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energiezukunft_2016-20

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Fahrbericht –<br />

der BMW i3 im Praxistest<br />

Elektroautos können einen erheblichen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz leisten,<br />

wenn sie mit hochwertigem Ökostrom geladen werden. Zugleich begegnen ihnen aber auch<br />

Vorbehalte, vor allem aufgrund ihrer noch vergleichsweise niedrigen Akkureichweiten.<br />

Wir starten daher eine kleine Reihe von Fahrberichten mit Elektrofahrzeugen im Praxistest.<br />

Philip Schwieger<br />

Immer mehr Menschen entscheiden sich ihren alten<br />

Verbrenner-PKW gegen saubere Mobilität mit naturstrom<br />

einzutauschen. Auch NATURSTROM selbst hat bereits vor<br />

einigen Jahren Elektrofahrzeuge in den Fuhrpark integriert.<br />

Die so gesammelten Erfahrungen möchten wir in einem Fahrbericht<br />

mit Ihnen teilen und das Thema Elektromobilität so<br />

ein Stück weit erlebbar machen. Eines vorab: der BMW i3<br />

fällt auf. Kaum ein Zwischenstopp an der Autobahn oder ein<br />

Ladehalt in der Innenstadt, ohne dass sich unmittelbar ein<br />

Gespräch mit interessierten Passanten entwickelt. Von Grund<br />

auf als Elektroauto entwickelt, hebt sich der i3 bereits optisch<br />

von anderen Fahrzeugen ab. Die blauen Zierleisten, sich nach<br />

hinten verjüngende Seitenscheiben, die fehlende B-Säule<br />

sowie die vollständig verglaste Heckklappe tragen ihren Teil<br />

dazu bei. Sie alle fallen jedoch nicht so sehr ins Auge wie die<br />

ab Werk montierten 19-Zoll-Felgen mit ihren ungewöhnlich<br />

schmalen Reifen. Diese sind eine rollwiderstandsoptimierte<br />

Sonderanfertigung für das Auto und sollen für einen niedrigen<br />

Energieverbrauch sorgen. Die schmalen Reifen bemerkt<br />

beim Fahren jedoch nur, wer zügig über eine kurvige Landstraße<br />

zirkelt – oder mit dem BMW durch die Waschstraße<br />

möchte. Letzteres stellt sich an einem warmen Frühlingstag in<br />

Düsseldorf unerwartet als Problem heraus. Der Betriebsleiter<br />

der Waschstraße ist ernsthaft besorgt, dass ein Auto mit solch<br />

schmalen Rädern aus der Führungsschiene springen und die<br />

gesamte Anlage beschädigen könnte. So bleibt beim gemeinsamen<br />

Diskutieren in der Sonne jedoch genügend Zeit für die<br />

häufig gestellten Fragen „wie fährt der sich denn?“ und „wie<br />

weit kommen Sie mit einer Akkuladung?“, bevor der i3 unter<br />

den wachsamen Augen von gleich vier Mitarbeitern problemlos<br />

vollautomatisch gesäubert wird.<br />

Volles Potenzial im Stadtverkehr<br />

Die Frage nach der Reichweite ist berechtigt, wenngleich<br />

nicht pauschal zu beantworten. Mit Ausnahme von Tesla<br />

gilt für alle aktuellen Elektroautos, dass sich die mit einer<br />

Ladung erfahrbare Kilometerzahl im niedrigen dreistelligen<br />

Bereich bewegt. Selbstverständlich hat aber auch hier die<br />

Fahrweise einen erheblichen Einfluss auf den Energieverbrauch.<br />

Der 125 Kilowatt starke Motor, das straffe Fahrwerk<br />

und die präzise Lenkung des BMW i3 verführen dabei<br />

manchmal, genau diesen Zusammenhang kurzzeitig aus dem<br />

Blick zu verlieren. Das maximale Drehmoment von 250<br />

Newtonmetern steht nahezu ab dem Stand zur Verfügung.<br />

Bei Bedarf schiebt sich der i3 daher auf den ersten Metern<br />

nach einer Ampel an allen anderen Verkehrsteilnehmern<br />

vorbei. Dies geht allerdings ebenso zulasten der Reichweite<br />

wie längere Autobahnfahrten bei höherer Geschwindig-<br />

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