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Gesundheitswegweiser Recklinghausen 2. Auflage

In unserem regionalen Magazin erhalten die Leser ausführliche Informationen zu den Themen “Gesundheit”, “Senioren”, “Pflege” und “Vorsorge”. Ein weiterer Themenschwerpunkt ist die Krankheit “Parkinson”.

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Gründe einer stationären Parkinsonbehandlung:<br />

o Fehlende Wirkung trotz deutlicher Dosissteigerung zu Behandlungsbeginn<br />

o Wirkverlust einer zuvor erfolgreichen medikamentösen Behandlung<br />

o Bewegungsschwankungen im Tagesverlauf mit relevanter Behinderung<br />

o Andauernde Nebenwirkungen einer medikamentösen Behandlung<br />

Gesundheit<br />

Sollten in fortgeschrittenen und schweren Parkinsonstadien die klassischen Pharmakotherapien versagen, bieten<br />

wir im Elisabethkrankenhaus in unserem Zentrum für Gang- und Bewegungsstörungen in der Abteilung für<br />

Geriatrie / Neurologie ergänzende Therapien an. Moderne und bei uns etablierte Verfahren sind die Hirnschrittmacherbehandlung,<br />

die L-Dopa-Pumpen Therapie und die Apomorphinpumpe. Diese Therapien eignen sich<br />

beispielsweise für Patienten, die auf die übliche Tablettenbehandlung weiterhin mit erheblichen Schwankungen<br />

zwischen Steifheit und Überbeweglichkeit reagieren oder bei denen unter der medikamentösen Therapie gravierende<br />

Nebenwirkungen auftreten. Im fortgeschrittenem Parkinsonstadium besteht unsere Aufgabe darin, für<br />

und mit dem Patienten die individuell geeignete Behandlungsmethode nach ausführlicher Untersuchung und<br />

Beratung zu finden und gemeinsam auszuwählen. Jede dieser Methoden hat Vorteile und Nachteile für den einzelnen<br />

Patienten; dies gilt es bei der Beratung zu berücksichtigen.<br />

Ärztliche Therapieangebote im Zentrum für Gang- und Bewegungsstörungen:<br />

o Klassische medikamentöse Einstellung<br />

o Apomorphinpumpentherapie, stationäre Behandlung<br />

o L-Dopa-Pumpentherapie, stationäre Behandlung<br />

o Tiefenhirnstimulation mittels Hirnschrittmachertherapie<br />

- Ambulante Hirnschrittmachersprechstunde<br />

(Überweisung durch einen Facharzt für Neurologie erforderlich)<br />

- Stationäre Aufnahme von Hirnschrittmacherpatienten zur<br />

Neueinstellung bei Akuterkrankungen oder bei Komplikationen im Langzeitverlauf<br />

o Ambulante Botulinumtoxinsprechstunde bei assozierter Dystonie<br />

(Haus- oder Facharztüberweisung erforderlich)<br />

Die Tiefenhirnstimulation erfolgt nach Klärung der Indikation und nach Ausschluss einer vorliegenden Demenz<br />

durch ausführliche stationäre Voruntersuchungen bei uns in Kooperation mit einem auswärtigen Zentrum<br />

in Düsseldorf, Hamm oder Köln, wo die Operation und Implantation des Hirnschrittmachers stattfindet. Ähnlich<br />

wie bei einem Herzschrittmacher wird ein kleines Aggregat unterhalb des Schlüsselbeins oder in der Leistenregion<br />

am Unterbauch eingesetzt. Die eigentliche Sondenstimulation erfolgt über 2 spezielle dünne Metalldrähte,<br />

die in das Hirn eingeführt werden und mit dem Schrittmacher über ein Kabel verbunden sind.<br />

Ziel ist die elektrische Stimulation von erschöpften Hirnzellen. Nach dieser Operation und einer anschließenden<br />

Rehabilitationsbehandlung ist immer eine dauerhafte ambulante Betreuung erforderlich, die hier am Elisabeth-<br />

Krankenhaus seit 2008 in einer Hirnschrittmacherambulanz (Überweisung durch einen Facharzt für Neurologie<br />

erforderlich) angeboten wird. Der Hirnschrittmacher muss regelmäßig überprüft werden und ggf. auch in<br />

der Einstellung verändert werden. In aller Regel ist neben der Tiefenhirnstimulation eine weitere Therapie mit<br />

Parkinson-Medikamenten erforderlich.<br />

Bei der L-Dopa-Pumpen-Therapie mit der Duodopapumpe, auch L-Dopa-Infusionstherapie genannt, wird zunächst<br />

das Medikament erprobungsweise über eine Nasensonde kontinuierlich in den Magen gepumpt. Bei<br />

gutem Ansprechen auf diese L-Dopa-Pumpenbehandlung kann dann eine Magenschlauchanlage, genannt PEG,<br />

über die Bauchdecke erfolgen, um das Medikament so dauerhaft verabreichen zu können.<br />

Die Apomorphinpumpenbehandlung stellt eine weitere Therapiealternative dar. Hierbei wird eine kleine<br />

Pumpe am Körper getragen, die das Medikament tagsüber kontinuierlich mittels dünner Nadel unter die Haut an<br />

der Bauchdecke injiziert.<br />

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