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L andtag aktuell<br />
Von Eiseskälte bis frühjahrsmüde?<br />
Dagegen ist ein Kraut gewachsen!<br />
Für immer mehr Menschen werden Kräuter zur Pillenalternative<br />
oder medizinischen Ergänzung, zumindest bei bestimmten<br />
Leiden. Seit über zwanzig Jahren vermittelt Susanne Patzleiner-<br />
Rieser in der „Schule für Kräuterkunde“ in Obsteig das für AnwenderInnen<br />
erforderliche Wissen über die „Apotheke vor der<br />
eigenen Haustüre“.<br />
JAKOB WOLF<br />
Klubobmann der<br />
Tiroler Volkspartei im Landtag<br />
Ein starkes Pitztal<br />
ist uns wichtig!<br />
Die Tiroler Landesregierung<br />
hat jetzt ein maßgeschneidertes<br />
Regionalprogramm für das Pitztal<br />
beschlossen. Insgesamt stehen<br />
in den nächsten Jahren zehn<br />
Millionen Euro für konkrete<br />
Maßnahmen zur Verfügung.<br />
Unter Einbindung der Entscheidungsträger<br />
in den Gemeinden<br />
sowie des Tourismusverbands<br />
sollen in den nächsten Monaten<br />
konkrete Zukunftsideen für das<br />
Pitztal erarbeitet werden.<br />
Als Bezirksparteiobmann freue<br />
ich mich sehr über dieses wichtige<br />
Signal für die Regionen. Gemeinsam<br />
mit meinen Fraktionskollegen<br />
habe ich im Dezember-Landtag<br />
dazu einen entsprechenden<br />
Eintrag eingebracht. Die wirtschaftliche<br />
Entwicklung im Pitztal<br />
ist deutlich unter dem Bezirksschnitt.<br />
Wir stellen eine massive<br />
Abwanderung in den Großraum<br />
Imst fest. Umso dringender sind<br />
wir gefordert, hier gegenzusteuern<br />
und Maßnahmen setzen. Im Tiroler<br />
Lechtal haben wir zuletzt sehr<br />
gute Erfahrungen damit gemacht.<br />
Jetzt liegt auch ein entsprechendes<br />
Programm für das Pitztal<br />
vor. Ich danke unserem Landeshauptmann<br />
und seiner Regierung<br />
für dieses klare Bekenntnis. 2018<br />
könnten bereits die ersten Gelder<br />
fließen. Ziel ist, den Menschen<br />
im Tal wieder eine Perspektive<br />
zu geben. Das beginnt bei entsprechenden<br />
Arbeitsplätzen vor<br />
Ort bis hin zu einer modernen<br />
Infrastruktur wie Kinderbetreuungseinrichtungen.<br />
Gemeinsam<br />
wollen wir in den nächsten Jahren<br />
hier konkrete Impulse für das<br />
Pitztal setzen.<br />
ANZEIGE<br />
Von Peter Bundschuh<br />
Grundsätzlich hat zu gelten, dass<br />
die Wirkstoffe rein pflanzlicher Substanzen<br />
hoch aktiv sein können und<br />
wahllos oder falsch dosiert eingesetzt<br />
zu beträchtlichen gesundheitlichen<br />
Schädigungen führen, also Vorsicht<br />
ist geboten. Das wohl beliebteste<br />
Quartett im Kampf gegen grippale<br />
Infekte & Co sind Thymian, Sonnenhut,<br />
Eibisch und Efeu. Thymian mit<br />
seiner antibakteriellen Wirkung hilft<br />
Atemwege frei zu bekommen. Das<br />
ätherische Öl Thymol kann inhaliert<br />
oder auch dem Badewasser beigegeben<br />
werden. Sonnenhut, medizinisch<br />
bekannt unter Echinacea, stärkt nachweislich<br />
das Immunsystem und sollte<br />
bereits bei ersten Zeichen eines „Anfluges“<br />
zum Einsatz kommen. Die<br />
Schleimpolysaccharide des Eibisch<br />
lindern trockenen Husten und entfalten<br />
darüber hinaus Schutzwirkung<br />
für den Magen bei Gastritis. Efeublätter<br />
sind leicht zugänglich, aber die<br />
Pflanze ist an sich toxisch und daher<br />
kritisch, mit Efeupräparaten aus der<br />
Apotheke geht man jedenfalls auf<br />
Nummer Sicher. Überall gilt: keine<br />
Anwendung ohne Anleitung.<br />
OBSTEIGER KRÄUTER-<br />
SCHULE. Die RUNDSCHAU<br />
war von Susanne Patzleiner in den<br />
schlichten, atmosphärisch beeindruckenden<br />
Seminarraum der Schule<br />
für Kräuter- und Wurzelheilwissen<br />
eingeladen. In früheren Jahren leitete<br />
sie gemeinsam mit ihrem damaligen<br />
Ehemann die Überlebensschule<br />
Tirol. Nunmehr widmet sie<br />
sich in ihren stark nachgefragten<br />
Lehrgängen der Naturheilkunde mit<br />
schamanischem Hintergrund und<br />
dem „weiblichen Prinzip“. Susanne<br />
Patzleiner: „Da gilt es schon, zu unterscheiden:<br />
Das Wissen um Anwendung<br />
und Heilkraft von Kräutern<br />
und Wurzeln, vorwiegend Pflanzen,<br />
die mehr oder weniger vor der eigenen<br />
Haustüre angesiedelt sind, lässt<br />
sich Frauen und Männern in gleicher<br />
Weise vermitteln. Mit den Grundsätzen<br />
des weiblichen Prinzips verhält es<br />
sich naturgemäß anders.“<br />
DERZEIT AKTUELL. Welche<br />
Substanzen haben im Winter Saison,<br />
gibt es ein „Kältekraut“, einen<br />
„Muntermacher“ und Stimmungsheber,<br />
wenn der Frühling auf sich<br />
warten lässt? Dazu die Naturheilkunde-Expertin:<br />
„Da haben wir in<br />
erster Linie das Johanniskraut. Es<br />
hat angstlösende Eigenschaften,<br />
wirkt Depressionen entgegen und<br />
ist stimmungsaufhellend. Auch<br />
wird es im Falle von Nervenreizungen<br />
und als Ölansatz bei leichten<br />
Verbrennungen der Haut eingesetzt.<br />
Johanniskraut entfaltet seine<br />
Wirkung sowohl als Tee zubereitet,<br />
als auch in Alkohol als Tinktur angewendet<br />
und tropfenweise verabreicht.<br />
Aber angemerkt sei, dass Behandlungen<br />
mit Johanniskraut die<br />
Sonnenempfindlichkeit der Haut<br />
steigern. Erika wächst in unmittelbarer<br />
Umgebung, gilt als wahrer<br />
,Muntermacher‘ und ist das Kraut<br />
gegen Frühjahrsmüdigkeit schlechthin.<br />
Es wird als Aufguss, auf den<br />
Tag verteilt in mehreren Tassen, zu<br />
sich genommen.“<br />
BITTER MACHT MUNTER,<br />
PFEFFRIGES WÄRMT. „Bitterstoffe<br />
aktivieren und machen<br />
wach. Die Wirkstoffe des Löwenzahns<br />
(Wurzel), die Blätter der<br />
Schafgarbe und Gundelrebe als<br />
Mischtee getrunken wirken sich auf<br />
die körperliche Leistungsfähigkeit<br />
stärkend aus.“ Susanne Patzleiner<br />
führt weiter aus: „Schärfe in Pflanzenform<br />
wärmt. Nun sollten wir<br />
zwar alles, was ,krautig‘ sinnvoll angeboten<br />
wird, aus unserer eigenen<br />
Umgebung ernten, an ,pfeffrigem<br />
Geschmack‘ stehen uns da aber nur<br />
die Formen der Kresse von Brunnen-<br />
über Garten- bis zur Kapuzinerkresse<br />
zur Verfügung. Da muss<br />
man sich eben mit ,Exoten‘ wie Ingwer,<br />
Kardamom, Pfeffer und Chili<br />
behelfen.“ Im Übrigen gilt grundsätzlich,<br />
dass frisch geerntete Kräuter,<br />
mit heißem Wasser übergossen,<br />
ihre Wirkstoffe unmittelbar freisetzen,<br />
in getrockneter Form hingegen<br />
etwas Zeit zum Ziehen (eben Teeprinzip)<br />
benötigen.<br />
DREI SÄULEN DER WEIB-<br />
LICHKEIT. Heilerin und Autorin<br />
Patzleiner denkt gesamtheitlich:<br />
„Es braucht nicht viel, um als Frau<br />
Den Umgang mit den Kräften der Natur,<br />
Heilkräuter- und Wurzelwissen und<br />
in eigenen Seminaren „Das Weibliche<br />
Prinzip“ vermittelt Susanne Patzleiner-<br />
Rieser in der Obsteiger Schule für Kräuterwissen.<br />
<br />
RS-Foto: Bundschuh<br />
ein sattes, buntes, befriedigendes<br />
Leben führen zu können. Während<br />
meiner Arbeit in der Überlebensschule<br />
Tirol bemerkte ich<br />
Unterschiede in den Interessen der<br />
Geschlechter. Man könnte auch<br />
sagen eine gewisse ,Männerlastigkeit‘.<br />
Als Ausgleich dazu begann<br />
ich, das Frauenwissen, das ich von<br />
meiner Großmutter vermittelt bekommen<br />
hatte, auszubauen und gelangte<br />
zur Meinung, dass Frausein<br />
auf drei Säulen aufgebaut ist. Dem<br />
Wissen um Heilung (zu dem auch<br />
das Wissen um den eigenen weiblichen<br />
Körper, dessen Zyklen und<br />
Heilung gehört), dem Wissen um<br />
Magie und Spiritualität (sprich: um<br />
all jene Energien, die zwar unsichtbar<br />
sind und uns trotzdem in jeder<br />
Sekunde unseres Lebens begleiten<br />
und uns bereichern), und dem Wissen<br />
um Kreativität (was alles Schaffen<br />
beinhaltet, alles, was sich um<br />
Schönheit, Poesie und spielerische<br />
Leichtigkeit rankt). Meine Ausführungen<br />
zu Heilung Kreativität und<br />
Magie habe ich in meinem Buch<br />
,Frauenweise – Weise Frauen‘ verschriftlicht.“<br />
Das Buch ist direkt<br />
bei Susanne Patzleiner-Rieser (Tel.<br />
0664 3843131, E-Mail: susanne@<br />
hewu.at) oder auf www.hewu.at erhältlich.<br />
RUNDSCHAU Seite <strong>12</strong> 22./23. März 2017