COMPACT-Spezial "Asyl unsere Toten"
Asyl, Unsere Toten Unsere Toten, Unsere Trauer
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Ausgabe 12/2015 | 4,95 EUR<br />
www.compact-online.de<br />
<strong>COMPACT</strong> <strong>Spezial</strong><br />
_ Was tun?<br />
Schleuser sind<br />
Straftäter<br />
sen um Transitzonen und eine Begrenzung des Familiennachzuges<br />
war die Kanzlerin nicht mehr in der<br />
Lage, den spröden Mann auf ihre Linie zu zwingen.<br />
74<br />
Nach Paragraph 96 Strafgesetzbuch<br />
begehen auch jene Schleuser<br />
eine Straftat, die zwar ohne<br />
Bezahlung, aber zugunsten mehrerer<br />
Personen oder mehrfach<br />
handeln. Wörtlich heißt es:<br />
«Einschleusen von Ausländern<br />
Mit Freiheitsstrafe von drei Monaten<br />
bis zu fünf Jahren, in minder<br />
schweren Fällen mit Freiheitsstrafe<br />
bis zu fünf Jahren<br />
oder mit Geldstrafe wird bestraft,<br />
wer einen anderen anstiftet<br />
oder ihm dazu Hilfe leistet,<br />
eine Handlung<br />
(1) nach § 95 Abs. 1 Nr. 3 oder<br />
Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe a [illegale<br />
Einreise] zu begehen und<br />
(...) wiederholt oder zugunsten<br />
von mehreren Ausländern handelt<br />
(...).<br />
(3) Der Versuch ist strafbar.»<br />
Mit professioneller Aufmachung<br />
wirbt die Initiative Werde Fluchthelfer.in<br />
um Hobby-Schleuser. Den<br />
Tätern verspricht die Truppe ein<br />
sogenanntes Verdienstkreuz.<br />
Foto: Screenshot fluchthelfer.in<br />
Bild oben rechts: Die «Wir schaffen<br />
das»-Phrase hat den Mächtigen<br />
noch nie Glück gebracht, wie<br />
dieses Plakat zeigt. Auf dem hier<br />
beworbenen X. Parteitag der<br />
SED 1980 räumte Honecker erstmals<br />
vorsichtig ökonomische Probleme<br />
ein. Foto: picture alliance/ZB<br />
Die kriminelle Kanzlerin<br />
Meuterei<br />
Wie Pegida ist die Polizei?<br />
Berufsverbot<br />
Hexenjagd auf Pirincci<br />
Superwaffen<br />
Putin siegt in Syrien<br />
DFB-Skandal<br />
Der falsche Zwanziger<br />
Dossier: Für die Festung Europa<br />
Beiträge der der <strong>COMPACT</strong>-Freiheitskonferenz<br />
<strong>COMPACT</strong> 12/2015. Foto: <strong>COMPACT</strong><br />
Wie es an der Parteibasis aussieht, kann man<br />
nur ahnen. Dass Merkel nicht auf einen alten Fahrensmann<br />
wie den ehemaligen Verteidigungsstaatssekretär<br />
Willy Wimmer hören möchte, der sie – wie<br />
den verbannten Napoleon – «ab nach St. Helena»<br />
wünscht, mag ihrer Dickfelligkeit geschuldet sein.<br />
Aber ob sie sich auch leisten kann, einen Mann wie<br />
Hans-Hermann Tiedje zu ignorieren? Der frühere<br />
Chefredakteur der Bild-Zeitung und persönliche Berater<br />
von Helmut Kohl sprach in einem Zeitungsbeitrag,<br />
der bezeichnenderweise im Ausland erschien,<br />
von «Merkeldämmerung». Beliebt sei sie «noch bei<br />
grünen Menschheitsrettern, dem Philosophen Habermas<br />
und dem indischstämmigen TV-Populärphysiker<br />
Ranga Yogeshwar», höhnte er. Und weiter:<br />
«Angela Merkel scheint immer noch keine Konkurrenz<br />
zu haben, aber das ist falsch. Wenn Finanzminister<br />
Schäuble nicht mehr mitmacht, dann zerbricht<br />
das System Merkel. Schäuble ist ein badischer<br />
Preuße, pflichtbewusst, korrekt, sparsam. Geduldig.<br />
Aber wenn für Schäuble das Maß voll ist, dann wird<br />
er gefährlich. Helmut Kohl und Iannis Varoufakis<br />
können das bestätigen. Noch macht Schäuble gute<br />
Miene. Und wann zieht er den Stecker?»<br />
Justitias scharfes Schwert<br />
Besonders brenzlig ist die Lage für die Regierungschefin,<br />
weil ihre Kritiker nicht nur politisch argumentieren,<br />
sondern ihr Gesetzes- und sogar Verfassungsbruch<br />
vorwerfen. Der bereits erwähnte<br />
Hans-Peter Uhl, immerhin Justitiar der Unionsfraktion,<br />
kritisierte, dass die Kanzlerin Paragraph 95 und<br />
96 des Aufenthaltsgesetzes – also die Strafwürdigkeit<br />
der illegalen Einreise und des Schleppertums<br />
– durch ihre Grenzöffnung am 4. September<br />
2015 «faktisch suspendiert» habe, und befürchtete<br />
«schweren Schaden» für den Rechtsstaat.<br />
Merkel wurde auf der Fraktionssitzung<br />
am 14. Oktober regelrecht<br />
vorgeführt.<br />
«Ist Angela Merkel eine Schleuserin?» betitelte<br />
der Passauer Strafrechtler Holm Putzke seine mehrseitige<br />
Expertise, die durch eine auszugsweise Veröffentlichung<br />
in der FAZ Anfang November besonderes<br />
Gewicht erhielt. Putzke beantwortet die Frage<br />
mit einem Vergleich: «Entweder erfüllen Personen,<br />
die ab dem 5. September Flüchtlinge nach Deutschland<br />
befördert haben, nicht den Tatbestand des Einschleusens<br />
von Ausländern», dann wären Hunderte<br />
von entsprechenden Verfahren vor deutschen<br />
Gerichten einzustellen. «Oder all jene haben sich<br />
ebenfalls strafbar gemacht, die bei der unerlaubten<br />
Einreise Hilfe geleistet haben, darunter die Bundeskanzlerin.»<br />
Und weiter: «Angela Merkels Entschluss,<br />
zusammen mit Österreich die EU-Abreden über das<br />
Weiterreiseverbot von Flüchtlingen außer Kraft zu<br />
setzen, stellt sich zweifellos als eine solche Förderung<br />
dar, wenn es nicht sogar konkludent als Aufforderung<br />
zur unerlaubten Einreise zu verstehen war,<br />
was ebenfalls strafbar wäre, nämlich nach Paragraph<br />
111 Absatz 1 des Strafgesetzbuches (StGB).»<br />
«Aufstand gegen Merkel?» fragte Die Welt Ende<br />
Oktober 2015. «Sicherheitsbehörden warnen wegen<br />
der Flüchtlingskrise vor totalem Kontrollverlust.<br />
Sie halten den Kurs der Kanzlerin für brandgefährlich<br />
– und fordern die Schließung der Grenzen.»<br />
Das Blatt zitierte, auch in den Folgewochen,<br />
aus Geheimpapieren, die offenbar gezielt an die<br />
früher konservative Zeitung durchgestochen wurden,<br />
und zwar aus de Maizières Innenministerium,<br />
das bekanntlich die Aufsicht über alle «Sicherheitsbehörden»<br />
führt. Darin wird nicht nur – etwa<br />
in einem Zehn-Punkte-Programm des früheren BND-<br />
Chefs August Hanning – die Rückkehr zum Rechtsstaatsprinzip,<br />
also zur Grenzsicherung und damit zur<br />
Abweisung der Illegalen, gefordert. Viel brisanter:<br />
Die Revision des seit 4./5. September 2015 herrschenden<br />
Laisser-faire müsse auch gegen die Bundeskanzlerin<br />
durchgesetzt werden. Wörtlich heißt<br />
es in einem der sogenannten Non-Papers, verfasst<br />
von einem «hochrangigen Sicherheitsmann<br />
aus dem Bundesapparat» (Welt): «Die Bundespolizei<br />
ist hierzu nach dem Aufenthaltsrecht ver-