Verein der Freunde, Förderer und Ehemaligen - Förderverein ...

Abgrenzung den übrigen Klassen durch eine merkliche Anzahl
Nachzügler nicht gehemmt werde. Unter der Bedingung eines
regelmäßigen Schulbesuches stand jedem Schüler der Küsterschule
der eintritt in eine jener Klassen wieder frei.
Die Schule hat sich während ihrer 5jährigen Dauer, den zufälligen
Forderungen und Übergriffen einzelner Familien gegenüber, schon in
manchen Fragen nach der Ordnung und Sitte das ihr gebührende Recht
der Zucht und des Gesetzes erkämpft und zur Geltung gebracht. Darum
steht zu hoffen, daß der unregelmäßige Schulbesuch sich nach wenigen
Jahren auch in der Küsterschule vermindern wird. Dann soll sie
aufgehoben werden. Die ordnungsmäßige Bitte bei dem Lehrer, der erst
die Erlaubnis dazu ertheilt haben muß, wenn ein Kind außer der Schule
zu Geschäften benutzt wird, war das nächste Ziel, das nun ziemlich
erreicht ist.
Was nun die Lehrer betrifft, die sich ihre gemeinsame Thätigkeit an dem
einen Werke gegenseitig bewusst zu machen und zu erhalten haben, so
wäre wohl zuerst zu sagen, daß der vorgeschriebene Lehrplan nirgends
Hindernisse in den Weg legt; ich meine nämlich, es könnten hie und da
in einem allerhöchsten Orts bestätigten Schulreglement unabänderliche
Bestimmungen gefunden werden, durch welche freilich abstrakte
Prinzipe gewahrt, die freie Entfaltung und Freude einer jungen
Schulanstalt aber niedergehalten sind. Insbesondere wird durch ein
gegenseitiges sogenanntes Hospitiren während der Lektionen eines
Kollegen (wozu der Rektor vorzugsweise ver pflichtet ist), theils
durch Lehrerkonferenzen und dadurch, daß dem Rektor am Schlusse
jedes Vierteljahres sämmtliche korrigirten Schülerheft vorgelegt
werden, lebendig erhalten. Sämmtliche Lehrer sind wieder
verpflichtet, diese monatlichen konferenzen regelmäßig zu besuchen.
Die Vorträge über die einzelnen Lehrgegenstände haben die
Abgrenzun und methodische behandlung des Unterrichtsstoffes nach
den verschiedenen Klassen zum Inhalt und reihen sich aneinander, je
nach hachdem eine spezielle Auswahl durch den Rektor, etwa für
eine gewisse Klasse, oder eine kollogialische Uebereinkunft
getroffen wurden. Eine Schulbibliothek, die mehr als 1000 Bände,
darunter werthvolle Werke, enthält, wird in Verbindung mit einem
seit einem Jahre unter uns bestehenden Lesezirkel pädagogischer
Journale, der sich erfreulich über das Fürstentum auszubreiten
anfängt, gleichfalls nicht ohne heilsame Wirkung auf die
gemeinsame Thätigkeit bleiben.
Aus diesen Mitteilungen wird erhellen, welche Geltung für unsere
Schule ein anschaulicher Unterricht haben muß (dieser im weitesten