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Stahlreport 2016.11

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

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Werkstoffe<br />

und Produkte<br />

Schwerpunkt Aluminium<br />

Im Fokus der Werkstoffhändler<br />

Messe und Kongress<br />

Die Aluminiummesse Ende November/Anfang Dezember (28.11.-1.12.) dieses Jahres in Düsseldorf<br />

lenkt einmal mehr die Aufmerksamkeit auch des gesamten Werkstoffgroßhandels auf dieses leichte<br />

Material und auf die große Familie der NE-Metalle.<br />

Die ALUMINIUM 2016 gilt als<br />

die Weltmesse der Aluminiumindustrie<br />

und wird von einem Kongress<br />

begleitet. Rund 900 Aussteller aus<br />

mehr als 40 Ländern zeigen auf der<br />

Messe tausende von Produktneuheiten,<br />

technologische Weiterentwicklungen<br />

und innovative Trends rund um<br />

die Aluminiumindustrie sowie die<br />

Anwendungen dieses Werkstoffs. Bei<br />

dem Kongress kann man noch mehr<br />

über neueste Trends erfahren und mit<br />

den Experten der Branche über die<br />

Themen diskutieren, welche die Aluminiumindustrie<br />

bewegen.<br />

Zu den Ausstellern gehören Anbieter<br />

von Rohmaterialien, Halbzeugen,<br />

Endprodukten und aus der Oberflä-<br />

chenbehandlung. Zu sehen gibt es ferner<br />

Maschinen, Anlagen und Zubehör<br />

für die Produktion, Weiterverarbeitung<br />

und Veredelung von Aluminiumerzeugnissen.<br />

Bei den entsprechend<br />

vertretenen Ausrüstern fällt den Stahlhändlern<br />

auf, dass diese häufig in mehreren<br />

Werkstoffbranchen unterwegs<br />

sind. Beispiele dafür sind etwa die<br />

Häuser Kasto und Remmert sowie Behringer<br />

(vgl. nebenstehenden Bericht).<br />

Regelmäßig vertreten auf der<br />

Messe sind auch die Fachverbände der<br />

Branche, allen voran der Wirtschaftsverband<br />

Großhandel Metallhalbzeug<br />

(WGM), mit dem zusammen der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) in einem dreijährigen Fernstudium<br />

berufsbegleitend Betriebswirte<br />

weiterbildet – entweder für den Metallhandel<br />

oder für den Stahlhandel. Dritter<br />

Akteur in diesem Verbund ist der<br />

Verband Deutscher Metallhändler<br />

(VDM). Hintergrund dieser Kooperation<br />

ist, dass viele der Mitgliedsunternehmen<br />

in diesen Verbänden hinsichtlich<br />

der von ihnen vertriebenen<br />

Werkstoffe sehr breit aufgestellt sind.<br />

Angesichts dieser Interessenlage<br />

des Großhandels ist die Düsseldorfer<br />

Messe auch immer ein Anlass zur Veröffentlichung<br />

aktueller Marktdaten.<br />

Insbesondere darüber wird diese Fachzeitschrift<br />

auch in ihrem Konjunkturschwerpunkt<br />

im ersten Heft 2017<br />

berichten. 2<br />

Vom Fügen unterschiedlichen Materials<br />

Hybridkonstruktionen für den Schiffbau<br />

Leicht, ressourcenschonend und gleichzeitig belastbar – was für<br />

den Leichtbau im Automobilbereich gilt, ist ebenso wichtig für<br />

die Konstruktion von Schiffen. Stahl-Aluminium-Verbindungen<br />

werden deshalb auch dafür eingesetzt. Bei diesen kommen jedoch<br />

gänzlich andere Materialstärken zum Tragen. Zehn Verbundpartner<br />

unter Leitung des Laser Zentrums Hannover haben sich deshalb<br />

im vergangenen Jahr zum Ziel gesetzt, einen robusten Laserstrahlschweißprozess<br />

für die maritime Fertigung zu entwickeln.<br />

Laserschweißen von Stahl an Aluminium.<br />

Foto: LZH<br />

In Zeiten knapper werdender Ressourcen ist es<br />

auch im Schiffbau wichtig, den Kraftstoffverbrauch zu<br />

senken sowie den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß und damit<br />

die Belastung für die Umwelt zu verringern. Dafür werden<br />

bereits Bauteile aus gewichtsreduzierenden Stahl-<br />

Aluminium-Verbindungen gefertigt: etwa der Schiffsrumpf<br />

aus Stahl und die Aufbauten aus Aluminium. Solche<br />

Hybridwerkstoffkombinationen senken zudem den<br />

Schwerpunkt des Schiffs und stabilisieren es damit. Verbunden<br />

wurden die unterschiedlichen Metalle in der<br />

Vergangenheit über ein Adapterstück. Dieses wird durch<br />

Sprengplattieren, ein aufwändiges und kostenintensives<br />

Fügeverfahren, hergestellt.<br />

Dieses Bauteil wollen die Wissenschaftler und Industriepartner<br />

des Verbundprojekts ersetzen. Mit Hilfe eines<br />

Laserbearbeitungskopfs mit Einschweißtiefenkontrolle<br />

wurde begonnen, unter Laborbedingungen einen innovativen<br />

Laserstrahlschweißprozess zu entwickeln, um<br />

ihn anschließend in die Anwendung zu übertragen.<br />

Das Problem: Grundsätzlich entstehen beim thermischen<br />

Fügen von Stahl an Aluminium spröde intermetallische<br />

Phasen, sodass es unter Belastung zu einem<br />

frühzeitigen Versagen der Verbindungen kommt. Die<br />

Eigenschaften der Schweißnähte lassen sich jedoch durch<br />

das Mischungsverhältnis der Metalle beziehungsweise<br />

die Einschweißtiefe optimieren.<br />

Bei erfolgreicher Entwicklung könnte der Prozess<br />

auch für andere großbauteilige Branchen, etwa für den<br />

Waggon- oder den Nutzfahrzeugbau, interessant werden.<br />

2<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 11|16

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