Verein der Freunde, Förderer und Ehemaligen - Förderverein ...
Verein der Freunde, Förderer und Ehemaligen - Förderverein ...
Verein der Freunde, Förderer und Ehemaligen - Förderverein ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Deutschland … Ich liebe dich!<br />
Von Kyele Grell aus Lacey, Washington, Gastschüler des<br />
E-B-Gs<br />
Meinen ersten Monat in Hamburg hatte ich große Angst. Neue<br />
Sprache, neues Land. Ich hatte nur ein halbes Jahr Deutsch gelernt<br />
<strong>und</strong> war plötzlich für einen Monat in einem Sprachkurs in Hamburg<br />
zum Beginn meines Austauschjahres. Ich werde die ganzen<br />
Probleme vergessen. Wie ich verloren war, als ich den ersten Tag in<br />
Hamburg mit <strong>der</strong> U-Bahn <strong>und</strong> dem Bus gefahren bin o<strong>der</strong> als mich<br />
ein Mann angesprochen hat, <strong>der</strong> sagt: „Alle Amerikaner sind doof.“<br />
Aber mein erster Tag in <strong>der</strong> Schule war sehr interessant. Meine<br />
Gastmutter <strong>und</strong> ich sind zur Schule gegangen. Es war nicht kalt, aber<br />
ich habe so gezittert. Alle Augen haben mich angeguckt. „Wer ist<br />
das?“, „Ist das <strong>der</strong> Amerikaner?“, „Seine Hose ist doof.“ Mein<br />
Gesicht war ganz rot. In meiner ersten St<strong>und</strong>e hatte ich nicht<br />
verstanden, was ich tun sollte. „Entschuldigung, ich verstehe nicht,<br />
was ich machen soll. Wohin muss ich als nächstes gehen?“<br />
„Entschuldigung, ich spreche kein Englisch“, antwortete sie. Mir<br />
stieg das Blut ins Gesicht <strong>und</strong> ich wurde immer röter. Das war auf<br />
Deutsch gewesen. Mit jedem Tag habe ich etwas Neues gelernt: wie<br />
ich mit dem Zug fahren kann, nicht immer „ja“ sagen, wenn ich<br />
etwas nicht verstehen kann (ich wollte keinen Vortrag über die<br />
amerikanische Revolution halten), dass deutsche Schokolade sehr<br />
lecker <strong>und</strong> billig ist <strong>und</strong> dass niemand Le<strong>der</strong>hosen trägt (ich war sehr<br />
traurig). Ich finde die Fragen <strong>der</strong> Schüler so interessant. „Isst du in<br />
Amerika jeden Tag bei McDonalds?" o<strong>der</strong> "Gefällt dir George<br />
Bush?" Hinweis: die Antwort zu beidem ist NEIN! Wir in Kansas<br />
sind nicht alles Landeier, nicht christlich-republikanisch <strong>und</strong> mögen<br />
keinen Krieg. Wir haben auch ein Herz <strong>und</strong> sind nicht ganz böse.<br />
Aber es sind die Fre<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> Erinnerungen, die so wichtig<br />
für mich sind. Ich habe hier so viele nette <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>liche Leute; in<br />
<strong>der</strong> Schule, auf <strong>der</strong> Strasse... Und das ist was ich zurück nehme: ein<br />
neues Verständnis von <strong>der</strong> Welt. Seit ich klein war, wollte ich immer<br />
nach Deutschland fahren, <strong>und</strong> jetzt bin ich hier. Ich habe nicht die<br />
Charaktere von den Grimm-Geschichten gef<strong>und</strong>en, aber egal, weil<br />
ich jetzt Geschichten von meinem eigenen Leben habe!<br />
Danke Schönberg!