COMPACT-Spezial "Asyl unsere Toten"
Asyl, Unsere Toten Unsere Toten, Unsere Trauer
Asyl, Unsere Toten
Unsere Toten, Unsere Trauer
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Ausgabe 9/2016 | 4,95 EUR<br />
www.compact-online.de<br />
<strong>COMPACT</strong> <strong>Spezial</strong><br />
_ Ein mörderischer Sommer<br />
Terrorists<br />
welcome<br />
Merkel gibt Mördern <strong>Asyl</strong><br />
Kein Amok<br />
Das München-Massaker<br />
Berlin kaputt<br />
Moscheen und Migranten<br />
Der Putsch<br />
USA gegen Erdogan<br />
Pokemon<br />
Monster fressen Nerds<br />
Dossier: Die Die neue neue Protestjugend<br />
Opposition<br />
Hip, konservativ, Hip, Querfront rebellisch – nicht – links, die – die Identitären nicht rechts kommen!<br />
<strong>COMPACT</strong>-<strong>Spezial</strong> Nummer 8 –<br />
«<strong>Asyl</strong>. Das Chaos.» Foto: <strong>COMPACT</strong><br />
Die Heimunterbringung<br />
des späteren<br />
Axtkillers kostete<br />
den Staat 50.000<br />
Euro.<br />
Bild links: Die Bombe von Ansbach<br />
zerstörte im Juli 2016 auch diese<br />
Scheibe. Foto: picture alliance / dpa<br />
Bild rechts: Auch der Axtschwinger<br />
von Würzburg kam als sogenannter<br />
Schutzsuchender nach Deutschland.<br />
Foto: picture alliance / dpa<br />
war in Aussicht», schreibt die FAZ. Doch die Gastfreundschaft<br />
führte den Fanatiker gerade nicht an<br />
<strong>unsere</strong> Gesellschaft heran, sondern offerierte ihm<br />
eine komfortable Ruhezone zur Vorbereitung seiner<br />
Verbrechen.<br />
Auf ähnliche Weise wurde der Anschlag in Ansbach<br />
durch falsch verstandene Rücksicht möglich<br />
gemacht. Der <strong>Asyl</strong>antrag des späteren Bombenlegers<br />
Mohamed Daleel wurde im Dezember 2014 abgelehnt,<br />
weil er aus dem sicheren Drittstaat Bulgarien<br />
gekommen war. Doch zur Rückführung dorthin<br />
kam es nicht – unter anderem, weil Harald Weinberg,<br />
Nürnberger Bundestagsabgeordneter der<br />
Linkspartei, sich für sein Bleiberecht einsetzte, sodass<br />
Daleels Abschiebung im Februar 2015 ausgesetzt<br />
wurde. Erst Mitte Juli 2016 – also 16 Monate<br />
später! – wurde dem Syrer mitgeteilt, dass<br />
er jetzt ausreisen müsse – und auch dagegen hätte<br />
er noch einen Monat lang Zeit zum Widerspruch<br />
gehabt. Weinberg bereute übrigens auch nach der<br />
Bluttat seinen Einsatz für Daleel nicht: «Nach allem,<br />
was ich damals wusste, würde ich heute wieder<br />
so entscheiden.»<br />
Totaler Kontrollverlust<br />
Von Anfang an profitierten die Killer von der –<br />
von oben angeordneten! – Passivität des Staates.<br />
Der Würzburger Täter reiste im Juni 2015 ein, also<br />
sogar noch vor Beginn der großen Flut, und trotzdem<br />
schaffte es die Bundespolizei schon zu diesem Zeitpunkt<br />
meistens nicht, von <strong>Asyl</strong>bewerbern Fingerabdrücke<br />
zu nehmen – so rutschte auch Ahmadzai<br />
durch. Personaldokumente hatte er ebenfalls nicht<br />
vorzuweisen – dennoch glaubte man seiner Angabe,<br />
dass er erst 16 Jahre alt sei. Deswegen durfte er<br />
«das für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge übliche<br />
Prozedere» durchlaufen und gleich erhebliche<br />
Privilegien in Anspruch nehmen: «einen möglichst<br />
sofortigen Zugang zu Schule und Ausbildung, Inobhutnahme<br />
durch das Jugendamt, Unterbringung in<br />
einer speziellen Unterkunft» (FAZ, 22. Juli 2016). Als<br />
dieser Skandal nach dem Würzburger Attentat «quälende<br />
Fragen nach der sicherheitspolitischen Lage in<br />
Deutschland» (ebenda) aufwarf, verteilte das Bundesamt<br />
für Migration und Flüchtlinge ein Placebo.<br />
«Alle Flüchtlinge in Deutschland seien mittlerweile<br />
registriert und polizeilich überprüft», wurde eine Behördensprecherin<br />
elf Tage später zitiert. Das stieß<br />
tags darauf selbst dem systemkonformen Mitteldeutschen<br />
Rundfunk sauer auf: «Zweifel sind erlaubt,<br />
schließlich sprechen Landespolitiker wie Ministerpräsident<br />
[Reiner] Haseloff in Magdeburg von<br />
100.000 oder mehr Menschen, die illegal kamen und<br />
von denen niemand weiß, wo sie leben.»<br />
Wie jemand «polizeilich überprüft» werden kann,<br />
der keine Personaldokumente vorzuweisen hat, ist<br />
ohnedies ein Rätsel. Das traf im Januar 2016 auf<br />
satte 77 Prozent der <strong>Asyl</strong>forderer zu – so die FAZ<br />
mit Verweis auf die Bundespolizei. Eine besondere<br />
Schwachstelle sind die unbegleiteten minderjährigen<br />
Flüchtlinge, die als besonders schutzbedürftig<br />
eingestuft und deshalb mit Samthandschuhen angefasst<br />
werden. Dabei ist es gerade diese Gruppe,<br />
die nach Angaben des Schweriner Innenministers<br />
Lorenz Cafier (CDU) «immer wieder durch Gewalt<br />
und Straftaten» auffalle – der Würzburger Mordbube<br />
war nur der bis dato schlimmste Fall. Im April<br />
2016 meldete das Bundesinnenministerium, dass<br />
8.629 minderjährige <strong>Asyl</strong>bewerber vermisst wer-<br />
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