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setzung ein Gefühl der Beklemmung,<br />
ich hatte Ängste, mich diesem ungeheuren<br />
Monster zu stellen. Es ist wie<br />
ein Besuch bei einer unliebsamen Verwandtschaft<br />
gewesen, der sich aber<br />
dann doch irgendwie als angenehm<br />
herauskristallisierte.<br />
Es heißt, Gegensätze ziehen sich an.<br />
Dies trifft auf jeden Fall auf deine<br />
Texte und eure Musik zu, wo sich das<br />
Göttliche und Profane, das Laute und<br />
das Leise, der Tod und das Leben, die<br />
Harmonie und die Disharmonie, die<br />
Liebenden und die Hassenden vereinen.<br />
Sind Kontrapunkte für gute<br />
Handlungsbögen unabdingbar?<br />
Oft, ja – jedoch nicht nur in der Mikroebene<br />
eines Songs, sondern auch<br />
der Makroebene eines Albums oder<br />
einer Setlist. Mich amüsiert das Spiel,<br />
zwei ungleiche Bilder einander gegenüberzusetzen<br />
und dabei zuzuschauen,<br />
wie die Funken fliegen. Du lässt hier<br />
etwa in einem geschlossenen Raum<br />
ein kleines Kind auf einen mongolischen<br />
Psychopathen treffen und<br />
schaust, was passiert. Dann schickst<br />
du einen Clown auf einem Dreirad<br />
ins selbe Zimmer und siehst weiter<br />
zu. Und dann erschießt du diesen<br />
Clown. Ungleiche Gegensatzpaare wie<br />
diese und abrupte Wechsel bergen<br />
eine schier unglaubliche Form von<br />
Energie.<br />
Nietzsche sagt: „You must have<br />
chaos within you to give<br />
birth to a dancing star.“ >><br />
termine<br />
Im Rahmen seiner „Skeleton Tree“-Tour<br />
gastieren Nick Cave & The Bad Seeds am<br />
1. November in der Wiener Stadthalle (D).<br />
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