COMPACT-Spezial "Asyl unsere Toten"
Asyl, Unsere Toten Unsere Toten, Unsere Trauer
Asyl, Unsere Toten
Unsere Toten, Unsere Trauer
- TAGS
- trauer
- unsere-toten
- asyl
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>COMPACT</strong> <strong>Spezial</strong><br />
_ Unsere Toten, <strong>unsere</strong> Trauer<br />
Bombe auf dem Oktoberfest 1980. Von den zwölf Toten<br />
des Breitscheidplatzes sind fünf Ausländer. Ihre<br />
Namen sind bekannt, weil ihre Regierungen ihnen<br />
die letzte Ehre erwiesen haben: Am Sarg des Lkw-<br />
Fahrers Lukasz Urban kniete der polnische Staatspräsident<br />
Andrzej Duda. An der Trauerfeier für die<br />
junge Italienerin Fabrizia Di Lorenzo nahmen der<br />
Staatspräsident Sergio Mattarella und der Innenminister<br />
Marco Minniti teil. Über die Israelin Dalia<br />
Elyakim berichtete die Presse ihres Landes, aber<br />
auch die New York Times in großer Aufmachung.<br />
Das Volk wird von der Politik im<br />
Stich gelassen.<br />
Die deutschen Opfer aber wurden verscharrt,<br />
ohne dass die Öffentlichkeit je ihre Namen erfuhr.<br />
Nirgendwo erschien ein Foto von ihnen. Die Öffentlichkeit<br />
weiß, ganz anders als bei den NSU-Toten,<br />
nichts von ihrem Leben, ihrer Arbeit, ihren Träumen.<br />
Nur über eine einzige Beerdigung wurde berichtet,<br />
weil eine einzige Regionalzeitung einen Reporter<br />
geschickt hatte: Am 6. Januar wurde Sebastian B.<br />
im brandenburgischen Ragösen beigesetzt. Fast<br />
300 Trauernde zwängten sich in die kleine Dorfkirche,<br />
die Türen konnten kaum geschlossen werden.<br />
Das heißt: Das Volk empfindet sehr wohl Schmerz<br />
und Verzweiflung. Aber es wird von der Politik im<br />
Stich gelassen: Ministerpräsident Dietmar Woidke<br />
(SPD) ließ sich gerade mal dazu herab, eine Kondolenzkarte<br />
zu schicken. Schäbiger geht’s nicht.<br />
Terror-Deutschland<br />
Offiziell bestätigte islamistische Anschläge seit 2011<br />
Herford<br />
August 2014<br />
Messerattacke<br />
Essen 16.4.2016<br />
Bombenattentat<br />
3 Verletzte<br />
Ramstein<br />
Köln<br />
Düsseldorf<br />
Frankfurt/M. 2.3.2011<br />
Schusswaffenangriff<br />
2 Tote<br />
Anschläge<br />
Quelle: wikipedia <br />
Hamburg<br />
Frankfurt/M.<br />
Berlin<br />
geplante Anschläge<br />
Hat nichts mit dem Islam zu tun<br />
Berlin 19.12.2016<br />
Lkw-Angriff<br />
12 Tote, 49 Verletzte<br />
Hannover 26.2.2016<br />
Messerattacke<br />
1 Verletzter<br />
Würzburg 18.7.2016<br />
Axtangriff<br />
1 Toter, 5 Verletzte<br />
Ansbach 24.7.2016<br />
Bombenanschlag<br />
1 Toter, 15 Verletzte<br />
Grafik: <strong>COMPACT</strong><br />
Die Trauer ist unerwünscht, weil beim Weihnachtsanschlag<br />
ein Moslem der Täter war – und<br />
die meisten Opfer Deutsche sind. Die Multikulti-<br />
Ideologie aber hat festgelegt: Terror hat nie etwas<br />
mit dem Islam zu tun, und die Deutschen sind immer<br />
die Schuldigen. Was dazu nicht passt, wird wegzensiert.<br />
Aber wollen wir uns wirklich nicht nur <strong>unsere</strong><br />
Heimat und unser Leben, sondern auch <strong>unsere</strong> Toten<br />
stehlen lassen?<br />
Zweierlei Maß?<br />
«Die Opfer der rechtsextremen<br />
Terrorgruppe NSU sind von der<br />
Bundesregierung mit 900.000<br />
Euro entschädigt worden. Das<br />
teilte das Bundesjustizministerium<br />
mit. Das Geld kommt aus<br />
einem Fonds für die Opfer extremistischer<br />
Übergriffe. (…)<br />
Laut einem früheren Schreiben<br />
des Bundesjustizministeriums<br />
vom März 2012 erhalten Ehepartner<br />
und Kinder der ermordeten<br />
neun Kleinunternehmer eine<br />
Pauschale von 10.000 Euro, Geschwister<br />
5.000 Euro.» (zeit.de,<br />
29.10.2012)<br />
«Fast zwei Monate nach dem<br />
Berliner Terroranschlag haben<br />
Opfer und Angehörige rund<br />
203.000 Euro Entschädigung<br />
vom Bund bekommen. ”Weitere<br />
Zahlungen erfolgen laufend”,<br />
teilte das Bundesjustizamt am<br />
Donnerstag mit. Mit Stand 8.<br />
Februar seien 51 Anträge von<br />
Opfern und Hinterbliebenen erfasst.»<br />
(Berliner Morgenpost,<br />
9.2.2017)<br />
Der 37-jährige Lkw-Fahrer Lukasz<br />
Urban lebte im polnischen Greifenhagen<br />
an der Oder. Ilustration: IF<br />
Fabrizia Di Lorenzo stammte aus<br />
den italienischen Abruzzen und<br />
starb mit 31 Jahren. Ilustration: IF<br />
Italiens Präsident Sergio Mattarella<br />
empfängt am 24.12.2016 die<br />
sterblichen Überreste von Fabrizia<br />
Di Lorenzo am Flughafen Rom-<br />
Ciampino. Foto: picture alliance /<br />
AP Photo<br />
11