Stahlreport 2016.10

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Messen und Märkte Schwerpunkt AMB Messe AMB erfolgreich zu Ende gegangen Mammut-Manege der Metallbearbeitung Die AMB 2016 in Stuttgart war erneut eine Messe der Superlative. Diese Bilanz zog der Veranstalter bereits zu Beginn der Fachmesse. Nie zuvor hatten sich demzufolge so viele Aussteller angemeldet wie in diesem Jahr: Insgesamt haben 1.468 Aussteller an der AMB teilgenommen, ein Plus von 8 % im Vergleich zur Vorveranstaltung. Dies wertete der Veranstalter als Indiz dafür, wie sich die konjunkturelle Entwicklung der Werkzeugmaschinenindustrie gestaltet. Im Mittelpunkt der AMB 2016 standen, wie kaum anders zu erwarten, die Themen Industrie 4.0 und Digitalisierung. So war ein Großteil der Halle 4 der Stuttgarter Messe für den Bereich „Software & Engineering“ reserviert, doch die eigentliche Bedeutung dieser Themen konnte vor allem daran abgelesen werden, dass wohl die überwiegende Mehrzahl der Aussteller hallen- und bereichsübergreifend Entwicklungen und Produkte dazu in den Fokus rückten. So auch in der für die Stahldistribution besonders interessanten Halle 6, in der die Hersteller von Säge- und Trennschleifmaschinen, von Markiersystemen, Oberflächentechnik und Bohrmaschinen versammelt waren (siehe Berichte ab S. 25 ff). Rund 30 % der Aussteller der AMB kamen dabei aus dem Ausland, die meisten davon aus der Schweiz, gefolgt von Italien, Spanien und Österreich. Gute Entwicklungsperspektive für Werkzeugmaschinen Die AMB 2016 profitiere von einem wirtschaftlich positiven Umfeld, sagte Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsfüh- rer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) anlässlich der Eröffnungspressekonferenz der Messe. Angesichts der vielen Krisen und internationalen Turbulenzen, stelle sich die Frage immer drängender, ob und wann auch die Investitionslust der Industrie in Mitleidenschaft gezogen wird. Bisher zeige sie sich jedoch erstaunlich robust, insbesondere in Deutschland und Europa, so Schäfer. Im ersten Halbjahr 2016 jedenfalls seien die Geschäfte für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie viel besser als erwartet gelaufen. Der Auftragseingang legte mit 12 % gegenüber dem Vorjahr kräftig zu. In- und Auslandsbestellungen trugen gleichermaßen dazu bei. Die Inlandsnachfrage notierte ein Zehntel höher, die Auslandsorders legten sogar um 13 % zu. Die höhere Nachfrage resultierte vor allem aus dem guten Inlandsgeschäft und aus Großprojekten der Automobilindustrie in China und Mexiko. Aufgrund der positiven Entwicklung erwarte der Verband nunmehr 2 % Plus für die Werkzeugmaschinenproduktion. Zu Beginn des Jahres war noch von 1 % Plus ausgegangen worden. Prognostiziertes Gesamtwachstum ist sportliches Ziel Eine etwas andere Bilanz zog Markus Heseding, Geschäftsführer der Fachverbände Präzisionswerkzeuge sowie Mess- und Prüftechnik im VDMA: Während im Werkzeugbau die Bücher nach wie vor voll sind, ist das erste Halbjahr 2016 für die Zerspanung und die Spannzeuge sogar noch etwas schwächer als erwartet verlaufen, diese Bereiche lagen zur Jahresmitte leicht im Minus. Allerdings müsse man berücksichtigen, dass die Vergleichsbasis aus dem ersten Halbjahr des Vorjahres eine hohe Messlatte vorgegeben hatte. Diese liege für das zweite Halbjahr etwas niedriger. Zusammen mit den von der AMB erwarteten wirtschaftlichen Impulsen könnte sich das Ergebnis der kommenden Monate besser entwickeln, so Heseding. Das prognostizierte Umsatzwachstum von 4 % für die Gesamtbranche bleibe weiter in Reichweite, sei aber zu einem sportlicheren Ziel geworden. 2 24 <strong>Stahlreport</strong> 10|16
Reduzierte Werkzeugkosten, effizientere Fertigung Präzises Bandsägen mit kürzeren Schnittzeiten Der Metallsäge- und Lagertechnik-Spezialist KASTO hat mit der KASTOwin pro AC 5.6 auf der Messe AMB eine Hochleistungs-Bandsäge gezeigt, die kurze Schnitt- mit hohen Standzeiten kombiniert. Mit dem Vollautomaten, der für den Einsatz mit Bi- und Hartmetall-Sägebändern optimiert ist, sollen Werkzeugkosten sinken und die Sägefertigung deutlich schneller und effizienter werden: Je nach Sägeband seien Schnittzeiteinsparungen von 50 % und mehr möglich. Daneben hat der Anlagenhersteller eine Vertikal-Bandsägenmaschine, eine Hochleistungs-Kreissäge für automatisierte Anwendungen und ein Energierückspeise-System für Hochregalläger präsentiert. Die Hochleistungs-Bandsäge KASTOwin pro AC 5.6 ist für ein breites Anwendungsspektrum konzipiert und kann sowohl mit Hartmetall- als auch mit Bi-Metall-Sägebändern bestückt werden. Die Anlage verfügt über ein neuartiges Vorschubsystem, das sich über zwei Kugelrollspindeln mit jeweils einem Servomotor stufenlos und hochpräzise einstellen lässt. Zudem verfügt die KASTOwin pro AC 5.6 über eine beidseitige Freihubeinrichtung, die das Band bei der Rückbewegung der Sägeeinheit von der Schnittfläche abhebt. Dies ermögliche einen besonders effizienten, exakten und werkzeugschonenden Sägevorgang. Der frequenzgeregelte Sägemotor der Sägeeinheit liefert mit 11 kW reichlich Leistung für den Einsatz von Hartmetall-Sägeblättern. Der Schnittbereich der Maschine liegt bei 560 mm, die kleinste zu sägende Abmessung bei 25 x 25 mm. Die kürzeste Reststücklänge sei mit 10 mm im Einzelschnitt und 35 mm im Automatikbetrieb äußerst gering, so dass Verschnittmengen auf ein Minimum reduzieren werden könnten. Die schwere und verwindungssteife Schweißkonstruktion der KAS- TOwin pro AC 5.6 mit schwingungsoptimierter Verrippung sorge zudem für eine extrem hohe Laufruhe und ein vibrationsfreies Arbeiten. Dies bedeute kürzere Schnitt- und höhere Standzeiten. schiedliche Querschnittmaße aus kleineren Walzblöcken und -platten sowie Vierkant- und Flachmaterialien zu konfektionieren. Die KASTOvertical verfügt über eine Schnitttiefe bis zu 680 und eine Schnitthöhe von 600 mm. Die maximale Schnittlänge liegt bei 1.260 mm. App für die mobile Kontrolle Mit seiner KASTOapp ermöglicht der Säge- und Lagerspezialist die mobile Handhabung seiner Sägemaschinen. Anwender können damit browserbasiert per Smartphone oder Tablet jederzeit und von überall auf dem Firmengelände den Status ihrer Sägemaschinen abfragen, überwachen und im Bedarfsfall besonders schnell reagieren. Die neue KASTOapp bietet eine Statusübersicht aller im Netzwerk vorhandenen Kasto-Sägemaschinen, die mit den Steuerungssystemen EasyControl oder ExpertControl ausgestattet sind. Läuft eine Säge im Automatikbetrieb, kann die App außerdem auf die in der jeweiligen Maschinensteuerung hinterlegten Informationen zugreifen. Damit erhält der Benutzer genaue Auskünfte über alle relevanten Parameter wie etwa Artikel, Abschnittlänge, Soll- und Ist-Stückzahl sowie die Vorschub- und Schnittgeschwindigkeit. Energie zurück beim Lagern Für seine automatischen Langgutund Blechlagersysteme hat Kasto auf der AMB ein neuartiges Konzept zur Energierückspeisung und Energiespeicherung entwickelt. Überschüssige Bewegungsenergie lässt sich damit in elektrischen Strom umwandeln, zwischenspeichern und flexibel nach Bedarf nutzen – das senkt die Betriebs- und Investitionskosten sowie den CO 2 -Ausstoß (siehe auch den Beitrag zum Stahlnews- Expertentreff auf der AMB, S. x). 2 Kasto auf der AMB 2016: neueste Entwicklungen der Metallsäge- und Lagertechnik Langschnitt-Lösung gezeigt Mit der halbautomatischen Vertikal- Bandsägemaschine KASTOvertical präsentierte Kasto eine Langschnitt- Lösung, die es ermöglicht, unter- Foto: BDS/mh <strong>Stahlreport</strong> 10|16 25
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