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Die lebende Legende Tom Jones<br />
Nicht nur Carlton Banks in der Serie<br />
„Der Prinz von Bel Air“ (an der Seite von<br />
Superstar Will Smith) war von Tom Jones<br />
eingenommen: Die Sexyness seiner<br />
Bewegungen und seiner Stimme betört<br />
generationenübergreifend.<br />
hin zu Whitesnake lasziv in<br />
Kameras hauchten und auf<br />
der Bühne erotische Spagate<br />
vollführten, dann fuhr der holden<br />
Weiblichkeit ein angenehm<br />
kalter Schauer über den ganzen<br />
Körper. Mehr als je zuvor sorgte<br />
ausgerechnet das Jahrzehnt<br />
der optischen Geschlechtsvermischung<br />
endgültig für die<br />
Sexualisierung der Musikbranche.<br />
Ein gutes Jahrzehnt<br />
nach der freien Liebe<br />
und LSD-umwehter Hippie-Orgien<br />
holte sich die Musik den Sex zurück.<br />
Sänger, Schlagzeuger, Gitarristen –<br />
selbst die stiefmütterlich behandelten<br />
Bassisten – fördern die Libido von<br />
Mann und Frau.<br />
Phallussymbol Instrument<br />
Der französische Sozialpsychologe Nicolas<br />
Guéguen hat einst einen gut aussehenden<br />
20-Jährigen für eine Studie<br />
an einem Samstagnachmittag auf die<br />
Straße geschickt, um Frauen anzusprechen<br />
– und das in drei Variationen.<br />
Als der junge Mann mit Sporttasche<br />
dort stand, übergaben ihm neun<br />
Prozent aller angesprochenen Frauen<br />
ihre Telefonnummer. Gänzlich ohne<br />
Accessoire stieg die Quote auf 14 Prozent,<br />
doch mit Gitarrenkoffer bewaffnet<br />
rückten 31 Prozent aller befragten<br />
Frauen ihre Kontaktdaten heraus. Für<br />
den Psychologen ist dieses Ergebnis<br />
begründbar: Die Frauen konnten das<br />
Instrument entweder direkt mit guten<br />
Genen und Fruchtbarkeit in Verbindung<br />
bringen oder mit beliebten Persönlichkeitseigenschaften<br />
wie Feinfühligkeit,<br />
Fleiß und Intelligenz.<br />
Wer denn ausgerechnet warum sexy<br />
ist, das liegt natürlich an vielen Komponenten.<br />
Nicht immer ist das äußere<br />
Erscheinungsbild entscheidend, vor<br />
allem die Damenwelt sieht bei Männern<br />
bekanntermaßen gerne über die<br />
äußere Fassade hinweg, wenn der Inhalt<br />
der Verpackung stimmt. Die berühmte<br />
Mischung muss stimmen.<br />
Charisma, Stimmtimbre, richtig eingesetzte<br />
Bewegungen und ein durchdringender<br />
Blick gehören zu den<br />
Hauptingredienzen, um in die Champions<br />
League der erotischen Sänger<br />
aufzusteigen. Davon gibt es ausreichend<br />
Beispiele aus den unterschiedlichsten<br />
Genres. Tom Jones etwa, der<br />
walisische Tiger, der nicht zuletzt mit<br />
„Sex Bomb“ zur Ikone männlicher<br />
Erotik im Musikgeschäft aufstieg und<br />
auch noch im stolzen Alter von über<br />
70 Abend für Abend Unterwäsche einsammeln<br />
kann.<br />
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