energiezukunft_2016-20
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editorial<br />
Liebe Leser,<br />
ich freue mich, dass Sie soeben Heft <strong>20</strong> der <strong>energiezukunft</strong><br />
in den Händen halten. Als wir uns im Herbst<br />
<strong>20</strong>06 zum Start dieses Magazins entschieden, war<br />
das schon ein Schritt ins Ungewisse. Aber ich hielt<br />
ihn für richtig, da viel zu wenig über die großartigen<br />
Erfolge, die Vorteile und Chancen der Erneuerbaren<br />
Energien berichtet wurde. Die außerordentlich positiven<br />
Rückkopplungen aus der Leserschaft nach<br />
jedem Heft zeigen auf, dass wir den richtigen Weg<br />
eingeschlagen haben – das bestärkt uns und gibt uns<br />
Schwung.<br />
Das Magazin erscheint zweimal jährlich und setzt<br />
neben vielen aktuellen Themen immer einen Schwerpunkt<br />
mit mehreren Beiträgen – in diesem Heft ist<br />
es die Energieversorgung in der Region. Wandten<br />
wir uns anfangs vor allem an naturstrom-Kunden, so<br />
hat das Magazin inzwischen einen deutlich größeren<br />
Leserkreis gefunden – es geht an Stadtwerkekunden,<br />
an Politiker von Gemeinde- bis zur Bundesebene,<br />
wird an Hochschulen, auf Tagungen, in Bioläden und<br />
Hotels ausgelegt und erfreut sich v. a. bei vielen Bürgerenergiegesellschaften<br />
einer wachsenden Beliebtheit.<br />
Und so mancher Leser gibt sein Exemplar im Freundeskreis<br />
weiter oder fordert weitere Exemplare bei uns an.<br />
Da wir mit zwei Ausgaben im Jahr nicht immer so<br />
aktuell sein können wie wir gerne möchten, haben wir<br />
das Magazin durch ein Internetportal ergänzt. Unter<br />
www.<strong>energiezukunft</strong>.eu erscheinen täglich Nachrichten<br />
und zusätzlich grundsätzliche Ausarbeitungen zu<br />
vielen Themen rund um die Erneuerbaren, um dezentrale<br />
Versorgung und um Bürgerenergie. Falls Sie es<br />
noch nicht genutzt haben – einfach ausprobieren und<br />
Bookmark setzen.<br />
<strong>energiezukunft</strong> setzt sich mit den vielfältigen Anwendungen<br />
der Erneuerbaren Energien auseinander, will<br />
mit positiven Beispielen Mut machen und zur Nachahmung<br />
anregen, berichtet zu den Rahmenbedingungen,<br />
äußert sich kritisch auch gegenüber Fehlentwicklungen<br />
in der Branche und nimmt, wenn es um<br />
die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
geht, kein Blatt vor den Mund. Sicher erinnern Sie<br />
sich auch an bissige Kommentare von mir an dieser<br />
Stelle bei der einen oder anderen Gelegenheit. Ja, es<br />
ist nicht leicht, immer sachlich zu bleiben wenn man<br />
sieht, mit welchen Mitteln die etablierten Versorger<br />
und die ihnen nahestehenden Politiker, Beamten und<br />
Medien erst gegen das Thema Energiewende vorgegangen<br />
sind und es inzwischen begrifflich besetzen,<br />
ohne sich wirklich für die Inhalte einzusetzen.<br />
Der große Erfolg des EEG ab <strong>20</strong>00 war, dass Freiräume<br />
zur Verfügung gestellt wurden, die von mutigen<br />
Bürgern, Wissenschaftlern, Unternehmern besetzt<br />
werden konnten. Technologien und Geschäftsmodelle<br />
wurden erprobt, einige verworfen, andere erfolgreich<br />
weiterentwickelt. Rahmenbedingungen, die Versuch<br />
und Irrtum zulassen und Neues nicht bestrafen sondern<br />
fördern, werden benötigt, um Innovationen zu<br />
entwickeln, das ist Grundwissen. Wenn man Innovationen<br />
nicht will und vor allem keine Änderungen im<br />
Machtgefüge, dann greift man dagegen zur staatlichen<br />
Regulierung – und das ist aktuell die traurige Entwicklung<br />
in Deutschland. Den kleinen, den innovativen<br />
Marktteilnehmern gräbt man das Wasser ab.<br />
10.000 Arbeitsplätze im Braunkohletagebau sind mehr<br />
Wert als 80.000 im Solarhandwerk, Weltmarktführerschaften<br />
werden aufgegeben, um die Energiewende<br />
in Deutschland auszubremsen. Doch längst haben<br />
andere Länder die Chancen erkannt, sind innovativ –<br />
und Deutschland verliert den Anschluss. Und wir, wir<br />
werden dafür kämpfen, dass Bürgerenergie, Gemeindewerke<br />
und Ökostromanbieter in Deutschland nicht<br />
von der Bildfläche verschwinden.<br />
Ihr<br />
Dr. Thomas E. Banning