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energiezukunft_2016-20

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Foto: aee<br />

Klimaallianz Bamberg mit dem Ziel der gemeinsamen Energieautonomie<br />

bietet ein Lösungsmodell für eine der vordringlichsten<br />

Fragen der kommunalen Daseinsfürsorge an. Städte<br />

als Energieverbraucher und das Umland als Energieerzeuger<br />

können zukünftig gemeinsam einen Weg beschreiten und<br />

so eine nachhaltige Energieversorgung sicherstellen“, fasst<br />

Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, Andreas Starke, die<br />

gemeinsamen Ziele zusammen. Ein erster Schritt der Klimaallianz<br />

war <strong>20</strong>08 eine Potenzialanalyse die zeigt, welche regenerativen<br />

Versorgungsmodelle in der Region möglich sind.<br />

Sie ist die Grundlage, um Erneuerbare-Energien-Anlagen und<br />

Effizienzmaßnahmen zu planen und sie in eine gemeinsame<br />

Raumplanung einzubinden. Als ein nächster Schritt wurde<br />

ein Energiekonzept für Stadt und Landkreis erstellt.<br />

Akteure vor Ort<br />

Um die Energiewende vor Ort gemeinsam mit den Bürgern zu<br />

gestalten, wurden verschiedene Strukturen aufgebaut.<br />

So ist der Klimarat von Stadt und Landkreis seit <strong>20</strong>08 ein<br />

Gremium, das sich aus dem Umweltsenat des Stadtrates und<br />

dem Umweltausschuss des Kreistages zusammensetzt. Er berät<br />

und entscheidet über Maßnahmen und Projekte der<br />

Klimaallianz. Dem Klimarat unterstellt ist die <strong>20</strong>11 gegründete,<br />

vom Freistaat Bayern geförderte Klima- und Energieagentur<br />

Bamberg. Sie berät Bürger, Stadt und Landkreis<br />

und Gemeinden bei Sanierungsmaßnahmen sowie Neubauprojekten<br />

und informiert Bürger und Unternehmen – zum<br />

Beispiel über Standards bei Dämmung und Heizanlagen, über<br />

LED-Technik und Energiesparen. Ihre Aufgabe liegt also darin,<br />

die Klimaschutzaktivitäten in der Region zu bündeln, lokale<br />

Gruppen zu vernetzen und den Informationsfluss untereinander<br />

zu verbessern. Um Städte, Märkte und Gemeinden bei der<br />

Umsetzung konkreter Projekte zu unterstützen, gründeten<br />

31 Kommunen zusammen mit dem Landkreis, der Stadt und<br />

den Stadtwerken im Dezember <strong>20</strong>12 die Regionalwerke<br />

Bamberg GmbH. Sie verstehen sich als neutraler Berater,<br />

Koordinator und Dienstleister für investive Vorhaben.<br />

Vorteile der gemeinsamen Zusammenarbeit<br />

Durch diese und weitere starke Akteure vor Ort sind bereits<br />

viele Projekte umgesetzt worden: So wurden zum Beispiel<br />

spezielle Analyse- und Beratungsprogramme für die Energiewende<br />

in privaten Haushalten aufgesetzt. Seit <strong>20</strong>12 ist<br />

in der Stadt Scheßlitz ein Biomasseheizwerk in Betrieb. Mit<br />

einer Leistung von 800 Kilowatt versorgt es drei Schulgebäude,<br />

eine Dreifachturnhalle und ein Feuerwehrhaus. Die<br />

680 Tonnen jährlich eingesetzten Brennstoffe bestehen zu<br />

30 Prozent aus Waldholzhackschnitzel, die von der hiesigen<br />

Waldbesitzervereinigung geliefert werden, und zu 70<br />

Prozent aus Hackgut der Abfallwirtschaft des Landkreises.<br />

Seit <strong>20</strong>14 ist für die Liegenschaften des Landkreises das<br />

kommunale Energiemanagement eingeführt. Sie beziehen<br />

seitdem auch zertifizierten Ökostrom. Bis <strong>20</strong><strong>20</strong> sollen ihr<br />

Energieverbrauch und CO 2 -Emission um 30 Prozent sinken.<br />

Ein weiterer Meilenstein: 24 der 36 Kommunen errichten<br />

derzeit jeweils eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge – auch<br />

dank der finanziellen Förderung durch den Landkreis Bamberg.<br />

„Auf dem Weg zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien<br />

bis <strong>20</strong>35 gibt es auch in diesem Jahr weitere Anstrengungen<br />

und neue Projekte. <strong><strong>20</strong>16</strong> wird eine Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie<br />

feststellen, ob auch der Schlamm der<br />

hiesigen Klärwerke genutzt werden kann, um klimafreundliche<br />

Wärme zu erzeugen“, erklärt Klimaschutzbeauftragter<br />

Martin. Das Modell Bamberg – Energie fließt in die Stadt<br />

und Geld fließt in den Landkreis – ist Vorbild für viele Regionen<br />

in Deutschland. Während Stadt und Landkreis heute<br />

11 Prozent der Energie aus Erneuerbaren gewinnen, werden<br />

es im Jahr <strong>20</strong>35 schon 100 Prozent im Strom- und Wärmesektor<br />

sein. Die Stadt und der Landkreis Bamberg gehen im<br />

Bereich Strom von knapp 60 Prozent Windkraft für das Jahr<br />

<strong>20</strong>35 aus. Auch Biomasse stellt mit knapp <strong>20</strong> Prozent einen<br />

erheblichen Anteil, der im Wärmebereich sogar deutlich<br />

höher liegen wird.<br />

n www.klimaallianz-bamberg.de<br />

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