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COMPACT-Magazin 05-2017

Der Osten leuchtet. Was der Westen lernen kann

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<strong>COMPACT</strong> Politik<br />

James Rickards. Foto: Rickards<br />

_ James Rickards ist Ökonom<br />

und Investmentbanker mit über<br />

35 Jahren Erfahrung an der Wall<br />

Street. Er ist Herausgeber des<br />

Newsletters Strategic Intelligence<br />

und Mitglied des Beratungsausschusses<br />

des Center for<br />

Financial Economics der Johns<br />

Hopkins Universität. Als Berater<br />

für internationale Wirtschaft und<br />

Finanzgefahren des US-Verteidigungsministeriums<br />

begleitete<br />

er 2009 die erste Durchführung<br />

eines Planspiels zur finanziellen<br />

Kriegsführung des Pentagons.<br />

Sein aktuelles Buch Der Weg ins<br />

Verderben erschien im März <strong>2017</strong><br />

im FinanzBuch Verlag (384 Seiten,<br />

24,99 Euro).<br />

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und roher Gewalt kommen. Ein neuer Faschismus<br />

wird sein Haupt erheben.<br />

Bitte erklären Sie das genauer.<br />

Alle großen Wirtschaftssysteme der Welt werden<br />

heutzutage entweder von Zentralkomitees wie in<br />

China oder von Zentralbanken wie im Westen dirigiert.<br />

Der IWF ist praktisch eine Weltzentralbank.<br />

Die G-20 sind für diese neue Weltordnung faktisch<br />

das Direktorium. Der Ökonom Joseph Schumpeter<br />

sagte in den 1930er, 1940er Jahren voraus, dass der<br />

Sozialismus den Kapitalismus ablösen werde. Dieser<br />

werde an seinem eigenen Erfolg zugrunde gehen.<br />

Wir befinden uns anscheinend exakt an diesem<br />

Punkt. Sozialismus und Faschismus haben viele Eigenschaften<br />

gemein. Beide verherrlichen die Rolle<br />

des Staates in der Wirtschaft und infolgedessen<br />

auch im menschlichen Handeln. Beide beschneiden<br />

die bürgerliche Sphäre, so dass nur wenige wirklich<br />

private Aktivitäten übrig bleiben. Rauchen, Trinken,<br />

Glühbirnen, Toiletten, Gesundheitsversorgung und<br />

so weiter – alles wird von der Regierung kontrolliert.<br />

Der natürliche Nachfolger des Kapitalismus ist eine<br />

Planwirtschaft mit Lohn- und Preiskontrollen, festgelegten<br />

Produktionszielen, geteilten Monopolen,<br />

garantierten Grundeinkommen und Regierungsjobs.<br />

Zwei Strategien der Globalisten<br />

Was ist das Endziel?<br />

Die Eliten haben eine Agenda: eine Weltregierung,<br />

also globale Kontrolle durch die Eliten. Die wissen,<br />

dass das nicht populär ist. Also drücken sie das mit,<br />

wie Karl Popper sagte, «stückweiser sozialer Manipulation»<br />

durch. Mit der Zeit erreicht man so sein<br />

Ziel, ohne dass es jemand mitbekommt. Der heute<br />

führende Nacheiferer Poppers ist natürlich George<br />

Soros. Poppers berühmtestes Werk heißt Die offene<br />

Gesellschaft und ihre Feinde. Soros’ größte Nichtregierungsorganisation<br />

heißt nicht zufällig Open Society<br />

Foundation.<br />

Außer diesem schleichenden Vorgehen haben<br />

die Eliten aber noch ein weiteres Werkzeug zur<br />

Durchsetzung ihrer Ziele, die Schock-Doktrin. Das<br />

System wird in periodischen Abständen geschockt.<br />

Das kann ein Krieg sein, ein Finanzkollaps, eine<br />

extreme Naturkatastrophe. In diesen Stresssituationen<br />

wenden sich die Menschen an Eliten, um<br />

schnelle Antworten zu bekommen. Und die Eliten<br />

haben natürlich immer welche in der Schublade. Ein<br />

perfektes Beispiel ist der Patriot Act in den USA, der<br />

innerhalb weniger Wochen nach den Anschlägen<br />

des 11. Septembers in Kraft trat.<br />

Welchen Einfluss hat der Patriot Act auf den<br />

Finanzsektor?<br />

Nehmen Sie den Krieg gegen das Bargeld. Die Regeln<br />

zur Verhinderung von Geldwäsche sollen Terroristen<br />

die Finanzierung abwürgen, und das ist<br />

keine schlechte Sache. Doch seitdem wurden sie<br />

missbraucht, um die Möglichkeiten normaler Bürger,<br />

Bargeld aufzubewahren, zu beschränken. Wir<br />

alle werden in eine kleine Anzahl großer Banken gezwungen,<br />

wo man unser Geld konfiszieren, einfrieren,<br />

besteuern und überwachen kann. Ich nenne sie<br />

digitale Schlachthäuser. Wir sehen heute, wie sich<br />

das an Orten wie Indien, Venezuela und Australien<br />

abspielt. Und Europa hat den 500-Euro-Schein abgeschafft.<br />

Ich glaube, die Schock-Doktrin wird in einer<br />

zukünftigen Finanzpanik wieder ins Spiel kommen.<br />

Dann wird man das als Ausrede nehmen, um<br />

den freien Markt und den Kapitalismus zu diskreditieren,<br />

um der Weltregierung, Weltbesteuerung und<br />

Weltkontrolle näher zu kommen. Das ist das Ziel der<br />

internationalen Finanzelite.<br />

15.07.-25.07.<strong>2017</strong> | 11 Tage | Trekking<br />

Natur und (politische) Kultur pur!<br />

Wandern und Diskutieren in den schönen Karpaten: Beeindruckende<br />

Felsen, tiefe Schluchten, herrliche Wasserfälle und klare Bergseen<br />

sowie Stadtrundgänge durch die Karpaten-Hauptstadt Iwano-Frankiwsk<br />

(Stanislau) und Czernowitz (Bukowina). 115 km durch die bewegte<br />

Geschichte und Gegenwart der Ukraine.<br />

Mehr zur<br />

Reise mit Viktor<br />

Timtschenko auf<br />

Seite 8<br />

Preis: 995,00 € (<strong>COMPACT</strong>-Abonnenten zahlen nur 955,00 €)<br />

Im Reisepreis inbegriffen:<br />

• Busreise von Berlin über Leipzig nach Jabluniw in ukrainischen Karpaten<br />

• Rückfahrt von Czernowitz über Dresden und Leipzig nach Berlin<br />

• Alle Busfahrten innerhalb der 11 Reisetage<br />

• Vollverpflegung<br />

• Alle Übernachtungen in Hotels, Hostels und in Ferienwohnungen<br />

• Zwei deutschsprachige Stadtrundgänge<br />

• Reise- und Trekkingleitung<br />

Mindestteilnehmerzahl 10 Personen<br />

Weitere Infos und Buchung direkt bei: v. timtschenko@yahoo.de<br />

Politisches Trekking<br />

in ukrainischen Karpaten<br />

Reiseleitung: Viktor Timtschenko, Autor des Buches «Ukraine»

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