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energiezukunft_2016-20

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nachgefragt<br />

Im Interview:<br />

Geld verdienen und<br />

nebenbei die Welt retten<br />

Krischan Ostenrath<br />

Projektleiter<br />

Berufsorientierungsinitiative<br />

„Energiewende schaffen“<br />

Die Berufsorientierungsinitiative „Energiewende schaffen“ informiert Jugendliche mit der<br />

Webseite www.energiewende-schaffen.de über Möglichkeiten mit einer Ausbildung oder<br />

einem Studium zur Energiewende beizutragen. <strong>energiezukunft</strong> hat mit Projektleiter Krischan<br />

Ostenrath über die aktuelle Beschäftigungssituation und Zugangswege zu Berufen der<br />

Energiewende gesprochen.<br />

Herr Ostenrath, es wird ja derzeit sehr viel über die<br />

öffentliche Förderung der Erneuerbaren Energien diskutiert.<br />

Wirkt sich die unklare Lage auch auf den Arbeitsmarkt<br />

aus?<br />

Das tut es ganz eindeutig, und sei es nur durch Verunsicherungseffekte.<br />

Mit Blick auf den Arbeitsmarkt haben die<br />

Änderungen im EEG das langjährige Beschäftigungswunder<br />

heftig torpediert. Nach jüngsten Erhebungen sind die<br />

Umsätze und Beschäftigungszahlen zuletzt deutlich zurückgegangen.<br />

Für das Jahr <strong>20</strong>14 wird die Zahl der Beschäftigten<br />

etwa auf 355.000 geschätzt. Das ist immer noch eine ganze<br />

Menge, aber in den Bereichen Solar- und Bioenergie waren<br />

wir in Deutschland schon mal weiter.<br />

Kann man denn vor diesem Hintergrund überhaupt noch<br />

von einem Fachkräftemangel sprechen?<br />

Man muss mit Prognosen zum Fachkräftemangel sehr<br />

vorsichtig sein. Die Berechnungen der Bundesagentur für<br />

Arbeit deuten einen wirklichen Mangel nur in sehr wenigen<br />

und vor allem in technischen Berufsgruppen an. Abgesehen<br />

davon waren Beschäftigungsprognosen noch nie ein guter<br />

Ratgeber für die Ausbildungswahl. Ob jemand einen erfüllenden<br />

und zukunftsfähigen Job in der Energiewende findet,<br />

hängt wirklich nicht von der Frage nach einem eventuellen<br />

Fachkräftemangel ab.<br />

Viele Jugendliche studieren heute lieber als eine Ausbildung<br />

zu machen. Suchen Unternehmen der Energiewende<br />

deshalb nach Fachkräften und finden keine?<br />

Das schon eher. Zwar beschäftigen die Unternehmen der<br />

Erneuerbaren Energien überproportional viele Akademiker,<br />

aber der Hauptteil der Beschäftigung liegt in den Bereichen<br />

Handwerk und Industrie. Und dass gerade kleine Handwerksbetriebe<br />

händeringend Azubis suchen, ist hinreichend<br />

bekannt. Ich würde mir sehr wünschen, dass viel mehr<br />

Jugendliche den Wert von grundständigen Ausbildungsberufen<br />

zu schätzen lernten. Gerade auch für Zukunftsprojekte<br />

wie die Energiewende.<br />

Mit der Berufsorientierungsinitiative „Energiewende schaf-<br />

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