stehenden Grundstoffindustrien<br />

für die vierte Handelsperiode von<br />

jetzt bis 2030 revidiert werden. So müssen die<br />

Benchmarks technisch und wirtschaftlich erreichbar<br />

sowie der sektorübergreifende Korrekturfaktor<br />

abgeschafft werden. Die Stahlindustrie fordert,<br />

dass die Zuteilung kostenfrei in Höhe der Emissionen<br />

der effizientesten Anlagen erfolgt. Darüber<br />

hinaus dürfe es keine zusätzliche Verknappung<br />

geben. Zusätzlich sollten die durch den Emissionshandel<br />

bedingten Strompreissteigerungen vollumfänglich<br />

kompensiert werden.<br />

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl appelliert an<br />

die Mitgliedsstaaten der EU und das Europaparlament,<br />

bei der Befassung mit den Kommissionsvorschlägen<br />

die notwendigen Änderungen zum<br />

Erhalt der Grundstoffindustrien in der EU herbeizuführen.<br />

»Jetzt können nur noch die Regierungen<br />

in Europa und die Abgeordneten des Parlaments<br />

den Vorschlag der Kommission so korrigieren,<br />

dass für die Stahlunternehmen Planungs- und<br />

Investitionssicherheit gewährleistet wird«, so<br />

Kerkhoff.<br />

K<br />

WS(Jp)/mh/SE/ (sm 150902392)<br />

NEUES FORSCHUNGSZENTRUM<br />

FÜR TATA STEEL<br />

London. Im Herbst dieses Jahres gründet Tata<br />

Steel gemeinsam mit der Warwick Manufacturing<br />

Group (WMG) ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

auf der britischen Insel. 40<br />

Wissenschaftler des Stahlerzeugers sowie Lehrende<br />

und Studierende der Universität Warwick wollen<br />

künftig gemeinsam leichtere und härtere<br />

Stähle für Fahrzeuge, Flugzeuge und energetische<br />

Anwendungen des 21. Jahrhunderts entwickeln.<br />

Innerhalb der kommenden zwei Jahre wird Europas<br />

zweitgrößter Stahlerzeuger seine in Großbritannien<br />

vorhandenen Forschungsausrüstungen<br />

in den Räumen der Universität bündeln. »Nun<br />

können wir mit erstklassigen Wissenschaftlern<br />

und Forschern zusammenarbeiten und neue<br />

Stahlsorten für unsere Kunden entwickeln«, sagte<br />

Karl Köhler, CEO von Tata Steel Europe.<br />

Bereits im März hatte WMG angekündigt,<br />

20 Mill. britische Pfund in ein neues Stahlforschungszentrum<br />

an der Universität zu investieren.<br />

Tata Steel und die Hochschule wollen weitere<br />

Experten aus der ganzen Welt in ihre Forschungen<br />

einbeziehen. Der Stahlerzeuger unterstützt bereits<br />

seit Jahren Universitäten in Großbritannien und<br />

finanziert Lehrstühle in Warwick, Cambridge,<br />

Sheffield, Swansea und London.<br />

K<br />

kibi/WS(Jp)/mh/SE/WS (sm 150702146)<br />

SSAB VERGIBT SCHWEDISCHEN<br />

STAHLPREIS<br />

Stockholm. Der schwedische Stahlerzeuger<br />

SSAB vergibt im November 2015 zum 17. Mal den<br />

Swedish Steel Prize. Ausgelobt wird der Wettbewerb<br />

für die kreativste Lösung oder das innovativste<br />

Produkt aus hochfestem Stahl. Die Preisverleihung<br />

findet im Rahmen einer großen Zeremonie<br />

in Stockholm statt.<br />

In den vergangenen Jahren hatte der Stahlerzeuger<br />

die Gewinner aus mehr als 800 eingereichten<br />

Ideen ausgewählt. Von Jahr zu Jahr beteiligen<br />

sich mehr ausländische Bewerber aus Europa,<br />

Asien, Australien, Nord- und Südamerika an der<br />

internationalen Ausschreibung. In diesem Jahr<br />

lautet das Motto »improve to attract the future«.<br />

Der Stahlerzeuger will Ideen und Lösungen vorantreiben,<br />

die leichtere, festere und nachhaltigere<br />

Produkte ermöglichen.<br />

www.steelprize.com<br />

K<br />

/<br />

Kibi(Jp)/mh/SE/WS (sm 1507902321)<br />

MIT SMR PREMIUM VON<br />

DÜSSELDORF AUS AKTIV<br />

Pflach. Das österreichische Beratungsunternehmen<br />

SMR – Steel & Metals Market Research hat<br />

im Mai 2015 in Düsseldorf eine Tochter gegründet.<br />

Die SMR Premium GmbH erstellt Analysen der<br />

internationalen Märkte für hochwertige Spezialstähle<br />

und Speziallegierungen. Als Kunden will<br />

das österreichische Mutterunternehmen Erzeuger<br />

von Freiform- und Gesenkschmiedestücken sowie<br />

Hersteller von hochwertigen Metallen, Legierungen<br />

und aus dem Bereich der Pulvermetallurgie<br />

gewinnen. SMR Premium wird Daten über Marktvolumen,<br />

Marktstrukturen und Wettbewerber zur<br />

Verfügung stellen und Marktentwicklungen prognostizieren.<br />

Jede Analyse soll auf die speziellen<br />

strategischen Bedürfnisse der Kunden abgestellt<br />

werden.<br />

Verantwortlich für das neue Unternehmen ist<br />

Benedikt Blitz, der seit zehn Jahren als Marktanalyst<br />

für SMR tätig ist und Prozess- und Umwelttechnologie<br />

studiert hat.<br />

www.smr-premium.com<br />

K<br />

/<br />

kibi(Jp)/SE/WS (sm 150902408)<br />

HILFERUF AUCH IN<br />

LATEINAMERIKA<br />

Santiago. Acht Stahlverbände aus sechs lateinamerikanischen<br />

Ländern haben ihre Regierungen<br />

aufgefordert, sich energisch für faire Wettbewerbsbedingungen<br />

im Stahlhandel einzusetzen.<br />

In einem offenen Brief mahnten die Interessens-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Steel International K 21<br />

L STEEL TICKER<br />

verbände aus Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien,<br />

Mexiko und Peru vor allem eine härtere<br />

Gangart gegen die Volksrepublik China an. Die<br />

Verbände beklagen, dass der Import von subventioniertem<br />

Stahl aus China tausende Arbeitsplätze<br />

in der Region gefährdet und heimische Produzenten<br />

verdrängt.<br />

K<br />

kibi(Jp)/mh/SE/WS (sm 150902350)<br />

ARCELORMITTAL MODERNISIERT<br />

POLNISCHES WERK<br />

Krakau. Die luxemburgische ArcelorMittal<br />

investiert mehr als 130 Mill. € in ihr integriertes<br />

Stahlwerk in Krakau. Mehr als 40 Mill. € fließen<br />

in die Modernisierung der beiden Hochöfen Nummer<br />

3 und 5. Die restlichen 90 Mill. € sind für die<br />

Kapazitätserweiterungen des Warmwalzwerkes<br />

und der Feuerverzinkungslinie um 0,9 Mill. t<br />

beziehungsweise 0,4 Mill. t pro Jahr gedacht.<br />

Mit dieser Investition unterstreicht der weltweit<br />

tätige Stahlerzeuger die strategische Bedeutung<br />

des mittel- und osteuropäischen Marktes.<br />

Das Werk Krakau bildet den Mittelpunkt der<br />

Flachstahlerzeugung in dieser Region.<br />

ArcelorMittal hofft auf die Unterstützung der<br />

polnischen Regierung und einen fairen Wettbewerb<br />

der energieintensiven Industrien. So könnten<br />

Nachteile vermieden und das Angebot wettbewerbsfähiger<br />

und qualitativ hochwertiger Er -<br />

zeugnisse sichergestellt werden.<br />

Polen hatte jüngst die Bedeutung der Stahlerzeugung<br />

für die Wertschöpfungskette und ihren<br />

Einfluss auf andere Industriezweige, wie Bergbau,<br />

Energie, Transport und Bau betont.<br />

K<br />

kibi(Jp)/mh/SE/WS (sm 150902322)<br />

EUROPAS STAHLHÄNDLER VER-<br />

KAUFEN MEHR FLACHPRODUKTE<br />

Brüssel. Die Nachfrage nach Flachstählen ist in<br />

der Europäischen Union gestiegen. Die Stahl-Service-Center<br />

lieferten im ersten Halbjahr 2015 rd.<br />

6 % mehr Flachstahlerzeugnisse an Endkunden<br />

als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum aus. Alle<br />

Bandstahlerzeugnisse profitierten nach Angaben<br />

des europäischen Verbands für Stahl-, Rohr- und<br />

Metalldistribution (EUROMETAL) von dieser aufgehellten<br />

Stimmung. Negativ gestaltete sich indes<br />

der Absatz der Stahlhändler mit Multiproduktoder<br />

regionaler Ausrichtung. Sie mussten von<br />

Januar bis Ende Juni einen Rückgang um 3 %<br />

hinnehmen. Das Verkaufsvolumen der Langstähle<br />

verharrte auf dem Niveau des 1. <strong>September</strong> 2014.<br />

Der Absatz von Flachstählen konnte das Vorjahresniveau<br />

nicht halten. Die Lagerbestände der<br />

Stahlhändler haben sich Ende Juni 2015 im Vergleich<br />

zum Vorjahr etwas gelichtet. Die auf Flachstähle<br />

spezialisierten Stahl-Service-Center lagerten<br />

zum Ende des ersten Halbjahres Produkte für<br />

59 Verkaufstage. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres<br />

waren es noch 68 Tage. Bei den nicht spezialisierten<br />

Händler verringerte sich der Bestand<br />

von 74 auf 70 Tage.<br />

K<br />

kibi(CH)/SE/WS (sm 150902450)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


22 K Im Blickpunkt: Skandinavien<br />

Der Stahlmarkt in Skandinavien<br />

Spezialisiert und exportfreudig<br />

Düsseldorf (mh). Die skandinavischen Länder sind für deutsche<br />

Unternehmen eine wichtige Absatzregion. Im vergangenen Jahr lag der<br />

deutsche Außenhandel mit Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden<br />

zusammengenommen bei 55 Mrd. € – und damit noch vor Italien auf<br />

Rang 7 der Liste der wichtigsten Exportländer. Die Stahlindustrie in<br />

Skandinavien ist von ihrem Fokus auf Spezialstähle und – wie die gesamte<br />

Wirtschaft – von ihrer hohen Exportquote geprägt.<br />

Die wenigen Stahlkonzerne in Skandinavien<br />

sind in ihrem Segment oft Weltmarktführer<br />

oder gehören zu den führenden Herstellern<br />

– so der schwedisch-finnische Produzent<br />

SSAB, der ebenfalls schwedische Sandvik-<br />

Konzern oder der finnische Edelstahlproduzent<br />

Outokumpu.<br />

Wie Gesamteuropa haben auch die skandinavischen<br />

Länder in der Wirtschaftskrise<br />

von 2008 / 2009 einen deutlichen Einbruch<br />

erfahren – mit Ausnahme von Norwegen,<br />

dessen Ölvorkommen das Land vor einem<br />

größeren Absturz bewahrt hat. Auf leicht<br />

unterschiedlichem Niveau erwarten laut Germany<br />

Trade and Invest – Gesellschaft für<br />

Außenwirtschaft und Standortmarketing<br />

mbH (GTAI) alle vier Länder in den kommenden<br />

Jahren moderate Wachstumsraten zwischen<br />

etwa 1 und 3 %.<br />

Eine größere Verschiebung hat der skandinavische<br />

Stahlmarkt im letzten Jahr durch<br />

die Fusion von SSAB und Ruukki erfahren.<br />

Im Zuge des Mergers hatte die EU-Kommission<br />

auch den Verkauf mehrerer SSAB-Distributionseinheiten<br />

für Bandstahl in Schweden,<br />

Finnland und Norwegen zur Auflage<br />

gemacht. Anfang 2015 hatte Tata Steel in<br />

Europa den Zuschlag für die beiden Service-<br />

Center in Schweden und Finnland sowie<br />

den verbleibenden 50-%-Anteil von Norsk<br />

Stål Tynnplater erhalten, einem weiteren<br />

Stahl-Service-Center in Norwegen, an dem<br />

der Konzern ohnehin bereits mit 50 %<br />

beteiligt war. Weiterhin ist ein 50-%-Anteil<br />

an Norsk Stål, ebenfalls ein norwegisches<br />

Stahl-Service-Center, an Leif Hübert Stål AS<br />

gegangen, während die finnische SSAB-<br />

Tochter Tibnor Oy an Ovako gegangen ist<br />

und nun unter Ovako Metals Oy Ab firmiert.<br />

Aktuell hat sich der nordische Stahlmarkt<br />

im Sommer leicht abgekühlt. Ursache dafür<br />

sei die schwächere Nachfrage, wie MEPS<br />

meldet. Zusätzlich setzten Importe aus Russland<br />

und Osteuropa den Markt unter Druck,<br />

Zwar haben die Antidumpingmaßnahmen<br />

der EU gegen chinesische Einfuhren die<br />

Situation etwas zum Besseren beeinflusst.<br />

Doch sehen Distributionsunternehmen keine<br />

kurzfristige Verbesserung. Die Nachfrage<br />

nach Standardblechen sei stabil auf einem<br />

moderaten Niveau, während beschichtete<br />

Bleche für die Automobilindustrie weiterhin<br />

stark geordert worden seien. Der Trägermarkt<br />

leide unter dem aktuell geringen<br />

Bedarf, der Markt für Betonstahl habe sich<br />

stabil gehalten.<br />

(sm 150902282) K<br />

Bruttoinlandsprodukt – Entwicklung<br />

Produktion – Industrie insgesamt<br />

4,0<br />

Index, 2010 = 100 (SA) (ohne Baugewerbe)<br />

108<br />

in %<br />

2,0<br />

0<br />

104<br />

100<br />

-2,0<br />

2012 2013 2014 2015 2016<br />

Dänemark Finnland Schweden Norwegen<br />

<br />

<br />

<br />

96<br />

92<br />

6.2014<br />

7.2014<br />

8.2014<br />

9.2014<br />

10.2014<br />

11.2014<br />

Zeit<br />

12.2014<br />

1.2015<br />

2.2015<br />

3.2015<br />

4.2015<br />

5.2015<br />

Dänemark Finnland Schweden Norwegen<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Im Blickpunkt: Skandinavien K 23<br />

Skandinavischer Import/Export – charakteristische Stahlproduktarten<br />

alle Angaben in 1.000 t<br />

283<br />

43<br />

Norwegen<br />

579<br />

58<br />

2013 2014<br />

Stahlrohre<br />

Import/Export<br />

2012 2013<br />

Marktversorgung<br />

Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />

3.567<br />

1.074<br />

1.006<br />

3.949<br />

1.024<br />

960<br />

132 273<br />

309<br />

128 337<br />

2013 2014<br />

Stahlrohre<br />

Import/Export<br />

114<br />

Schweden<br />

3.819<br />

3.502<br />

3.914<br />

3.589<br />

2012 2013<br />

Marktversorgung<br />

Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />

131<br />

287<br />

2012 2013<br />

Marktversorgung<br />

Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />

669<br />

730<br />

2.104<br />

1.917<br />

148<br />

2013 2014<br />

kaltgewalzte Bleche<br />

Export<br />

32 152<br />

2013 2014<br />

Stahlrohre<br />

Import/Export<br />

Finnland<br />

1.888<br />

1.720<br />

35<br />

2013 2014<br />

Eisenerz<br />

Export<br />

2013 2014<br />

Betonstahl, Walzdraht<br />

Import<br />

23.456<br />

23.727<br />

Dänemark<br />

1.528<br />

1.425<br />

1.518<br />

1.417<br />

2013 2014<br />

Marktversorgung<br />

Rohstahl, Fertigerzeugnisse<br />

212<br />

74 223<br />

76<br />

2013 2014<br />

Stahlrohre<br />

Import/Export<br />

2013 2014<br />

Eisenerz<br />

Export<br />

112<br />

112<br />

2013 2014<br />

warmgewalzte Bleche<br />

Import<br />

Download der Grafiken<br />

per QR-Code oder auf:<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>magazin.de/crossmedia<br />

Quellen: worldsteel, Eurofer, Statistisches Bundesamt (Amtliche<br />

Außenhandelsstatistik), Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


24 K Im Blickpunkt: Skandinavien<br />

Skandinaviens Stahldistribution:<br />

oft spezialisiert und unabhängig<br />

Zwei Interviews mit Branchenexperten<br />

Kopenhagen / Stockholm. Wie sind Stahlhandel und Stahldistribution in<br />

Skandinavien aufgestellt? Wie ist aktuell die Situation für die Branche im<br />

Norden? Antworten darauf geben Michael Christensen, Präsident des<br />

dänischen Stahlhandelsverbands Stålforeningen, und Lennart Uhlmann,<br />

Vorsitzender des schwedischen Verbands Branschkansliet, im Interview mit<br />

dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

Interview mit Michael Christensen, Präsident von Stålforeningen, Dänemark<br />

Wie ist der Stahlhandel in Dänemark<br />

strukturiert?<br />

In der dänischen Stahlhandelsvereinigung<br />

Stålforeningen sind 14 Stahlgroßhändler<br />

organisiert. Insgesamt sind in Dänemark<br />

gegenwärtig 63 Stahlgroßhändler und Service-Center<br />

aktiv. Überwiegend sind das<br />

lagerhaltende Händler, von denen sich viele<br />

auf einzelne Produktgruppen wie nichtrostende<br />

Stähle oder Rohrgüten spezialisiert<br />

haben. Der dänische Markt hat zwar einige<br />

große Player, wie etwa Lemvigh-Müller oder<br />

Sanistål. Zugleich ist er aber auch durch viele<br />

vergleichsweise kleinere Unternehmen<br />

ge prägt, die in ihrem Produktbereich Marktführer<br />

sind, z. B. Jørgensen & Utoft. Dänemark<br />

ist insgesamt ein Land, das durch seine<br />

vielen Zulieferunternehmen und weniger<br />

durch eigene Produktion gekennzeichnet ist.<br />

Welche Branchen sind für den Stahlhandel<br />

in Dänemark wichtig?<br />

Der Windkraftsektor ist zusammen mit<br />

dem Maschinenbau der bedeutendste Sektor<br />

– wobei der Maschinenbau durch eine<br />

Vielzahl kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

vertreten ist. Geliefert wird das komplette<br />

Spektrum an Stahlprodukten und weiterer<br />

Metalle, insgesamt etwa 5.000 Einzelprodukte.<br />

Michael Christensen<br />

Was sind gegenwärtig die Herausforderungen<br />

im Stahlhandel in Dänemark?<br />

Die Stückkosten machen der gesamten<br />

Branche in Dänemark bei einem Großteil<br />

»kleinerer Lieferungen« zu schaffen. Die<br />

Anforderungen seitens der Kunden verändern<br />

sich dabei mehr und mehr hin zu<br />

kleineren Losgrößen.<br />

(Foto: Stålforeningen)<br />

Über Stålforeningen<br />

Stålforeningen ist der Verband der Stahlhandelsund<br />

Stahldistributionsunternehmen in Dänemark.<br />

Er vertritt die Interessen der Branche vor<br />

allem im Binnenmarkt, aber auch international.<br />

Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören politische<br />

und juristische genauso wie produktbezogene<br />

Themen. Stålforeningen organisiert<br />

Fachtagungen, Kongresse und bietet Weiterbildungen<br />

an. Gegenwärtig sind 14 Großhandelsunternehmen<br />

in dem Verband organisiert.<br />

/<br />

www.www.staalforeningen.dk<br />

Unterscheidet sich der Stahlhandel in<br />

Dänemark von anderen Märkten?<br />

Viele Märkte sind durch spezialisierte<br />

Unternehmen gekennzeichnet, die in engen<br />

Produktgrenzen operieren. Der skandinavische<br />

Stahlgroßhandel ist im Gegensatz dazu<br />

darauf ausgerichtet, ein sehr großes und<br />

breites Spektrum verschiedener Produkte zu<br />

managen.<br />

Welche Auswirkungen hatte die Fusion<br />

von SSAB und Ruukki auf den dänischen<br />

Markt?<br />

Eigentlich keine wirklich merklichen –<br />

außer dass sie ihre eigenen Strukturen überprüft<br />

haben. Sie legen gerade auch einen<br />

starken Fokus auf weitere Qualitätsverbesserungen<br />

und neue Entwicklungen im eigenen<br />

Produktspektrum.<br />

Wie entwickelt sich der Stahlhandel in<br />

Dänemark in Zukunft?<br />

Die Fusion von SSAB und Ruukki hat es<br />

gezeigt. Wir erwarten auch im skandinavischen<br />

Stahlgroßhandel in der Zukunft weitere<br />

Konsolidierung.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Im Blickpunkt: Skandinavien K 25<br />

Interview mit Lennart Uhlmann, Vorsitzender von Branschkansliet, Schweden<br />

Wie ist die Stahldistribution in Schweden<br />

aufgestellt?<br />

Der Markt in Schweden besteht aus einer<br />

kleinen Anzahl großer Distributionsunternehmen<br />

und vielen kleineren Unternehmen,<br />

die lokal ausgerichtet sind. Die meisten<br />

davon arbeiten unabhängig – und das ist<br />

auch eine Stärke des schwedischen Distributionsmarkts.<br />

Insgesamt reden wir über rd.<br />

100 Unternehmen in Schweden – wobei die<br />

größten Unternehmen SSAB / Tibnor, die BE<br />

Group, Stena Stål und die Distributionseinheiten<br />

von Tata Steel Europe und Arcelor-<br />

Mittal sind.<br />

Über Branschkansliet<br />

Branschkansliet ist der Verband schwedischer<br />

Stahl- und NE-Metalldistributionsunternehmen.<br />

Er vertritt die Interessen der Mitgliedsunternehmen<br />

im schwedischen Markt und tritt für nachhaltige<br />

und effiziente Geschäftsprozesse der<br />

beteiligten Branchen ein. Zu seinen Aufgaben<br />

gehört die Bereitstellung von Marktstatistiken,<br />

die Kommunikation mit Behörden und anderen<br />

branchenexternen Organisationen sowie die<br />

Information der Mitglieder über generelle Entwicklungen<br />

und Trends in der Industrie. Der<br />

Verband organisiert branchenspezifische Seminare<br />

und Veranstaltungen. Branschkansliet vertritt<br />

gegenwärtig 30 Mitgliedsunternehmen und<br />

ist Mitglied im Dachverband der europäischen<br />

Stahldistribution Eurometal.<br />

/<br />

www.branschkansliet.se<br />

Alles in allem wird in Schweden Stahl mit<br />

einem Volumen von rd. 25 Mrd. SEK (umgerechnet<br />

2,66 Mrd. €) gehandelt. Die Stahlprodukte<br />

gehen hauptsächlich in die Baubranche,<br />

in den Fahrzeugbau und in den<br />

Maschinenbau – und zwar alle drei Kategorien:<br />

Flachstahl, Langprodukte und Rohre.<br />

Mehr und mehr richten sich die Unternehmen<br />

auch hier auf weitere Anarbeitungsdienstleistungen<br />

aus, denn das ist der Teil im<br />

Leistungsspektrum, der für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und die Profitabilität der<br />

Unternehmen die größte Bedeutung hat.<br />

Vor welchen Herausforderungen steht die<br />

Stahldistribution in Schweden derzeit?<br />

Es geht darum, für den Service, den<br />

unsere Unternehmen leisten, auch bezahlt<br />

zu werden. Der gegenwärtige Preisdruck<br />

überlagert und verdeckt den Wert, den<br />

Lagerhaltung, Logistik und Anarbeitung<br />

haben. Gleichzeitig verlangen Kunden mehr<br />

und mehr nach maßgeschneiderten Produkten<br />

und individuell abgestimmten Logistikleistungen.<br />

Dieser Trend wird sich fortsetzen.<br />

Ich erwarte für die Zukunft noch eine<br />

Zunahme individueller Leistungen in Anarbeitung,<br />

Konstruktion und Entwicklung und<br />

eine engere Partnerschaft zwischen Stahldistribution<br />

und Kunden.<br />

Welche Absatzmärkte sind für schwedische<br />

Stahldistributeure wichtig? Ist Deutschland<br />

als Absatzmarkt von Bedeutung?<br />

Generell sind die Unternehmen der<br />

Stahldistribution in Schweden in der überwiegenden<br />

Anzahl auf den Binnenmarkt<br />

Lennart Uhlmann<br />

ausgerichtet. Für den Export sind dann vor<br />

allem die skandinavischen Länder wichtig.<br />

Aber auch Deutschland hat eine große<br />

Bedeutung und ist einer der größten Exportmärkte,<br />

vor allem im Automobilbau und im<br />

Maschinenbau. Ich schätze, dass rd. 20 %<br />

der bei uns gehandelten Produkte indirekt<br />

nach Deutschland exportiert werden.<br />

Wie hat sich die Fusion von SSAB und<br />

Ruukki auf den Markt ausgewirkt?<br />

Kurzfristig betrachtet sind die Auswirkungen<br />

nicht sehr groß. Längerfristig aber<br />

wird es wohl zu einer Konsolidierung bei<br />

Stahlwerken und auf der Distributionsseite<br />

kommen.<br />

Spielt die Krise zwischen der EU und<br />

Russland in Folge der Ukrainekrise in Schweden<br />

eine Rolle?<br />

Ja, denn wir haben weniger Stahl aus<br />

Russland auf dem Markt gesehen. Gleichzeitig<br />

haben auch unsere Exporte – z. B. von<br />

Fahrzeugen – dorthin nachgelassen.<br />

(Foto: Branschkansliet)<br />

mh (sm 150902170)<br />

Rohre und mehr…<br />

Rohr-(Kolbenstangen), Zylinderrohre,<br />

Maschinenteile und Spezialkolbenstangen<br />

gehärtet·geschliffen·vernickelt·verchromt·auch in Edelstahl<br />

Einzel- oder Serienfertigung, Fix- oder Herstellungslängen,<br />

Abnahme durch GL, TÜV, Norske Veritas etc.<br />

einbaufertig – nach Zeichnung oder Muster<br />

RSK Stahl- und Fertigteile Produktions- und Vertriebs GmbH<br />

Hasenkamp 1 · 25482 Appen · Tel. 04101-54 52 0 · www.rsk-stahl.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


26 K Im Blickpunkt: Skandinavien<br />

Zusammenschluss erfolgreich<br />

SSAB optimiert Produktion und Vertrieb<br />

Düsseldorf (hgd). Vor gut einem Jahr hat sich Schwedens SSAB mit Rautaruukki Oyj (Ruukki) aus Finnland<br />

zusammengeschlossen. Wie es zu dem Merger kam und wie sich der Unternehmenszusammenschluss<br />

in der Praxis bewährt hat, erklärte Marc Güttner, Area Sales Manager SSAB Deutschland und Schweiz,<br />

dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

»Vor einigen Jahren hat man bei SSAB<br />

erkannt, dass das Unternehmen international<br />

wachsen muss. Daraufhin wurde be -<br />

schlossen, nicht nur in Europa zu produzieren,<br />

sondern auch in Nordamerika, weil<br />

Amerika schon immer ein wichtiger Absatzmarkt<br />

war. Wir haben damals das Stahlwerk<br />

IPSCO mit zwei Standorten übernommen.<br />

Das ist das modernste Stahlwerk in den<br />

USA. In dieser Zeit haben wir unsere ersten<br />

Erfahrungen mit Stahlwerkzusammenschlüssen<br />

gemacht«, erklärte Marc Güttner,<br />

und er fuhr fort: »Das hat damals erstaunlich<br />

gut funktioniert. Nach geraumer Zeit<br />

haben wir gemerkt, dass wir noch weiter<br />

wachsen können. Wir bewegten uns als<br />

Marktführer in einem Nischenbereich mit<br />

hochfesten und verschleißfesten Stählen.<br />

Dann haben wir nach Erweiterungsmöglichkeiten<br />

gesucht und haben in Ruukki den<br />

idealen Partner gefunden. Ruukki und SSAB<br />

waren einander schon immer ähnlich. Allerdings<br />

war die Art und Weise, wie wir den<br />

Markt bearbeitet haben, sehr unterschiedlich:<br />

Während Ruukki schwerpunktmäßig<br />

seinen Vertrieb über Händler abge wickelt<br />

hat, hat sich SSAB direkt auf die Endkunden<br />

konzentriert. Durch den Zusammenschluss<br />

bedienen wir uns mittlerweile beider Vertriebswege.«<br />

Nach Zusammenschluss bereits<br />

extrem viel geschafft<br />

Im ersten Jahr des Zusammenschlusses wurde<br />

extrem viel erreicht. Dazu erläuterte Marc<br />

Güttner: »Unsere Kunden wollen sich keine<br />

große Lagerhaltung mehr leisten, weil dafür<br />

einfach die Ressourcen fehlen und sie heute<br />

nicht mehr auf lange Sicht planen. Die<br />

Gründe für den Merger liegen auf der Hand.<br />

Wir befinden uns geografisch, von der Mentalität<br />

her und mit unseren Produktportfolios<br />

nahe beieinander. Deshalb lassen sich<br />

viele Synergien nutzen und in den kommenden<br />

Jahren mehrere 100 Mill. € einsparen.<br />

Im gesamten Produktbereich haben wir<br />

unser Sortiment erweitern können und<br />

decken heute weitere Güten- und Abmessungsbereiche<br />

ab. Aufgrund der zusätzlichen<br />

Hochöfen sind wir wesentlich flexibler<br />

als vorher. Auch den Wareneinkauf konnten<br />

wir optimieren. Alles in allem sind wir seit<br />

2014 in den schwarzen Zahlen. Kurz: Der<br />

Merger ist sehr positiv gelaufen.«<br />

Der Kunde rückt noch weiter<br />

in den Fokus<br />

Zum direkten Umgang mit den Kunden<br />

äußerte sich der Area Sales Manager: »Wir<br />

verfügen heute über fünf Werke in Europa<br />

– drei in Schweden und zwei in Finnland.<br />

Produktion und Vertrieb wurden so optimiert,<br />

dass wir uns sowohl auf die unterschiedlichen<br />

Produktbereiche als auch die<br />

Kundenanwendungen fokussieren. So können<br />

wir sicher sein, dass der Verkäufer nicht<br />

nur sein eigenes Produkt kennt, sondern<br />

auch die Produkte des Kunden. Auf diese<br />

Weise begegnen wir unseren Kunden auf<br />

Augenhöhe und können ge meinsam deren<br />

Produkte weiter entwickeln. Dabei spielt<br />

Nachhaltigkeit eine ganz große Rolle – ein<br />

Anliegen, das den Skandinaviern ganz<br />

besonders am Herzen liegt. Die SSAB-<br />

Hochöfen in Luleá zum Beispiel sind die saubersten<br />

der Welt.«<br />

Darüber hinaus erhalten Kunden den<br />

sogenannten TECH-Support – das sind ge -<br />

schulte Techniker und Ingenieure, die den<br />

Kunden bei der Realisierung von neuen Produkten<br />

und Innovationen behilflich sind.<br />

»Heute gehen wir sogar noch einen Schritt<br />

Marc Güttner<br />

weiter, indem wir maßgeschneiderte Teile<br />

und Komponenten anbieten«, verdeutlicht<br />

Güttner.<br />

Wie bei SSAB üblich, gibt es keine verschlossenen<br />

Türen. Kein Mitarbeiter wird<br />

von einer Sekretärin »abgeschottet«, jeder<br />

ist direkt ansprechbar. »Diese Mentalität<br />

und Arbeitseinstellung hat uns das Leben<br />

und die Umsetzung des Mergers deutlich<br />

leichter gemacht. So verhalten wir uns auch<br />

im Umgang mit unseren Kunden«, betont<br />

der SSAB-Manager.<br />

K<br />

« KONTAKT<br />

SSAB Swedish Steel GmbH<br />

Hamborner Straße 55<br />

40472 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 9125-0<br />

www.ssab.com/de<br />

(Foto: SSAB)<br />

(sm 150902379)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Im Blickpunkt: Skandinavien K 27<br />

Starker Partner auch in Nordeuropa<br />

Tata Steel konzentriert sich auf Anforderungen industrieller Abnehmer vor Ort<br />

Ijmuiden. Mit der offiziellen Übernahme von drei Stahl-Service-Centern<br />

(SSC) von SSAB im April 2015 verbessert Tata Steel seine Position in<br />

Nordeuropa zur regionalen Versorgung mit Qualitätsflachstahl und Service-<br />

Dienstleistungen. Im Einklang mit der Differenzierungsstrategie von Tata<br />

Steel, schafft das Unternehmen damit die Voraussetzungen für noch<br />

intensivere Kundenbeziehungen und will seine Position langfristig in den<br />

anspruchsvollen nordeuropäischen Märkten ausbauen.<br />

Tata Steel in Skandinavien<br />

BS Skien<br />

BS Tiller<br />

Norsk Stål<br />

Tynnplater<br />

Cogent<br />

Gothenburg<br />

Teil der Übernahme waren neben den<br />

SSCs in Halmstad (Schweden) und Naantali<br />

(Finnland) auch die Übernahme der rest lichen<br />

Anteile am ehemaligen Joint Venture Norsk<br />

Stal Tynnplater in Frederikstad (Norwegen)<br />

und dessen anschließende Umwandlung in<br />

eine eigene Tochtergesellschaft. Ein weiterer<br />

Schritt bei der Neuausrichtung von Tata Steel<br />

Europe und der Fokussierung auf Qualitätsflachstahl<br />

war der Verkauf von Norsk Stal an<br />

den lokalen Stahldistributor Leif Hubert.<br />

Für die Bearbeitung der nordeuropäischen<br />

Märkte verbindet Tata Steel die lokale Expertise<br />

in allen drei Standorten mit den Erfahrungen<br />

im SSC-Geschäft aus anderen Regionen<br />

Europas. So können beispielsweise die<br />

anspruchsvolle schwedische Automobilindustrie<br />

und ihre Zulieferer oder die finnische<br />

Maschinenbau- sowie Bauindustrie mit<br />

hochwertigen Flachstahlprodukten und um -<br />

fassenden Services zur Weiterverarbeitung<br />

versorgt werden. Die Beachtung landesspezifischer<br />

Kundenwünsche spielt hierbei eine<br />

entscheidende Rolle. Die lokalen Vertriebsteams<br />

greifen dabei auf die Kompetenz im<br />

europaweiten Distributionsnetz und der<br />

gesamten Organisation von Tata Steel Europe<br />

zurück. Schweden, Norwegen und Dänemark<br />

werden über die gemeinsam geführten<br />

Standorte Halmstadt und Frederikstad<br />

abgedeckt. Für Finnland und die baltischen<br />

Staaten übernimmt der Standort Naantali<br />

die Führungsfunktion.<br />

Die Integration der drei Standorte in die<br />

Tata Steel Gruppe erfolgte vom ersten Tag<br />

an im intensiven Dialog mit den neuen Mitarbeitern.<br />

Hilfreich für die schnelle und enge<br />

Einbindung war neben einem professionell<br />

aufgesetzten Integrationsprogramm auch<br />

ein ähnliches Verständnis für grundlegende<br />

Prinzipien wie Arbeitssicherheit oder Kundenorientierung.<br />

Zusätzlich erleichtert die<br />

hohe Bereitschaft der neuen Mitarbeiter zur<br />

Zusammenarbeit diesen Prozess. Bis Ende<br />

des Jahres sollen so alle Geschäftsprozesse<br />

und Systeme in die Tata-Steel-Welt überführt<br />

werden. Einzig die Einführung eines<br />

neuen Enterprise-Reporting-Systems werde<br />

etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.<br />

Neben den neuen Stahl-Service-Centern<br />

ist Tata Steel Europe bereits mit Standorten<br />

zur Herstellung von Bauelementen (Building<br />

Systems) und Elektrobandstahl (Cogent) in<br />

Nordeuropa vertreten. Außerdem arbeitet<br />

der Stahlhersteller langfristig mit lokalen<br />

Vertriebspartnern zusammen. In dieser Ge -<br />

samtaufstellung, zusammen mit den neuen<br />

SSC-Standorten, nimmt Tata Steel eine sehr<br />

gewichtige Position in der Produktion und<br />

dem Vertrieb von Qualitätsflachstahl in der<br />

Region ein. Dies sei die Basis für eine konsequente<br />

Weiterentwicklung einer exponierten<br />

Marktposition zur Versorgung der lokalen<br />

Abnehmer mit hochwertigen Produkten<br />

und hohem Servicegrad.<br />

K<br />

Naantali SSC<br />

Helsinki<br />

(sm 150902470)<br />

« KONTAKT<br />

Tata Steel Distribution<br />

Mainland Europe<br />

Fregatweg 42<br />

6222 Maastricht<br />

Niederlande<br />

Tel. +31 43 3688300<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

BS<br />

Ebletoft<br />

BS Halmstad<br />

Halmstad SSC<br />

Copenhagen<br />

Standorte Building Systems<br />

Standorte neue SSC<br />

Standort Cogent<br />

Vertriebsbüros<br />

Quelle: Tata Steel<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


28 K Im Blickpunkt: Skandinavien<br />

Stahllösungen vom laufenden Band<br />

Ib Andresen Industri setzt auf spezialisierte Produkte für ein breites Branchenspektrum<br />

Langeskov (mh). Klassischer Stahlservice und die Verarbeitung von Stahl<br />

bis hin zum Endprodukt sind in Skandinavien von jeher enger verwoben als<br />

in Deutschland. Für den dänischen Stahlverarbeiter Ib Andresen Industri ist<br />

der Verbund von primären Verarbeitungs schritten und komplexer<br />

Komponentenfertigung sogar das eigentliche Alleinstellungsmerkmal.<br />

In zwei Jahren wird es ein halbes Jahrhundert<br />

sein. Dann feiert der dänische<br />

Stahlspezialist Ib Andresen 50-jähriges Be -<br />

stehen. Das ist ein besonderes Jubiläum,<br />

das vor allem zeigt: Das 1967 von Ib Andresen,<br />

einem Ingenieur und ehemaligen Leutnant<br />

der Königlich Dänischen Marine,<br />

gegründete Unternehmen hat es über Jahrzehnte<br />

geschafft, sich ändernden Bedingungen<br />

immer wieder erfolgreich anzupassen<br />

und sich am Markt zu behaupten.<br />

Ib Andresen Industri ist heute eine Unternehmensgruppe<br />

mit rd. 500 Mitarbeitern,<br />

das pro Jahr über 700.000 t Stahl verarbeitet<br />

und einen Umsatz von rd. 100 Mill. €<br />

erzielt.<br />

Die von einer Holding geführte Unternehmensgruppe<br />

ist in zwei Geschäftsbereiche<br />

unterteilt: Steel-Service-Center und Steel<br />

Solutions. Das Kerngeschäft von Ib Andresen<br />

Industri ist die Coil- und Blechbearbeitung<br />

und das Profilwalzen, auch Rohre umfasst<br />

das Lieferprogramm.<br />

Das Unternehmen verarbeitet in Stahl-<br />

Service-Centern im dänischen Langeskov<br />

und Vejle und im ungarischen Györ Stahlcoils<br />

aller gängigen Qualitäten nach Kundenvorgaben<br />

zu Spaltband und Blechen –<br />

einschließlich hochfestem Stahl bis zu einer<br />

Festigkeit von 1.000 N/mm 2 und Ma terial<br />

mit empfindlicher Oberfläche wie Edelstahl<br />

oder vorlackierte Metalle, auch das Brennschneiden<br />

gehört zum Leistungsspektrum.<br />

Wichtigstes Aktivum:<br />

das gebündelte Know-how<br />

Die Bandbreite der Aufträge reicht von einfachen<br />

Anfragen bis hin zu Aufgaben mit<br />

hohem technologischem Anspruch. Kernkompetenz<br />

des Unternehmens sind dabei vor<br />

allem individuell zugeschnittene Profile und<br />

Komponenten. Denn hier kann Ib Andresen<br />

Industri sein eigentliches Kapital einsetzen:<br />

das über Jahrzehnte erworbene Know-how<br />

in der Entwicklung, Produktion und Anwendung<br />

von Profilsystemen.<br />

Der Walzprofilierer verarbeitet Bleche zwischen<br />

0,2 und 7,0 mm in Breiten zwischen<br />

20 und 1.000 mm und bis zu 16 m Länge.<br />

Hergestellt werden in der Businesseinheit<br />

Steel Solutions komplexe Profile mit vielen<br />

möglichen Querschnitten in sehr geringen<br />

Toleranzen. Auch das Biegen von Spezialprofilen<br />

bietet Ib Andresen. Auf den Biegemaschinen<br />

stellt das Unternehmen einfache<br />

und komplexe Blechwerkstücke und Profile<br />

nach Kundenspezifikation her. Bearbeitet<br />

werden Profile bis zu 14 m Länge und bis zu<br />

80 mm Dicke. Besonders profitieren Kunden<br />

dabei von der aktiven Beratung bei der<br />

Blechbearbeitung – sowohl in Sachen Produktentwicklung<br />

als auch bei der Herstellung<br />

von Prototypen, bei Werkstoffwahl und<br />

Logistik.<br />

Ib Andresen Industri konzentriert sich darauf,<br />

Stahllösungen aus einer Hand zu liefern<br />

und bietet daher auch sämtliche weiteren<br />

Prozessschritte, die je nach Anforderung<br />

nötig sind – vom Stanzen über das Anfasen<br />

und Laserstrahlschweißen bis hin zum Entgraten.<br />

So können dem Kunden passgenaue<br />

Produkte geliefert werden, die im Vergleich<br />

zu deren eigener Verarbeitung von Standardprofilen<br />

niedrigere Stückkosten aufweisen –<br />

egal ob es um individuelle Profile für ein spezielles<br />

Produkt oder um die komplett anders<br />

gelagerten Ansprüche eines großen Stahl<br />

verarbeitenden Konzerns geht.<br />

« KONTAKT<br />

Ib Andresen Industri A/S<br />

Industrivej 12 – 20<br />

5550 Langeskov<br />

Dänemark<br />

Tel. +45 63382222<br />

www.iai.dk<br />

(Fotos: Ib Andresen Industri)<br />

In vollautomatisierten Coilterminals in<br />

Dänemark und Ungarn lagert Ib Andresen<br />

Industri kundeneigenes Material für die<br />

weitere Bearbeitung. Die Terminals liegen<br />

in Häfen, die Coils können direkt von den<br />

Stahlwerken per Schiff angeliefert werden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Bleche werden bei Ib Andresen kundenindividuell<br />

vom Coil geschnitten, in der<br />

gewünschten Anzahl und Größe, zu dem<br />

Zeitpunkt, den die Kunden benötigen.<br />

Eine Stärke des Unternehmens ist es, die<br />

Kompetenz unternehmensweit bei Bedarf<br />

bündeln zu können – und so die vorhandene<br />

Erfahrung, z. B. bei Werkstoffen oder Verfahrenstechnologie,<br />

auf den Punkt zu bringen.<br />

Auch eigenes Entwicklungs- Know-how kann<br />

das Unternehmen einbringen – das schätzen<br />

die Kunden. So war Ib Andresen Industri<br />

etwa an der Entwicklung der Profilkonstruktion<br />

für die weltweit größte CSP- Solaranlage<br />

(Concentrated-Solar-Power- Anlage) in Spanien<br />

beteiligt – eine Aufgabe, für die vor<br />

allem eine hohe Präzision in der gesamten<br />

Bearbeitungskette forderte.<br />

Spezialisierte Produkte liefert das Unternehmen<br />

auch in weitere Branchen. Für den<br />

Fahrzeugbau werden Profile und Komponenten<br />

u. a. für Auflieger, Fluförderzeuge,<br />

schwere Bau- und Minenfahrzeuge und für<br />

landwirtschaftliche Maschinen hergestellt. In<br />

der Windkraft stellt der Stahlverarbeiter etwa<br />

Gondelsysteme oder Turmaufbauten her. Bei<br />

Gebäudeprofilen, Tiefbaukonstruktionen<br />

und Fassadenlösungen aus Stahl fertigt<br />

Ib Andresen Industri bis hin zum Endprodukt.<br />

Neben den Produktionsstandorten in<br />

Dänemark hat IB Andresen Standorte in<br />

Ungarn und sogar in Thailand gegründet.<br />

Kunden hat der dänische Stahlverarbeiter<br />

natürlich auch in Deutschland. Gerade im<br />

norddeutschen Raum möchte man aber aktiver<br />

werden, so das Unternehmen. Dazu präsentiert<br />

sich das Unternehmen als Aussteller<br />

sowohl auf der Blechexpo im November<br />

2015 in Stuttgar als auch im nächsten Jahr<br />

auf der EuroBLECH 2016 in Hannover. K<br />

(sm 150902348)<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-News<br />

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30 K Branchenbericht<br />

Hüttentechnik braucht neue Aufträge<br />

Bestellungen schrumpften 2014 um 14 %<br />

Düsseldorf (kv). Die Anbieter von Hütten- und Walzwerkstechnik leiden<br />

unter den gedrosselten Investitionen der Stahlindustrie. 2014 sanken die<br />

Bestellungen auf den niedrigsten Stand seit der Finanzkrise 2009. Im<br />

laufenden Jahr werden sie voraussichtlich nochmals abnehmen. Eine<br />

Besserung ist vorerst nicht in Sicht.<br />

»<br />

Die Stimmung ist gedrückt: Die Hüttenund<br />

Walzwerksbauer müssen nicht einmal<br />

das Spitzenjahr 2007 mit Bestellungen von<br />

5,73 Mrd. € heranziehen, um zu erkennen,<br />

wie sich die Auftragsflaute ausgebreitet hat.<br />

Auch wenn sie zehn Jahre zurückblicken,<br />

auf 2005, das mit 3,76 Mrd. € eher durchschnittlich<br />

war, wird ihnen deutlich, dass sie<br />

in diesem Zeitraum im Vergleich zu den<br />

meisten anderen Branchen deutliche Einbußen<br />

verkraften mussten. Gerade einmal auf<br />

2,36 Mrd. € kamen<br />

die Auftragseingänge<br />

2014. Entsprechend<br />

sanken auch<br />

die Umsätze, zwar<br />

zeitverschoben und<br />

weniger schwankend,<br />

aber tendenziell<br />

in gleichem<br />

Maße. Dr. Timo Würz, Geschäftsführer des<br />

Fachverbandes Hütten- und Walzwerkeinrichtungen<br />

im Verband Deutscher Maschinen-<br />

und Anlagenbau (VDMA): »Die im<br />

Durchschnitt der letzten Jahre rückläufigen<br />

Auftragseingänge lassen auch für 2015 keine<br />

Trendwende erwarten.«<br />

VDMA: Aussichten bleiben schwach<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau<br />

im VDMA sieht die Perspektiven naturgemäß<br />

ähnlich: »Die Aussichten für den metallurgischen<br />

Anlagenbau bleiben weiterhin<br />

trüb. Viele strukturelle Probleme in den Kundenindustrien<br />

sind noch ungelöst und geopolitische<br />

Unsicherheiten beeinträchtigen<br />

die Investitionsbereitschaft in zahlreichen<br />

Märkten. Ferner sehen sich die heimischen<br />

Maschinen- und Anlagenbauer einem<br />

immer schärferen internationalen Wettbewerb<br />

ausgesetzt, der technologisch aufschließt<br />

und von günstigen Produktionskosten<br />

profitiert«, so Thomas Waldmann,<br />

der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft,<br />

im Lagebericht. Hinzu komme, dass<br />

die Kunden der Anlagenbauer bei größeren<br />

Projekten einen wachsenden Anteil der<br />

Wertschöpfung für sich beanspruchten.<br />

Die relativ niedrigen Energiekosten seien<br />

für die Hütten- und Walzwerkstechnik<br />

Die Optimierung von innerbetrieblichen Strukturen<br />

und Prozessen, aber auch konsequente Investitionen<br />

in Forschung und Entwicklung sind die zentralen<br />

Antworten der Hütten- und Walzwerkbauer.<br />

Chance und Risiko zugleich. Zum einen würden<br />

die Energiepreise die Konjunktur beleben<br />

und setzten Mittel für mögliche Neuinvestitionen<br />

frei, zum anderen verschlechterten<br />

sie jedoch die Wirtschaftlichkeit und<br />

damit die Absatzchancen von energieeffizienten<br />

Anlagen- und Modernisierungskonzepten.<br />

Vor allem für die Unternehmen, die<br />

sich als Technologieführer in vielen Segmenten<br />

der Hütten- und Walzwerkstechnik verstünden,<br />

sei das keine uneingeschränkt<br />

positive Entwicklung. Die Optimierung von<br />

innerbetrieblichen Strukturen und Prozessen<br />

sowie konsequente Investitionen in Forschung<br />

und Entwicklung seien daher die<br />

zentralen Antworten des deutschen Hüttenund<br />

Walzwerksbaus auf das herausfordernde<br />

Umfeld. Die SMS Group in Düsseldorf,<br />

einer der unbestrittenen Technologieführer,<br />

ist bereits dabei, diese Optimierung in die<br />

Tat umzusetzen. Burkhard Dahmen, Sprecher<br />

der Geschäftsführung: »Die Marktlage<br />

erfordert eine gewisse Konsolidierung.« Die<br />

drückt sich bei SMS in der Forcierung des<br />

bereits laufenden »Kostensenkungs- und<br />

Effizienzsteigerungsprogramms« sowie im<br />

kontinuierlichen Ausbau des Service aus.<br />

Weiterhin großes Potenzial für die Branche<br />

sieht Dahmen »im Bereich der Modernisierung<br />

hin zu energieeffizienter und umweltorientierter<br />

Anlagentechnik«.<br />

Hoffnungsmarkt Indien<br />

Indien sei nach wie vor ein attraktiver Markt<br />

für die metallurgischen Anlagenbauer aus<br />

Europa. Die Stahlproduktion ist hier im vergangenen<br />

Jahr um 2,3 % gewachsen; mittelfristig<br />

sei davon auszugehen, dass Indien<br />

die USA als drittgrößten Stahlproduzenten<br />

ablösen werde (Nummer zwei ist Japan). Die<br />

Rahmenbedingungen für Investitionen hätten<br />

sich 2014 wieder verbessert. So herrsche<br />

nach den letzten Parlamentswahlen inzwischen<br />

mehr politische Klarheit und die Aufwertung<br />

der Rupie gegenüber dem Euro<br />

habe die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />

Anlagenbauer verbessert. Die Ankündigung<br />

hoher Investitionen in die Rohstahlkapazitäten<br />

des Landes lasse auf eine weiterhin<br />

rege Projekttätigkeit hoffen. Die<br />

Stahlproduktion in Japan stagnierte 2014<br />

und leide nach wie vor unter der fragilen<br />

gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die<br />

südkoreanische Stahlindustrie verzeichnete<br />

nach einem Produktionsrückgang im Jahr<br />

2013 wieder deutliche Zuwächse (2014:<br />

8 %). Im sonstigen Asien sei vor allem im<br />

Nichteisenbereich eine lebhafte Projekttätigkeit<br />

zu beobachten. So sei etwa die indonesische<br />

Regierung bemüht, die Wertschöpfung<br />

in der Nickelverarbeitung auszuweiten,<br />

wovon deutsche Lieferanten profitieren<br />

könnten.<br />

Nach dem Rückgang der nordamerikanischen<br />

Rohstahlproduktion im Jahr 2013 legte<br />

die Erzeugung 2014 wieder um 2,0 % zu.<br />

Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer<br />

profitieren weiterhin von dem günstigen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Branchenbericht K 31<br />

Investitionsklima in den Vereinigten Staaten,<br />

das durch die beschleunigte Ab wertung des<br />

Euro gegenüber dem US-Dollar und sinkende<br />

Energiepreise gekennzeichnet ist. Be -<br />

günstigt durch die Abwertung des Euro<br />

konnte die Rohstahlproduktion im Euroraum<br />

nach einem Rückgang um 2 % im Jahr 2013<br />

im Berichtszeitraum um 1,7 % zulegen. Die<br />

strukturellen Probleme der europäischen<br />

Stahlindustrie, die sich vor allem in hohen<br />

Überkapazitäten und er heblichem Kostendruck<br />

äußern, bestehen jedoch weiterhin.<br />

Entsprechend wird auch mittelfristig nicht<br />

mit einem wesentlichen Anstieg der Investitionsbereitschaft<br />

gerechnet. Vielmehr werden<br />

kleinere Modernisierungsvorhaben oder<br />

Ersatzinvestitionen erwartet.<br />

Seriöse Prognosen für die GUS<br />

»fast unmöglich«<br />

In einem von hoher politischer Unsicherheit<br />

gekennzeichneten Umfeld sank die Stahlproduktion<br />

in der GUS-Region erneut um fast<br />

3 %. Wesentlicher Auslöser dieses Rückgangs<br />

war der Einbruch der Produktion in<br />

der Ukraine (– 17 %), dem zweitgrößten<br />

Produzenten der Region. Die Hersteller litten<br />

vor allem unter der schwachen Nachfrage<br />

nach ukrainischem Stahl aus Russland. Russland<br />

selbst meldete im vergangenen Jahr<br />

einen leichten Anstieg der Stahlproduktion<br />

um 2,6 %, was auch auf den Rückgang der<br />

Importe – insbesondere aus der Ukraine –<br />

zurückzuführen ist. Waren die Perspektiven<br />

für deutsche Maschinen- und Anlagenbauer<br />

vor Kurzem noch positiv, so seien seriöse<br />

Prognosen derzeit fast unmöglich. Einerseits<br />

sei der Investitionsbedarf, insbesondere in<br />

Be zug auf Modernisierungen, nach wie vor<br />

hoch. Andererseits sei keine Entspannung<br />

der politischen Situation in Sicht und deutsche<br />

Produkte verlören durch den Verfall des<br />

Rubels zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Der Mittlere Osten und Afrika seien<br />

weiterhin Wachstumsmärkte (2014: 4 %<br />

Produktionszuwachs), wenngleich der Anteil<br />

der Region an der welt weiten Produktion mit<br />

ca. 3 % weiterhin gering ist. Anlagenbauer<br />

in der Hütten- und Walzwerksindustrie profitieren<br />

von einer regen Projekttätigkeit u. a.<br />

in der Türkei und in Nordafrika sowie von<br />

an ziehender Nachfrage aus dem Iran.<br />

Im vergangen Jahr verminderten sich die<br />

Auftragseingänge der heimischen Anbieter<br />

von Hütten- und Walzwerkstechnik auf die<br />

genannten 2,36 Mrd. €. Das war gegenüber<br />

2013 (2,74 Mrd. €) ein Rückgang von 14 %.<br />

Im Inland bewegten sich die 2014 eingegangenen<br />

Bestellungen mit 194 (191) Mill. € in<br />

etwa auf Vorjahresniveau. Angesichts des<br />

schwierigen Marktumfelds in der Stahl- und<br />

Aluminiumindustrie waren die Anlagenbauer<br />

mit diesem Ergebnis nicht unzufrieden.<br />

Hauptproblem für die Branche sind neben<br />

den hohen Energiekosten im Inland vor allem<br />

die Überkapazitäten. In Deutschland werden<br />

derzeit rd. 25 bis 30 % der vorhandenen<br />

Produk tionsanlagen nicht genutzt, so die Ar -<br />

beitsgemeinschaft. Der Bau neuer Stahlwerke<br />

sei unter diesen Um ständen auch langfristig<br />

unwahrscheinlich. Das Markt geschehen war<br />

2014 von Vorhaben im einstelligen und niedrigen<br />

zweistelligen Millionenbereich geprägt,<br />

Großprojekte über 25 Mill. € gab es nicht.<br />

Vielmehr standen die Modernisierung und<br />

Instandhaltung älterer Anlagen im Vordergrund,<br />

heißt es weiter. Charakteristische Projekte<br />

waren die Erneuerung von Kernkomponenten<br />

wie etwa Konvertern, die Anpassung<br />

der Medienversorgung sowie der Einbau von<br />

Automatisierungstechnik.<br />

Einbruch der Auslandsbestellungen<br />

um 15 %<br />

Aus dem Ausland kamen mit 2,17 (2,55)<br />

Mrd. € 15 % weniger Aufträge. Erstmals<br />

seit 14 Jahren war der asiatisch-pazifische<br />

Raum nicht der wichtigste Absatzmarkt für<br />

den deutschen Hütten- und Walzwerksbau.<br />

Die Bestellungen brachen 2014 um 46 %<br />

auf 481 Mill. € ein. In Relation zu den durchschnittlichen<br />

Bestellungen der Jahre 2005<br />

bis 2014 in Höhe von 1,0 Mrd. € ist der<br />

Rückgang mit 52 % sogar noch ausgeprägter.<br />

Gründe hierfür seien vor allem der<br />

bereits hohe Anlagenbestand sowie die<br />

erheblichen Überkapazitäten für Massenstahl<br />

in China. Im Berichtszeitraum wurden<br />

die rückläufigen Bestellungen aus der Volksrepublik<br />

überdies nicht durch Aufträge aus<br />

anderen Märkten, wie etwa Südkorea oder<br />

Taiwan, ausgeglichen.<br />

Ausgesprochen schwach war auch die<br />

Nachfrage aus Osteuropa (darunter versteht<br />

die Arbeitsgemeinschaft die osteuropäischen<br />

Beitrittsstaaten der EU, den Balkan<br />

sowie Moldawien) und der GUS. Die Aufträge<br />

in Höhe von 219 (465) Mill. € fielen auf<br />

den niedrigsten Stand seit 2002. Rückläufige<br />

Anlagenbestellungen aus Russland und<br />

der Ukraine, den beiden größten Stahl produzierenden<br />

Ländern Osteuropas, spiegeln<br />

sich in diesen Zahlen wider.<br />

Gute Nachfrage aus<br />

den Industrieländern<br />

Dagegen stiegen die Buchungen aus den<br />

Industrieländern (Westeuropa, Nordamerika,<br />

Australien, Neuseeland, Japan und Südafrika)<br />

auf 1,1 (0,8) Mill. € – und damit auf<br />

den bisher zweithöchsten Wert. Neben kleineren<br />

Projekten zur Modernisierung bestehender<br />

Anlagen wurden zahlreiche Großaufträge<br />

vergeben. Der Anteil dieser Vorhaben<br />

am gesamten Bestellwert metallurgischer<br />

Anlagen erreichte im Berichtszeitraum<br />

eine Quote von 75 %. Darunter befanden<br />

sich sowohl Projekte in den USA als auch<br />

mehrere Bestellungen aus Westeuropa. Das<br />

größte Vorhaben war hier der Auftrag zur<br />

Lieferung eines Warmwalzwerks nach Portugal.<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


32 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Automobile Innovationen immer öfter<br />

aus Deutschland<br />

Von Heike Stüvel*<br />

Nach der Wirtschaftskrise hat sich die Automobilindustrie schneller erholt<br />

als erwartet. Ihr wirtschaftlicher Erfolg hat Strahlkraft auch auf andere<br />

Branchen. Automobilhersteller und Zulieferunternehmen konnten weltweit<br />

wieder gute Ergebnisse erzielen. Über die Hälfte dieses globalen<br />

Wachstums kommt insbesondere aus Indien und China. Auch in<br />

Deutschland hat sich der Markt erholt. Allerdings liegt das prognostizierte<br />

Wachstum bis 2015 mit 2,7 % unter dem Gesamtmarkt.<br />

Die Automobilbranche gilt als die<br />

»Industrie der Industrien«. Der Aufschwung<br />

in der weltweiten Automobilindustrie hat<br />

viele überrascht. Sie muss in Zukunft zwei<br />

Fliegen mit einer Klappe schlagen. Autos<br />

sollten Spaß machen und faszinieren.<br />

Gleichzeitig müssen Automobilbauer der<br />

Umwelt und somit auch den aktuellen Forderungen<br />

aus der Politik gerecht werden.<br />

Der Mensch will und muss sich fortbewegen.<br />

Aber die mit erhobenem Zeigefinger<br />

vorgebrachte Mahung, er möge das künftig<br />

umweltbewusst, ressourcenschonend und<br />

nur vernuftsorientiert tun, wird nicht fruchten.<br />

Niedrige Treibstoffpreise – sprich billiges<br />

Benzin und Diesel – befeuern den Wunsch<br />

nach mehr PS, mehr SUVs und lassen alternative<br />

Antriebe verkümmern. Dies ist das<br />

Ergebnis der Auswertung der Pkw-Neuzulassungen<br />

in Deutschland. Preisgünstiger<br />

Treibstoff macht Hybrid, Plug-In und Elektroautos<br />

für Autokäufer zu Ladenhütern.<br />

Im Jahr 2014 ist der Durchschnittspreis der<br />

in Deutschland verkauften Neuwagen auf<br />

27.189 € gestiegen. Damit wurde in Deutschland<br />

pro Neuwagen im letzten Jahr ein um<br />

* Die Autorin, die ein Redaktionsbüro in Pansdorf<br />

unterhält, schreibt für zahlreiche renommierte<br />

Automobilzeitschriften<br />

625 € oder 2,3 % höherer Listenpreis für<br />

Neuwagen in Kauf genommen als im Jahr<br />

2013. »Dies ist der höchste Durchschnittspreis<br />

der jemals in Deutschland für Neuwagen<br />

bezahlt wurde«, so Prof. Ferdi nand<br />

Dudenhöffer, Direktor des CAR-Center Automotive<br />

Research an der Universität Duisburg-Essen.<br />

Im Jahre 1980 hatten die Deutschen<br />

im Schnitt noch 8.420 € für einen<br />

Neuwagen ausgegeben, im Jahr 2000 waren<br />

es dann 20.410 €. Im Jahr 2014 wurde der<br />

Rekord von 27.189 erreicht. Damit liegt der<br />

Listenpreis des Durchschnittneuwagens heute<br />

mehr als dreimal so hoch wie 1980. Allerdings<br />

betrug damals auch die Mehrwertsteuer<br />

statt 19 % »nur« 13 %. Also verdient<br />

der Staat beim Neuwagenkauf kräftig mit.<br />

Mercedes und BMW verkaufen sich deutlich<br />

höherwertiger im deutschen Automarkt<br />

als Audi. Mercedes-Käufer haben mit einem<br />

Durchschnittspreis von 42.040 € für den<br />

Neuwagen 4.344 € oder 11,5 % mehr ausgegeben<br />

als der Audi-Käufer. Mit 41.252 €<br />

hat der Neuwagenkäufer bei BMW 3.556 €<br />

oder 9,4 % mehr ausgegeben als der Audi-<br />

Käufer. Audi ist somit von der Exklusivität,<br />

gemessen am Preis des Durchschnittsneuwagens,<br />

noch ein deutliches Stück von<br />

Mercedes und BMW entfernt.<br />

Dass auch ein Kleinwagen nicht billig sein<br />

muss, zeigt Mini. Im Durchschnitt wählte der<br />

Mini-Neuwagenkäufer im Jahr 2014 ein<br />

Fahrzeug mit einem Listenpreis von 23.079 €.<br />

Absatz und Prognose des<br />

deutschen Automobilmarkts 2015<br />

Weltweit werden in diesem Jahr mehr Autos<br />

gekauft. Der globale Pkw-Markt wird 2015<br />

aber nur sehr leicht wachsen. In seiner Halbjahresbilanz<br />

prognostiziert der Verband der<br />

Automobilindustrie (VDA) ein Plus von 1 %<br />

auf 76,6 Mill. Einheiten. Verantwortlich da -<br />

für ist die Schwäche auf dem südamerikanischen,<br />

russischen und japanischen Markt.<br />

»Erfolg und Misserfolg hängen immer stärker<br />

an der Positionierung der Automobilhersteller<br />

in den zwei großen Wachstumsmärkten<br />

China und USA, wo allein im zu -<br />

rückliegenden Jahr der Automobilabsatz um<br />

3 Mill. Pkw anstieg«, so Prof. Stefan Bratzel<br />

vom Center of Automotive Management<br />

(CAM), Bergisch Gladbach. Fast jedes sechste<br />

Fahrzeug der Premiumklasse, das in<br />

Deutschland für den weltweiten Markt<br />

produziert wurde, ist für die chinesischen<br />

Straßen bestimmt. Mit einem Zuwachs von<br />

12 Mill. Pkw seit dem Jahr 2010 bestimmen<br />

die beiden Regionen USA und China bald<br />

die Hälfte des globalen Automobilabsatzes.<br />

Im gleichen Zeitraum gingen in Westeuropa<br />

trotz Erholung im letzten Jahr (+ 4,8 %) die<br />

Pkw-Verkäufe um 0,9 Mill. Einheiten zurück.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 33<br />

(Foto: Porsche AG)<br />

Die Autoindustrie bewegt sich weltweit auf dem Wachstumspfad, gegenwärtig befindet sich<br />

die Branche global aber in einer Umbruchphase hin zu neuen, alternativen Antriebskonzepten<br />

(hier der Porsche Panamera S E-Hybrid).<br />

An dem positiven Langfristtrend ändert sich<br />

jedoch nichts: Bis 2020 wird der weltweite<br />

Pkw-Markt auf 89 Mill. Autos wachsen. Auf<br />

den großen internationalen Pkw- Märkten<br />

werden weiter mehr Autos verkauft, allerdings<br />

mit etwas nachlassender Dynamik. Für<br />

den US-Pkw-Markt rechnet der VDA für<br />

2015 mit 16,7 Mill. produzierten Einheiten<br />

(+ 2 %). China wird der Prognose zufolge<br />

um 6 % zulegen (19,5 Mill. Einheiten) und<br />

Westeuropa wächst auf 12,6 Mill. Autos<br />

(+ 4 %).<br />

Verbandspräsident Matthias Wissmann<br />

sieht das Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft:<br />

»Derzeit kommen auf 1.000 chinesische<br />

Bürger 61 Pkw, in Deutschland sind<br />

es 540 Autos pro 1.000 Einwohner. Wissmann<br />

erwartet für den deutschen Markt in<br />

diesem Jahr 3,1 Mill. Neuzulassungen, was<br />

einem Plus von 2 % entspricht. Im ersten<br />

Halbjahr 2015 stieg die Zahl der neu zugelassenen<br />

Autos um 5 % auf 1,62 Mill. Einheiten.<br />

Der Export erhöhte sich in den ersten<br />

sechs Monaten des Jahres nur leicht um 1 %<br />

auf 2,2 Mill. Pkw. Nach VDA-Angaben stagnierte<br />

die Inlandsproduktion bei 2,9 Mill.<br />

Fahrzeugen.<br />

Matthias Wissmann würde es begrüßen,<br />

wenn sich der Autobestand schneller erneuere.<br />

»Die Autos auf Deutschlands Straßen<br />

werden immer älter«, so Wissmann. Das<br />

Durchschnittsalter liege jetzt bei 9 Jahren,<br />

2014 waren es noch 8,8 Jahre. »Das mag<br />

für unsere Produkte und ihre Langzeitqualität<br />

sprechen«, sei aber für die Umwelt und<br />

Sicherheit kein Ruhmesblatt.<br />

Im Juni hat die deutsche Autoindustrie<br />

einen kräftigen Schub bekommen. Die Zahl<br />

der Neuzulassungen stieg um 13 % auf<br />

313.600, so der VDA. Im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />

betrug das Plus sogar 15 %. Im<br />

Inland legte die Produktion um 12 % auf<br />

511.100 Autos zu, der Export stieg um 17 %<br />

auf 389.900 Autos. Erfreulicherweise ging<br />

es in der Autobranche auch mit der Beschäftigung<br />

aufwärts. Laut VDA-Angaben arbeiteten<br />

im April 785.100 Menschen in der<br />

Branche, 18.000 mehr als ein Jahr zuvor.<br />

Leichte Schwäche bei VW<br />

Der VW-Konzern kann sich bei den Neuzulassungen<br />

über eine besonders starke Halbjahresbilanz<br />

freuen. Mit der Kernmarke<br />

VW-Pkw – hierzulande mit 22 % Marktführer<br />

– legte der Konzern laut dem Kraftfahrtbundesamt<br />

bis Ende Juni im Vergleich zum<br />

entsprechenden Vorjahreszeitraum um<br />

8,5 % zu. Noch eine größere Steigerung<br />

erzielte Porsche mit Plus 21,4 %. Audi verbuchte<br />

eine Verbesserung bei Neuzulassungen<br />

um 5,6 %, Skoda um 3,6 % und Seat<br />

um 5,3 %.<br />

Weltweit zeigt es sich jedoch anders bei<br />

dem Zwölf-Marken-Konzern: Im April fiel<br />

der Konzernabsatz gegenüber dem Vorjahresmonat<br />

um 1,3 %. Es war das erste Minus<br />

seit 2009. Europas größter Autobauer hatte<br />

fünfeinhalb Jahre lang von Monat zu Monat<br />

zugelegt. Diesen Mai fiel das Verkaufsminus<br />

sogar noch größer aus (– 2,6 %).<br />

Zum Verlgeich: Noch-Weltmarktführer<br />

und VW-Erzrivale Toyota verbuchte zum<br />

Halbjahr in Deutschland ein Minus von<br />

7,1 %, während die Neuzulassungen aller<br />

Hersteller hierzulande um 5,2 % anzogen.<br />

China bleibt Motor der Autobranche<br />

»Von einem Abklingen des Wachstums<br />

durch das sogenannte ›new normal‹ in China<br />

bleibt das Weltautogeschäft weit entfernt«,<br />

so Ferdinand Dudenhöffer. »New<br />

normal« (Normalisierungseffekt) nennt man<br />

gerne die neue, erwartete Phase mit geringerem<br />

Wachstum in dem chinesischen<br />

Automarkt. Die Autobauer wollen mit zwei<br />

Produktklassen dieses »new normal« spannend<br />

gestalten. Auf der einen Seite stehen<br />

Plug-In-Hybride, so etwa der BMW X5 Plug-<br />

In oder der Volvo S60 als Plug-In. Auf der<br />

anderen Seite »stehen« die Chinesen mehr<br />

denn je auf die sportlichen Geländewagen<br />

SUV. Und auch das konnte man an den Neuvorstellungen<br />

auf der Automesse »Auto<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


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36 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Shanghai 2015« im April ablesen. Mercedes<br />

stellte ein GLE Coupé vor, Honda seinen<br />

sportlichen SUV, Qoros zeigte eine Mini-<br />

SUV-Studie mit dem Namen Qoros 2 SUV,<br />

die endlich Schwung in das lahme Verkaufsgeschäft<br />

von Qoros bringen soll.<br />

Der Marktführer Volkswagen hielt im vergangenen<br />

Jahr seinen Marktanteil und setzt<br />

eim Gleichschritt mit GM in China bereits<br />

37 % seiner weltweit verkauften Fahrzeuge<br />

ab (Westeuropa: 31 %) – und hielt den<br />

Abstand zum Huyndai-Konzern, der den<br />

dritthöchsten Marktanteil hat. Das höchste<br />

Wachstum erreichte im letzten Jahr PSA<br />

(+ 32 %), das in China bereits jedes vierte<br />

weltweit verkaufte Auto absetzte. Hohes<br />

Wachstum verzeichneten auch Daimler<br />

(+ 29 %), JLR (28 %) sowie Ford (+ 19 %)<br />

und BMW (+ 17 %). Dagegen kamen Nissan<br />

und Honda im letzten Jahr in China nicht<br />

voran.<br />

Der US-Markt andererseits ist für japanische<br />

Hersteller ein gutes Pflaster. Toyota<br />

konnte mit dem dritthöchsten Marktanteil<br />

leicht überdurchschnittlich wachsen (+ 6,2 %)<br />

und setzte dort bereits 24 % seiner weltweit<br />

verkauften Fahrzeuge ab. Die höchsten<br />

Zuwächse erzielte Subaru (+ 21 %), das dort<br />

56 % seiner Fahrzeuge verkaufte, gefolgt von<br />

Chrysler (+ 16 %) und Nissan (+ 11 %). Da -<br />

gegen konnte Ford, auch bedingt durch den<br />

Modellwechsel (F-150), im Heimatmarkt mit<br />

einem Rückgang von 0,6 % ebenso wenig<br />

überzeugen wie Volkswagen, das 2 % weniger<br />

Fahrzeuge absetzte.<br />

Billiges Benzin lässt alternative<br />

Antriebe verkümmern<br />

Niedrige Treibstoffpreise – sprich billiges<br />

Benzin und Diesel – treiben den Wunsch<br />

nach mehr PS, mehr SUV und lassen alternative<br />

Antriebe verkümmern. Vier Einzelergebnisse<br />

zeigen, dass billiger Treibstoff die<br />

Entwicklung zu stärkeren und größeren<br />

Fahrzeugen forciert. Erstens, Autokäufer<br />

lassen die Hybride, Plug-In-Hybrid und Elektroautos<br />

der Autobauer links liegen. Pro<br />

Modell haben die deutschen Autobauer im<br />

Jahr 2014 monatlich 14 Fahrzeuge an »echte«<br />

Endkunden – also Eigenzulassungen –<br />

verkauft. Zweitens, mit billigem Treibstoff<br />

steigt der Wunsch nach mehr PS. Mittlerweile<br />

hat der Durchschnittsneuwagen in<br />

Deutschland 143 PS unter der Haube. Drittens:<br />

Durch den billigen Treibstoff boomen<br />

SUVs wie nie zuvor. In diesem Jahr wird nach<br />

Prognose von Dudenhöffer erstmals die Zu -<br />

lassungsgrenze von 600.000 SUVs erreicht<br />

werden. Viertens: Alle alternativen Antriebe<br />

verkümmern. Der Dieselantrieb hatte bei<br />

deutschen Autobauern im Jahr 2014 einen<br />

Anteil von 55 %, sprich 1,033 Mill. Diesel-<br />

Pkw. Dem standen 8.463 Hybrid-, Plug- In-<br />

Hybrid- und Elektrofahrzulassungen gegenüber.<br />

Deutschland hat gute Chancen bei der<br />

Elektromobilität vorne weg zu fahren. »Derzeit<br />

sind 19 Serienmodelle deutscher Hersteller<br />

in den Autohäusern, bis Ende des<br />

Jahres folgen weitere zehn. Vom Kleinwagen<br />

bis zum Sportwagen – Elektromobilität<br />

gibt es in allen Segmenten. Eine solche Vielfalt<br />

hat keine andere Automobilnation«,<br />

sagte der VDA-Präsident anlässlich der na -<br />

tionalen Konferenz Elektromobilität der<br />

Bundesregierung. Um nicht nur Leitanbieter,<br />

sondern auch Leitmarkt zu sein, bestehe<br />

noch Nachholbedarf. So betrage der Anteil<br />

der E-Autos am Gesamtmarkt gerade mal<br />

0,6 %. Rd. 36.000 Stromer wurden bisher<br />

zugelassen. Wissmann: Das von der Bundesregierung<br />

ausgegebene Ziel von 1 Mill. Elektroautos<br />

auf deutschen Straßen im Jahr<br />

2020 werden wir nur erreichen, wenn die<br />

Politik jetzt rasch die richtigen Weichen<br />

stellt. Nötig sind intelligente Anreize, die ins<br />

marktwirtschaftliche System passen.« Ein<br />

besonders kostengünstiger und gleichzeitig<br />

sehr wirksamer Impuls wäre laut VDA eine<br />

50-%-Abschreibung im ersten Jahr für elektrische<br />

Firmenwagen.<br />

Die Industrie werde weiter alles daran setzen,<br />

den Stromern zum Erfolg zu verhelfen,<br />

denn ihre beste Zeit stehe der Elektromobilität<br />

noch bevor, so Wissmann. »Die Reichweite<br />

wird sich erhöhen, die Preise werden<br />

sinken. Bis 2025 erwarten wir eine Halbierung<br />

der Kosten gegenüber den heutigen<br />

Batteriemodellen.« Laut aktuellem Fortschrittbericht<br />

der Nationalen Plattform ist<br />

schon heute die Reichweite eines Elektroautos<br />

für etwa 90 % aller geplanten Fahrten<br />

ausreichend, denn die durchschnittliche<br />

Tagesfahrtleistung in Deutschland beträgt<br />

nur 22 km.<br />

Hybridfahrzeuge könnten sich durchsetzen.<br />

PwC (Pricewaterhouse Coopers) hat in<br />

einer Studie verschiedene Szenarien untersucht,<br />

wie im Verkehrssektor eine Energiewende<br />

erreicht werden kann. Nur in einem<br />

einzigen Szenario, dem Elektromobilitätsszenario,<br />

kann der Endenergieverbrauch bis<br />

2050 um 40 % sinken: Dafür müsste der<br />

Anteil von Elektrofahrzeugen von annähernd<br />

0 auf 39 % zulegen und der von Hy -<br />

bridfahrzeugen von 0,2 auf 23 %. Die größten<br />

Chancen, sich am Markt durchsetzen,<br />

haben Hybridfahrzeuge, wie die Studie aufzeigt.<br />

Denn gerade diese Fahrzeuge könnten<br />

das Problem der noch unzureichenden<br />

Reichweite von Batterien bei Elektrofahrzeugen<br />

reduzieren.<br />

Volkswagen weltweit innovativster<br />

Automobilkonzern<br />

Die Automobilindustrie ist in einer technologischen<br />

Umbruchphase, die die globalen<br />

Hersteller zu enormen Innovationsanstrengungen<br />

zwingt. Eine Auswertung der Innovationen<br />

der letzten 10 Jahre zeigt eine Verdreifachung<br />

der Innovationen der globalen<br />

Hersteller auf den Rekordwert von 1.220<br />

Neuerungen im Jahr 2014. Das zeigt die<br />

Studie AutomotiveINNOVATIONS 2015 des<br />

CAM, die inventarisiert und einzeln bewertet.<br />

Sie umfasst die fahrzeugtechnischen<br />

Innovationen von 18 Autokonzernen. Grundlage<br />

für die Auswertung liefert die Innovationsdatenbank<br />

des CAM. »Den immer<br />

schnelleren ›Innovationstakt‹ der Branche<br />

bestimmen dabei nur wenige, besonders<br />

technologiestarke Spieler, die auch den<br />

Großteil der Weltneuheiten auf sich vereinigen<br />

können«, so Studienleiter Stefan Bratzel.<br />

In letzten Jahren konnten die deutschen<br />

Automobilhersteller ihre Innovationskraft im<br />

Wettbewerbsvergleich deutlich steigern.<br />

Im Ranking der innovationsstärksten<br />

Automobilkonzerne kommt die Volkswagen-Gruppe<br />

mit über 240 Einzelinnovationen<br />

auf Rang eins mit deutlichem Abstand<br />

zum zweitplatzierten Daimler. Ford macht<br />

einen großen Sprung nach oben und er reicht<br />

den dritten Platz in der Konzernwertung.<br />

Sicherheit und vernetztes Fahrzeug<br />

sind die großen Themen<br />

Die meisten Innovationen sind im Bereich<br />

Sicherheit und vernetztes Fahrzeug angesiedelt.<br />

Vor allem die Zahl neuer Bedien- und<br />

Anzeigekonzepte hat sich gegenüber dem<br />

Vorjahr fast verdoppelt. Mit fast 300 aktiven<br />

und passiven Sicherheits innovationen wird<br />

ein neuer Höchststand in diesem Technologiefeld<br />

erreicht.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 37<br />

In der Kategorie »Konventionelle Antriebe« kann der Volkswagen-<br />

Konzern seine Spitzenposition halten. Hier sorgen insbesondere<br />

sparsame Motoren für das ausgesprochen gute Ergebnis von mehr<br />

als 100 Indexpunkten. Auch bei den Fahrzeugkonzepten lässt Volkswagen<br />

aufhorchen. Der Konzern treibt den Leichtbau voran. So<br />

kann der Nachfolger des Audi Q7 dank hochfestem Stahl und einen<br />

höheren Aluminiumanteil das Gewicht um 325 kg reduzieren. In der<br />

Kategorie »Alternative Antriebe« konnte sich in diesem Jahr erstmals<br />

die Daimler AG dank ihrer neuen Hybrid-Motorisierungen in<br />

der C- und S-Klasse an die Spitze setzen. Insgesamt bricht die Zahl<br />

der Innovationen in diesem Bereich jedoch deutlich ein: Ihr Anteil ist<br />

von 9,8 % im Vorjahr auf 6,5 % und damit um ein Drittel gesunken.<br />

Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Studienreihe.<br />

K<br />

(sm 150902330)<br />

(Foto: ThyssenKrupp Steel Europe)<br />

Das 360 kg leichte Solarcar SunRiser samt Team (links: Prof. Hans Ferkel,<br />

Leiter Technologie- und Innovationsbereich, und Vertriebs- und<br />

Innovationsvorstand Dr. Heribert R. Fischer, ThyssenKrupp Steel Europe)<br />

SOLARAUTO THYSSENKRUPP-SUNRISER<br />

MIT NEUEM DESIGN<br />

Duisburg. In einigen Monaten startet die World- Solar-Challenge in Australien,<br />

die Weltmeisterschaft der Solarmobile. Mit an den Start gehen wird<br />

der »ThyssenKrupp SunRiser«, dessen Design die Hochschule Bochum zusammen<br />

mit dem Forschungskooperationspartner ThyssenKrupp Steel Europe<br />

kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Als Sportcoupe mit zwei Sitzen<br />

entwickelt, greift das Studententeam bei diesem Modell verstärkt auf Leichtbaustähle<br />

zurück, z. B. beim Überrollbügel. Die Technologiekompetenz von<br />

ThyssenKrupp fließt auch bei anderen Bau teilen des neuartigen Sonnenfahrzeugs<br />

ein. So kommen Komponenten u. a. von ThyssenKrupp Bilstein,<br />

ThyssenKrupp Presta und ThyssenKrupp Plastics zum Einsatz. Außerdem<br />

unterstützt ein Werkstudent von ThyssenKrupp Steel Europe das Solarcar-Team.<br />

Im Juli ist das fertige Solarcar der Öffentlichkeit präsentiert worden. Auf<br />

dem Dach des Fahrzeugs sind 3 m 2 Hochleistungssolarzellen verbaut, die bei<br />

idealer Sonneneinstrahlung 870 W Leistung bringen und für eine Spitzengeschwindigkeit<br />

von 120 km/h sorgen sollen.<br />

www.thyssenkruppaerospace.com<br />

K<br />

/<br />

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Tafeln ständig ab Lager verfügbar.<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


38 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Mit Hochleistungsstahl auf die Überholspur<br />

Maßgeschneiderte Stahlwerkstoffe für die Automobilindustrie<br />

von SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

Emmenbrücke. Mit minimalem Kraftstoffeinsatz erzielen Kraftfahrzeuge<br />

optimale Leistungen. Ausgeklügelte Assistenzsysteme sorgen für Komfort<br />

und Fahrsicherheit. Folgenschwere Rückrufaktionen aufgrund von<br />

Konstruktionsfehlern gehören der Vergangenheit an. Zukunftsmusik?<br />

Im Gegenteil: Hohe Ingenieurskunst ist der Schlüssel, um diese Visionen zu<br />

verwirklichen. Mitentscheidend bei der Entwicklung neuer Technologien<br />

sind hochleistungsfähige Werkstoffe – z. B. Spezialstahl-Langprodukte.<br />

Einrichtungen zur Wärmebehandlung sowie<br />

ein globales Sales-&-Services-Netzwerk stellen<br />

die Weichen für die anforderungsgerechten<br />

Spezialstahlprodukte. Höchste Qualität<br />

ist nicht nur der Anspruch, sondern<br />

gelebte Realität in den Werken des Stahlkonzerns.<br />

Und die besonderen Kundenanforderungen<br />

stehen stets im Mittelpunkt bei<br />

der Entwicklung und Produktion des<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH-Spezialstahls.<br />

Dem Verband der Automobilindustrie<br />

zufolge tragen Zulieferer mit rd. 70 % entscheidend<br />

zum technologischen Fortschritt<br />

bei. Das Ziel ist, neue Bauteile wirtschaftlich<br />

und im Idealfall just in sequence an die Produktionsbänder<br />

der Hersteller zu liefern.<br />

Eine zentrale Vo raussetzung für die Entwicklung<br />

zukunftsweisender Komponenten sind<br />

Stahlprodukte, die über technologisch hochwertige<br />

und anwendungsoptimierte Eigenschaften<br />

verfügen. Bis zu 300 kg Edelbaustahl<br />

und bis zu 10 kg Edelstahl werden<br />

heute in Autos verbaut. Die maßgeschneiderten<br />

Stahlwerkstoffe entwickelt die<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe in enger<br />

Zusammenarbeit mit führenden Automobilzulieferern.<br />

Modernste Technologien in<br />

weltweit neun Stahlwerken und eigenen<br />

Verarbeitungsanlagen wie Stab- und Drahtziehereien,<br />

Blankstahlproduktionen und<br />

Herausforderung Antriebstechnik<br />

Ein zentrales Ziel der Automobilhersteller ist<br />

es, die Antriebskonzepte im Sinne der<br />

Umweltverträglichkeit weiter zu optimieren.<br />

Der Schlüssel zu sparsamen und umweltschonenden<br />

Verbrennungsmotoren sind<br />

höhere Wirkungsgrade. Für Effizienz sorgt<br />

u. a. die Direkteinspritzung, die dem Brennraum<br />

unter Hochdruck die optimale Menge<br />

an Luft und Kraftstoff zuführt. In modernen<br />

Dieselmotoren sind die verbauten Kompo-<br />

Innovation ist kein Selbstzweck, sondern<br />

Teil der Kundenorientierung bei der<br />

internationalen SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

Gruppe. Bereits heute sorgen individuelle<br />

Spezialstahllösungen für hohe<br />

Wirkungsgrade und Sicherheit im Automobil.<br />

(Fotos: SCHMOLZ + BICKENBACH iStockphoto)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 39<br />

nenten Drücken bis zu 3.000 bar und Temperaturen<br />

bis 2.600 °C ausgesetzt. Das<br />

erfordert den Einsatz von Stabstahl mit<br />

hohen statischen und dynamischen Festigkeiten.<br />

Gefragt sind deshalb vor allem<br />

moderne Stahlwerkstoffe, die besonders<br />

druck- und hitzebeständig, formtreu sowie<br />

schwingfest sind. Zudem ist ein hoher Reinheitsgrad<br />

gefordert. Denn selbst kleinste<br />

Materialeinschlüsse könnten bei den hohen,<br />

teils wechselnden Belastungen zum Versagen<br />

des Bauteils führen. Je reiner der Stahl<br />

ist, desto höheren Kräften kann er auch bei<br />

geringen Bauteildurchmessern standhalten.<br />

Um kompakte und hochleistungsfähige Bauteile<br />

für den Verbrennungsmotor zu ermöglichen,<br />

maximiert SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

die Reinheit z. B. im werkseigenen, hochmodernen<br />

sekundärmetallurgischen Zentrum<br />

und per Elektro-Schlacke-Umschmelzverfahren<br />

unter Schutzgas. Ein hochbelastetes Bauteil<br />

ist z. B. die Einspritzdüse, die den Kraftstoff<br />

direkt in den Brennraum führt. Der hier<br />

eingesetzte Stahl muss den enormen Temperaturen<br />

im Verbrennungsraum dauerhaft<br />

standhalten. Dies leistet beispielsweise der<br />

Spezialstahl Carbodur 5920 (18CrNi8) der<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH- Tochter Deutsche<br />

Edelstahlwerke.<br />

In modernen Dieselmotoren müssen die Stahlkomponenten<br />

bei der Direkteinspritzung Drücken bis zu 3.000 bar<br />

und Temperaturen bis 2.600 °C standhalten.<br />

Effiziente Fertigung<br />

hochwertiger Komponenten<br />

Neben der Bauteilqualität spielt für die<br />

Stahlverarbeiter in der Komponentenfertigung<br />

auch die Produktivität eine große Rolle.<br />

So sorgt der warmfeste Stahl Thermodur<br />

® 2383 Supercool der Deutschen Edelstahlwerke<br />

für kürzere Taktzeiten in der<br />

Fertigung von Blechbauteilen wie der B-Säule:<br />

Verwendet für Werkzeuge zum Presshärten,<br />

kombiniert Thermodur ® Warmformgebung<br />

und Wärmebehandlung – die Prozesskosten<br />

sinken. Exzellente Reinheit zeichnet<br />

den Kunst stoffformenstahl SF-2000 ® LQ40<br />

von Finkl Steel aus. Dadurch ist er hochglanzpolier<br />

fähig: Scheinwerferlinsen erhalten<br />

eine glasklare Oberfläche<br />

und sind dauerhaft<br />

in hoher Qualität<br />

reproduzierbar. Der<br />

Edelstahl UGIMA ® von<br />

Ugitech ist durch<br />

gezielt eingestellte<br />

Oxideinschlüsse sehr<br />

gut zerspanbar und<br />

verfügt gleichzeitig<br />

über hervor ragende me -<br />

chanische Eigenschaften.<br />

Das Resultat: beste Oberflächenqualität<br />

am Bauteil und ein markanter Produktivitätsgewinn<br />

in der Fertigung. Der ferritische<br />

UGIMA ® 4509 ist nicht nur sehr gut zerspanbar,<br />

sondern auch resistent gegen<br />

interkristalline Korrosion. Dadurch behält<br />

der Edelstahl auch bei hohen Temperaturen,<br />

wie sie z. B. in Abgasleitungen entstehen,<br />

seine Standfestigkeit.<br />

Zukunftssichere Mobilität<br />

Zusammen mit Forschungsinstituten und<br />

Anwendern entwickelt die SCHMOLZ +<br />

BICKENBACH Gruppe auch neue Stahlsorten<br />

für die Massivum formung wie den bainitischen<br />

Swissbain- 7MnB8 von Swiss Steel.<br />

Geeignet für die Near-Net-Shape-Technik<br />

trägt dieser zu einer material- und zeiteffizienten<br />

Bauteilfertigung bei. Das Ziel dabei:<br />

immer leichtere Stahlkomponenten für den<br />

Antriebsstrang, um das Fahrzeuggewicht,<br />

den Verbrauch sowie die CO 2<br />

-Emissionen<br />

zu reduzieren. Aber auch der zuverlässige<br />

Betrieb sicherheitsrelevanter Technologien<br />

wird erst durch innovativen Speziallangstahl<br />

möglich. So sorgt der HSX ® 90 von Steeltec<br />

dafür, dass die Airbag-Hülse innerhalb kürzester<br />

Zeit verschweißt werden kann, damit<br />

das eingebrachte Treibmittel nicht entweicht.<br />

Zugleich hält der hochfeste Spezialstahl<br />

bis zum Auslösen des Airbags enormem<br />

Druck stand. Dank modernster Qualitätssicherungssysteme<br />

wie der automatischen<br />

Prozessüberwachung und der zerstörungsfreien<br />

Materialprüfung erzielt<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH außerdem die<br />

beste technisch realisierbare Werkstoffqualität.<br />

Und das Entwicklungspotenzial von<br />

Stahl ist längst nicht ausgeschöpft. Ob Low-<br />

Cost- oder Hightech- Car – gemeinsam mit<br />

Automobilzulieferern arbeiten die Spezialstahlexperten<br />

aktiv daran, Prozesse ressourceneffizienter<br />

zu gestalten. Denn zukunftsfähige<br />

Stahllösungen sichern den Wettbewerbsvorsprung.<br />

K<br />

(sm 150902221)<br />

« KONTAKT<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe<br />

Eupener Straße 70<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 509-2205<br />

www.schmolz-bickenbach.com<br />

Stahlhandel<br />

NE-Handel<br />

Stahl-Service-Center<br />

Anarbeitung<br />

Bewehrungstechnik<br />

metals<br />

metals<br />

<br />

Fon 0751-5685-400 andreas.mayer@ametras.com<br />

www.ametras.com


40 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Neue innovative Leichtbauwerkstoffe<br />

Forta-H-Güten sparen Gewicht und erhöhen die Sicherheit<br />

Krefeld. Die Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen. Überall auf der Welt gelten in den nächsten<br />

Jahren strengere CO 2<br />

-Grenzwerte. Um die Verbrauchsminderungen zu erreichen, müssen Hersteller leichtere PKW<br />

konstruieren. Mit den neuen Forta-H-Güten hat Outokumpu jetzt Leichtbaustähle auf den Markt gebracht, die<br />

geringere Gewichte für Fahrzeugteile ermöglichen, gleichzeitig die Insassensicherheit erhöhen und mit effizienten<br />

Kaltformverfahren verarbeitet werden. »<strong>stahlmarkt</strong>« sprach mit Salvatore Mirabile, Vice President Innovation and<br />

R & D bei Outokumpu, über diese Innovation aus dem Krefelder Forschungslabor.<br />

Herr Mirabile, wie würden Sie die Lage<br />

der Automobilwirtschaft beschreiben?<br />

Der Kostendruck in der Branche ist ungemindert<br />

hoch. Zusätzlicher Druck kommt<br />

von der Politik, denn in allen großen<br />

Automärkten der Welt wurden strenge<br />

Richtlinien zur CO 2<br />

-Reduktion beschlossen.<br />

In der EU dürfen ab 2020 von Neuwagen<br />

nur noch 95 g / km des klimaschädlichen<br />

Gases ausgestoßen werden – das sind 41 %<br />

weniger als noch im Jahr 2006. In Japan und<br />

China sind die Grenz werte ähnlich abgesenkt,<br />

in den USA geht es sogar um 44 %<br />

runter. Da sind die OEMs gefordert. An den<br />

Motoren können sie nicht mehr viel verändern,<br />

wenn es nicht an die Leistung gehen<br />

soll. Der Schlüssel des Erfolgs liegt deshalb<br />

im Gewicht. Je leichter die Fahrzeuge werden,<br />

desto weniger verbrauchen sie.<br />

Wie begegnet Outokumpu diesen Marktanforderungen?<br />

Als enger Partner der OEMs sind Problemstellungen<br />

unserer Kunden natürlich<br />

auch immer unsere ganz eigenen Themen.<br />

In Europa haben wir bereits 50 % Marktanteil<br />

als Materiallieferant für Abgassysteme.<br />

Wir wollen im Automotivebereich weiter<br />

wachsen und haben nun das richtige Produkt<br />

zur richtigen Zeit – und das als einziger<br />

Anbieter weltweit. Mit den Forta-H-Güten<br />

haben wir eine neue Stahlgüte konzipiert,<br />

die ein breites Spektrum technischer Anforderungen<br />

der modernen Fahrzeugtechnik<br />

effektiv bedient.<br />

Was ist denn das Besondere daran?<br />

Wir haben ein Material geschaffen, das<br />

hohe Streckgrenzen und Dehnbarkeit vereint<br />

und damit komplexe Geometrien in<br />

kosteneffektiven Kaltformprozessen bei<br />

hohen Taktzeiten ermöglicht. Und jetzt<br />

« KONTAKT<br />

Outokumpu Holding Germany GmbH<br />

Oberschlesienstraße 16<br />

47807 Krefeld<br />

Tel. +49 2151 83-01<br />

www.outokumpu.com/de<br />

(Fotos: Outokumpu)<br />

Salvatore Mirabile ist seit zwei Jahren<br />

Vice President Innovation and R&D bei<br />

Outokumpu. Zuvor war er 15 Jahre lang in<br />

der Automobilindustrie tätig.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 41<br />

kommt das Hauptargument: Es steigert die<br />

Crashperformance und schafft das mit bis<br />

zu 50 % weniger Gewicht.<br />

Wo sehen sie Einsatzbereiche der Forta-<br />

H-Güten und wie viele Varianten gibt es?<br />

Haupteinsatzgebiet sind alle crashrelevanten<br />

Teile im Fahrzeug. Das sind beispielsweise<br />

die B-Säule, vorderer und hinterer<br />

Aufprallträger und crashrelevante Strukturteile.<br />

Im Prinzip kommen alle Teile in Frage,<br />

die bisher warmumgeformt wurden und<br />

eine hohe Festigkeit benötigen. Es gibt drei<br />

Güten, wobei sich der Name auf die Streckgrenze<br />

bezieht. Die Forta-H-Güte 500 ist<br />

unsere Grundgüte mit entsprechender<br />

Streckgrenze. Damit werden 51 % Dehnung<br />

erreicht. Die Güten 800 und 1000<br />

werden durch den Fertigungsprozess realisiert<br />

und selbst da sind 30 bzw. 13 % Dehnung<br />

möglich. In Crashtests hat sich gezeigt,<br />

dass es kein Versagen des Materials gibt,<br />

noch nicht einmal bei den Schweißnähten.<br />

Haupteinsatzgebiet<br />

der neuen Forta-H-<br />

Güten sind alle<br />

crashrelevanten Teile<br />

im Fahrzeug –<br />

beispielsweise die<br />

B-Säule.<br />

Trotz niedrigerer Wanddicken bekommt man<br />

eine höhere Festigkeit. Durch den sogenannten<br />

Zwillingseffekt wird das Material widerstandsfähiger,<br />

je stärker der Aufprall ist.<br />

Welche Vorteile gibt es noch?<br />

Da kein Warmumformungsprozess notwendig<br />

ist, sparen die OEMs nicht nur<br />

Gewicht, sondern auch Prozesskosten. Ein<br />

solches Spektrum an technischen Möglichkeiten<br />

deckt kein anderes Material im<br />

Leichtbau-Engineering ab.<br />

All das bringt den Fahrzeugherstellern<br />

und Zulieferern aber nichts, wenn sie ihre<br />

Werke aufwändig umrüsten oder ihre Prozesse<br />

anpassen müssen.<br />

Das ist richtig. Und weil genau das keinen<br />

Sinn machen würde, haben wir die<br />

Forta-H-Güten entsprechend konzipiert.<br />

Größere Umstellungen an der Linie sind<br />

nicht erforderlich. Wir haben alle Prozessschritte<br />

intensiv getestet – von den Schweißund<br />

Fügetechniken bis hin zu den Korrosionstests.<br />

Jeder OEM kann mit den Forta-<br />

H-Güten genauso arbeiten wie mit Carbonstahl.<br />

Stanzen, scheiden, schweißen – alles<br />

wie bisher.<br />

Wie sieht es denn mit der Umweltbilanz<br />

aus? Können die Forta-H-Güten auch auf diesem<br />

Gebiet punkten?<br />

Ja, weil das Material zu 100 % recycelbar<br />

ist. Ein direkter Vergleich zeigt: Sie<br />

bekommen die Leistung von Stahl und etwa<br />

das Gewicht von Aluminium. Von beidem<br />

das Beste. Herkömmlicher Stahl weist aber<br />

durch den vorgeschalteten Hochofenprozess<br />

und die Beschichtung einen<br />

schlechteren<br />

CO 2<br />

-Footprint auf. Von Aluminium will ich<br />

an dieser Stelle erst gar nicht sprechen. Für<br />

unsere Forta-H-Güten verschmelzen wir<br />

Schrotte im Elektrolichtbogenofen. Der<br />

Energieeinsatz ist deutlich geringer.<br />

Ist es nicht von Nachteil, dass Forta-H-<br />

Güten im Einkauf mehr kosten als klassischer<br />

Stahl?<br />

Wer clever kalkuliert, muss immer den<br />

kompletten Produktionsweg im Auge behalten.<br />

Da kein Warmformprozess nötig ist,<br />

sparen die Hersteller während der Verarbeitung<br />

Energie- und Prozesskosten ein – von<br />

der Gewichtseinsparung von über 30 %<br />

ganz zu Schweigen. Sie gewinnen an Ge -<br />

schwindigkeit und Produktivität. Das zahlt<br />

sich aus. Wir haben einen großen deutschen<br />

Hersteller selbst rechnen lassen und da kam<br />

das große Staunen: Es gab einen Kostenvorteil<br />

in Höhe von mehreren Mill. €.<br />

Gibt es für das neue Material Einsatzmöglichkeiten<br />

außerhalb der Automobilindustrie?<br />

Überall dort, wo es auf Gewicht und<br />

Sicherheit ankommt, sind die Forta-H-Güten<br />

ein Gewinn – ob im Schienenverkehr, dem<br />

Nutzfahrzeugbau oder in der Luftfahrt –<br />

Outokumpu hat die Hochleistungsstähle der<br />

Zukunft für jede Branche.<br />

Wie sieht es mit der Verfügbarkeit aus?<br />

Wir sind weltweit lieferfähig und das in<br />

großen Volumina. Die Kommerzialisierung<br />

und Vermarktung der Fort-H-Güten läuft gut<br />

an. Der Verbreitung in Fahrzeugen rund um<br />

den Globus steht<br />

nichts mehr im<br />

Wege.<br />

(sm 150902376)<br />

Stanzen, scheiden,<br />

schweißen: Umstellungen an<br />

der Linie sind nicht erforderlich.<br />

Jeder OEM kann mit den<br />

Forta-H-Güten genauso arbeiten<br />

wie mit Carbonstahl.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


42 K Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge<br />

Automatisches Strahlen für mehr Effizienz<br />

und Qualität<br />

Vollautomatische Hängebahn-Durchlaufstrahlanlage von Rösler für Vorbehandlung<br />

von Anhänger-Chassis<br />

Bad Staffelstein. Die Lackierung von Lkw-Anhängern, die unter anderem<br />

im Bau-, Abbruch- und Entsorgungsbereich eingesetzt werden, muss hohen<br />

Belastungen standhalten. Wesentliche Voraussetzung für dauerhaft gute<br />

funktionale und optische Eigenschaften ist eine optimale Vorbehandlung der<br />

Oberflächen. Um die Strahlqualität zu erhöhen und gleichzeitig Zeit sowie<br />

Kosten zu sparen, investierte Hüffermann Transportsysteme in das vollautomatische<br />

Hängebahn-Durchlaufstrahlsystem RHBD 34/20-K von Rösler. Die<br />

Anlage wurde exakt auf die örtlichen Gegebenheiten maßgeschneidert.<br />

In der Anhängerfertigung zählt die<br />

1913 gegründete Hüffermann Transportsysteme<br />

GmbH zu den Pionieren. Das im brandenburgischen<br />

Neustadt / Dosse ansässige<br />

Unternehmen fertigt mit rd. 150 Mitarbeitern<br />

Lkw-Anhänger für den Schwerlastbereich,<br />

Sattelauflieger, Lkw-Aufbauten für<br />

Absetzkipper, Abrollkipper, Krane, Schnellwechselsysteme,<br />

für die Entsorgung, den<br />

Winterdienst und Ladesicherungssysteme.<br />

Durch permanente technische Weiterentwicklungen<br />

setzen die Anhänger im internationalen<br />

Markt Standards in puncto Qualität,<br />

Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und<br />

20 verschiedene Typen an Anhängerchassis<br />

und -aufbauten werden in dieser Hängebahn-<br />

Durchlaufstrahlanlage von Rösler vollautomatisch<br />

gestrahlt.<br />

Wiederverwertbarkeit. Diese Innovationsführerschaft<br />

sichert Hüffermann u. a. durch<br />

kontinuierliche Weiterqualifizierung der<br />

Mitarbeiter und Investitionen in neue Produktionsanlagen,<br />

vom Stahlbau über die<br />

Lackierung bis zur Montage.<br />

Qualitäts- und Effizienzsteigerung<br />

durch automatisches Strahlen<br />

So wurde vor Kurzem die neue Durchlaufstrahlanlage<br />

RHBD 34/20-K von Rösler für<br />

die Vorbehandlung der unterschiedlichen<br />

Anhänger-Chassis vor der Verzinkung und<br />

Lackierung in Betrieb genommen. Zuvor<br />

wurde rein manuell gestrahlt. Für ein Chassis<br />

benötigten zwei Mitarbeiter zwischen 3<br />

bis 5 h. Es war also sehr personal-, zeit- und<br />

kosten intensiv. »Beim automatischen<br />

Strahlen können je nach Chassistyp<br />

zwischen 90 und 95 % der<br />

Oberflächen bearbeitet werden.<br />

Den Rest strahlen<br />

(Foto: Rösler Oberflächentechnik)<br />

wir von Hand nach. Die Anlage sollte deshalb<br />

in eine bestehende Halle integriert werden,<br />

die direkt an das Freistrahlhaus<br />

anschließt«, nennt Stephan von Schwander,<br />

Geschäftsführer bei Hüffermann, eine<br />

Anforderung. Weitere Kriterien waren lange<br />

Wartungsintervalle, eine hohe Standzeit und<br />

einfache Austauschbarkeit der Turbinen<br />

sowie Langlebigkeit und eine intuitive Bedienbarkeit<br />

der Anlage. »Ausschlaggebend<br />

bei der Entscheidung für das System von<br />

Rösler waren der Service, der Standort mit<br />

der Produktion in Deutschland, das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis und die Flexibilität<br />

des Unternehmens«, erklärt Stephan von<br />

Schwander.<br />

Automatischer Strahlprozess<br />

für rd. 20 verschiedene Typen<br />

Die RHBD 34/20-K ermöglicht die Bearbeitung<br />

von bis zu 3,20 m breiten, 13 m langen<br />

und bis zu 2 m hohen Anhängerchassis und<br />

-aufbauten im kontinuierlichen Durchlauf.<br />

Das Hängebahntransportsystem ist für eine<br />

Nutzlast von maximal 10 t ausgelegt. Es<br />

transportiert die Chassis zunächst in die Einlaufkammer.<br />

Nachdem diese durch das<br />

platzsparende Schiebetor verschlossen wurde,<br />

startet der Strahlprozess. »Jede der zu<br />

strahlenden Konstruktionen unterscheidet<br />

sich im Detail. Werden die für die Einstellung<br />

der Strahlparameter maßgeblichen Faktoren<br />

wie Größe und Umfang berücksichtigt, sind<br />

rd. 20 verschiedene Typen zu bearbeiten.<br />

Durch die Anordnung und Neigung der Turbinen<br />

an der Strahlkammer können wir alle<br />

Teile mit einem Programm strahlen. Eine<br />

Anpassung erfolgt lediglich durch die Transportgeschwindigkeit«,<br />

erklärt der Ge -<br />

schäftsführer. Dies trägt zur einfachen Be -<br />

dienung der Anlage bei.<br />

Ausgestattet ist die RHBD mit zwölf, auf<br />

optimale Strahlmittelbeschleunigung und<br />

wirtschaftliche Bearbeitung ausgelegten,<br />

wartungsfreundlichen Turbinen des Typs<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Special: Stahl & Automobil / Fahrzeuge K 43<br />

Hurricane H 42 mit einer Antriebsleistung<br />

von jeweils 11 kW.<br />

Wie bei allen Anlagen von Rösler besteht<br />

die Strahlkammer der RHBD von Hüffermann<br />

aus 8 mm dickem Manganstahl. Für<br />

einen weiter optimierten Verschleißschutz<br />

sind die Wände im direkten Strahlbereich<br />

mit 25 mm dicken, spaltfrei verlegten und<br />

auswechselbaren Stahlgussplatten ausgekleidet.<br />

Nach dem Strahlprozess durchlaufen die<br />

verschiedenen Stahlkonstruktionen die Auslaufkammer,<br />

bevor sie automatisch in das<br />

angeschlossene Freistrahlhaus transportiert<br />

werden. Hier brauchen aufgrund des guten<br />

Ergebnisses nur die im Strahlschatten liegenden<br />

und im automatischen Strahlprozess<br />

nicht erreichbaren Ecken und Kanten nachgestrahlt<br />

zu werden. Dafür sind je nach<br />

Chassis zwischen 10 und 20 min zusätzlich<br />

erforderlich. »Neben einem deutlich höheren<br />

Durchsatz erreichen wir eine gleichbleibend<br />

hohe Qualität – und das bei reduzierten<br />

Kosten«, berichtet der Geschäftsführer<br />

zufrieden.<br />

Eine gewisse Herausforderung bei der<br />

Konstruktion und Montage der Anlage stellten<br />

die beengten Platzverhältnisse dar. So<br />

stand beispielsweise zwischen den Hallenträgern<br />

nur eine Fläche von rd. 5,60 m zur<br />

Verfügung, was bei bis zu 3,20 m breitem<br />

Strahlgut nur wenig Raum für die Platzierung<br />

der Turbinen lässt. Dies machte es notwendig,<br />

die Strahlmittelzuführung und -aufbereitung<br />

über dem Hängebahntransportsystem<br />

anzuordnen. Dafür wurde das Hallendach<br />

partiell erhöht. Ein kleiner Anbau<br />

war darüber hinaus erforderlich, um das<br />

Filtersystem, die Wartungszugänge und das<br />

Becherwerk unterzubringen. Eingebunden<br />

in die Strahlmittelrückführung der RHBD<br />

wurde das bestehende Freistrahlhaus. K<br />

(sm 150902420)<br />

« KONTAKT<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />

Hausen 1<br />

96231 Bad Staffelstein<br />

Tel. +49 9533 924-00<br />

www.rosler.com<br />

THYSSENKRUPP ERWEITERT<br />

CHINAGESCHÄFT<br />

Duisburg. ThyssenKrupp und Angang Steel<br />

gründen ein Gemeinschaftsunternehmen zum<br />

Betrieb einer neuen Feuerbeschichtungsanlage im<br />

Südwesten Chinas. ThyssenKrupp Steel Europe<br />

stärkt mit einer neuen Vereinbarung ihre Marktposi<br />

tion bei hochwertigen feuerbeschichteten<br />

Blechen für die Automobilindustrie in China. Das<br />

Unternehmen ist bereits über ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

mit dem chinesischen Stahlhersteller<br />

Angang Steel, TKAS Auto Steel Co. (Tagal),<br />

in China aktiv. Zusätzlich beteiligt sich Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe nun an einem Unternehmen<br />

der Angang-Gruppe, das derzeit eine Feuerbeschichtungsanlage<br />

im südwestchinesischen<br />

Chongqing baut. ThyssenKrupp Steel Europe<br />

übernimmt an diesem Unternehmen einen direkten<br />

Anteil in Höhe von 12,5 % und einen indirekten<br />

Anteil über Tagal in Höhe von 37,5 %.<br />

»Aufgrund der aktuellen positiven Lage auf dem<br />

chinesischen Absatzmarkt für feuerbeschichtete<br />

Stahlbleche im Automobil bereich und der Wachstumsaussichten<br />

in diesem Segment sehen wir hier<br />

deutliche Potenziale und wollen daher die Position<br />

von Tagal auf diesem Markt weiter ausbauen«,<br />

betont Dr. Heribert Fischer, Vorstand Vertrieb und<br />

Innovation bei ThyssenKrupp Steel Europe.<br />

Durch diese Vereinbarung baut ThyssenKrupp<br />

seine Position als wichtiger Zulieferer der stark<br />

wachsenden Autoindustrie in China insbesondere<br />

im Premiumsegment weiter aus. Neben hochwertigen<br />

Stahlblechen be liefert ThyssenKrupp die<br />

Autohersteller in China auch zunehmend mit<br />

modernen Komponenten für Chassis und An -<br />

triebstechnik und treibt so seinen Wachstumskurs<br />

konsequent weiter voran. Weitere Technologien,<br />

mit denen ThyssenKrupp in China stark wächst<br />

und führende Marktpositionen besetzt, sind Großwälzlager<br />

für die Wind energieindustrie sowie<br />

Aufzüge und Fahrtreppen für Gebäude und<br />

Infrastruktur einrichtungen. In China erwirtschaftet<br />

der Konzern ein durchschnittliches Wachstum<br />

von rd. 9 % und steigerte dabei im Ge schäftsjahr<br />

2013 / 14 den Umsatz auf 2,5 Mrd. €.<br />

Tagal wurde 2002 als ein 50/50-Joint-Venture<br />

mit Angang Steel im nordostchine sischen Dalian<br />

gegründet. Das Gemeinschaftsunternehmen<br />

betreibt zwei Feuer beschichtungslinien und<br />

beschäftigt derzeit rd. 320 Mitarbeiter.<br />

www.thyssenkrupp-steel-europe.com<br />

/<br />

(sm 150902371)


44 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Ersetzt eine multifunktionale Schneidanlage<br />

ein Bohrportal?<br />

von Gerhard Hoffmann *)<br />

Solingen. Bei manchen Unternehmen fallen Bohr-, Gewinde- und<br />

Senkarbeiten für Kopf- und Fußplatten, Flansche, Maschinenteile etc. an,<br />

sodass sich der Einsatz einer kombinierten CNC-Schneid-Bohranlage<br />

anbietet. Können diese Arbeiten auf nur einer Anlage in einem Zug erledigt<br />

werden, entfallen Zeiten für das Anreisen, das Umschichten von Teilen und<br />

das Körnen.<br />

Gerhard Hoffmann<br />

Eine signifikante Kostensenkung kann<br />

durch eine höhere Auslastung der Maschinen<br />

erreicht werden. Durch Übernahme<br />

nachfolgender Fertigungsschritte gleich auf<br />

dem Schneidportal ergibt sich eine Reduzierung<br />

der Fertigungszeit sowie eine Erhöhung<br />

der Teileverfügbarkeit. Gleichzeitig<br />

erlaubt die höhere Auslastung der Schneidanlage<br />

auch eine kürzere Amortisationszeit<br />

der Maschineninvestition.<br />

Beim Einsatz einer Flachbett-Portalschneidanlage<br />

als mechanisches Bearbeitungssystem<br />

empfiehlt es sich, die folgenden Rahmenbedingungen<br />

zu bedenken. Für den<br />

umgekehrten Fall – Werkzeugmaschinen,<br />

die auch Plasmaschneiden können – gelten<br />

andere Randbedingungen, die nicht Gegenstand<br />

dieses Beitrags sind.<br />

Rahmenbedingungen für Plasma- / Brennschneidanlagen<br />

in Flachbett-Portalausführung<br />

mit Bohrspindel, Gewinde- und Senkeinheit:<br />

Bauteile fixieren. Der einfache, normale<br />

Brenntisch besitzt in der Regel kein Spannsystem<br />

für die zu bohrenden Teile. Daher<br />

können kleine, leichte Bleche durch die<br />

Bohrkräfte he rumgeschleudert werden. Um<br />

Personenschaden abzuwenden, ist daher<br />

ein stabiler Niederhalter einzusetzen. Außerdem<br />

sollten nur genügend große bzw.<br />

Autorenzeile: *) Dipl.-Ing. Gerhard Hoffmann ist<br />

Geschäftsführer der Schneidforum Consulting GmbH &<br />

Co.KG und seit rd. 15 Jahren bekannt als Veranstalter<br />

des Deutschen Brennschneidtages ® .<br />

schwere Teile mechanisch bearbeitet werden,<br />

bei denen ein Herumschleudern auszuschließen<br />

ist.<br />

Stabiles Schneidportal wählen. Bohrspindeln<br />

mit hoher Antriebsleistung sowie den erforderlichen<br />

Systemkomponenten führen zu<br />

einer nicht unerheblichen Gewichtszunahme.<br />

Je nach Brenntisch und Blechdicke kann<br />

sich eine Durchbiegung des Blechs durch die<br />

Bohrkräfte einstellen. Ebenso droht eine<br />

Durchbiegung der<br />

Portalbrücke oder<br />

ein erhöhter Verschleiss<br />

der Lager.<br />

Zusätzliche statische<br />

und dynamische<br />

Belastungen<br />

wirken auf die Portalachse ein, weshalb das<br />

Schneidportal mit einer stabileren, steiferen<br />

Konstruktion, einer höheren Antriebsleistung<br />

sowie stärkeren Führungen ausgerüstet<br />

werden muss.<br />

Plane Auflage gewährleisten. Ein Brenntisch<br />

entspricht hinsichtlich seiner Genauigkeit<br />

nicht den Anforderungen eines Bohrtisches<br />

oder einer klassischen Werkzeugbearbeitungsmaschine.<br />

Die herabfließende Schlacke<br />

und die abgebrannten Streben des Brenntisches<br />

erzeugen Unebenheiten, die zu einer<br />

Schiefauflage der Blechtafel führen können.<br />

Blechtafeln selber sind nicht immer planparallel<br />

sondern können möglicherweise durch<br />

eine ungünstige Beschickung eine Deformierung<br />

besitzen. Damit der Bohrer, vor allem<br />

bei geringen Durchmessern, nicht »wegläuft«<br />

und die Bohrung sich um wenige<br />

»<br />

Multifunktionale Hybridsysteme liegen im Trend,<br />

sie steigern die Produktivität für Stahl und Metall<br />

verarbeitende Unternehmen.<br />

Zehntel Millimeter verschiebt, muss auf eine<br />

plane Auflage geachtet werden. Eine regelmäßige<br />

Reinigung und Wartung der Anlage<br />

sowie Sauberkeit beim Arbeiten, damit der<br />

Brenntisch möglichst planparallel zum Werkzeug<br />

verläuft, sind von hoher Bedeutung.<br />

Bohrerbruch vermeiden. Wenn der Bohrer<br />

auf Schlacke oder unglücklich gegen eine<br />

Strebe des Brenntisches trifft und abbricht,<br />

kommt der Prozess zum Stillstand. Eine Bohrerbruchkontrolle<br />

oder eine andere adäquate<br />

Lösung, z. B. eine Stromkenn linien-Überwachung<br />

des Spindelantriebs oder der aufmerksame<br />

Maschinenbediener, sind hier<br />

gefragt.<br />

Bohrer kühlen. Ab bestimmten Werkzeugdurchmessern<br />

ist eine Bohrerkühlung erforderlich.<br />

Da eine Entfernung der aufgetragenen<br />

Emulsion aufgrund der Größe der<br />

Blechtafel oft nicht praktikabel durchführbar<br />

ist, eignet sich als Abhilfe eine Sprühtechnik,<br />

bei der nur kleine Mengen Bohremulsion<br />

gezielt auf die Bohrerspitze aufgetragen werden,<br />

sodass die Emulsion schnell verdampft<br />

und das Blech erst gar nicht überflutet wird.<br />

Präzise arbeiten. Für präzise Bohrungen –<br />

und solche werden bei Bohrlöchern in der<br />

Regel gefordert – müssen ebenso präzise<br />

Werkzeuge eingesetzt werden. Stumpfe<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 45<br />

Bohrer müssen entsprechend<br />

regelmäßig ausgetauscht<br />

werden. Das<br />

Bedienerpersonal muss<br />

sich auf einen zusätzlichen<br />

mechanischen<br />

Bearbeitungsschritt einstellen<br />

können und be -<br />

nötigt eine spezielle<br />

Schulung für die mechanische<br />

Bearbeitung.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

berücksichtigen. Je<br />

nachdem ob die Ma -<br />

schine in der eigenen<br />

Fertigung eingesetzt<br />

werden soll oder im<br />

Service- Center für<br />

Fremdarbeiten und<br />

Lohnaufträge benutzt<br />

wird, kann es zu unterschiedlichen<br />

Beurteilungen<br />

der Wirtschaftlichkeit<br />

kommen.<br />

Sicherheit und Sauberkeit.<br />

Der Bediener muss<br />

auf die herumfliegenden,<br />

heißen Späne achten,<br />

die bei einem spanenden Prozess auftreten.<br />

Eine Einhausung des Bohraggregats<br />

ist zu empfehlen.<br />

Sicherheitseinrichtungen für den Personenschutz,<br />

wie Zugseilschalter oder Sicherheitslichtschranke<br />

etc., sind erforderlich.<br />

Kommt ein automatisches Werkzeugwechselsystem<br />

zum Einsatz, sollte dieses resistent<br />

gegen Staub und Funken ausgelegt sein.<br />

Die Programmierbarkeit des Systems<br />

sollte durch den Einsatz von CAD/CAM-<br />

Software datendurchgängig und für die<br />

Bediener einfach zu handhaben sein. Sinnvoll<br />

ist eine Materialdatenbank, die in<br />

(Foto: Messer Cutting Systems GmbH)<br />

(Foto: Zinser GmbH)<br />

Abhängigkeit vom benutzten Material und<br />

seiner Dicke alle erforderlichen Prozessparameter<br />

(Drehzahl, Vorschub etc.) gleich mit<br />

übernimmt und an die CNC- Steuerung weitergibt.<br />

Steuerung und Regelung. Und nicht zuletzt:<br />

Das Maschinenportal muss in der Lage sein,<br />

die gewünschten Genauigkeiten zu erzielen<br />

– was einen höheren Aufwand an CNC-Steuer-<br />

und Regelungstechnik in der Schneidanlage<br />

erforderlich macht.<br />

Fazit: Bohren, Gewinde drehen, Senken auf<br />

einer CNC-Flachbett-Portalschneidanlage ist<br />

(Foto: MicroStep Europa GmbH)<br />

Beispiele für Flachbett-Schneidanlagen mit Bearbeitungssystem<br />

und Werkzeugwechsler.<br />

heute technologisch möglich und für viele<br />

Be triebe auch sinnvoll, wenn die Rahmenbedingungen<br />

beachtet werden und die Wirtschaftlichkeit<br />

gegeben ist. Mit der Bohr-,<br />

Gewinde-, Senkkombination betreten<br />

moderne Flachbett-Plasma- und Brennschneidanlagen<br />

das Gebiet komplexer Automatisierungssysteme<br />

wie man sie aus der<br />

Werkzeugindustrie kennt und erreichen<br />

einen höheren Return-on-Investment (ROI).<br />

Mehr Informationen zu in der Praxis anzutreffenden<br />

Ma schinenkombinationen finden<br />

Sie im Internet: http://bit.ly/1hPC6o0<br />

www.schneidforum.de<br />

K<br />

/<br />

(Foto: Messer Cutting Systems GmbH)<br />

(sm 150902240)<br />

»Mehr Respekt vor dem Schneiden« – Deutscher Schneidkongress im Februar 2016<br />

Das Schneidforum ist Veranstalter des bekannten<br />

Deutschen Brennschneidtages ® und des neuen<br />

Deutschen Schneidkongresses ® , der am 24. und<br />

25. Februar 2016 in den Dortmunder Westfallenhallen<br />

stattfindet. Neben Zukunftsthemen aus<br />

Forschung und Wissenschaft und besonderen<br />

Consultingthemen zur Unterstützung der Schneidbranche<br />

wird auch eine Leistungs- und Innovationsshow<br />

angeboten. Erstmalig wird am 25. Fe -<br />

bruar 2016 der Cutting Award ® des Schneidforums<br />

vergeben.<br />

Der Cutting Award wird an Auszubildende in<br />

den Metallberufen ausgelobt, die den besten<br />

Autogen-, Laser-, Plasma- oder Wasserstrahlzuschnitt<br />

erzeugen. Der Award soll den Ausbildungsstand<br />

an Schneidmaschinen fördern. Schirmherr<br />

sind dabei die Handwerkskammer Koblenz und<br />

der Verein junge technologien in der beruflichen<br />

bildung, Tibb e.V. Hauptsponsoren sind die Bystronic<br />

Deutschland GmbH und die Erl Automation<br />

GmbH.<br />

www.schneidkongress.de<br />

www.cutting-award.de<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Neue Lagerhalle jetzt offiziell eingeweiht<br />

BEPRO richtet sich auf die Zukunft aus und hat Lager und Verwaltung modernisiert<br />

und erweitert<br />

Gelsenkirchen (mh). Die neue Lagerhalle und das neue Verwaltungs gebäude sind bei BEPRO zwar schon länger<br />

in vollem Betrieb. Nach kurzer, intensiver Bauphase hat das Unternehmen die modernen Gebäude bereits im<br />

vergangenen Jahr in Nutzung genommen. Ein passender Termin für die offizielle Einweihung musste aber erst<br />

gefunden werden. Ende Juli 2015 war es soweit.<br />

(Foto: <strong>stahlmarkt</strong>)<br />

Ein bisschen ist es, als stünde man auf<br />

historischem Boden. Immerhin gehörte das<br />

Gelände der neuen BEPRO-Lagerhalle, in der<br />

die beiden Geschäftsführer Peter Schorr und<br />

Sören Filipczak ihre Gäste zur Einweihung<br />

begrüßten, früher zur Zeche Consol. Einst<br />

größte Zeche im Ruhrgebiet, wurde die Kohleförderung<br />

hier jedoch 1993 endgültig eingestellt<br />

und einige ihrer Förderanlagen wurden<br />

unter Denkmalschutz gestellt.<br />

»Vertrauen und Nachhaltigkeit bestimmen<br />

unser Handeln«, sagte Bepro-Gründer<br />

Peter Schorr. Denn das Unternehmen legt<br />

Wert auf verlässliche Beziehungen zu<br />

Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Banken<br />

und Institutionen, die langfristig sind und<br />

teilweise schon über Jahrzehnte bestehen.<br />

Im Schatten von Förderturm 4 der ehemaligen<br />

Zeche hat BEPRO nun ihre neue Lagerhalle<br />

und ihr neues Verwaltungsgebäude<br />

errichtet. Die 11.000 m 2 große Halle ist ein<br />

lichter Industriebau und beherbergt neben<br />

modernen Krananlagen auch eine Bandsägeanlage.<br />

Das Bürogebäude in unmittelbarer<br />

Nähe zur neuen Lagerhalle umfasst rd.<br />

900 m 2 . »Mit dieser Investition haben wir<br />

den Weg für einen effizienten Lagerumschlag<br />

sowie für zukünftiges Wachstum<br />

bereitet«, sagte Unternehmensgründer und<br />

Geschäftsführer Peter Schorr.<br />

75 Fundamente stützen den<br />

neuen Lagerstandort<br />

Standesgemäß ist das neue BEPRO-Lager in<br />

Stahlbauweise ausgeführt. Rd. 1.000 t Formstahl<br />

und Breitflanschträger und 100 t Stahlbleche<br />

sind in die Gebäude eingegangen.<br />

Die Lagerhalle ruht auf 75 Fundamenten und<br />

wirkt dank der ästhetisch die Fassade umlau-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Im Juli hat BEPRO seine neue Lagerhalle<br />

und sein neues Verwaltungsbüro<br />

offiziell eingeweiht.<br />

(Foto: BEPRO)<br />

fenden Fensterbänder erstaunlich leicht –<br />

eine Idee, die Architekt Rahim Sediqie eingebracht<br />

hat. »Wir haben eine arbeitsreiche,<br />

aber gut koordinierte Bauphase erlebt und<br />

mit allen beteiligten Unternehmen hervorragend<br />

zu sammengearbeitet. Es handelt<br />

sich – natürlich bis auf die Stahlhersteller –<br />

ausnahmslos um mittelständische Unternehmen<br />

aus un serer Region – wieder ein<br />

Beweis dafür, dass der deutsche Mittelstand<br />

wettbewerbs fähig, effizient und einfach gut<br />

ist«, lobte Sören Filipczak.<br />

Der neue Standort befindet sich im Herzen<br />

des Ruhrgebiets und in Wurfweite des<br />

bisherigen Lager- und Verwaltungssitzes.<br />

Während das alte Verwaltungsgebäude<br />

gleichsam der Geschichte übergeben wurde,<br />

wird die bisherige Lagerhalle mitsamt<br />

Freilager auch weiterhin genutzt. Insgesamt<br />

verfügt das Stahlhandelsunternehmen nun<br />

über rd. 30.000 m 2 Lagerfläche. Mit der<br />

Erweiterung will das Unternehmen seinem<br />

Ruf als »flexibler Spezialist für Spezialitäten«<br />

weiterhin gerecht bleiben. »Kunden sollen<br />

bei BEPRO das finden, was sie woanders nur<br />

schwer oder gar nicht bekommen können«,<br />

so Sören Filipczak. Das 1969 von Peter<br />

Schorr gegründete Stahlhandelshaus konzentriert<br />

sich jedoch nicht nur auf die<br />

Beschaffung und Vermarktung von Spezialitäten,<br />

sondern bedient seine Kunden auch<br />

mit den gängigen Abmessungen über die<br />

ganze Produktpalette.<br />

Bessere Zeiten für den Stahl<br />

»Ich bin überzeugt, dass unser Unternehmen<br />

seinen erfolgreichen Kurs beibehalten<br />

wird. Der unsichere, schwierige sowie<br />

schwache Markt wird sich so schnell zwar<br />

nicht ändern und uns in den nächsten Jahren<br />

noch vor große Herausforderungen stellen«,<br />

sagte Peter Schorr. »Ich glaube aber<br />

daran, dass für den Stahl wieder bessere<br />

Zeiten kommen. Denn auf der ganzen Welt<br />

muß noch viel gebaut werden und in den<br />

entwickelten Ländern steht in den nächsten<br />

Jahren ein erheblicher Instandhaltungs- und<br />

Erneuerungsbedarf an«, zeigte sich der<br />

Unternehmensgründer überzeugt. »BEPRO<br />

hat immer schon langfristig gedacht und<br />

gehandelt. Wir sind gut aufgestellt, international<br />

aktiv und mit Stahl kennen wir uns<br />

aus. In den vielen Jahren des Bestehens<br />

haben wir lernen können, wie man mit Stahl<br />

umgeht und wie man Stahl bewegt.« K<br />

« KONTAKT<br />

BEPRO Blech und Profilstahl<br />

Handelsges. mbH & Co. KG<br />

Consolstraße 11<br />

45889 Gelsenkirchen<br />

Tel. +49 209 98251-10<br />

www.bepro.de<br />

(sm 150902409)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


48 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

CO 2<br />

-Laser oder Faserlaser?<br />

Metallbaubetrieb wählt FiberLas-Schneidanlage<br />

Bad Wörishofen / Saarburg. Seit der Faserlaser qualitativ nahe an die<br />

herkömmliche Schneidtechnik heranreicht und dazu bei Betriebs- und<br />

Wartungskosten deutlich günstiger ist, ist diese Technologie eine attraktive<br />

Alternative. Der traditionsreiche Metallbauer Walter Kind GmbH aus<br />

Rheinland-Pfalz hat sich nach intensiver Recherche bei mehreren<br />

renommierten Herstellern für eine Laserschneidanlage von MicroStep und<br />

einen Faserlaser von IPG Photonics entschieden.<br />

Für das Laserschneiden verfügt die<br />

Walter Kind GmbH, ein familiengeführtes<br />

Metallbauunternehmen, in der 1.800 m 2<br />

großen Produktions- und Lagerhalle seit<br />

Mitte 2014 über eine hochmoderne Laserschneidmaschine<br />

der FiberLas-Baureihe von<br />

MicroStep. Mit einem Faserlaser (4 kW) von<br />

IPG Photonics der neuesten Ge neration mit<br />

Ytterbium-Laserquelle schneidet der<br />

18-Mann-Betrieb eine große Bandbreite an<br />

Materialien, darunter oftmals dicken Edelstahl<br />

oder auch 20-mm-Bau stahl. »Die<br />

Laserschneidanlage ist gut ausgelastet«, sagt<br />

Herbert Kind und ergänzt: »Wir erledigen<br />

derzeit deutlich mehr an Auftragsarbeiten als<br />

für den Eigenbedarf. Das ist genauso wie wir<br />

uns das vorgestellt haben.«<br />

Bei kleineren Mengen und kurzen Produktionszeiten<br />

ist die Walter Kind GmbH als<br />

Laserschneider schnell zur Stelle. Für größere<br />

Produktionen wird parallel auf eine<br />

<br />

schneidan lage von MicroStep gesetzt.<br />

Diese Anlage war für die Bearbeitung<br />

externer Kundenwünsche alleine aber nicht<br />

mehr ausreichend. »Die Anforderungen<br />

unserer Kunden wurden immer größer. Um<br />

sie erfüllen zu können, brauchten wir eine<br />

Laserschneidanlage. Außerdem wollten wir<br />

mit unserem Portfolio mehr in Richtung<br />

umfangreiche Blechbearbeitung gehen«,<br />

blickt der Geschäftsführer zurück. Dünneres<br />

Material unterschiedlichster Werkstoffe<br />

werden seit Inbetriebnahme der neuen<br />

Schneidtechnik schnell und hochqualitativ<br />

mit dem CNC-Laser geschnitten.<br />

Bei der Suche nach dem richtigen<br />

Schneidsystem sah sich Herbert Kind intensiv<br />

auf dem Markt renommierter Hersteller<br />

um. Die Anforderungen waren komplex und<br />

detailliert. »Bei MicroStep hatten wir das<br />

beste Paket – die beste Lösung aus Software,<br />

Service und Technik. Dazu kam natürlich,<br />

dass mit MicroStep in der Vergangenheit<br />

alles hervorragend geklappt hat und<br />

unsere Bediener nun das gleiche Softwaresystem<br />

an beiden Schneidmaschinen<br />

haben«, verrät er. Bei der Kaufentscheidung<br />

war das Preis-Leistungs-Verhältnis ausschlaggebend,<br />

das Mehr an finanziellem<br />

Aufwand lohnte sich durch ein großes Plus<br />

an Leistung im Vergleich zu anderen Herstellern.<br />

Teil der Entscheidungsfindung war auch<br />

die Frage nach der Art der Laserschneidtechnik:<br />

CO 2<br />

-Laser oder Faserlaser? Diese Frage<br />

war schnell beantwortet: »Ein CO 2<br />

-Laser<br />

war bei unserer Auslastung und den Anforderungen<br />

einfach unrentabel.« Denn die<br />

Betriebs- und Wartungskosten sind im Vergleich<br />

zum Faser laser deutlich höher.<br />

Die CNC-Maschinen der FiberLas-Baureihe<br />

sind für das Schneiden mit Faserlaser<br />

oder auch für die Kombination aus Faserlaser<br />

und Plasmaanlage ausgelegt. Als Flachbettanlage<br />

erreichen sie durch die Verwendung<br />

einer niedrigen Portalbrücke, digitale<br />

AC-Servomotoren, spielfreie Getriebe und<br />

präzise Planetengetriebe eine hohe Dynamik.<br />

Das ist die Basis für hochwertige<br />

Schneidergebnisse und schnelles Laserschneiden.<br />

Der CNC-Laser bei der Walter Kind GmbH<br />

hat einen 4-kW-Faserlaser der YLS-Serie vom<br />

weltweit führenden Hersteller IPG Photonics<br />

und erreicht mit seiner Ytterbium- Laserquelle<br />

einen Steckdosenwirkungsgrad von über<br />

30 %. Der automatische Laserschneidkopf<br />

der Serie BIMO FSC von Highyag ermöglicht<br />

durch präzise Einstellung der Fokuslage und<br />

des Fokusdurchmessers sowie genauem<br />

Abstandssensor ein Höchstmaß an Produktivität.<br />

Eine integrierte Reinigungs- und Kalibrierstation<br />

für Düsen sorgt für präzise und<br />

langlebige Produktion.<br />

K<br />

(sm 150902306)<br />

Laserschneidanlage von MicroStep mit 4-KW-Faserlaser der YLS-Serie von<br />

IPG Photonics und Ytterbium-Laserquelle<br />

(Foto: MicroStep)<br />

« KONTAKT<br />

MicroStep Europa GmbH<br />

Messerschmittstraße 10<br />

86825 Bad Wörishofen<br />

Tel. +49 8247 96294-0<br />

www.microstep-europa.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 49<br />

50 Jahre an der Unternehmensspitze<br />

und immer 100 Prozent<br />

Manfred Kerschgens feiert »goldenes« Betriebsjubiläum<br />

Stolberg. Der Stolberger Unternehmer Manfred Kerschgens konnte am<br />

1. Juli dieses Jahres sein 50-jähriges Betriebsjubiläum feiern. 50 Jahre,<br />

ein halbes Jahrhundert – in dieser Zeit hat sich das Familienunternehmen<br />

Kerschgens von einem kleinen, aber feinen Stahlhändler zu einem<br />

international bekannten Unternehmen entwickelt – nicht zuletzt dank<br />

Manfred Kerschgens.<br />

(Foto: Kerschgens)<br />

»Wenn ich etwas mache, dann mache<br />

ich es 100-prozentig. Sonst könnte ich es<br />

auch bleiben lassen«, beschreibt der 74-jährige,<br />

was ihn 50 Jahre lang und bis heute<br />

antreibt. 1960 startete der gebürtige Stolberger<br />

sein Studium der Betriebswirtschaftslehre,<br />

um dann 1965 in den Familienbetrieb<br />

einzutreten. 1966 wurde er für ein praktisches<br />

Jahr in den USA beurlaubt, wo er<br />

ebenfalls im Stahlhandel tätig war. Danach<br />

arbeitete er als Außendienstmitarbeiter für<br />

den Raum Stolberg / Düren wieder in der<br />

Firma. 1970 wurde er Mitglied der Ge -<br />

schäftsführung und 1985 Gesellschafter<br />

und Ge schäftsführer der Kerschgens Stahlhandel<br />

GmbH. Und er hat einiges bewegt.<br />

Das 1876 gegründete Unternehmen hat<br />

sich von Anfang an auf den Stahlhandel<br />

Über Kerschgens<br />

Standorte Stolberg, Bitburg, Trier, Würselen<br />

Gegründet 1876<br />

Mitarbeiter 230 (davon 20 Auszubildende)<br />

Kundenbranchen: Industriebetriebe, Maschinen-,<br />

Apparate-, Stahl- und Metallbau, Schlosser,<br />

Bauunternehmer, sonstige Werkstoffverarbeiter<br />

Vertriebsgebiet: Rheinland, Rheinland-Pfalz,<br />

Saarland, Elsass, Ostbelgien, Luxemburg, einzelne<br />

Produkte auch deutschlandweit und in weitere<br />

angrenzende EU-Staaten<br />

konzentriert und seine Kompetenzen kontinuierlich<br />

erweitert. Heute liefert Kerschgens<br />

in das gesamte Rheinland, nach Rheinland-<br />

Pfalz, ins Saarland sowie ins Elsass, nach<br />

Ost belgien und Luxemburg – einzelne Produktgruppen<br />

werden auch deutschlandweit<br />

und in weitere angrenzende EU-Staaten<br />

vertrieben. Aber nicht nur das. »Wir verstehen<br />

uns heute als Dienstleister rund um<br />

Stahl, Edelstahl, NE-Metalle, Baustahl und<br />

Lochbleche«, so Kerschgens. »Unser Angebot<br />

an Werkstoffen, Anarbeitungsleistungen<br />

und Services ist eines der umfangreichsten<br />

in der gesamten Branche und reicht weit<br />

über das Angebot eines klassischen Großhandels<br />

hi naus. Besonderen Wert legen wir<br />

darauf, unser Produktportfolio wie auch<br />

unsere Dienstleistungen konsequent an den<br />

Be dürfnissen unserer Kunden aus der Industrie,<br />

der Stahl- und Metallverarbeitung<br />

sowie aus der Baubranche auszurichten –<br />

100-prozentiger Einsatz eben.« Zu Kerschgens<br />

gehören mittlerweile vier Standorte in<br />

Stolberg, Bitburg, Trier und Würselen, an<br />

denen das Unternehmen rd. 230 Mitarbeiter<br />

beschäftigt.<br />

Nach fünf verschiedenen Bauabschnitten<br />

im Laufe der Jahre hat die Firma in Stolberg<br />

2009 ihre heutige Größe erreicht. In dem<br />

Jahr erfolgte der Bau eines neuen Hochregallagers<br />

am Standort Stolberg und Investitionen<br />

in neue, modernere Krananlagen<br />

wurden getätigt. 2012 konnte das modernste<br />

Formstahl-Center Europas auf einer<br />

Gesamtfläche von rd. 10.000 m 2 eröffnet<br />

werden. Blickt man dann noch auf die Um -<br />

Seit 50 Jahren steht Manfred Kerschgens an<br />

der Spitze des Familienunternehmens.<br />

satzzahlen, spricht die Erfolgsgeschichte für<br />

sich.<br />

Eigentlich könnte sich Manfred Kerschgens<br />

zufrieden zurücklehnen. Schließlich<br />

hat er als Geschäftsführer viel erreicht und<br />

während seiner Zeit als ehrenamtlicher Prüfer<br />

der IHK und Gebietsvorstand des Bundesverbandes<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS<br />

AG) darüber hinaus einen wichtigen Beitrag<br />

sowohl für die Industrie als auch für die<br />

Branche geleistet. »Ach nein«, wehrt er ab,<br />

»die Hände in den Schoß legen ist nichts für<br />

mich. Das Unternehmen gehört immer noch<br />

zu meinem Leben. Es nimmt nicht mehr so<br />

viel Raum ein, aber wenn ich gebraucht werde,<br />

stehe ich gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.«<br />

Und da steht im nächsten Jahr<br />

bereits das nächste Jubiläum an: 2016 feiert<br />

das Familienunternehmen Kerschgens sein<br />

140-jähriges Bestehen. (sm 150902252) K<br />

« KONTAKT<br />

Kerschgens<br />

Werkstoffe & Mehr GmbH<br />

Steinbachstraße 38 – 40<br />

52222 Stolberg<br />

Tel. +49 2402 1202-0<br />

www.kerschgens.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


50 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Stahlhändler feiert 85-jähriges Bestehen<br />

Stahl digital: Günther + Schramm investiert im Jubiläumsjahr in Webshop<br />

Oberkochen. Wer rastet, der rostet. Das gilt natürlich auch für<br />

Stahlunternehmen. Ohne stetige Weiterentwicklung ist eine obere Position<br />

im Markt nicht möglich. Deshalb investiert der Stahlhändler und<br />

Systemdienstleister Günther + Schramm seit 85 Jahren ständig in neue<br />

Technologien und passt sein Dienstleistungsangebot aktuellen Trends an.<br />

Im Jubiläumsjahr eröffnet das Oberkochener Unternehmen z. B. nun einen<br />

Webshop und setzt damit einen neuen Standard in der Branche. Nie war<br />

der Einkauf von Stahl und Co. einfacher als heute.<br />

Seit 1930 hat Günther + Schramm seinen<br />

Sitz in Oberkochen. Im Laufe der Zeit<br />

hat das Unternehmen eine rasante Entwicklung<br />

hingelegt. Heute ist der Stahlhändler<br />

und Systemdienstleister mit 180 Mitarbeitern,<br />

über 2.000 Kunden und vier Standorten<br />

in Oberkochen, Königsbronn, Fellbach<br />

und Mannheim eines der Top-Unternehmen<br />

im süddeutschen Raum.<br />

Auch nach 85 Jahren entwickelt sich Günther<br />

+ Schramm weiter und passt sein Angebot<br />

stets den aktuellen Anforderungen des<br />

Marktes an. »Seit Kurzem verkaufen wir<br />

unsere Produkte online über unseren Webshop.<br />

Das wäre vor einigen Jahren noch<br />

undenkbar gewesen«, sagt Bernd Seibold,<br />

Geschäftsführer von Günther + Schramm.<br />

Kunden können aktuell aus über sieben Produktkategorien<br />

mit mehr als 5.000 Artikeln<br />

verschiedenster Abmessungen wählen und<br />

sofort online bestellen. »Damit sind wir<br />

nicht nur Vorreiter in unserer Branche, sondern<br />

bieten unseren Kunden einen echten<br />

Mehrwert«, fügt Bernd Seibold hinzu.<br />

Seit dem Start arbeitet der Stahlhändler<br />

kontinuierlich an der Weiterentwicklung des<br />

Onlineshops. Die Lieferung erfolgt deutschlandweit<br />

vom Standort Oberkochen aus.<br />

»Die Nutzerzahlen steigen täglich. Das<br />

zeigt, dass wir mit dieser Innovation auf<br />

dem richtigen Weg sind«, so Bernd Seibold.<br />

Strategische Ausrichtung<br />

als Schlüssel zum Erfolg<br />

Den Gesamterfolg verdankt Günther +<br />

Schramm vor allem der strategischen Ausrichtung<br />

als Stahlhändler und Metall-Service-<br />

Center, die seit 2003 verfolgt wird. »Wir<br />

bieten unseren Kunden nicht nur eine besonders<br />

breite Produktpalette an Qualitäts- und<br />

(Fotos: Günther+Schramm)<br />

Die Geschäftsführer der Günther + Schramm GmbH: Hubert Baier und<br />

Wolfgang Doerr-Bernd Seibold<br />

Seit 85 Jahren ist Günther + Schramm erfolgreich am<br />

Markt, hier ein Bild aus vergangenen Zeiten.


Edelstahl, Blankstahl, Aluminium und weiteren Sonderwerkstoffen,<br />

sondern übernehmen auf Kundenwunsch auch die Materialbearbeitung<br />

und die Funktion eines externen Lagers«, so Wolfgang Dörr,<br />

ebenfalls Ge schäftsführer von Günther + Schramm. »Zum Beispiel<br />

stellen wir auf Wunsch auch fertig bearbeitete Werkstücke her, die<br />

sofort weiterverarbeitet werden können.« Im Rahmen dessen beliefert<br />

Günther + Schramm Firmen bei Bedarf just in time mit den<br />

benötigten Werkstoffen. Kunden sparen sich die kostenintensive<br />

Lagerhaltung und erhalten das benötigte Material erst kurz vor<br />

Produktionsbeginn – auf Wunsch mehrmals am Tag. Mit diesem<br />

zukunftsweisenden Servicekonzept sei Günther + Schramm heute<br />

ein führender Systemdienstleister für Stahl und Metalle im süddeutschen<br />

Raum, so das Unternehmen.<br />

Positiver Blick in die Zukunft<br />

Das gesamte Günther + Schramm-Team entwickelt ständig neue<br />

Ideen. Investitionen wie der Webshop zeigen, dass das Unternehmen<br />

den aktuellen Marktentwicklungen standhält und weiterhin<br />

auf Erfolgskurs ist. »Einen großen Anteil daran haben natürlich<br />

unsere 180 Mitarbeiter. Mit Teamgeist und Engagement arbeiten<br />

sie täglich daran, die Wünsche unserer Kunden optimal zu erfüllen«,<br />

weiß Hubert Baier, ebenfalls Geschäftsführer und Personalverantwortlicher<br />

bei Günther + Schramm. Über 50 % aller An -<br />

gestellten sind bereits seit mehr als zehn Jahren im Unternehmen<br />

beschäftigt. Neue Mitarbeiter und Auszubildende stellt der Systemdienstleister<br />

jedes Jahr ein. Denn Stillstand ist bei Günther +<br />

Schramm ein Fremdwort.<br />

(sm 150902384) K<br />

« KONTAKT<br />

Günther + Schramm GmbH<br />

Heidenheimer Straße 65<br />

73447 Oberkochen<br />

Tel. +49 7364 24-110<br />

www.gs-stahl.de<br />

DIGITALISIERUNGSEXPERTE<br />

FÜR KLÖCO-AUFSICHTSRAT<br />

Duisburg. Prof. Dr. Tobias Kollmann wurde am 14. Juli 2015 mit sofortiger<br />

Wirkung in den Aufsichtsrat der Klöckner & Co SE bestellt. Er tritt die<br />

Nachfolge des im Mai verstorbenen Robert J. Koehler an. Als Mitgründer<br />

von AutoScout24 gehörte Prof. Dr. Tobias Kollmann zu den Pionieren der<br />

deutschen Internet-Gründer szene und elek tronischer Marktplätze. Seit<br />

2001 ist er Professor für E-Business und E-Entrepreneurship und seit 2005<br />

Inhaber des Lehrstuhls für BWL und Wirtschaftsinformatik an der Universität<br />

Duisburg- Essen. Als »Business Angel« finanzierte der Digitalisierungsexperte<br />

zudem über die letzten 15 Jahre zahlreiche Startups der Digitalen<br />

Wirtschaft, wofür er 2012 vom Business Angels Netzwerk Deutschland e.V.<br />

zum »Business Angel des Jahres« gewählt wurde. Im April 2013 wurde er<br />

zum Vorsitzenden des Beirats »Junge Digitale Wirtschaft« berufen, der den<br />

Bundeswirtschaftsminister bei allen wichtigen Fragen der digitalen Wirtschaft<br />

berät. Ferner ist Prof. Dr. Kollmann Beauftragter für die Digitale<br />

Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen.<br />

www.kloeckner.com<br />

K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong><br />

MUSS WS(Jp)/SE/mh/SE/ (sm 150902387)


52 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Online-Handelsplattform wird ausgebaut<br />

#netzwerk-stahl.de will Stahlgeschäft verändern<br />

Oelde. Auf der Handelsplattform #netzwerk-stahl.de dreht sich alles um<br />

das Thema Stahl. Halbzeuge von Profilstahl über Rundrohre und Bleche bis<br />

hin zu Draht können gesucht, angefragt oder angeboten werden – nicht nur<br />

lokal, sondern bundesweit. #netzwerk-stahl.de strebt eine nach eigenen<br />

Angaben »moderne Verlinkung« des Stahlverwenders mit dem Handel an.<br />

#netzwerk-stahl.de ist eine umfassende<br />

und unabhängige Internetplattform für den<br />

deutschen Stahlhandel und dessen Kunden.<br />

Stahlverwender können auf dem Portal<br />

Preis anfragen zu praktisch allen Arten von<br />

Stahlprodukten platzieren, auf die Händler<br />

bundesweit mit Angeboten antworten können.<br />

Für Stahlverwender ist die Nutzung der<br />

normalen Basisfunktion kostenlos. Der Handel<br />

hingegen kann kostenpflichtig Gebiete<br />

buchen – und sich damit quasi aus dem<br />

Stand heraus neue Regionen in Deutschland<br />

erschließen, in denen er bislang nicht tätig<br />

war. Das dahinter stehende Gebührenmodell<br />

ist exakt auf das Nutzungsverhalten und<br />

den Anspruch des jeweiligen Händlers zu -<br />

geschnitten: Er muss nur für das zahlen, was<br />

er auch gebucht hat.<br />

Von der Idee zum Projekt<br />

Mit #netzwerk-stahl.de hält in die traditionell<br />

geprägte Stahlbranche eine Idee Einzug,<br />

die in anderen Bereichen – vom Auto bis<br />

zum Buch – längst ihren Siegeszug angetreten<br />

hat. »Unser Portal ist so etwas wie mobile.de,<br />

nur eben für den Stahlhandel und<br />

dessen Kunden«, erläutert Ralf Niemeier, der<br />

Initiator und Kopf hinter #netzwerk-stahl.de,<br />

die Grundidee. »Heute suchen Sie ein Auto<br />

auch nicht mehr allein bei den beiden<br />

Autohäusern in Ihrem Wohnort. Denn über<br />

das Internet steht Ihnen das gesamte Angebot<br />

zwischen Flensburg und Passau offen.«<br />

Ralf Niemeier, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Montanstahl GmbH in Oelde, ist<br />

seit 1985 in der Branche tätig und kennt sie<br />

genau. Nach seinem Geschmack werden<br />

Geschäfte immer noch viel zu häufig wie in<br />

den 1980er- und 1990er-Jahren per Fax<br />

abgewickelt. »Wenn ich Recht habe, dann<br />

ist unsere Plattform noch nicht mal eine<br />

Weisheit, sondern eine längst überfäl lige, ja<br />

geradezu naheliegende Idee«, ist sich<br />

Niemeier sicher. Befragungen zu Beginn des<br />

Projekts hätten gezeigt, dass der Handel<br />

durchaus auf der Suche nach neuen Ideen<br />

für das stagnierende Geschäft sei.<br />

Internet versus Fax-Kultur<br />

Als digitale Handelsplattform bietet<br />

#netzwerk-stahl.de Funktionalitäten, die<br />

jeder herkömmlichen Such- und Angebotsabfrage<br />

per Fax oder selbst E-Mail haushoch<br />

überlegen seien, so das Unternehmen.<br />

Leicht verständliche Eingabemasken<br />

mit systematisch<br />

operierenden und<br />

logischen Abfragefolgen<br />

greifen auf<br />

komplexe Datenbanken<br />

zu.<br />

Wer Stahl benötigt,<br />

kann bereits<br />

nach kurzer Zeit präzise<br />

Anfragen im Portal einstellen und allen<br />

Händlern sichtbar machen, die Interesse an<br />

der Lieferung exakt dieser Produkte in exakt<br />

diesem Gebiet haben. Der Interessent definiert<br />

dabei schrittweise alle eingrenzenden<br />

Kriterien wie Produkt gattung, Produkt, Geometrie,<br />

Größe, Güte, Zuschnitt, Länge, Stückzahl<br />

etc. Dabei können einem Projekt praktisch<br />

beliebig viele und unterschiedliche<br />

Positionen aller Produktgattungen hinzugefügt<br />

werden. Zu den Grundangaben zählen<br />

auch wichtige Informationen, z. B. abweichende<br />

Lieferadressen, der Projektstatus<br />

(Voranfrage oder fixer Termin), Konditionen<br />

»<br />

Wenn ich Recht habe, ist unsere<br />

Plattform eine längst überfällige,<br />

ja geradezu naheliegende Idee.<br />

des Transports und sogar Zahlungsbedingungen<br />

wie auch erforder liche Zertifizierungen<br />

eines anbietenden Händlers.<br />

Bei der Produktsuche ist es möglich, erläuternde<br />

Zeichnungen hochzuladen, um Produkte<br />

individuell zu spezifizieren und Zu -<br />

schnittwünsche anzugeben. »Ab der Version<br />

2.0 wird es voraussichtlich ein Modul<br />

für das Hochladen ganzer Materialtabellen<br />

oder für Auszüge direkt aus Excel oder CAD-<br />

Programmen geben. Der Suchende erhält<br />

dann Angebote in einem einheitlichen Format,<br />

die er elektronisch auswerten kann«,<br />

so Ralf Niemeier über die weitere Entwicklung<br />

von #netzwerk-stahl.de.<br />

Win-Win-Situation<br />

mit beiderseitigem Nutzen<br />

Die vielfältigen Funktionalitäten des Portals<br />

böten Verarbeiternwie Händlern zahlreiche<br />

neue Nutzungsmöglichkeiten. Stahlkäufer<br />

können die Plattform vollkommen kostenfrei<br />

nutzen, lediglich künftig buchbare<br />

»Komfortmodule« sind kostenpflichtig.<br />

Für den Handel, für den #netzwerk-stahl.<br />

de primär entwickelt wurde, sind die vielfältigen<br />

Möglichkeiten<br />

zwar nicht kostenlos,<br />

dafür sei die<br />

Buchung aber mit<br />

zahlreichen interessanten<br />

Vorteilen<br />

verbunden. So kann<br />

jeder Händler auf<br />

einer großen<br />

Deutschlandkarte für jede Produktgruppe<br />

dreistellige Postleitzahlgebiete, sogenannte<br />

»Produkt gebiete«, aktivieren. Für diese<br />

Gebiete wurde anhand vieler Kriterien, beispielsweise<br />

der Zahl der Stahlverwender,<br />

eine Wertigkeit ermittelt, durch die sich der<br />

Preis der Buchung definiert.<br />

Die Händler können damit ab sofort Gebiete<br />

erschließen, in denen sie bislang nicht<br />

aktiv waren; entweder für all ihre Produkte<br />

oder auch nur für ausgewählte Spezifikationen,<br />

Mengen, Güten, etc. – so die Idee. Jeder<br />

Händler erhalte (sofern er nicht vom Kaufinteressenten<br />

ausgeschlossen wurde) grund-<br />

Ralf Niemeier, Initiator und Geschäftsführer<br />

von #netzwerk-stahl.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 53<br />

sätzlich alle Anfragen, die zu seinen Angeboten<br />

passen. Für viele Produktgruppen ist<br />

dabei im Portal ein Preisvorkalkulationssystem<br />

hinterlegt, d. h. wenn ein Händler beim<br />

Einstellen eines Produktes in den Onlineangebotsbestand<br />

einen Staffelpreis definiert, ist<br />

dieser bei Käuferanfrage zum gleichen Produkt<br />

bereits im Angebot vordefiniert und<br />

muss nur bestätigt oder angepasst werden.<br />

Neben gängigen Lagerprodukten hat der<br />

Händler im Onlineangebotsbestand die<br />

Möglichkeit, Restmengen in größerem Um -<br />

fang bundesweit anzubieten. »Wir bringen<br />

passende Käufer und Verkäufer zusammen«,<br />

erläutert Niemeier die Funktions weise seines<br />

Portals, »treten aber nicht als Zwischenhändler<br />

auf, sondern stellen lediglich die Plattform<br />

mit den entsprechenden technischen<br />

Rahmenbedingungen zur Verfügung«.<br />

Neben den Basisfunktionen bietet das<br />

Portal zusätzlich eine Vielzahl von Servicetools.<br />

Verarbeiter können sich in eine Branchenübersicht<br />

eintragen und ihre Leistungen<br />

dort anbieten, aktuelle Legierungszuschläge<br />

können eingesehen und Coil-, Rohroder<br />

CSV-Rechner genutzt werden.<br />

Neues Konzept für den Stahlhandel: Kaufinteressenten können auf<br />

#netzwerk-stahl.de Preisanfragen zu praktisch allen Arten von Stahlprodukten<br />

platzieren, auf die Händler bundesweit mit Angeboten antworten können.<br />

Vollständige Transparenz<br />

bei größter Sicherheit<br />

Einer der ehernen Grundsätze von #netzwerkstahl.de<br />

ist es, von Anfang an keine Ange bote<br />

gegen Aufpreis zu priorisieren oder mit exklusiven<br />

Partnern zusammenzuarbeiten – anders<br />

als z. B. bei Google-AdWords-Kam pagnen.<br />

Was auf den ersten Blick widersprüchlich<br />

wirkt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung<br />

als äußerst sinnvoll. Das Portal lebt von der<br />

absoluten Gleichberechtigung aller Händler,<br />

heißt es. Alle Angebote werden zeilenweise<br />

in Tabellen ausgegeben, alle Spalten sind aufoder<br />

absteigend sortierbar. Werden Angebote<br />

auf den vorderen Plätzen angezeigt, dann<br />

nur aus dem Grund, dass sie dort hingehörten,<br />

so der Anbieter.<br />

Von diesen Daten werden bei #netzwerkstahl.de<br />

nur diejenigen gesammelt, die un -<br />

bedingt für Statistiken benötigt werden, um<br />

z. B. die Lizenzgebühren sukzessive präzisieren<br />

zu können. Diese Daten werden nur<br />

unscharf und ohne Namen oder Adressen<br />

auf Basis der dreistelligen Postleitzahlen<br />

zusammen getragen. »Daten die man nicht<br />

hat, können auch nicht geklaut werden, und<br />

solch unkonkrete Daten, stellen auch keinen<br />

Anreiz dar«, ist sich Niemeier sicher.<br />

Jeder teilnehmende Stahlhändler wird vor<br />

der Freischaltung eines Zugangs mehrfach<br />

überprüft; die Anmeldung könne daher mitunter<br />

einige Tage in Anspruch nehmen. Jede<br />

Freigabe erfolgt durch zwei Mitarbeiter von<br />

#netzwerk-stahl.de. Bei der Anmeldung sind<br />

überdies nur personengebundene E-Mail-<br />

Adressen zulässig; Adressen wie info@stahlmueller.de<br />

werden nicht aktzeptiert.<br />

Der Firmensitz des Händlers muss zwingend<br />

in Deutschland liegen, was im Zweifel<br />

auch durch Nachweise belegt werden muss.<br />

Bei den Kaufinteressenten ist die Prüfung<br />

vereinfacht, da sie auch mit weniger Zu -<br />

griffsrechten ausgestattet sind. Privatpersonen<br />

oder fremde Gewerbe haben keine<br />

Möglichkeit, einen Käufer- oder gar Händlerstatuts<br />

zu erlangen. Sie können nur An -<br />

fragen erstellen, die auch nur den Händlern<br />

angezeigt werden, die das möchten. K<br />

« KONTAKT<br />

#netzwerk-stahl.de<br />

Montanstahl GmbH<br />

Albert-Einstein-Straße 9<br />

59302 Oelde<br />

Tel. +49 2522 9370-0<br />

www.netzwerk-stahl.de<br />

(Bild: #netzwerk-stahl.de)<br />

(sm 150902346)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


54 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Online schnell zum stärksten Stahl<br />

Emmenbrücke. Steeltec präsentiert seinen Online-Werkstofffinder für umfassende Information<br />

auf einen Blick. Ist das passende Material gefunden, verkürzt die eigens entwickelte Software Steelcalc<br />

den Weg vom Kundenauftrag zur fertigen Lösung deutlich.<br />

Investitionsentscheidungen in der Stahlindustrie<br />

werden heute zunehmend durch<br />

intensive Internetrecherche vorbereitet. Der<br />

schweizer Blankstahlspezialist Steeltec, ein<br />

Unternehmen der SCHMOLZ + BICKEN-<br />

BACH Gruppe, hat auf seiner Website daher<br />

einen neuen Werkstofffinder eingerichtet.<br />

Die hoch- und höherfesten Stahllösungen<br />

ETG ® und HSX ® von Steeltec bieten unterschiedliche<br />

mechanisch-technologische<br />

Eigenschaften und eignen sich für verschiedenste<br />

Anwendungen. Dank des neuen<br />

Werkstofffinders können Interessenten nun<br />

anhand verschiedener Prozess eigenschaften<br />

verfolgen, welche der sieben unterschiedlichen<br />

Stahllösungen des Unternehmens die<br />

Anforderungen am besten erfüllt. Zu den<br />

Auswahlparametern gehören Attribute wie<br />

Kaltformbarkeit, dynamische Belastbarkeit<br />

oder Zähigkeit.<br />

»Bei dem neuen Werkstofffinder war es<br />

uns wichtig, zentrale Informationen zu<br />

unseren Spezialstahlsorten anschaulich zu<br />

bündeln und damit eine schnelle Orientierungshilfe<br />

zu bieten. Vertiefende Informationen<br />

zu unseren Lösungen erhalten unsere<br />

Kunden selbstverständlich nach wie vor<br />

über die Kolleginnen und Kollegen in der<br />

technischen Beratung sowie in ausführlichen<br />

Datenblättern auf unserer Website«,<br />

erläutert Guido Olschewski, Leiter Qualitätsmanagement<br />

und Entwicklung bei Steeltec.<br />

Für den schnellsten Weg vom Kundenauftrag<br />

bis zur fertigen Lösung ist dann die<br />

Produktionstechnologie und das zugrunde<br />

liegende Werkstoff-Know-how entscheidend.<br />

»Entwicklungszeiten werden immer<br />

kürzer. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist<br />

technologische Effizienz das Gebot der<br />

Stunde«, betont Guido Olschewski, Leiter<br />

Managementsysteme und Produktentwicklung<br />

bei Steeltec. Mit der eigens entwickelten<br />

Software Steelcalc bildet der Blankstahlhersteller<br />

sein gesammeltes Ingenieurwissen<br />

über das Verhalten der hochfesten Spezialstahlprodukte<br />

und die Einflusskriterien in<br />

der Fertigung ab. Dadurch wird der Weg<br />

(Foto: Steeltec)<br />

Interessenten<br />

erhalten auf einen<br />

Blick eine Übersicht,<br />

welche der hochund<br />

höherfesten<br />

Spezialstahllösungen<br />

ETG und HSX von<br />

Steeltec die<br />

gestellten<br />

Anforderungen am<br />

besten erfüllt.<br />

vom Kundenauftrag zur Lösung deutlich<br />

verkürzt. Vorher waren manuelle Berechnungen<br />

durch das Entwicklungsteam nötig.<br />

Heute haben die Praktiker in der Arbeitsvorbereitung<br />

die Möglichkeit, automatisch<br />

generierte Vorgaben zur Einstellung der<br />

Prozessparameter zu verwenden. Der Vorteil:<br />

Wünscht ein Abnehmer besondere<br />

mechanisch-technologische Kennwerte,<br />

kann mit Fließkurvenberechnungen der<br />

anforderungsgerechte Umformgrad ermittelt<br />

werden. Bei Bedarf stellt Steeltec An -<br />

wendern Fließkurvenberechnungen für die<br />

konstruktive Auslegung von Bauteilen zur<br />

Verfügung. Ein weiteres Plus der Software:<br />

Steelcalc berechnet automatisch die benötigten<br />

Ziehkräfte unter Berücksichtigung der<br />

tribologischen Verhältnisse im Ziehwerkzeug.<br />

Die Prozessparametervorgaben aus<br />

dem Berechnungstool Steelcalc werden fortlaufend<br />

mit Ist-Daten aus der Produktion<br />

abgeglichen und verfeinert. »Nachhaltiges<br />

Wissensmanagement und gezielte Prozesssteuerung<br />

sind der Grundstein zu unserem<br />

Erfolg in der Blankstahlherstellung«, so Guido<br />

Olschewski. »Durch Bündelung dieser<br />

Kompetenzen in Datenbanken und Formeln<br />

ermöglichen wir Anwendern schnelle Lö -<br />

sungen und den nachweislich stärksten<br />

Stahl für den Praxiseinsatz.«<br />

/<br />

www.steeltec.ch/produkte-leistungen/<br />

werkstofffinder<br />

(sm 150702204)<br />

PRODUKTPORTFOLIO ERWEITERT<br />

Hilden. Böllinghaus Steel führt jetzt auch<br />

Duplex-Produkte in seinem Portfolio. Das Unternehmen<br />

bietet in diesem Rostfrei-Segment ab<br />

sofort die Werkstoffe 1.4462 (UNS S31803) und<br />

1.4162 (UNS S32101) in sämtlichen Abmessungen<br />

seines Produktionsprogramms an. Der Werkstoff<br />

1.4462 zählt zur Klasse der (austenitisch-ferritischen)<br />

Duplexstähle. Er ist korro sionsbeständig<br />

und besitzt eine höhere Festigkeit als viele andere<br />

nichtrostende Stähle. Der Werkstoff 1.4162 ist<br />

ein Lean-Duplex-Chrom-Edelstahl mit Zusätzen<br />

von Mangan, Nickel. Molybdän und Kupfer. Er<br />

zeichnet sich vor allem durch seine hohe Korrosionsbeständigkeit,<br />

insbesondere gegen Lochund<br />

Spannungsrisskorrosion aus. Einige Titan- und<br />

Nickel-Basis-Legierungen runden das Portfolio<br />

vorerst ab.<br />

www.boellinghaus.de<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS(JP)/SE/ mh/SE (sm 150902324)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 55<br />

KLÖCKNER ISTEEL-APP JETZT<br />

MIT ALLEN PRO-FEATURES<br />

Duisburg. Klöckner & Co Deutschland hat eine<br />

neue, aktualisierte Version seiner Klöckner iSteel-<br />

App veröffentlicht. In der neuen, komplett kostenlosen<br />

Version sind nun auch alle Features der<br />

ehemaligen Pro-Version enthalten. Die bisherige<br />

Pro-Version entfällt. Zudem hat Klöckner die<br />

mobile Anwendung einem Redesign unterzogen<br />

und mit aktuellen Lieferprogrammen bestückt.<br />

Klöckner iSteel bietet dem Anwender vielfältige<br />

Funktionen. Die App ist vor allem für Konstruktionsbüros,<br />

Architekten und Stahlverwender interessant.<br />

Sie enthält das komplette Klöckner-Konstruktionshandbuch<br />

als PDF. Dieses Standard-<br />

Nachschlagewerk gibt es sonst nur gedruckt im<br />

Buchhandel zum Preis von 45 €. Darüber hinaus<br />

sind die Legierungszuschläge der letzten fünf Jahre<br />

abrufbar, ergänzt um eine grafische Darstellung<br />

der zeitlich individuell einstellbaren Preisentwicklung.<br />

Dazu gibt es einen umfangreichen Materialrechner,<br />

die aktuellen LME-Kurse inkl. grafischer<br />

Zeitdarstellung, die aktuellen Lieferprogramme<br />

und eine Standortsuche nach Postleitzahlen.<br />

Klöckner iSteel ist für iPhone / iPad, Android und<br />

Windows Phone erhältlich.<br />

K<br />

MUSS mh/SE/WS (sm 150802345)<br />

NEUER UNTERNEHMENSSITZ<br />

WIRD EINGEWEIHT<br />

Bad Wörishofen. Die MicroStep Europa GmbH<br />

feiert Mitte <strong>September</strong> die Einweihung Ihres neuen<br />

Firmensitzes in Bad Wörishofen. Zu den Feierlichkeiten<br />

werden Gäste aus Politik, Wirtschaft<br />

und Wissenschaft erwartet.<br />

»Mit dem Bau und einem Investitionsvolumen<br />

von mehr als 2,5 Mill. € bekennen wir uns deutlich<br />

zum Wirtschaftsstandort Bayern«, sagt Igor<br />

Mikulina, Geschäftsführer der MicroStep Europa<br />

GmbH. In unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen<br />

Unternehmenssitz nimmt im Herbst darüberhinaus<br />

das MicroStep CompetenceCenter seinen<br />

Betrieb auf (Rudolf-Diesel-Straße 16).<br />

www.microstep-europa.de<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS(Jp)/SE/ (sm 150902386)<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH einen großen Schritt in<br />

der strategischen Neuausrichtung, die eine Fokussierung<br />

auf die Produktion von Speziallangstahl<br />

und den Vertrieb der eigenen Produkte über das<br />

gruppen eigene Sales & Services-Netzwerk vorsieht.<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH und JACQUET<br />

METAL SERVICE werden dank der Transaktion ihre<br />

bereits bestehenden Lieferbeziehungen ausweiten<br />

und weiterhin als verlässliche Partner zusammenarbeiten.<br />

www.schmolz-bickenbach.com K<br />

/<br />

MUSS WS(Jp)/SE/ mh/SE/ (sm 150902389)<br />

SEIT 20 JAHREN SPEZIALIST<br />

FÜR HÄRTEPRÜFUNG<br />

Ulm. Die Latzke Härteprüfung GmbH mit Sitz im<br />

nordrhein-westfälischen Wiehl ist Spezialist im<br />

Bereich der Härteprüfung. Das Unternehmen, das<br />

seit Kurzem zum Prüfmaschinenhersteller Zwick<br />

in Ulm gehört, verfügt über ein DAkkS-akkreditiertes<br />

Kalibrierlabor sowie ein umfangreiches<br />

Service- und Produktangebot rund um die Härteprüfung<br />

und Metallografie. Dadurch hat der Kunde<br />

über die Leistungen von Zwick hinaus auch<br />

Zugriff auf ASTM-Kalibrierungen, Generalüberholungen,<br />

Metallografieprodukte, Reparaturen<br />

sowie Ersatzteile für viele Hersteller – und sogar<br />

den Service für alle Hersteller.<br />

Im Juni 2015 wurde das 20-jährige Bestehen<br />

von Latzke mit einer zweitägigen Jubiläumsveranstaltung<br />

gefeiert. Dabei wurden aktuelle und<br />

zukünftige Themen im Umfeld der Härteprüfung<br />

durch verschiedene Referenten aufge griffen – von<br />

Zwick, der PTB und auch von Latzke selbst. Die<br />

Härteprüfung ist ein elementarer Baustein für die<br />

Beurteilung und Feststellung physikalischer<br />

Eigenschaften von Metallen und anderen Materialien.<br />

Grundlagenkenntnisse in der Produktion<br />

sowie weitergehendes Expertenwissen im Labor<br />

sind dabei unverzichtbar.<br />

www.zwick.de<br />

www.latzke-pruefmaschinen.de K<br />

/<br />

<br />

<br />

<br />

MUSS WS(Jp)/SE/mh/SE (sm 150902391)<br />

NEUE APP FÜR ANSCHLAGMITTEL<br />

Übach-Palenberg. Die SpanSet GmbH & Co.<br />

KG hat mit einer neuen App, dem SpanSet-Tragfähigkeitsrechner,<br />

ihr Portfolio an Serviceangeboten<br />

im Bereich der Anschlag- und Hebetechnik<br />

erweitert. Die App ist die digitale Weiterentwicklung<br />

des analogen »Hebekraft-Controllers« und<br />

dient zur Ermittlung der benötigten Anschlagmittel<br />

bei allen anfallenden Aufgaben zum Heben<br />

und Bewegen von Lasten. Weil beim Heben für<br />

alle Anschlagmittel die gleichen physikalischen<br />

Gesetzmäßigkeiten gelten, ist die neue App nicht<br />

nur bei textilen Anschlagmitteln wie Hebebändern<br />

und Rundschlingen verwendbar, sondern<br />

auch bei Ketten und Drahtseilen. Zur Ermittlung<br />

der benötigten Tragfähigkeit muss nur das Ge -<br />

wicht der Last und die Anschlagart eingegeben<br />

werden. Insgesamt kann man bei der App zwischen<br />

14 verschiedenen Anschlagarten wählen.<br />

Das Programm ist kostenlos im AppStore von<br />

Apple und bei GooglePlay erhältlich.<br />

www.spanset.de<br />

K<br />

/<br />

MUSS korrigiert: WS/mh/SE (sm 150602056)<br />

<br />

VERKAUF ABGESCHLOSSEN<br />

Emmenbrücke. Die an der Schweizer Börse<br />

kotierte SCHMOLZ + BICKENBACH AG hat Ende<br />

Juli die Veräußerung ihrer spezifischen Distributionseinheiten<br />

in Deutschland, Belgien, den Niederlanden<br />

und Österreich an JACQUET METAL<br />

SERVICE, einen an der Euronext Paris Exchange<br />

gelisteten, führenden europäischen Distributeur<br />

von Spezialstahl, im Rahmen des sogennannten<br />

Closings abgeschlossen. Durch das Closing sind<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH und die spezifischen<br />

Distributionseinheiten operativ und rechtlich<br />

unabhängig voneinander. Mit dem Verkauf geht<br />

<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


(Foto: KNAUF INTERFER)<br />

Mit der Investition in die neue Glühanlage baut KNAUF INTERFER die<br />

Wettbewerbsfähigkeit im Geschäftsfeld Kaltwalzen weiter aus.<br />

Die beiden zusätzlichen Sockel der neuen Glühanlage ermöglichen der<br />

Kaltwalzwerk Giebel GmH eine Durchsatzsteigerung um bis zu 15 %.<br />

Kaltwalzer erweitert<br />

Glüh- und Produktionskapazität<br />

Giebel Kaltwalzwerk: termingerechte Inbetriebnahme am Standort Iserlohn<br />

Iserlohn / Essen. Mit der Inbetriebnahme einer neuen Glühanlage hat<br />

KNAUF INTERFER die Produktionskapazitäten im Giebel Kaltwalzwerk am<br />

Standort Iserlohn deutlich erweitert. Die beiden zusätzlichen Sockel fassen<br />

Coils mit einem Durchmesser von 1.980 mm bei einer Stapelhöhe von über<br />

4 m, die Glühzeitberechnung erfolgt über die TREATperfect-Software. Dies<br />

ermöglicht eine Durchsatzsteigerung um bis zu 15 %.<br />

Mit dieser Investition baut KNAUF INTER-<br />

FER die Wettbewerbsfähigkeit im Geschäftsfeld<br />

Kaltwalzen in einem an spruchsvollen<br />

Marktumfeld weiter aus, heißt es bei der<br />

Unternehmensgruppe. Der Erweiterung der<br />

Glühkapazitäten vorausgegangen war die<br />

Einführung einer neuen Softwarelösung zur<br />

Supply-Chain-Planung (SCP&O) am Standort<br />

Iserlohn. Diese erlaubt eine optimale Auslastung<br />

aller Produktionsanlagen und einen reibungslosen<br />

Material fluss. Das Glühzeitberechnungsmodul<br />

TREATperfekt ermöglicht<br />

darüber hinaus eine präzise Berechnung der<br />

individuellen Glühzeiten für den jeweiligen<br />

Werkstoff bei wechselnder Masse und Menge<br />

der Coils. »Dadurch können wir nicht nur<br />

energie effizienter produzieren, sondern auch<br />

eine konstant hohe Qualität speziell bei Sonderstählen<br />

gewährleisten«, so Dr. Stephan<br />

Scharfenorth, Sprecher der Geschäftsfeldleitung<br />

Kaltwalzen der KNAUF INTERFER.<br />

Die neue Glühanlage verfügt über eine<br />

hochmoderne Heizhaube mit einer Leistung<br />

von 1.400 kW, eine hocheffiziente Kühlhaube<br />

und einen zusätzlich errichteten Wasserstofftank.<br />

Die zwei Glühsockel sind auf eine<br />

maximale Belastung von jeweils 90 t und<br />

einen Temperaturbereich von bis zu 750 °C<br />

ausgelegt. In Verbindung mit den bestehenden<br />

Wärmebehandlungsanlagen verfügt<br />

das Giebel Kaltwalzwerk damit über einen<br />

leistungsstarken Maschinenpark, der kurze<br />

Durchlaufzeiten und eine hohe Lieferfähigkeit<br />

ermöglicht.<br />

In bis zu 15 Produktionsschritten wird in<br />

Iserlohn Kaltband in dünnsten Abmessungen<br />

und Breiten von bis zu 1.040 mm hergestellt.<br />

»Höherwertige Bandstähle erfordern<br />

längere Glühzeiten. Um in diesem<br />

Produktbereich der gestiegenen Kundenachfrage<br />

gerecht zu werden, haben wir<br />

frühzeitig die Entscheidung gefällt, die<br />

Glühkapazitäten zu erweitern«, erläutert<br />

Dr. Stephan Scharfenorth. Die Planungen<br />

für die Erweiterung des Glühbereiches wurden<br />

bereits im Sommer 2014 eingeleitet.<br />

Der Spatenstich für die Fundamentarbeiten<br />

erfolgte im März 2015. Mit der technischen<br />

Abnahme und offiziellen Inbetriebnahme<br />

am 10. Juli 2015 endete eine erfolgreich<br />

absolvierte zweiwöchige Testphase. »Insbesondere<br />

auf kurzfristige Kundenwünsche<br />

können wir von heute an noch flexibler<br />

reagieren«, so Dr. Stephan Scharfenorth. K<br />

« KONTAKT<br />

Giebel Kaltwalzwerk GmbH<br />

Im Ostfeld 1<br />

58642 Iserlohn<br />

Tel. +49 2374 56-0<br />

www.knauf-interfer.de<br />

(sm 150902562)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Aus den Unternehmen K 57<br />

Biegetechnik-Experte feiert 35-jähriges Jubiläum<br />

Limburg / Elbboden. Die JUTEC Biegesysteme GmbH hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1980 zu einem<br />

der führenden Hersteller von mobilen Biegesystemen für Industrie und Handwerk entwickelt.<br />

Die ersten Biegemaschinen entwickelte<br />

Firmengründer Werner Jungmann einst in<br />

seiner Garage. Heute nutzen sowohl internationale<br />

Konzerne wie große und kleine<br />

Unternehmen aus dem Mittelstand die innovative<br />

Biegetechnik mit anwenderfreundlichen<br />

Systemlösungen und indivi duellen<br />

Komplettlösungen. Seit über 15 Jahren hat<br />

in zweiter Genera tion Tochter Kira gemeinsam<br />

mit Ehemann Jörg Jung die Gesamtgeschäftsleitung<br />

und damit die Verantwortung<br />

für das erfolg reiche Unternehmen übernommen.<br />

In den 1990iger-Jahren kam ein<br />

weiteres Standbein dazu: Damals begann<br />

das Unternehmen, exklusive Golfcaddys aus<br />

Edelstahlrohr zu biegen, die heute international<br />

unter der Marke JuCad im High-End-<br />

Bereich von Golfern geschätzt werden.<br />

JUTEC wächst stetig und hat in den letzten<br />

zehn Jahren seine Mitarbeiterzahl verdoppelt.<br />

»In den vergangenen Jahren haben<br />

sich unsere Umsätze sehr positiv entwickelt«,<br />

so Kira Jung. »Dabei legen wir Wert<br />

auf stabiles Wachstum, damit unser Unternehmen<br />

dauerhaft als Familienunternehmen<br />

bestehen und unabhängig bleiben<br />

kann.« Für das Unternehmen, so die Ge -<br />

schäftsführerin weiter, sind die Mitarbeiter<br />

JUTEC<br />

Dornbieger<br />

9000<br />

dabei ein wichtiger Teil des Erfolges. Dass<br />

das Unternehmen sie wertschätzt, zeigt sich<br />

auch in modern ausgestatteten Arbeitsplätzen,<br />

im Verzicht auf Großraumbüros und in<br />

der direkten Kommunikation. »Unsere Türen<br />

stehen für unsere Mitarbeiter immer offen.<br />

Wir versuchen für jedes Problem eine ge -<br />

meinsame Lösung zu finden«, sagt Kira<br />

Jung.<br />

Die JUTEC Biegesysteme bieten von der<br />

praktischen Handbiegemaschine bis hin zur<br />

halbautomatischen Dornbiegemaschine,<br />

Rollen- sowie Profilbieger, vor allem auch<br />

Sonderkonstruktionen für individuelle An -<br />

wendungen an. Davon profitieren Unternehmen<br />

im Fahrzeug- und Schiffsbau, Kälteund<br />

Klimatechnik, Treppenhersteller sowie<br />

Sanitär- oder Heizungsbau. In nahezu allen<br />

Bereichen von Industrie und Handwerk<br />

kommt die Biegetechnik zum Einsatz.<br />

/<br />

www.jutec.de (sm 150902380)<br />

(Foto: JUTEC)<br />

Unsere Leidenschaft<br />

ist Kundenorientierung.<br />

Prüfen mit Verstand.<br />

www.zwick.de<br />

testXpo<br />

12.-15. Oktober 2015<br />

Fachmesse für<br />

Prüftechnik bei<br />

Zwick in Ulm<br />

Prüfsysteme<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


58 K StahlTermine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

10.-11.<strong>9.2015</strong><br />

Bochum<br />

Fortbildungsseminar: »Rostfreie<br />

Stähle«<br />

Inventum GmbH , DGM e.V. +49 151 46445980<br />

www.inventum.de<br />

14.-17.<strong>9.2015</strong><br />

Nürnberg<br />

DVS CONGRESS<br />

DVS EXPO<br />

DVS – Deutscher Verband<br />

für Schweißen und verwandte<br />

Verfahren e.V.<br />

+49 211 1591-302<br />

www.dvs-congress.de<br />

www.dvs-expo.de<br />

14.-17.<strong>9.2015</strong><br />

Dresden<br />

Werkstoffwoche 2015<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde e.V. und<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

+49 69 75306-750<br />

+49 211 6707-478<br />

www.dgm.de<br />

www.stahl-online.de<br />

14.-18.<strong>9.2015</strong><br />

Brünn<br />

MSV Internationale<br />

Maschinenbaumesse<br />

Veletrhy Brno, a.s.<br />

www.bvv.cz/de/msv/msv-2015/<br />

16.-17.<strong>9.2015</strong><br />

Dresden<br />

22.-24.<strong>9.2015</strong><br />

Herning, Dänemark<br />

23.-25.<strong>9.2015</strong><br />

Tampere, Finnland<br />

24.<strong>9.2015</strong><br />

Oberhausen<br />

Legierte Edelbaustähle<br />

im Fahrzeug-, Maschinenund<br />

Anlagenbau<br />

HI Technology & Industry<br />

Expo 2015<br />

Scandinavia‘s technology &<br />

industry expo<br />

Nordic Steel 2015<br />

Construction Conference<br />

Metallsoftware 2015<br />

Stahl-Akademie des Stahlinstituts<br />

VDEh<br />

+49 211 6707-478<br />

www.werkstoffwoche.de/<br />

seminare/ vdeh-seminare<br />

MCH Messecenter Hernin +45 9926 9926<br />

www.hi-industry.dk<br />

Finnish Constructional Steelwork<br />

Association/Tampere Universitiy<br />

of Technology<br />

Fachverband Metall<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

+358 505366632<br />

www.tut.fi<br />

+49 201 896470<br />

www.metallsoftware-nrw.de<br />

28.-29.<strong>9.2015</strong><br />

Düsseldorf<br />

29.<strong>9.2015</strong><br />

Mainz<br />

30.9.-1.10.2015<br />

Frankfurt/Main<br />

1.10.2015<br />

Wolfsburg<br />

5.-8.10.2015<br />

Stuttgart<br />

Einführung in die Metallurgie<br />

von Stahl<br />

Fachtag »Großbrücken –<br />

Innovationen und Wettbewerb«<br />

Stahl-Akademie des Stahlinstituts<br />

VDEh<br />

+49 211 6707-478<br />

www.stahl-online.de/index.php/<br />

seminar/einfuehrung-in-diemetallurgie-von-stahl-2<br />

bauforumstahl +49 211 6707-0<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltung/442<br />

Stahl Tag 2015 Martin Brückner Infosource (MBI) +49 69 2710760-15<br />

www.akademie-mbi-infosource.de<br />

Zukunft Bauen in Europa –<br />

Architektur und Technik multifunktionaler<br />

Gebäudehüllen aus Stahl<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />

Internationaler Verband für den<br />

Metallleichtbau (IFBS)<br />

+49 211 6707-989<br />

www.stahl-online.de<br />

Motek P. E. Schall GmbH & Co. KH +49 7025 9206-0<br />

www.schall-messen.de<br />

5.-10.10.2015<br />

Mailand<br />

EMO Milano 2015<br />

EFIM (Ente Fiere Italiane Macchine),<br />

CECIMO, UCIMU<br />

+39 0226 255 860/861<br />

www.emo-milano.com<br />

6.-8.10.2015<br />

Wien<br />

6.-9.10.2015<br />

Düsseldorf<br />

8.-9.10.2015<br />

Bilbao<br />

13.-14.10.2015<br />

Duisburg<br />

14th Stainless and Special Steel<br />

Summit<br />

Metal Bulletin, SMR GmbH<br />

www.metalbulletin.com/events/<br />

international- stainless-specialsteel-summit/details.html,<br />

www.<br />

smr.at/upcoming-conferences.html<br />

EuroMold 2015 DEMAT GmbH +49 69 274003-13<br />

www.euromold.com<br />

Steel Net Forum Bilbao 2015 EUROMETAL +32 2 26259026<br />

www.eurometal.net<br />

Stahleinkauf kompakt BME Akademie GmbH +49 69 30838-201<br />

www.bme-akademie.de<br />

13.-15.10.2015<br />

Karlsruhe<br />

20.10.2015<br />

Düsseldorf<br />

DeburringEXPO, 1. Fachmesse<br />

für Entgrat- und Poliertechnologie<br />

EUROMETAL Steel Trade Study<br />

Group<br />

fairXperts GmbH & Co. KG +49 7025 8434-0<br />

www.deburring-expo.com<br />

EUROMETAL +32 2 26259026<br />

www.eurometal.net<br />

20.-22.10.2015<br />

München<br />

18. MATERIALICA 2015 MunichExpo Veranstaltungs GmbH +49 89 322991-0<br />

www.materialica.com<br />

21.-23.10.2015<br />

Stuttgart<br />

6. BME-Forum Einkauf von Stanzund<br />

Umformteilen und Workshops<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik (BME)<br />

+49 69 30838-201<br />

www.bme.de/stanzteile<br />

3.-6.11.2015<br />

Stuttgart<br />

3.11.2015<br />

Stuttgart<br />

BLECHexpo / SCHWEISStec 2015 P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.schall-messen.de<br />

stahlnews-ExpertenTreff stahlnews.de GmbH & Co. KG +49 2181 47299-00<br />

www.stahlnews.de<br />

5.11.2015<br />

Bremen<br />

25. Stahlhandelstag 2015 Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS AG)<br />

+49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


K 59<br />

Unser Mandant ist ein kompetenter Ansprechpartner bei allen Bedarfsfällen in den Bereichen<br />

„Blankstahl und artverwandte Produkte“ mit Sitz in NRW. Zur Verstärkung des Teams wird eine<br />

engagierte und begeisternde Persönlichkeit als<br />

Vertriebsmitarbeiter (m/w)<br />

gesucht.<br />

Ihre Verantwortung<br />

• Nachhaltige Positionierung des Unternehmens durch den Aufbau langfristiger und qualitativer<br />

Kunden beziehungen.<br />

• Beratung und Betreuung und Pflege unserer Kunden vor Ort und am Telefon sowie das Führen<br />

von kompetenten Verkaufsverhandlungen.<br />

• Gewinnung potenzieller Neukunden anhand eines erweiterten Beziehungsmanagements.<br />

Ihr Profil<br />

• Mindestens abgeschlossene qualifizierte kaufmännische Ausbildung.<br />

• Vertriebserfahrung im Bereich Stahlhandel/Stahlproduktion.<br />

• Sie besitzen ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten und handeln in hohem Maße erfolgsorientiert.<br />

• Diskretion, Loyalität und Zuverlässigkeit sind für Sie selbstverständliche Eigenschaften.<br />

• Sie verfügen über eine hohe soziale und fachliche Kompetenz und tragen entscheidend zum<br />

Unter nehmenserfolg bei.<br />

Wir bieten Ihnen …<br />

… ein anspruchsvolles und sehr interessantes Aufgabengebiet in einem erfolgreich agierenden<br />

Unternehmen, welches seine Mitarbeiter leistungsgerecht entlohnt und ihnen hohe persönliche<br />

Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Sie erwartet eine angenehme Arbeitsatmosphäre in einem hoch<br />

motivierten Team.<br />

Haben Sie Interesse?<br />

Dann senden Sie uns Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung<br />

und Ihres frühesten Eintrittstermins an die unten angegebene Adresse.<br />

Volker.Volkmann@lvb-witten.de<br />

Sie möchten Ihr Leben positiv verändern?<br />

Ihre derzeitige berufliche Tätigkeit bietet wenig Abwechslung<br />

und Perspektive?<br />

Sie möchten unternehmerisches Wachstum mit Ihren Ideen<br />

und Ihrer Kreativität begleiten?<br />

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an:<br />

DeuRohr Handels GmbH<br />

Anja Scholz<br />

anja.scholz@deurohr.com<br />

Josef-Suwelack-Straße 16 – 20<br />

48727 Billerbeck<br />

Tel.: 02543/2388-31<br />

Sie verfügen über Erfahrungen im Vertrieb von Stahlrohren?<br />

Dann sollten wir uns kennenlernen!<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


60 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

HI TECHNOLOGY & INDUSTRY<br />

EXPO 2015<br />

Herning. Vom 22. bis 24 <strong>September</strong> 2015 findet<br />

auf dem MCH-Messegelände in Herning die HI<br />

Technology & Industry Expo 2015 statt. Die HI<br />

2015 ist Skandinaviens größte Industriefachmesse<br />

und bringt Anbieter aus allen industriellen<br />

Bereichen unter einem Dach zusammen. Über<br />

1.000 Aussteller nutzen die Messe, um ihre Produkte,<br />

Dienstleistungen und Innovationen zu präsentieren.<br />

Auf der HI 2015 sind Unternehmen u.a.<br />

aus den Bereichen Automation, Werkzeuge &<br />

Schweißen, Energie und Logistik vertreten.<br />

www.hi-industry.dk<br />

K<br />

/<br />

mh/ (sm 150902428)<br />

NORDIC STEEL 2015<br />

Tampere. Zusammen mit dem finnischen Stahlbauverband<br />

FCSA lädt die Tampere Universitiy of<br />

Technology vom 23. bis 25. <strong>September</strong> 2015<br />

zur 13. Stahlbaukonferenz Nordic Steel ein. Die<br />

Fachtagung richtet sich an die gesamte Stahlbaubranche<br />

– vom Stahlhersteller über die Stahldistribution,<br />

bis hin zu Architekten, Bauherren und<br />

Vertretern der Wissenschaft. In den Fachreferaten<br />

geht es alle Aspekte rund um das Bauen mit Stahl,<br />

u. a. um Brückenbau, Konstruktionen aus nichtrostendem<br />

Stahl, Verbundbauweise, Bauen mit hochfestem<br />

Stahl und nachhaltige Konstruktionsweisen.<br />

Die Konferenz hat eine lange Tradition, seit<br />

1970 findet sie alle drei Jahre abwechselnd in<br />

einem der skandinavischen Länder statt.<br />

www.tut.fi/en/nordic-steelconstruction-conference-2015/<br />

index.htm<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 150902365)<br />

PRAXISSEMIAR ZU<br />

GEBÄUDEHÜLLEN AUS STAHL<br />

Düsseldorf / Wolfsburg. Die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl veranstaltet in Kooperation mit<br />

dem Fachverband IFBS am 1. Oktober 2015 in<br />

Wolfsburg das Praxis-Seminar »Zukunft Bauen in<br />

Europa – Architektur und Technik multifunktionaler<br />

Gebäudehüllen aus Stahl«. Die Referenten,<br />

anerkannte Architekten und Ingenieure, informieren<br />

über veränderte Normen und aktuelle bauphysikalische<br />

Vorgaben für die Ausführung von<br />

Dach- und Wandkonstruktionen. Anhand praktischer<br />

Anwendungshinweise und ausgeführter<br />

Projekte wird aufgezeigt, wie mit Leichtbausystemen<br />

aus Stahl architektonisch reizvolle Dächer<br />

und Fassaden sowohl im gehobenen Gewerbe- als<br />

auch im anspruchsvollen Geschossbau wirtschaftlich<br />

realisiert werden können. Teilnehmer erhalten<br />

wahlweise Gelegenheit zur Besichtigung des<br />

Stahlwerks der Salzgitter AG in Salzgitter oder der<br />

Autostadt in Wolfsburg.<br />

www.stahl-online.de<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 150902404)<br />

1. HANDELSBLATT INDUSTRIE-<br />

GIPFEL ZUR INDUSTRIE 4.0<br />

Düsseldorf / Berlin. Industrie 4.0 ist zurzeit ein<br />

Topthema der deutschen Wirtschaft. Die digitalen<br />

Lösungen werden in den nächsten fünf Jahren die<br />

Produktions- und Ressourceneffizienz laut einer<br />

PwC- und Strategy&-Studie um 18 % erhöhen. Viele<br />

Unternehmen in Deutschland wissen allerdings<br />

noch überhaupt nicht, wie sie sich auf die Digitalisierung<br />

einstellen sollen. Außerdem ist die Rolle der<br />

Politik bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen<br />

noch nicht geregelt. Über diese Themen diskutieren<br />

Top-Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft<br />

auf dem 1. Handelsblatt Industriegipfel am<br />

5. und 6. Oktober 2015 in Berlin.<br />

www.industrie-jahrestagung.de K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 150902359)<br />

STEEL NET FORUM BILBAO 2015<br />

Brüssel / Bilbao. Am 8. und 9. Oktober 2015<br />

findet in Bilbao ein Steel Net Forum des europäische<br />

Dachverbands der Stahl-, Rohr- und Metalldistribution<br />

EUROMETAL statt. Die Fachveranstaltung<br />

wird gemeinsam vom spanischen Stahlhandelsverband<br />

UAHE und dem portugisischen Branchenverband<br />

Açomefer organisiert. Das Treffen sei<br />

die derzeit größte Informationsveranstaltung der<br />

Stahldistribution zum iberischen Markt, so die<br />

Veranstalter. Auf dem Programm stehen u. a. die<br />

aktuelle Marktsituation, Strategien zur Digitalisierung<br />

und Prognosen zur weiteren Entwicklung<br />

der Branche.<br />

www.eurometal.net<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 150902361)<br />

EUROMETAL STEEL TRADE STUDY<br />

GROUP IN DÜSSELDORF<br />

Düsseldorf. Die Steel Trade Study Group (STSG)<br />

des europäischen Verbands für die Distribution<br />

von Stahl, Rohr und Metall trifft sich am<br />

im Sheraton Airport Hotel in Düsseldorf.<br />

Hauptthema sind die Stahlimporte in die EU.<br />

Es geht um aktuelle Entwicklungen im Rahmen<br />

der Marktversorgung. Dabei beziehen Referenten<br />

unterschiedlicher Seiten Position, z. B. aus dem<br />

Bereich der Stahlproduzenten, der Juristen, der<br />

Handelspolitik, der europäischen und amerikanischen<br />

Händler.<br />

www.eurometal.net<br />

K<br />

/<br />

(sm 150902483)<br />

Wir sind ein inhabergeführtes, kleines und alteingesessenes<br />

Stahlhandelsunternehmen für Flachprodukte zwischen Bochum<br />

und Essen.<br />

Wir suchen aus Altersgründen einen mitarbeitenden<br />

Nachfolger<br />

Dieser sollte auch aus dem Bereich des Stahlhandels kommen<br />

und die entsprechende fachliche Eignung mitbringen. Eine begleitende<br />

Übergangszeit ist sichergestellt und auch gewünscht.<br />

Ein entsprechender Kunden- und Lieferantenstamm ist vorhanden.<br />

Übernahme nach Vereinbarung.<br />

6605<br />

<br />

Verkaufsprofi<br />

Mitte 50, Spezialist für Flachprodukte wgw., kgw., fvz.,<br />

langjährige Berufserfahrung, fundierte Produkt- und Marktkenntnisse,<br />

technisch beschlagen, sucht neuen Wirkungskreis,<br />

Raum BW bevorzugt, gerne SSC/Werksvertretung.<br />

6604<br />

<br />

Verkaufsprofi Spaltband<br />

E. 50, langjährige Erfahrung,<br />

ausgereifte Marktkenntnis, gute Kunden- und Lieferantenbeziehungen,<br />

sucht im Spaltbandbereich neuen Wirkungsbereich im deutschsprachigen<br />

Raum, komb. Innen- und Außendienst wünschenswert.<br />

6599<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Personalien K 61<br />

VIP-Seite<br />

Wechsel in der Geschäftsleitung von<br />

TRUMPF Haguenau: Georges Reiss geht<br />

nach 30 Jahren in den Ruhestand. Zukünftiger<br />

Geschäftsführer der TRUMPF Machines<br />

SARL wird Thomas Wolf.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong><br />

(sm 150802300)<br />

Der schwedische Stahlkonzern SSAB hat<br />

Jarmo Tonteri zum 1. Juli 2015 als Interimsleiter<br />

der Ruukki Construction Division<br />

bestellt. Jarmo Tonteri berichtet zugleich<br />

dem Vorstand von Ruukki Construction Oy<br />

und dem Präsidenten und CEO von SSAB,<br />

Martin Lindquist. Sein Vorgänger, Marko<br />

Somerma, hat das Unternehmen zum<br />

30. Juni 2015 verlassen.<br />

mh (sm 150802343)<br />

Der Vorstand der Wuppermann<br />

AG wurde zum<br />

1. August 2015 erweitert.<br />

Dr. Arndt Laßmann wird<br />

als neues Vorstandsmitglied<br />

und Chief Financial<br />

Officer die Bereiche Finanzund<br />

Rechnungswesen, Steuern, Controlling<br />

und IT übernehmen. Der promovierte Be -<br />

triebswirt war viele Jahre in der Automobilzulieferindustrie<br />

und zuletzt bei der Bharat<br />

Forge Gruppe, Ennepetal, tätig. Er übernimmt<br />

seinen neuen Tätigkeitsbereich von<br />

Herrn Dr. C. L. Theodor Wuppermann, der<br />

weiterhin Sprecher des Vorstands bleibt und<br />

neben dem Geschäftsbereich Systemtechnik<br />

die Bereiche Personal- und Sozialwesen,<br />

Business Development, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Marketing und Recht verantwortet.<br />

WS (sm 150902468)<br />

Ovako hat Janne Pirttijoki zum 1. Au -<br />

gust 2015 als Vorsitzenden des Geschäftsbereiches<br />

Stabstahl Imatra berufen. Zeitgleich<br />

zieht der von SSAB kommende Ex -<br />

perte in das Gruppenmanagement des<br />

schwedischen Stahlerzeugers ein. Sein Vorgänger<br />

Heikki Nyholm übernimmt vom<br />

1. <strong>September</strong> an die Verantwortung für die<br />

Metallsparte und den Vertrieb in der Region<br />

Turenki.<br />

(sm 150802288)<br />

Präsident des Deutschen<br />

Stahlbau-Verbandes<br />

DSTV wurde erneut Dipl.-<br />

Ing. Ralf Luther, Ge -<br />

schäftsführer Stahlbau<br />

Magdeburg GmbH. Er folgt<br />

Ralf Luther auf Dr. Armin Franke, der<br />

nach dem Ausscheiden bei<br />

der Josef Gartner GmbH<br />

seine Verbandsaufgaben<br />

niederlegte. Luther hatte<br />

dieses Amt zuvor bereits<br />

von 2010 bis 2014 inne.<br />

Neuer Vizepräsident wird<br />

Reiner Temme<br />

Dipl.-Ing. Reiner Temme,<br />

Geschäftsführer Temme<br />

Stahl- und Industriebau GmbH. Beide werden<br />

zukünftig auch im Vorstand von bauforumstahl<br />

vertreten sein, Luther als stv.<br />

Vorsitzender.<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 150902393)<br />

Tenova, weltweit aktiver Anlagenbauer<br />

für die Metals- und Miningindustrie, hat<br />

Andrea Lovato zum Chief Executive Officer<br />

(CEO) berufen. Ab dem 1. Juli 2015 werden<br />

die Geschäftsaktivitäten zudem in zwei Divisionen<br />

– Metals und Mining – unter der Leitung<br />

von Andrea Rocca (Metals CEO) und<br />

Frank Hubrich (Mining CEO) geführt. »Mit<br />

dieser neuen Führungsstruktur leiten wir<br />

einen Generationswechsel ein«, kommentierte<br />

Gianfelice Rocca, Präsident der<br />

Techint-Gruppe, der Muttergesellschaft von<br />

Tenova.<br />

mh/SE/ (sm 150902412)<br />

Dr.-Ing. Markus Deimel ist seit Juli 2015<br />

neuer Geschäftsführer bei der Vollert Anlagenbau<br />

GmbH. Er übernimmt stufenweise<br />

die Aufgaben von Gerhard Geist, der Ende<br />

2016 in den Ruhestand wechselt. Deimel<br />

war zuletzt bei dem Baustoffanlagenhersteller<br />

Grenzebach BSH als Bereichsleiter<br />

Engineering tätig.<br />

(sm 150902425)<br />

Am 10. <strong>September</strong> wird Ulrich Meyn,<br />

Geschäftsführer der M.K.N. Technologie<br />

sGmbH, 60 Jahre alt.<br />

(sm 150902304)<br />

Hans-Joachim Loges, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der IOG Industrie-Ofenbau<br />

GmbH, feiert am 14. <strong>September</strong> seinen<br />

80. Geburtstag.<br />

(sm 150902305)<br />

Seinen 60. Geburtstag begeht am<br />

14. <strong>September</strong> Prof. Dr. Martin Rasch, Leiter<br />

des Konzernarchivs der ThyssenKrupp<br />

AG.<br />

(sm 150902307)<br />

Ebenfalls am 14. <strong>September</strong> Geburtstag<br />

hat Dr. Heinz-Gerd Stein, ehemals Mitglied<br />

des Vorstands der ThyssenKrupp AG. Er wird<br />

75 Jahre alt<br />

(sm 150902308)<br />

Max Dehnhardt, ehemals Fabrikant,<br />

Cetto & Co Maschinenbau, wird am<br />

16. <strong>September</strong> 95 Jahre alt.<br />

(sm 150902309)<br />

Am 23. <strong>September</strong> wird Dr. Hans Bodo<br />

Lüngen, Leiter Geschäftsfeld Technik, Stahlinstitut<br />

VDEh, 60 Jahre alt.<br />

(sm 150902310)<br />

Sein 60. Lebensjahr vollendet am<br />

23. <strong>September</strong> Dr. Michael Pimminger,<br />

Geschäftsführer der voestalpine Europlatinen<br />

GmbH.<br />

(sm 150902311)<br />

Reinhard Schwarz, Geschäftsführer der<br />

Glama Maschinenbau GmbH, feiert am<br />

24. <strong>September</strong> seinen 50. Geburtstag.<br />

(sm 150902312)<br />

Seinen 85. Geburtstag feiert am 25. <strong>September</strong><br />

Prof. Dr. Winfried Reif, früher tätig<br />

an der Technischen Universität Berlin.<br />

(sm 150902313)<br />

Am 29. <strong>September</strong> feiert Karl-Christoph<br />

Höver, Geschäftsführer der Breidenbach<br />

Maschinenbau GmbH, seinen 60. Geburtstag.<br />

(sm 150902314)<br />

Roland Newe, Geschäftsführer der<br />

Buderus Edelstahl GmbH, feiert am 4. Oktober<br />

seinen 50. Geburtstag.<br />

(sm 150902452)<br />

Am 6. Oktober wird Helmut F. Koch,<br />

ehemals Vorsitzender des Arbeitgeberverbands<br />

Stahl e.V., 75 Jahre alt.<br />

(sm 150902462)


Mediaberater/in im Außendienst<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AGTOS GmbH 14<br />

Amada Machine Tools Europe GmbH 47<br />

Ametras metals GmbH 39<br />

B<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH<br />

U II<br />

Becker Stahl-Service GmbH 11<br />

BGH Edelstahlwerke GmbH 51<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 17<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 57<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH 17<br />

D<br />

Deutsche Edelstahlwerke GmbH 9<br />

DM-Stahl GmbH<br />

U II<br />

F<br />

Dr. Fister GmbH 37<br />

G<br />

GIMA 7<br />

I<br />

IMS Messsysteme GmbH Titelseite<br />

K<br />

Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH 37<br />

KA.BO.FER S.r.l. 25<br />

Klöckner & Co. Deutschland GmbH 34, 35<br />

M<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH 29<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 53<br />

R<br />

RSK Stahl- und Fertigteile<br />

Produktions-u.Vertriebs GmbH 25<br />

S<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 43<br />

STAHL & FITTINGS Schaefer GmbH 55<br />

Schierle Stahlrohre KG 7<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 57<br />

Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG 12, 13<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 21<br />

V<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

U IV<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 15<br />

W<br />

WANKO Informationslogistik GmbH 31<br />

Zwick GmbH & Co. 57<br />

Beilagen:<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />

Wespa Metallsägenfabrik Simonds<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


Vorschau / Impressum K 63<br />

VORSCHAU 10.2015<br />

Steel International<br />

• Stahlmarkt USA<br />

• Stahlproduktion in Südkorea<br />

• Stahlmarkt Aserbaidschan<br />

Branchenbericht<br />

Werkzeugindustrie: eine typische Mittelstandsbranche behauptet sich<br />

Special: Bauen mit Stahl<br />

dazu u. a.:<br />

• Nachhaltigkeit entschied für Metallfassade<br />

• Breiter, leichter und stärker – innovative Spundwände<br />

• Mit Stahl die Welt erbauen<br />

Lochbleche<br />

…geeignet für vielfältige Anwendungen – ein Überblick<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

dazu u. a.: Schwerpunkt Logistik & Handhabung<br />

• Schwere Stahlprofile automatisiert bearbeiten<br />

• Stahlcoils für Karosseriepresswerke<br />

• Den passenden Gabelstapler kaufen<br />

• Mit Hightech-Fasern gegen scharfe Kanten<br />

• Mehr Flexibilität mit Langgutauszugsregal<br />

Blechexpo – eine Messevorschau<br />

mit Vorankündigungen aus den Unternehmen<br />

Veranstaltungen<br />

Materialica<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 69936-000, Fax +49 211 69936-205<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Jürgen Beckers, Arnt Hannewald<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 69936-131, Fax +49 211 69936-137<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

Tel. +49 211 69936-115, Fax +49 211 69936-118<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 69936-260, Fax +49 211 69936-262<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 69936-230, Fax +49 211 69936-235<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 65.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2015 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

(Fotos: ArcelorMittal, ThyssenKrupp)<br />

ISSN 0178-6571<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>9.2015</strong>


STAHLBAU KOMPAKT<br />

ISBN 978-3-514-00812-0<br />

19,50 €<br />

Herausgegeben von<br />

Prof. Dr.-Ing. Rolf Kindmann<br />

unter Beteiligung von<br />

Dr.-Ing. Matthias Kraus und<br />

Dipl.-Ing. Hans Joachim Niebuhr<br />

Rolf Kindmann (Hrsg.)<br />

Matthias Kraus<br />

Hans Joachim Niebuhr<br />

2014 · 16,0 x 22,0 cm.<br />

102 Seiten, mit Spiralbindung, verstärktem<br />

Papier, transparenter Kunststoffschutz an<br />

Vor- und Rückseite.<br />

3. Auflage<br />

STAHLBAU<br />

KOMPAKT<br />

Bemessungshilfen<br />

Profiltabellen<br />

Die 3. Auflage wurde unter Berücksichtigung des Eurocodes vollständig über arbeitet, aktualisiert und erweitert. In<br />

bewährter Weise beinhaltet sie zahlreiche Bemessungshilfen, Profiltabellen und ergänzende Informationen. Dabei<br />

werden die Themen Nachweise, Teilsicherheitsbeiwerte, Werkstoff Stahl, Querschnittsklassen, Spannungsnachweise,<br />

plastische Querschnittstragfähigkeiten, Biegeknicken, Biegedrillknicken, Plattenbeulen, geschweißte und geschraubte<br />

Verbindungen, Bestellung, Lieferung und Abrechnung, Brandschutz sowie Vorschriften und Normen in kompakter und<br />

handlicher Form behandelt.<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel. +49 211 69936 - 264 · Fax +49 211 69936 - 266<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de

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